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  • Dr. Harald Wiesendanger

640.000 Kinder vor Lähmung gerettet?

Weil in Gaza Polioviren aufgetaucht sind, lässt die WHO 640.000 palästinensische Kinder impfen. Was nach einer großartigen humanitären Hilfsaktion aussieht, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als haarsträubender Skandal.


Im Juni 2024, im neunten Monat eines weiteren Kriegs zwischen der Hamas und Israel, tauchte in Abwasserproben im Zentrum des Gazastreifens ein Poliovirus auf. Bei vier Kindern wurde eine „schlaffe Lähmung“ festgestellt, mutmaßlich ausgelöst durch dieses Virus.

Im Nu stand für die WHO fest: Um eine drohende Katastrophe abzuwenden, bedarf es einer sofortigen Impfkampagne, die sämtliche Kinder im Gazastreifen einbezieht. Hierfür bewegte sie die beiden Kriegsparteien dazu, täglich eine achtstündige Waffenruhe an jenen rund 400 Orten einzuhalten, an denen die Impfstoffe verabreicht werden sollen: in Gesundheitszentren, Kliniken und Feldlazaretten. Anfang September lief die Aktion in Feuerpausen an, zunächst bei über 187.000 Kindern unter zehn Jahren im zentralen Gazastreifen. Vom 5. September an folgte die südliche Region, in der zweiten Septemberwoche die nördliche. Mit einem Monat Abstand sollen alle einbezogenen Kinder eine zweite Dosis erhalten. Insgesamt 1,7 Millionen Dosen werden verabreicht.

Unter den Teppich gekehrt

Ein leuchtendes Beispiel für sofortige, vorzüglich organisierte, hochwirksame Hilfe in höchster Not? Über mehrere brisante Aspekte gehen die meisten Mainstream-Medien stillschweigend hinweg:

1.      Was in Gazas Abwasser auftauchte,  war nicht irgendein Poliovirus, sondern ein durch Impfung übertragenes vom Typ 2. Ein abgeschwächter Erreger, der zur Herstellung von Schluckimpfstoffen verwendet wird, hatte offenbar seine Virulenz wiedererlangt und begann zu zirkulieren.

2.      Nur bei einem einzigen der vier gelähmten Kinder, einem 10 Monate alten Baby, konnte das Poliovirus tatsächlich nachgewiesen werden. Es war die erste festgestellte Polio-Infektion seit 25 Jahren in dem Küstengebiet. Genügt das, um prompt “extrem besorgt” zu sein, wie die WHO?

3.      Eine Poliomyelitis ist eine Entzündung des unteren, grauen („polio“ = grau, daher der Name) Teil des Rückenmarks; sie schädigt Nervenzellen, die Muskeln kontrollieren, und lähmt Gliedmaßen, insbesondere die Beine. Eine schlaffe Lähmung können allerdings mehrere Mikroben verursachen, nicht bloß das Poliovirus: Bakterien wie Clostridium botulinum, das die Botulismus-Erkrankung hervorruft – eine lebensbedrohliche Vergiftung, etwa durch verdorbenes Fleisch -, und Corynebacterium diphtheriae, Erreger der Diphtherie; oder Viren wie das West-Nil-Virus und das Zika-Virus, ebenso einige Stämme des Coxsackie- und des Echovirus, häufigen Verursachern von Erkältungen, Hirnhaut- und Herzmuskelentzündungen. Auch das Guillain-Barré-Syndrom (GBS), eine Autoimmunerkrankung, die oft nach Infektionen auftritt, kann zu aufsteigenden Lähmungen führen. (GBS gilt als ernste Komplikation bei Covid-19, ist aber auch eine berüchtigte Nebenwirkung von Corona-Impfungen, welche in Palästina ebenfalls stattfanden. All diese möglichen sonstigen Auslöser verfehlt ein aktionistisches Drauflos gegen Polioviren von vornherein.

4.      Zu den typischen Symptomen einer Poliomyelitis führt das Polio-Wildvirus nur bei 0,1 bis 1,0 % der Infizierten. (1) Bloß bei 5 % kommt es zu einem grippalen Infekt, der allerdings nach wenigen Tagen abklingt. Bei 90 bis 95 % treten leichte bis gar keine Symptome auf. Eine Erkrankung fördern Bedingungen, wie sie mitten im Krieg zu herrschen pflegen: mangelhafte hygienische Verhältnisse, Unterernährung, kein oder verseuchtes Trinkwasser, nicht zuletzt andauernder Angststress.

5.      Falls Lähmungen auf eine Polio-Infektion folgen, sind diese keineswegs „meist dauerhaft“, wie Leitmedien verbreiten (2) – bei 50 bis 70 % der Betroffenen bilden sie sich nach wenigen Monaten spontan zurück, teilweise bis vollständig, manchmal sogar schon innerhalb von Wochen. (3) Wäre dies nicht auch bei dem betroffenen palästinensischen Kind zu erwarten gewesen? Hätte es fürs erste nicht genügt, es zu isolieren, physiotherapeutisch zu behandeln und abzuwarten? Nur bei jedem vierten Betroffenen bleiben dauerhaft schwere Schäden zurück – bei 0,025 bis 0,25 % aller Infizierten.


6. Vor allem Toxine sind es, die Poliomyelitis auslösen. Indem sie Funktionen der Zellmembranen stören, schaffen sie einen direkten Weg vom Darm zum unteren Teil des dahinter befindlichen Rückenmarks, auf dem sich Viren und Bakterien festsetzen können. Die ersten Fälle von Kinderlähmung wurden in den 1800-er Jahren aktenkundig, als gängige medizinische Behandlungen für jede Krankheit Quecksilber einbezogen, um den Darm zu reinigen; selbst Zahnungspulver für Säuglinge enthielt es. Für die Polio-Epidemien seit Ende des 19. Jahrhunderts haben in erster Linie aggressiv versprühte Pestizide gesorgt. Sie traten vor allem in ländlichen Gebieten auf, die mit Pflanzenschutzmitteln besprüht wurden. Und sie endeten in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts, nachdem man aufhörte, das Insektizid DDT einzusetzen; dieses verheerende Nervengift war nach dem Zweiten Weltkrieg überall zum Einsatz gekommen – selbst das Essen, die Kleidung, das Bettzeug ihrer Kinder besprühten Eltern damit, “to follow the science”. (4)

Aber wenn Kinderlähmung tatsächlich in erster Linie darauf beruht, dass Giftstoffe die Darmintegrität sabotieren: Warum sind dann ausgerechnet Säuglinge und Kleinkinder am häufigsten betroffen? Weil bei ihnen das untere Ende des Rückenmarks, das die Beine steuert, unmittelbar hinter dem Darm liegt. Bei Erwachsenen befinet es sich, im Verhältnis zum Darm, vielhöher – außer Reichweite der meisten Angriffe durch Toxine und Mikroben. (5)

Toxinen aller Art sind die Kinder im Gazastreifen ausgesetzt, seit Israels Militär auf den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 mit einer umfassenden Luft- und Bodenoffensive reagierte. Abgeworfene Bomben ließen Baustoffe und Plastik schmelzen, setzten Chemikalien frei – ganz abgesehen davon, was in den Bomben steckte. Fallen sie auf Fabriken, die Pestizide herstellen und lagern, so könnten die emittierten Dämpfe genügen, um massenhaft Lähmungen hervorrufen.

7.      Polio-Lebendimpfstoffe, wie sie in Gaza zum Einsatz kommen, sind unzuverlässig. Es bleibt das Risiko, dass sie eine sogenannte vakzinassoziierte Poliomyelitis (VAPP) auslösen und sich impfstoffabgeleitete Polioviren („vaccine‐derived polioviruses“, VDPVs) verbreiten. Deshalb empfiehlt sie das Robert-Koch-Institut schon seit 1998 nicht mehr. (6)

8.      Bei dem in Gaza verabreichten Vakzin handelt es sich um nOPV2 (novel oral polio vaccine type 2): einen neuartigen,von der Gates Foundation finanzierten oralen Impfstoff, der sich auf Polio Typ 2 konzentriert. (7) Das Erbgut dieses Typs sollen Gentechniker an fünf Stellen verändert haben, um zu verhindern, dass das Virus mutiert und wieder ansteckend wird. (8)

9.      nOPV2 ist noch gar nicht vollständig zugelassen. Zumindest als „Notfallimpfstoff“ gab ihm die WHO aber bereits im November 2020 grünes Licht. Als „wirksam und sicher“ preist sie ihn seither an („top-quality protection“) – eine aus Coronazeiten vertraute Gebetsmühle dreht sich da.

10.      Seit März 2021 wurde der nOPV2-Impfstoff mehr als 650 Millionen Kindern in 30 Ländern verabreicht. Nigeria und die Demokratische Republik Kongo bestätigten daraufhin bereits vier Fälle von Rückmutationen, die den Erreger wieder virulent machten, wie das Wissenschaftsmagazin Nature berichtet. Wegen der Quote an Impfversagern halten Experten die „Ausrottung von Polio“ mittels nOPV2 für unrealisierbar. (9)

11.  Nebenwirkungen von nOPV2 sind weitgehend unerforscht. Eine Studie in Sierra Leone deckte allerdings bei 528 Kindern schwerwiegende unerwünschte Ereignisse nach der Immunisierung mit nOPV2 auf, darunter Erbrechen (42 Fälle), Anaphylaktische Reaktionen (2), Lähmungen (11), Krampfanfälle und Myalgie (12), Bewusstseinsverlust.

Eher heraufbeschworen als ausgerottet

Aus diesen vernachlässigten Aspekten ergibt sich ein niederschmetterndes Bild: Ein einziger (!) Fall eines Kindes, bei dem sowohl eine Lähmung als auch eine Polio-Infektion festzustellen war – eine Korrelation wohlgemerkt, nicht unbedingt eine Kausalität -, galt als ausreichend, um in Gaza eine „Notlage“ auszurufen, die angeblich eine sofortige massenhafte Impfkampagne erfordert. Bekämpft werden soll dabei ein Virustyp, den es ohne vorherige Impfungen gar nicht gegeben hätte – mit einem Vakzin, das seinerseits für weitere Impfpolio sorgen wird. Wen erfreut, wem nützt so etwas wohl?

Ein weiteres Mal zeigt sich der Irrwitz des missionarisch eifrigen „Kampfs um die Ausrottung des Virus“: Im ersten Halbjahr 2024 wurden in Afghanistan und Pakistan nur noch fünf Wildvirus-Poliofälle gemeldet; im gesamten Jahr 2023 waren es bloß sechs, aus denselben beiden Ländern. Hingegen fielen im vergangenen Jahr 665 Fälle von durch Impfung übertragener Polio in 23 Ländern auf, bei unbekannter Dunkelziffer.

Laut Global Polio Eradication Initiative (GPEI) waren sämtliche sechs Fälle 2023 von Poliovirus-Infektionen des Wildtyps bei Kindern aufgetreten, die bereits mit dem neuartigen Impfstoff nOPV2 geimpft waren. Mit anderen Worten: Die Impfversager-Quote erreichte unübertreffliche 100 Prozent. Mit einem solchen Pseudo-Medikament (das lateinische Wort medicare bedeutet “heilen”) “die Kinderlähmung auszurotten”, in Palästina und weltweit, ist eine datenferne Illusion, die nur einem nützt: Big Pharma und ihren Investoren. “Follow the Science”? Follow the Money.

Davon abgesehen: Wo bleibt in Gaza das ethische Grundprinzip der informierten Zustimmung? Kein einziges der 640.000 Kinder kann sich dagegen wehren, ein experimentelles Gentechnikprodukt eingeflößt zu bekommen. Wie viel Aufklärung erhalten und kapieren ihre Eltern, ehe sie ihr Einverständnis erklären?

„Das gleiche alte Schema“

Zu Nebenwirkungen welchen Ausmaßes könnte der massenhafte Einsatz von nOPV2 im Gazastreifen führen? Kein größeres Medium hinterfragt Risiken. Und nirgendwo wird öffentlich diskutiert, wer auf welche Weise eigentlich solche Nebenwirkungen fortan mit der gebotenen Sorgfalt dokumentiert und Impfschäden feststellt. Gesundheitsbehörden in Rafah, Khan Yunis und Gaza-Stadt haben momentan, und bis auf weiteres, ganz andere Sorgen, als die Schicksale Hunderttausender von Impflingen nachzuverfolgen. Dass Gates kritische Nachforschungen vor Ort sponsert, ist eher unwahrscheinlich. Auch wartet man bisher vergeblich auf seine Ankündigung, einen Entschädigungsfonds für Impfopfer einzurichten. Dass hierfür nicht alsbald ein dringender Bedarf bestehen wird, glaubt ernsthaft niemand.


 „Es ist das gleiche alte Schema“, beklagt die Ärztin und Impfstoffexpertin Dr. Suzanne Humphries: „Ein Krieg oder eine Krise wird genutzt, um einen neuen, kaum getesteten Impfstoff auf den Markt zu bringen.“ Ist auszuschließen, dass die WHO/Gates-Initiative in Gaza am Ende für weitaus mehr gelähmte Kinder gesorgt haben wird, als dem Virus zum Opfer gefallen wären, wenn man ihm freien Lauf gelassen hätte?

Um wie viel besser stünde es um die Gesundheit der Kinder im Gazastreifen, wenn Gates und die WHO ihren Einfluss und ihr Geld lieber dafür investiert hätten, den jüngsten wehrlosen Kriegsopfern gesundes Essen, sauberes Trinkwasser, Gasmasken und bessere Wundversorgung zu spendieren?

Zensiert KI jegliche Impfkritik demnächst in Echtzeit?

Wer für solche Impfkritik im Internet noch Leser finden will, muss sich womöglich beeilen – zumindest wenn es nach Bill Gates geht. In seiner jüngsten Medienkampagne plädiert er für eine KI-gestützte Zensur in Echtzeit, um angebliche Fake News zu unterdrücken – und dazu zählt ganz besonders jegliches Hinterfragen von Impfstoffen. Im verfassungsmäßigen Recht auf freie Meinungsäußerung sieht Gates dabei eher ein Hindernis – er will die öffentliche Diskussion kontrollieren, umfassend und lückenlos. Eine KI soll entscheiden, welche Informationen verbreitet werden dürfen. Unter dem Vorwand, uns vor falschen Informationen zu „schützen“, hält dann eine totalitäre Überwachung Einzug. Denn „dieses Zeug muss weg.“

Anmerkungen

(1)   Dr. Gerhard Buchwald: Impfen – Das Geschäft mit der Angst, 5. Aufl. Lahnstein 2008, S. 121.

(3)   Dr. Buchwald geht bei der Mehrzahl der Patienten von einer Rückbildung der Symptome „innerhalb eines Jahres“ aus, Dr. Humphries nennt einen Zeitraum von „60 Tagen“.

(4)   Siehe Forrest Maready: The Moth in the Iron Lung, 5. Aufl. 2018, und den zusammenfassenden Essay „Die Kinderlähmung ist eine vom Menschen verursachte Vergiftung“; Suzanne Humphries: Dissolving Illusions: Diseases, Vaccines, and The Forgotten History, mit einer ausführlichen Geschichte der Kinderlähmung. Zur Kritik der Pestizidtheorie von Polio siehe hier, hier und hier.

(5)   Siehe Siehe Forrest Maready: The Moth in the Iron Lung, a.a.O.

(6)   Robert Koch-Institut, 10. Juli 2020: „RKI - Impfungen A - Z - Schutzimpfung gegen Poliomyelitis: Häufig gestellte Fragen und Antworten“, https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Poliomyelitis/FAQ-Liste_Poliomyelitis_Impfen.html?nn=2375548.

(8)   Deutsches Ärzteblatt, 30. Dezember 2020: „Polio: Neuer oraler Impfstoff soll Ausbreitung von pathogenen Impfstoffviren stoppen“.

(9)   T. J. John u.a.: „Novel OPV is Still not the Right Tool for Polio Eradication“, Indian Pediatrics 61(4) 2024.

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