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Dr. Harald Wiesendanger

Der gekaufte Planet

Aktualisiert: 1. Mai 2021

Von Chile über Nigeria bis Myanmar: Warum Seuchenschutz 2020 fast überall gleich aussieht.


Seltsam: Beinahe überall auf diesem Planeten findet die gleiche aberwitzige Art von „Infektionsschutz“ statt. Wieso definieren, messen und behandeln die meisten Staaten, selbst im tiefsten Afrika, die Corona-Seuche genau so, wie die Weltgesundheitsorganisation es für notwendig hält? Warum schert kaum ein Land aus? Internationaler Währungsfonds und Weltbank spielen die Schlüsselrolle bei einer globalen Erpressung. Ihr simpler Kern: „Spielt gefälligst mit bei unserer Plandemie – oder wir drehen euch den Geldhahn zu.“

Ist der Norden erkältet, so liegt der Süden auf der Intensivstation: Diese Faustregel galt für die Weltwirtschaft bereits vor 2020.


Die Coronakrise vertieft diese Kluft. Zwar haben sich die reichen Länder der nördlichen Hemisphäre ohne Not, bei Sterberaten im Bereich von Grippewellen, selber einen historisch beispiellosen Schaden zugefügt, der mittlerweile selbst die Große Depression von 1929/30 in den Schatten stellt. Allein die US-Wirtschaft schrumpfte im zweiten Quartal 2020 um annualisierte 32,9 % - der höchste Wert seit 1947. Betriebsschließungen, die Unterbrechung von Lieferketten, der Absturz des Welthandels, die Beeinträchtigung des Transportwesens, der dramatische Rückgang von Nachfrage und Produktion, der vollständige Zusammenbruch des Ferntourismus, eine Bankrottwelle treffen selbst Wohlstandsinseln wie Deutschland schwer. Doch zumindest verhindern hier soziale Sicherungssysteme das Allerschlimmste. Zwischen Berlin und Belfast, Lissabon und Wien verhungert niemand.


Weitaus heftiger trifft die grassierende Coronoia hingegen arme Länder, die überwiegend auf der Südhalbkugel liegen. In der Regel gibt es dort kein Arbeitslosen- und Kurzarbeitergeld, keinen Kündigungsschutz, keine Kranken- und Rentenversicherung, keine Subventionen für kleine und mittlere Betriebe, welche die ärgste Not lindern. Von weltweit 3,3 Milliarden Arbeitskräften bewegen sich zwei Milliarden in einer „informellen Ökonomie“ ohne gesetzliche Regelungen; von festen Arbeitsverhältnissen können sie nur träumen. Sie sind Tagelöhner, die ohne Ersparnisse, ohne sozialstaatliche Absicherung von der Hand in den Mund leben; bestenfalls bleibt ihnen die Hoffnung, dass ihre Kinder sie mitversorgen. Mit Almosen ihrer Regierung können sie nicht rechnen. Ohne Einkommen, ohne Rücklagen fehlt ihnen Geld für Essen, für Miete, für öffentliche Verkehrsmittel, für Medikamente. Mittellos hausen sie in Elendsvierteln oder sind obdachlos.


Die Folgen des Lockdown-Masochismus, dem die Erste Welt frönt, treffen die Zweite und Dritte deshalb mit voller Wucht. Große Teile der Bevölkerung vegetieren dort nun erst recht in bitterster Armut, können ihrem Elend nicht entkommen, sind verzweifelt, hungern und verhungern. Bereits am 22. April zitierte die New York Times unter der Schlagzeile „Instead of Coronavirus, the Hunger Will Kill Us“ Expertenschätzungen, denen zufolge die Anzahl der Hungernden bis zum Jahresende weltweit um 130 Millionen ansteigen wird. Gar von 225 Millionen geht eine neuere Studie der Universität Oxford aus. Laut UNO droht coronabedingt weltweit 1,6 Milliarden Menschen akut ein Verlust ihrer Lebensgrundlagen. Länder wie Indien und Pakistan verzeichnen sprunghaft angestiegene Selbstmordraten – nachdem Infektionsschutz massenhaft Lebensgrundlagen zerstörte, sehen viele Leidtragende keinen anderen Ausweg, als sich umzubringen.


Wie kann es sein, dass nahezu sämtliche Entwicklungsländer dennoch wie von Sinnen dem martialisch-selbstzerstörerischen Krisenmanagement der Reichen nacheifern – wohlwissend, dass sie damit die himmelschreiende Not ihrer Bevölkerung noch verschlimmern? In Quarantäne zu müssen, bedeutet südlich des Äquators für hunderte Millionen, mit einem halben Dutzend Verwandter auf ein paar Quadratmetern in einer schäbigen Hütte zusammengepfercht zu sein – oder im Dreck auszuharren, ohne ein Dach über dem Kopf. Weshalb favorisieren so gut wie alle Staaten eine kontrollsüchtige Hygienediktatur, die skrupellos Grundrechte außer Kraft setzt, so als gälte es, die Volksrepublik China schleunigst auf den gesamten Globus auszudehnen? Warum bemühen sich manche, den Terror sogar noch zu steigern – etwa durch „Quarantäne-Camps“ genannte Konzentrationslager, wie in Vietnam und Nepal? Weshalb tun sie es, obwohl sich auch bei ihnen das „Wüten“ des angeblichen Killerkeims eher auf Titelseiten und in Fernsehnachrichten bemerkbar macht als in Arztpraxen, auf Intensivstationen, auf Friedhöfen?


In Wahrheit liegt die Corona-Sterblichkeit in den meisten Ländern Südamerikas und Afrikas bisher deutlich niedriger als in Europa und den USA, vermutlich aufgrund der jüngeren Bevölkerung und dank klimatischer Faktoren. Warum verbreiten trotzdem auch dort politisch Verantwortliche mit Statistiken, deren Wissenschaftsferne schon Schulkinder durchschauen können, auf Teufel komm raus Angst und Schrecken? Obwohl die Covid-19-Sterbefallkurve überall auf der Welt längst mit der Nulllinie flirtet, nimmt der Hygieneterror so gut wie nirgendwo ein Ende. Weiterhin drangsalieren Regierungen im Panikmodus ihre Bevölkerung, sperren sie ein, überwachen sie mit geradezu orwellianischer Unerbittlichkeit, ruinieren millionenfach Existenzen, schotten sich ab. Stand 8. September 2020 lassen über 70 Staaten Ausländer gar nicht oder bloß ausnahmsweise ins Land. Wieso propagiert einer wie der andere weiterhin faktenwidrig Notstand, setzt auf PCR-Tests, verwendet dieselben Infektionskriterien, zählt angebliche „Opfer“ auf dieselbe Weise, übernimmt AHA-Hygiene, baut auf Medikamente und Impfstoffe der westlichen Schulmedizin, ignoriert wissenschaftliche Erkenntnisse, zensiert abweichende Meinungen nach WHO-Vorgaben? Weshalb dauert von Lima bis Hanoi, von Kiew bis Khatmandu, von Santiago de Chile bis Islamabad eine Corona-Quarantäne exakt 14 Tage, wo „Infizierte“ im Schnitt doch bloß acht bis neun Tage lang ansteckend bleiben, in Einzelfällen aber bis zu 20? Warum scheinen fast überall Drosten-, Wieler- und Söder-Klone ihr Unwesen zu treiben?


Zur Antwort gehört, dass sie demselben Club angehören. Der Weltgesundheitsorganisation beitreten kann jeder Mitgliedsstaat der Vereinten Nationen; mit Ausnahme des Fürstentums Liechtenstein haben sich 193 UN-Staaten dazu entschlossen. Damit ließen sie sich auf ein hochgradig reglementiertes Krisenmanagement einschwören, schon seit der Jahrtausendwende vorgegeben in ausgefeilten Strategiepapieren, eingeübt bei gemeinsamen Konferenzen und Planspielen, von „Dark Winter“ (2001), „Global Mercury“ (2003) und „Atlantic Storm“ (2005) über „Clade X“ (2018) bis zum berüchtigten „Event 201“ im Oktober 2019 . Ausgeklügelte Automatismen setzen ein, sobald die WHO Pandemie-Alarm schlägt.


Aber wieso beugen sich so gut wie alle Regierungen diesem Diktat überhaupt noch, koste es, was es wolle? Weshalb schmeißen sie ihre Clubkarte nicht in den Müll, nachdem sich immer deutlicher abzeichnet, dass die WHO jenes von übermächtigen Industrien und milliardenschweren Pseudo-Philanthropen dirigierte Panikorchester geblieben ist, als das es sich spätestens beim haarsträubenden Schweinegrippe-Fehlalarm 2009 entpuppte? Bei einem Autohändler, der schamlos log und betrog, kauft kein vernünftiger Mensch auch seinen nächsten Wagen. Wieso kauft die Weltgemeinschaft der WHO ein zweites Mal unbesehen die wohl folgenschwerste Gefahrenmeldung ab, die auf diesem Planeten jemals die Runde gemacht hat?

Verdächtig milde Gaben aus Washington


Im Zeitalter des Faktenchecks müssen des Rätsels naheliegender Lösung ein paar ironische Klarstellungen vorausgehen, um das Zensurrisiko zu verringern:


1. Korruption gibt es nicht.

2. Falls doch, dann zumindest nicht im Zusammenhang mit der Corona-Seuche.

3. Falls doch, so wären allenfalls Einzelpersonen dafür anfällig, nicht aber ganze Staaten.

4. Falls doch, dann zumindest nicht für Beträge unterhalb von 24 Milliarden.

5. Falls doch, hätten der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank nicht das Geringste damit zu tun.

6. Dass IWF und Weltbank mit den Vereinten Nationen, unter deren Dach die WHO wirkt, eng zusammenarbeiten, täte folglich nichts zur Sache.

7. Ebenso belanglos wäre, dass ein Direktor der Weltbank mit am Tisch saß, als sich im Oktober 2019, auf Einladung der Gates-Foundation, Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Medien zu „Event 201“ trafen: der „Simulation“ eines Pandemieausbruchs, die das Geschehen 2020 geradezu prophetisch, aber selbstverständlich rein zufällig vorwegnahm, und das atemberaubend präzise.

Somit ist glasklar, dass bloß ein doofer Verschwörungstheoretiker auf die Schnapsidee kommen kann, sich neugierig auf der Homepage des IWF umzusehen. Dort würde ihm auffallen: Bereits im ersten halben Jahr ab Pandemiebeginn ließ der Internationale Währungsfonds ACHTZIG Staaten Finanzhilfen von insgesamt 87,8 Milliarden US-Dollar zukommen – ausdrücklich deklariert als „COVID-19 Financial Assistance and Debt Service Relief“ – teils als Kredite, teils in Form eines Schuldenerlasses. (1) Dabei wurden keineswegs „Peanuts“ verteilt. Es flossen stattliche bis gigantische Summen. Allein Chile erhielt 23,9 Milliarden US-Dollar, Peru 11 Milliarden, Kolumbien 10,8, Ägypten acht, die Ukraine fünf, Südafrika 4,3, Nigeria 3,4, Jordanien 1,7, Pakistan 1,4.


Seine großzügigen Gaben begründet der IWF denkbar fürsorglich: Ärmere Länder sollen in die Lage versetzt werden, mit den schlimmen wirtschaftlichen Folgen der Pandemie besser zurechtzukommen. Bloß Verschwörungstheoretiker stören sich daran, dass der IWF hierbei zu erwähnen vergisst: Den ökonomischen Totalschaden richtete nicht das „Wüten“ eines apokalyptischen Killerkeims an, sondern erst ein hyperaktives, der tatsächlichen Gefahr unangemessenes Krisenmanagement, das vergessen hat, wann es aufhören muss.

In Wahrheit fließen die IWF-Gelder keineswegs bedingungslos, allein ausgerichtet an der Bedürftigkeit der zu Beglückenden. Das Präsent ist vergiftet, nämlich an eine Bedingung geknüpft: Wer es kriegen will, muss die Seuche so bekämpfen, wie sich die WHO das vorstellt. Denn zu den „Voraussetzungen für eine Unterstützung“ zählt der IWF, dass „eine angemessene Politik zur Bewältigung der Krise verfolgt“. (2) IWF-Geld gibt es erst nach positiver „Bewertung der kausalen Wirkung von Eindämmungsmaßnahmen auf Infektionen“. Dabei „deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass Länder, die strenge Massnahmen eingeführt haben, wie z.B. in Wuhan, China (…) die Zahl der bestätigten (Infektions- und Todes-)Fälle um mehr als 90 Prozent (…) reduziert haben, verglichen mit Ländern, die keine Massnahmen getroffen haben. Eindämmungsmaßnahmen hatten stärkere Auswirkungen in Ländern, in denen die Maßnahmen schneller umgesetzt wurden und zu einer geringeren Mobilität führten - de facto zu mehr sozialer Distanzierung (…) Interne und internationale Reisebeschränkungen waren am wirksamsten. (…) Eine Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen führt zu einem Anstieg der Zahl der Fälle.“ Kurzum: Wenn ihr unsere Kohle wollt - verfahrt gefälligst so wie Peking.


Das ist ganz im Sinne des WHO-Generaldirektors Tedros Ghebreyesus. Das ehemalige Politbüro-Mitglied einer marxistischen „Volksbefreiungsfront“ in Äthiopien, der seinen Genfer Chefsessel Chinas nachdrücklicher Empfehlung verdankt, lässt kaum eine Gelegenheit aus, den chinesischen Lockdown überschwänglich zu loben: „Gratulieren“ müsse er der chinesischen Regierung „zu den außerordentlichen Maßnahmen, die sie ergriffen hat, um den Ausbruch einzudämmen, trotz der schwerwiegenden sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen auf das Volk. (…) In vielerlei Hinsicht setzt China tatsächlich einen neuen Standard bei der Reaktion auf Krankheitsausbrüche. Das ist keine Übertreibung.“ (3)


Die Lektion besonders gut kapiert hat beispielsweise die Ukraine. Als bewerbe sie sich um Aufnahme als 23. Provinz in die Volksrepublik China, gehören die Zwangsinstallation einer Überwachungs-App, biometrische Datenabgleiche, im positiven Testfall ständige Kontrollanrufe und unangekündigte Inspektionen durch Beamte seit längerem zum Seuchenschutzalltag der ehemaligen, chronisch heruntergewirtschafteten Sowjetrepublik. „Infolge des Coronavirus“, so hatte Staatschef Selenskij bereits am 9. März geklagt, „ist unser Land an einem Scheideweg angekommen und zwei Wege stehen ihm offen. Der erste besteht darin, (…) Gesetze zu verabschieden, (…) mit denen wir von unseren internationalen Finanzpartnern Unterstützung in Höhe von mindestens 10 Milliarden USD erhalten würden. Das ist notwendig, um die Ökonomie des Landes zu stabilisieren und die Krise zu überwinden. Andernfalls (…) käme es zum Verfall der Ökonomie und sogar zur Gefahr eines Staatsbankrotts.“ Am 18. April sah Selenskij sein Land kurz vor dem Exitus: „Jetzt brauchen wir sie [die Unterstützung des IWF] wie Blut für den menschlichen Körper.“ (4) Wer könnte in solch höchster Not schon Nein sagen, wenn ein möglicher Lebensretter seine Blutspende lediglich von braver WHO-Gefolgschaft abhängig macht?


Ausgerechnet der Wiege der Demokratie entsteigt der europaweit schlimmste Hygieneterror


Für ein besonders „effizientes“ Abflachen ominöser Kurven heimst Griechenland international viel Lob ein. (5) Tatsächlich gibt sich Athen größte Mühe, sich in puncto knallhartem Krisenmanagement von niemandem überbieten zu lassen. Die Corona-Pandemie zu leugnen, entsprechende „Verschwörungstheorien“ zu verbreiten und dazu aufzurufen, Hygieneregeln zu brechen, gilt dort inzwischen als Straftat.


Ab Anfang August 2020 verfolgte die Staatsanwaltschaft in Athen solche kriminellen Delikte intensiv. Eine entsprechende Anordnung erließ ein sogenannter „Bürgerschutzminister“, bei dem allein schon der Amtstitel ahnen lässt, dass Bürger dringend vor ihm geschützt werden müssen. Michalis Chrysochoidis heißt er. Auf seine Weisung hin überwacht eine „Cyber Crime“-Einheit der griechischen Polizei namens ELAS Blogs, Internetmagazine und soziale Netzwerke.


„Wir werden alle rechtlichen Maßnahmen ergreifen, damit die öffentliche Gesundheit nicht durch Fehlinformationen oder Verschwörungstheorien bedroht wird, die im Internet in Umlauf gebracht werden“, so erklärte Bürgerschutzminister Chrysochoidis. (6) „Das Coronavirus ist nicht für Aufrufe zum Ungehorsam oder Verschwörungsszenarien geeignet. Bei jeder Tat, bei jeder unserer Handlungen müssen die Verantwortung und das Bewusstsein über die Konsequenzen für unsere Mitbürger überwiegen. Der Staat wird die Schaffung von Brutstätten für die öffentliche Gesundheit durch sozial unverantwortliche Verhaltensweisen nicht zulassen.“


Wie Griechenlands Einheit für „Cyberverbrechen“ am 21. August meldete, verfolgt die Staatsanwaltschaft bereits 21 Fälle von „Corona-Leugnung“ in sozialen Netzwerken. Davon betroffen ist unter anderem eine Elterninitiative, die gegen die Maskenpflicht für Schulkinder protestieren wollte. Weitere Straftaten sollen die Urheber von neun Internet-Artikeln und einem Video zum selben Thema begangen haben. Darüber hinaus prüft die Staatsanwaltschaft in Athen zehn Berichte in sozialen Medien und Blogs, die dazu „aufwiegeln“, staatliche Maßnahmen zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung der Pandemie zu missachten.


Wie ein Griechenland-Korrespondent des Informationsdiensts heise.de berichtet, werden Verstöße gegen Corona-Regeln landesweit besonders streng verfolgt und geahndet: „Die Polizei stoppt Busse, zum Beispiel in Athen, und kontrolliert jeden Fahrgast. Personen, die ohne Maske erwischt werden, müssen 150 Euro Strafe zahlen. Die Strafe ist auch fällig, wenn jemand einen Supermarkt ohne Maske verlässt. Sich darauf zu berufen, dass im Laden die Maske getragen wurde, ist nicht möglich. Taxifahrer, bei denen die Maske unter der Nase sitzt, zahlen ebenso Strafe wie Fahrgäste der Taxen, wenn sie keine aufgesetzt haben.“ In einer amtlichen „Risikoregion“ sind selbst private Feiern verboten. Versammlungen von mehr als neun Personen in der Öffentlichkeit oder privat „führen zu einem Bußgeld von 150 Euro pro Person. Bei mehr als vier nicht miteinander verwandten Personen an einem Tisch in einem Restaurant sind ebenfalls pro Person 150 Euro fällig.“ Wer „Kontakt“ zu einer „nachweislich infizierten“ Person hatte und seiner Verpflichtung zur „Selbstisolierung“ nicht nachkommt, wird notfalls gewaltsam in eine Quarantäneunterkunft außerhalb seiner eigenen Wohnung geschafft.


Der Chef der Corona-Expertenkommission des griechischen Gesundheitsministeriums, Sotiris Tsiodras, empfiehlt der Bevölkerung, dass „sich ALLE (!) gegenüber ihrer Umwelt so verhalten sollen, als seien sie bereits infiziert“.

Gibt es europaweit irgendein Volk, dessen Mentalität es wesensfremder ist als der griechischen, ängstlich, übervorsichtig, chronisch besorgt zu sein? Wie beklemmend die Coronakrise das Land trotzdem verändert hat, berichtete mir kürzlich Michail G.: „Ich arbeite normalerweise mit meiner Familie in unserem Tourismusgeschäft auf Kreta. Doch die Corona-Politik hat alles kaputtgemacht, wir haben 70 % weniger Fremdenverkehr als letztes Jahr. Staatliche Leistungen wie Arbeitslosengeld oder Kurzarbeitergeld gibt es bei uns nicht. Man steht komplett ohne Versorgung da, wenn man keine Arbeit hat. Anfang Juli bin ich nach Deutschland gekommen. Hier arbeite ich momentan, sozusagen als Gastarbeiter, in meinem ursprünglichen Beruf als Lkw-Fahrer. Ich versuche Rücklagen zu bilden, damit wir im nächsten Jahr in Griechenland alles bezahlen können. Auf Kreta hatten wir keinen einzigen Corona-Fall. Trotzdem riegelte die Regierung in den ersten Monaten die ganze Insel ab und erließ strenge Ausgehverbote. Verstöße bestraft sie mit sehr hohen Bußgeldern. Fast anderthalb Monate lang waren wir eingesperrt. Das Haus verlassen durften wir nur, wenn wir vorher per SMS an eine Behördennummer um Erlaubnis gebeten haben. Die Polizei kontrolliert überall. Das Schlimmste ist, dass man kaum mit jemanden reden kann, Selbst meine engste Familie in Deutschland ist gegen meine Kritik am System und betrachtet mich als Gefahr. Es gibt keine herzlichen Umarmung mehr und kein bisschen Persönlichkeit, es ist einfach nur traurig.“


Worin besteht denn nun der entsetzliche Notstand, der die verfassungswidrige Vorgehensweise angeblich rechtfertigt? Nach Angaben der Johns-Hopkins-University verzeichnet Griechenland, seit am 26. Februar dort die erste SARS-CoV-2-„Infektion“ auffiel, bis jetzt 262 „Corona-Opfer“. Bei einer Gesamtbevölkerung von knapp elf Millionen entspricht dies einer Mortalität von 0,002 % - im Ernst, NULL-KOMMA-NULL-NULL-ZWEI. So „wütet“ ein Killerkeim? Dabei starb von den 262 ein Großteil zwar MIT, aber nicht AN dem Virus. (7) Im gesamten August 2020 wurden 56 „Corona-Tote“ gezählt – im Schnitt zwei pro Tag. Solche Zahlen rechtfertigen es allen Ernstes, das Land in eine Haftanstalt zu verwandeln und die ohnehin gebeutelte Wirtschaft zu sabotieren?


Ist es purer Zufall, dass es sich bei Europas gnadenlosestem Hygieneterroristen zugleich um den bemitleidenswertesten Hungertuchnager handelt? Kein anderes EU-Mitglied ist jemals einem Staatsbankrott näher gekommen. Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt ist Griechenland das am höchsten verschuldete Mitgliedsland der Europäischen Union. Nur mit Megakrediten und Aufkäufen von Staatsanleihen im dreistelligen Milliardenbereich verhinderten EU und Internationaler Währungsfonds das Schlimmste. Solche Abhängigkeiten machen anfällig für Erpressung und Korruption. Bedingungslose Almosen bekommt allenfalls der obdachlose Bettler in der Fußgängerzone – aber kein ganzer Staat auf den internationalen Finanzmärkten.


Kann bloß ein Covidiot von Bestechung und Nötigung ausgehen?


Selbstverständlich würde nur ein Covidiot von „Bestechung“ reden und den abwegigen Vorwurf einer Nötigung konstruieren. Und deshalb verdient wohl keinerlei Beachtung, dass Weißrusslands Präsident Lukaschenko dem IWF eben dies vorwirft: einen Korruptionsversuch. Wie er auf einer Pressekonferenz berichtete, hätte er von der WHO „Hilfen“ in Höhe von 92 Millionen Dollar erhalten können, falls er in seinem Land Corona-Maßnahmen nach dem Muster Italiens durchführt. Das lehnte er ab. Die Weltbank habe ihm das Zehnfache in Aussicht gestellt, 940 Millionen Dollar, sofern er seinem Land einen strengen „Lockdown“ verordne. Auch diesen Deal habe er ausgeschlagen. „Auf keinen Fall werden wir das machen. Um Covid-19 entgegenzutreten, sind die normalen Gesundheitsmaßnahmen, die ohne Ausgangssperre und ohne selbstmörderische Blockade der Wirtschaft ergriffen wurden, ausreichend und weit fortgeschritten.“ (8) „An Arbeitslosigkeit und Hunger sterben mehr Menschen als am Coronavirus.“ (9)


Ginge es ausschließlich um milde Gaben in höchster Not, so hätte es für den IWF nahegelegen, am großzügigsten jene Länder zu beschenken, in denen die ärgste Not herrscht. Demnach hätte er die höchsten Beträge auf den Schwarzen Kontinent überweisen müssen. Von Nigeria und Südafrika abgesehen, bewegen sich die Zuwendungen für afrikanische Länder aber im ein- bis dreistelligen Millionenbereich. Ganz und gar covidiotisch wäre selbstverständlich der Verdacht, dass politisch Verantwortliche in Afrika eben leichter zu bestechen und zu erpressen sind als anderswo.


Ein paar weitere Länder schlugen die verlockende IWF-Offerte ebenfalls empört aus – zunächst jedenfalls. Am 8. April gab der Präsident von Madagaskar, Andry Rajoelina, im Staatsfernsehen bekannt: Bei der Vorbeugung und Behandlung von Corona-Erkrankungen, wie zuvor schon im Kampf gegen Malaria, habe sich ein Extrakt aus Artemisia annua, dem Einjährigen Beifuß, und anderen einheimischen Kräutern hervorragend bewährt – es heile Covid-19-Patienten innerhalb von zehn Tagen. (10) Mehrere andere afrikanische Länder - darunter Tansania, Guinea-Bissau, Äquatoria-Guinea, Niger, Tschad, Senegal, Liberia, die Komoren und die Demokatische Republik Kongo – importierten das „Covid-Organics“ genannte Mittel daraufhin, manche orderten ganze Flugzeugladungen. (11) Laut einem Bericht der Zeitung „Tanzania Perspective“ vom 14. Mai soll Rajoelina erklärt haben, die WHO habe ihm 20 Millionen Dollar angeboten, wenn er seine Empfehlung von „Covid-Organics“ widerruft – „Bestechungsgeld“ soll er es genannt haben. Alle afrikanischen Nationen rief Madagaskars Präsident dazu auf, aus der WHO auszutreten.


Zu Madagaskars Erfahrungen mit der WHO passt das Gerücht, die Gates-Stiftung habe Parlamentariern in Nigeria zehn Millionen Dollar geboten, falls sie dafür sorgen, dass dort ein Corona-Zwangsimpfungsprogramm verabschiedet wird. (12) Eine italienische Abgeordnete forderte im Parlament deswegen, Gates als „Vakzin-Kriminellen“ zu verhaften – dieser philanthropische Spritzenfetischist gehöre vor den Internationalen Strafgerichtshof, wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Noch am 6. Mai 2020 hatte der Präsident von Tansania, John Magafuli, für Aufsehen gesorgt, als er bekanntgab, die weltweite PCR-Testerei sei ad absurdum geführt: Das nationale Labor habe im Blindversuch sogar eine Papaya, eine Ziege und eine Wachtel als corona-positiv identifiziert. Auch er verwies die WHO daraufhin des Landes. (13)


Anschließend hielt sich das Staatsoberhaupt mit Äußerungen zu Corona-Maßnahmen allerdings seltsam zurück. Am 10. Juni 2020 kam Tansania in den Genuss eines Schuldenerlasses von 14,3 Millionen Dollar. Zur Begründung führte IWF-Direktor Tao Zhang aus: „Die (tansanischen) Behörden haben Eindämmungsmaßnahmen (gegen Covid-19) ergriffen und einen wirtschaftlichen Lockdown vermieden. Sie bleiben wachsam gegenüber dem Risiko einer Infektionsspirale und der Unsicherheit im Zusammenhang mit der Pandemie.“ Kurioser geht es kaum. Denn gerade mal zwei Tage zuvor hatte Präsident Magufuli das gesamte Land für „coronavirus-frei“ erklärt – „dank der Gebete unserer Bürger“. Ob der IWF tatsächlich auch die Einschaltung Gottes als „Eindämmungsmaßnahme“ durchgehen lässt?


Nicht einmal Madagaskars Präsident wollte es sich mit dem IWF völlig verscherzen. Nachdem der Fonds seinem Land schon am 3. April eine „Rapid Credit Facility“ von 166 Millionen US-Dollar bewilligt hatte, folgte Ende Juli eine weitere in Höhe von 171,9 Millionen. (14)


Zuvor hatte Rajoelina eine sonderbare Kehrtwende vollzogen. Bereits mit einem ersten Lockdown ab Ende März 2020 hatte er für Befremden gesorgt. Wenige Wochen später verhängte er über die Region rund um die Hauptstadt vom 6. bis zum 26. Juli einen zweiten Lockdown; pro Haushalt war es bloß noch einer Person gestattet, die Wohnung zu verlassen – und dies auch nur, um Nahrungsmittel und Medikamente zu besorgen. (15) Wozu eigentlich, wenn „Covid-Organics“ wirklich dem Coronavirus beikommt, wie neben früheren Studien mittlerweile sogar das Max-Planck-Institut bestätigt fand? (16)

Immerhin war das Staatsoberhaupt noch Mitte August in den Armenvierteln der Hauptstadt Antananarivo unterwegs, um den Artemisia-Kräutersud zu verteilen, zusammen mit Reis, Öl und Zucker. Und weiterhin lassen sich Madagaskars tägliche „Covid-19-Todesfälle“ an den Fingern einer Hand abzählen. Abgesehen vom 17. Juli starben an KEINEM EINZIGEN Tag zwischen Mitte März, als auf der Insel der erste SARS-CoV-2-Infizierte auffiel, und September 2020 mehr als sieben Madagassen; kumuliert waren es bis dahin 206 (17) – nicht gerade entsetzlich viel, bei einer Einwohnerzahl von über 26 Millionen. Waren die beiden Lockdowns Rajoelinas infektiologisch überflüssige, aber politisch ratsame Gegenleistung für reichlich IWF-Knete? Schließlich zählt Madagaskar nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt; jeder zweite Einwohner verdient weniger als einen Dollar pro Tag. Da schadete es Rajoelinas Popularität gewiss nicht, als er vom IWF im April 166 Millionen US-Dollar annahm, Ende Juli weitere 172 Millionen. Im August bettelte Madagaskar beim IWF um zusätzliche 122 Millionen US-Dollar. Dass sie flossen, war klar; schließlich „erfüllt das Land die Qualifikationskriterien“ für Corona-Nothilfen, wie der IWF lobte. (18) Das heißt, es spurte.









Geld gegen Gehorsam – Wie IWF und Weltbank den Planeten an die kurze Leine legen


Geld gegen Folgsamkeit: Könnte dieses Junktim auch in weiteren Fällen gegolten haben? die offiziell nicht Teil des IWF-Hilfsprogramms sind? Spanien, in puncto Corona-Wahnsinn europaweit in der Spitzengruppe, durfte sich über eine EU-Konjunkturspritze über 140 Milliarden Euro freuen. Noch großzügiger bedacht wurde der Lockdown-Masochist Italien: 173 Milliarden Pandemie-Euros flossen aus Brüssel nach Rom.


Darüber hinaus verteilt auch die IWF-Schwester Weltbank Covid-19-Hilfsgelder – jedoch ebenfalls wohl kaum an dreiste Abweichler von der WHO-Linie, sondern nur im Fall einer „effektiven Krisenantwort“. Bis Mitte August 2020 sponserte die Weltbank bereits 143 „Covid-19-„Preparedness“-, „Response“- und „Education“-Projekte rund um den Globus, darunter 42 in Afrika. Allein im August ließ sie Afghanistan 155 Millionen US-Dollar zukommen; 100 Millionen flossen nach Nigeria, 80 Millionen nach Guinea, 70 Millionen nach Mauretanien. In den Vormonaten überwies die Weltbank eine Dreiviertelmilliarde US-Dollar nach Indien, 550 Millionen nach Indonesien, eine halbe Milliarde auf die Philippinen, 400 Millionen nach Uruguay, 350 Millionen nach Jordanien, 300 Millionen nach Uganda, 250 Millionen nach Äthiopien, 100 Millionen nach Serbien. Hingegen stecken eine Milliarde Dollar für Brasilien damals noch in der „Pipeline“ der Weltbank fest (19) – Bolsonaro musste wohl erst noch etwas kriseneinsichtiger werden.


Wie der IWF, so stellt auch die Weltbank allen hungertuchnagenden Nationen in der Coronakrise in Aussicht, angehäufte Schulden zu erlassen, zu reduzieren, zu stunden. Dazu hatte sie, gemeinsam mit den Finanzministern der G20-Staaten, im April eine „Debt Service Suspension Initiative (DSSI)“ gestartet. Wer von DSSI profitieren will, sollte es tunlichst unterlassen, der Krise nach dem Vorbild Schwedens zu begegnen.


Wie die Weltbank im Mai 2020 verlauten ließ, hätten ihre Soforthilfemaßnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 bereits 100 Entwicklungsländer erreicht, in denen 70 Prozent der Weltbevölkerung leben; sie erhielten Darlehen oder „Hilfszuschüsse“ von insgesamt über 160 Milliarden US-Dollar.


Von reichen Industriestaaten abgesehen, scheint es auf diesem coronaverseuchten Planeten demnach kaum einen Flecken Erde mehr zu geben, auf den nicht IWF- und Weltbank-Dollars in Hülle und Fülle herabregnen. Eine Plandemie hat eben ihren Preis. Und was sind schon Covid-Kredite von zusammengerechnet rund hundert Milliarden Dollar, die man mangels Solvenz der Kreditnehmer größtenteils von vornherein abschreiben muss, gemessen an der rosigen Aussicht, mit ihrer Hilfe Billionenmärkte der Zukunft zu sichern?


Nepal beispielsweise, eines der ärmsten Länder der Welt, bedachte der IWF am 6. Mai 2020 mit 214 Millionen US-Dollar, im Rahmen seines „COVID-19 Financial Assistance and Debt Service Relief“-Programms. Zusätzliche 18,8 Millionen machte die Weltbank am 20. Mai locker. Zudem greift sie Nepal seit längerem bei vielerlei weiteren Entwicklungsprojekten unter die Arme. Dies dürfte der Regierung in Kathmandu die Entscheidung gewiss nicht erschwert haben, „Quarantäne-Camps“ genannte Konzentrationslager einzurichten. Dort werden angeblich „Infizierte“ mit Verdachtsfällen unter erbärmlichsten Bedingungen zusammengepfercht – und kommen erst frei, wenn sie sich Hygieneauflagen fügen, einsichtig und vollumfänglich.


Auch Vietnam richtete solche KZs ein (20) – gefolgt von einem Millionenkredit der Weltbank, im Rahmen einer „Notfalloperation“. Am 30. Juli 2020 unterzeichneten beide Seiten in Hanoi einen Vertrag, der „nicht nur die (vietnamesische) Regierung bei der raschen Überwachung und Reaktion auf COVID-19 unterstützen, sondern auch zum Aufbau eines widerstandsfähigen Gesundheitssystems für künftige gesundheitliche Notfälle beitragen" soll, wie eine Direktorin der Weltbank erklärte. Der Deal lautet: Kohle gegen Beihilfe zur Hygienetyrannei nach WHO-Vorgaben, jetzt und künftig.


Besonders leicht erpressen lassen sich Länder, bei denen die Corona-Stütze einen schon bestehenden Berg von Verbindlichkeiten aufstockt. Nach IWF-Schätzungen hat zum Beispiel die Ukraine im Jahr 2019 1,4 Billionen Hriwna Kreditschulden angehäuft – umgerechnet rund 42 Milliarden Euro. Da ziert man sich nicht lange, sobald der Gläubiger Druck macht. Man fügt sich, zumal der Hygieneterror auch die eigene Machtposition im Land stärkt.


Fuhren die Wenigen schlecht, die eigenwillig auf den Geldsegen der UN-Banken verzichteten, obwohl auch sie ihn nötig gehabt hätten? Türmen sich bei ihnen seit Monaten Leichenberge von Corona-Positiven?


Ein König sorgt für Durchblick


Wer Seelenfrieden und geruhsamen Schlaf einer verstörenden Desillusionierung vorzieht, sollte es tunlichst vermeiden, Peter König zu begegnen: einem Schweizer Wirtschaftswissenschaftler und geopolitischen Analytiker, der rund 30 Jahre lang für die Weltbank tätig war, in Südamerika, im Nahen Osten, in Afrika. Seit 2004, nach seiner Pensionierung, bemüht er sich unermüdlich, die Weltöffentlichkeit über die wahren Ziele, Funktionen und Machenschaften seines früheren Arbeitgebers aufzuklären. Seine Erfahrungen flossen ein in seinen Roman Implosion – ein Wirtschaftskrimi über Krieg, Umweltzerstörung und die Habgier der Konzerne (2008). Dass die von Lobbyisten notorisch unterwanderte Internet-Enzyklopädie Wikipedia Peter König beharrlich ignoriert, lässt ahnen: Dieser Mann verfügt über hochbrisantes Insiderwissen.


Auf den Trümmern des Zweiten Weltkriegs errichtet, sollten die beiden Schwesternorganisation IWF und Weltbank, beide in Washington angesiedelt und mit den Vereinten Nationen eng verbunden, eine bessere Welt mitfinanzieren. Mit günstigen Großkrediten sollten sie armen Ländern helfen, Hunger, Massenarbeitslosigkeit und andere Notlagen zu bekämpfen, ihnen bei Zahlungsschwierigkeiten beistehen, langfristige Aufbau- und Entwicklungsprojekte ermöglichen. Doch längst bröckelt die humanitäre Fassade. Ein Dreivierteljahrhundert später agieren sie vornehmlich als Beihelfer eines entfesselten Raubtierkapitalismus, der zielstrebig auf eine neue Weltordnung hinarbeitet. König nimmt kein Blatt vor den Mund: „Weltbank und IWF haben sich zu korrupten Werkzeugen der Finanz-Elite entwickelt. Sie sind Oligarchen-Tools und werden konsequent eingesetzt, um ganze Kontinente auszubeuten und zu versklaven.“


Eine Pandemie eignet sich so vorzüglich dafür, dass spätestens die nächste vorsätzlich herbeigeführt werden könnte. Sie passt zum „Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus“, den die kanadische Aktivistin Naomi Klein in ihrem Bestseller The Shock Doctrine 2007 brandmarkte. (21) Erst ein schlimmstmöglicher Schock durch Krieg oder ein verheerendes Unglück, dann der sogenannte Wiederaufbau: Diese perfide, menschenverachtende Strategie zur Marktbereinigung, Konzentration und Profitmaximierung funktioniert seit Jahrzehnten immer nach dem gleichen Muster – und immer spektakulär erfolgreich. Wo vor dem Tsunami Fischer ihren Lebensunterhalt verdienten, stehen heute luxuriöse Hotelresorts. Im Irak wurden nach dem Krieg die Staatsbetriebe und die Ölwirtschaft neu verteilt - an westliche Konzerne. Existenzen werden vernichtet, es herrscht Wildwest-Kapitalismus der reinsten Sorte. Wo vor der Seuche einheimische Volksmedizin vorherrschte, hat hinterher Big Pharma freie Bahn. Wo vorher eher ein ungezügeltes Durcheinander überwog, sorgt jetzt eiskalte Überwachungstechnik für Ordnung. Der Siegeszug der neoliberalen Ideologie in den letzten Jahrzehnten, so klagt Naomi Klein an, beruht auf hemmungsloser Gewalt, auf Katastrophen und sogar auf Folter, um die ungezügelte Marktwirtschaft rund um die Welt durchzusetzen, von Lateinamerika über Osteuropa bis ins tiefste Afrika und den fernsten Osten.


„Economic Hit Men“: Auftragskiller sind weltweit unterwegs


Wie legt man Länder rund um den Erdball an die kurze Leine? Eine Schlüsselrolle dabei spielen verdeckte „Economic Hit Men“ (EHM), wie Insider sie martialisch nennen, „ökonomische Auftragskiller“: rhetorisch bestens geschulte, hochbezahlte Manipulationsprofis, welche die Führungseliten ganzer Staaten dazu bringen sollen, enorme Kredite aufzunehmen, in einer Höhe, die ihre Volkswirtschaften nicht verkraften können. Belastet mit einem riesigen Schuldenberg, den sie nie abtragen können, bleibt den Ländern nichts anderes übrig, als sich bei verschiedensten Gelegenheiten den Auflagen der Kreditgeber zu beugen – und deren Agenda zu dienen.

Ein solcher „Hit Man“ war John Perkins. Sein Job bestand darin, Dritte-Welt-Staaten zu ruinieren, um sie politisch gefügig zu machen. Wie er dazu vorging, schilderte er 2004 in einem autobiografischen Buch (22), das drei Jahre später verfilmt wurde; sieben Wochen lang belegte es Platz 1 der Bestsellerliste der New York Times. „Vor allem das schlechte Gewissen von der Seele schreiben“ wollte er sich dabei. Dass er 25 Jahre damit wartete, erklärt er mit Feigheit und Bestechung.


Als Chefökonom einer Beraterfirma widmete sich Perkins, nach bestandener Sicherheitsüberprüfung durch den US-Geheimdienst NSA, einem billionenschweren Projekt: Im Auftrag von Regierungen, Banken und Unternehmen war es sein Job, politisch Verantwortliche in aller Welt von einem gewaltigen Kreditbedarf zu überzeugen, indem er ihnen überdimensionierte Investitionen schmackhaft machte. Ein Stab von mehreren Dutzend hochkarätigen Finanz- und Wirtschaftsexperten unterstützte ihn dabei. Mit geschönten Statistiken, scheinbar wissenschaftlich fundierten Machbarkeitsstudien und Wirtschaftsprognosen schwatzte er Machthabern von Caracas bis Djakarta riesige Infrastrukturprojekte auf – von Kraftwerken über Häfen und Autobahnen bis zu Kanälen. Letztlich schleusen „Hit Men“ dabei „Geld von der Weltbank und anderen ‚Hilfs‘-Organisationen in die Kassen großer Konzerne und die Taschen einiger reicher Familien. (…) Ihre Werkzeuge schließen gefälschte Bilanzen, gefälschte Wahlen, Provisionen, Erpressung, Sex und Mord ein. Sie spielen ein Spiel, das so alt ist wie der Imperialismus, das jedoch in Zeiten der Globalisierung neue und furchtbare Dimensionen angenommen hat.“ (23)


„Natürlich trafen unsere Prognosen nicht zu, so dass die geldleihenden Länder schon bald mit der Rückzahlung ihrer Kreditsumme plus Zinsen in Verzug gerieten. Sie steckten in der Schuldenfalle. Dann verlangen wir wie die Mafia unseren Anteil. Dazu gehören vor allem: die Kontrolle über die Stimmen in der UNO, die Errichtung von Militärstützpunkten oder der Zugang zu wichtigen Ressourcen wie Öl oder die Kontrolle über den Panamakanal. Natürlich erlassen wir dem Schuldner dafür nicht die Schulden – und haben uns so wieder ein Land dauerhaft unterworfen.“


Staatschefs, die sich auf solche Deals nicht einlassen wollten, seien von Geheimdiensten aus dem Weg geräumt worden, so enthüllt Perkins. Explizit nennt er die früheren Präsidenten Panamas und Ecuadors, Omar Torrijos und Jaime Roldós; beide kamen 1981 bei rätselhaften Flugzeugabstürzen ums Leben.


In diesem Zusammenhang kann es bestimmt nur ein Verschwörungstheoretiker seltsam finden, dass der Präsident von Burundi, Pierre Nkurunziza, im Alter von 55 Jahren, bis dahin kerngesund, am 8. Juni plötzlich einem Herzinfarkt erlag - kurz nachdem er sich dem Corona-Diktat verweigert und die WHO aus dem ostafrikanischen Land geworfen hatte. Seither spekulieren viele Burunder über einen Mord. Nur wenige Wochen später verhängte Nkurunzizas Nachfolger einen Lockdown. Daraufhin erließ der IWF dem Land am 20. Juli Rückzahlungsverpflichtungen von 7,63 Millionen US-Dollar für das darauffolgende Vierteljahr, sowie von 25 Millionen für die kommenden 21 Monate.

In noblen „Schuldenerlassen“ für die Dritte Welt sieht Perkins, ebenso wie Peter König, ein Danaergeschenk. Die vorgeschlagenen Bedingungen dafür zwingen die vermeintlich beglückten Länder, die lukrativsten Teile ihrer Infrastruktur letztlich an Privatkonzerne zu verscherbeln – von der Energieversorgung über die Rohstoffförderung, das Kommunikations- und Transportwesen bis zum Gesundheitssystem. (24) „Im Grunde verlässt das meiste Geld die USA nie", sagt Perkins. "Es wird bloß von den Banken in Washington zu den Konzernzentralen in Houston, New York oder San Francisco umgeleitet."


Weltbank und IWF fungieren in diesem System bloß als „Werkzeuge der ‚Economic Hit Men‘“, stellt Perkins klar. „Wir haben sie benutzt, um Geld zu den Firmen zu transferieren. Die Leute, die davon am meisten profitiert haben, waren die Besitzer dieser Unternehmen in den USA und Europa und ein paar reiche und korrupte Familien in den Entwicklungsländern.“


Perkins´ Vorwürfe unterstreicht James Garrison, Gründer und Präsident State of the World Forum, eines weltweiten Netzwerks von Führungspersönlichkeiten, die sich dem „Einsatz bei globalen Problemen“ verschrieben haben: „Jeder, der weiß, wie die Weltbank oder der Internationale Währungsfond arbeiten, könnte bestätigen, dass das, was John Perkins beschreibt, grundsätzlich stimmt. Es gibt einen Grund, warum unsere Entwicklungshilfe und der ganze Einsatz von Weltbank und Währungsfonds die Lage verschlimmert und nicht verbessert: Alles ist so konstruiert, nicht den Ärmsten zu helfen, sondern diese Länder einfach zu benutzen, um westliche Unternehmen weiter zu bereichern. So läuft der Hase.“ (25)


So läuft der Corona-Hase


Nicht anders hoppelt der Corona-Hase. Zuerst sorgen die Drahtzieher dieser unsäglichen Plandemie für eine weltweite Massenpanik und verleiten Regierungen der führenden Industrienationen zu überzogenen Maßnahmen, die sich ökonomisch verheerend auswirken. In historisch beispiellosem Ausmaß gehen Jobs verloren, werden kleine und mittlere Unternehmen ruiniert, zur Schadenfreude der großen. Davon am ärgsten betroffen sind Zweite und Dritte Welt, wo zuvor schon Armut, Hunger, Massenarbeitslosigkeit herrschten. Ihr Geldbedarf wächst, IWF und Weltbank stillen ihn – vorausgesetzt, die Kreditnehmer folgen brav den Regeln des Plandemie-Spiels.


Wer mitmacht, nutzt westlichen Großkonzernen auf vielfache Weise. Er schafft ihnen Märkte: für Arzneimittel und Impfstoffe, für Testverfahren, Desinfektionsmittel und Schutzausrüstung, für Kommunikations- und Überwachungstechnik aller Art. Zudem räumt er lästige Konkurrenz beiseite: Wozu an einer jahrhundertelang bewährten Natur- und Erfahrungsheilkunde festhalten, wo es doch die westliche Schulmedizin gibt, die „evidenzbasiert“ pharmalastig daherkommt?


Nebenbei dient der kooperative Kreditnehmer längerfristigen Zielen auf einem Spielfeld, das über das Gesundheitswesen weit hinausreicht: Er hilft mit, Widerstand gegen jenen weltweiten „Great Reset“ entgegenzuwirken, von dem im Weltwirtschaftsforum, bei der Rockefeller Foundation, von Bill Gates seit langem schwadroniert wird. Von Chile über Nigeria bis Myanmar sind IWF- und Weltbankschuldner wohl oder übel dabei, im Namen des Seuchenschutzes soziale Kontrolle zu verschärfen, Propagandabotschaften ungefiltert weiterzuverbreiten, Presse- und Meinungsfreiheit einzuschränken, Kritiker mundtot zu machen, Massenproteste im Keim zu ersticken. Dabei importieren sie Zensurmechanismen, die den Big Playern der Weltwirtschaft fortan auch auf jedem anderen Geschäftsfeld dienlich sein können: seien es Ernährung und Landwirtschaft, Mobilfunk und Geo Engineering, Robotik und Künstliche Intelligenz, Bio- und Nanotechnologie, Eugenik und Gene Editing, Kybernetik und Brain Tech.


Warum dagegen ankämpfen? „Ich weiß eines“, so sagt der geläuterte „Hit Man“ Perkins inzwischen: „Ich will auf meinem Totenbett – egal ob morgen oder in 30 Jahren – zurückblicken können und sagen: Ich habe bis zuletzt alles mir Mögliche getan, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.“


Wie freikaufen? 50 Euro könnten reichen. Wenn nicht gar 4,60 Euro.


Eine bessere Welt wäre spottbillig zu haben. Auf rund 36 Milliarden Euro schätzte UN-Generalsekretär Antonio Guterres im Frühjahr 2020 „die weltweit für den Kampf gegen die Pandemie benötigten Mittel“. Mittel wofür? „Impfstoffe und wirksame Arzneien gegen das Coronavirus“.


Einen garantiert zielführenden Ausweg aus der Corona-Falle hätte die UNO aber schon voll finanziert, wenn jeder ihrer 193 Mitgliedsstaaten 26 Eurocent locker machen würde. Der Kostenvoranschlag hierfür müsste zumindest Friedrich Merz imponieren, weil er auf einen Bierdeckel passt. Gegenüber Guterres´ Schätzung weist er sechs nobelpreiswürdige Vorzüge auf:


(1.) Er reduziert die erforderlichen Ausgaben um geschätzte 99,9999999999 %.

(2.) Er ist GARANTIERT wirksam, sicher und gut verträglich.

(3.) Er ist SCHON HEUTE umsetzbar.

(4.) Er führt SOFORT zum Ziel.

(5.) Er verhindert künftigen Fehlalarm.

(6.) Die chronisch unterfinanzierte WHO kriegt ihn honorarfrei.


Pi mal Daumen hätten nämlich ungefähr 50 Euro ausgereicht, um die Coronakrise umgehend zu beenden. So viel kostet im Schnitt die halbe Arbeitsstunde eines gut bezahlten Online-Redakteurs. Mehr Zeit dürfte er nicht benötigen, um auf der UN-Website ein paar Zeilen auszutauschen: nämlich die Definition des Pandemiebegriffs.

Neu getextet werden muss sie nicht. Es genügt, per Copy&Paste jene Version wiederherzustellen, die vor Mai 2009 galt.


Bis dahin sah die WHO eine wesentliche Bedingung einer Pandemie darin, dass es zu einer „enormen Anzahl von Todesfällen und Erkrankungen“ in mehreren Staaten kommt. Erst seit Mai 2009 kann sie eine Pandemie bereits dann ausrufen, wenn sich ein Erreger schnell und massiv in mindestens zwei der sechs WHO-Regionen AUSBREITET. Die Passage, in der eine „beträchtliche Zahl von Toten“ vorausgesetzt wird, fiel kurzerhand weg – veranlasst von einem pharmalastigen Expertenkomitee. (26)


Der entscheidende Unterschied: Die alte Definition lenkte den Blick auf den TATSÄCHLICHEN gesundheitlichen Schaden, den ein Erreger anrichtet – darauf, wie viele Menschen weltweit erkranken und sterben, statt darauf, wie viele ihn bloß mit sich herumtragen, selbst wenn sie dabei putzmunter, topfit und kerngesund bleiben. Bangemache mit klinisch bedeutungslosen Infektionszahlen, bei insgesamt mildem Verlauf, könnte erst gar nicht stattfinden.


Noch billiger wäre ein sofortiger Austritt aus der WHO – ein Standardbrief per „Einschreiben international“ von Berlin nach Genf kostet 4,60 Euro. Was spricht dagegen, einer Organisation den Rücken zu kehren, die im Grunde nicht weniger Elend über die Welt gebracht hat als NSDAP, die kommunistischen Parteien der Sowjets und Rotchinesen zusammengenommen? Größeres Unheil hat in der Menschheitsgeschichte wohl nur noch ein zweiter scheinheiliger Weltbeglücker mit Sendungsbewusstsein und Absolutheitsanspruch angerichtet: die römisch-katholische Kirche.

Harald Wiesendanger

Anmerkungen

(2) https://www.imf.org/en/About/FAQ/imf-response-to-covid-19#Q1, Abschnitt „What do countries need to do to qualify for emergency assistance?“

(3) „WHO Director-General´s statement on IHR Emergency Committee on Novel Coronavirus (2019-nCoV)“, 30.1.2020, https://www.who.int/dg/speeches/detail/who-director-general-s-statement-on-ihr-emergency-committee-on-novel-coronavirus-(2019-ncov

(7) https://coronavirus.jhu.edu/region/greece, abgerufen am 31.8.2020.

(11) Abdur Rahman Alfa Shaban: „Chad takes delivery of Madagascar virus cure, COVID-Organics“, Africa News, 10. Mai 2020, https://www.africanews.com/2020/05/14/covid-organics-tanzania-comoros-opt-for-madagascar-virus-cure/; Abdur Rahman Alfa Shaban: „Congo receives COVID-Organics donation from Madagascar“, Africa News, 6. Mai 2020, https://www.africanews.com/2020/05/06/congo-orders-covid-organics-the-madagascar-herbal-cure/; https://www.aa.com.tr/en/africa/who-commends-madagascars-fight-against-covid-19/1848550

(17) Stand: 10. September 2020; https://covid19.who.int

(21) The Shock Doctrine: The Rise of Disaster Capitalism (2007); deutsch: Die Schock-Strategie: Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus (2009)

(22) John Perkins: Bekenntnisse eines Economic Hit Man – Unterwegs im Dienst der Wirtschaftsmafia, München 2005.

(25) Zit. nach Dominique Gradenwitz: „Bekenntnisse eines Wirtschaftskillers“, 3sat/Kulturzeit, 22. März 2005.


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