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Dr. Harald Wiesendanger

„Es gibt kein Zurück zur Normalität“

Aktualisiert: 1. Mai 2021

Der Nachrichtensender CNN schwört uns auf die schöne neue Welt ein. Man müsse akzeptieren, dass obligatorische Einschränkungen wie das Tragen von Gesichtsmasken "dauerhaft" werden - ein selbstverständlicher „Teil des Lebens".



„Wir werden niemals zur ‚Normalität‘ zurückkehren“: Diese Prophezeiung hat CNN, der zweitgrößte Nachrichtensender der Vereinigten Staaten, soeben seinem Millionenpublikum nähergebracht.


„Es gibt kein ‚Zurück zur Normalität‘“, überschreibt CNN-Redakteur Nick Paton Walsh, immerhin Emmy-Preisträger, einen am 30. September veröffentlichten Artikel. „Je früher wir das hinnehmen, desto besser.“ Man müsse akzeptieren, dass obligatorische Einschränkungen wie das Tragen von Gesichtsmasken "dauerhaft" werden - ein selbstverständlicher „Teil des Lebens".


Wer weiterhin „die Pandemie leugnet“, sei unfähig, „die Realitäten von Covid-19 zu akzeptieren“.


Die Welt vor Corona sei jetzt nur noch Nostalgie, sie „kommt nicht zurück“. Damit müsse die Öffentlichkeit sich „abfinden". Dies sei „nicht unbedingt etwas Schlechtes, sagen Psychologen. Die Gefahr besteht eher darin, dass man sich wieder nach Normalität sehnt, als dass man weiter daran arbeitet, mit dem umzugehen, was vor einem liegt. (…) Die menschliche Neigung zu glauben, dass Veränderungen vorübergehend sind und dass die Zukunft wieder der Vergangenheit ähneln wird“, zeuge von einer "Normalitätsverzerrung" – für CNN anscheinend eine gemeingefährliche, dringend therapiebedürftige Form von psychischer Störung.


Unter Berufung auf Thomas Davenport, Professor für Informationstechnologie und Management am Babson College in Wellesley, Massachusetts, schreibt CNN: Wer sich weigert, Masken zu tragen, sei blind für die neue Wirklichkeit. Er missverstehe sie als „vorübergehende Modeerscheinung, die er sich nicht zu eigen machen muss“.


In dieselbe Kerbe schlug CNN bereits Anfang Juli. In der Überschrift eines längeren Beitrags zitierte der Sender den Präsidenten der britischen Royal Society, Venki Ramakrishnan: „Die Weigerung, Gesichtsmasken zu tragen, sollte genauso tabu sein wie Trunkenheit am Steuer oder Autofahren ohne Sicherheitsgurt.“ (https://edition.cnn.com/2020/07/07/health/mask-wearing-uk-intl-scli-gbr-wellness/index.html) Beides sei früher ganz normal gewesen. Heute jedoch „würde man beides als unsozial betrachten.“

CNN beruft sich auf „viele Gesundheitsbeamte auf der ganzen Welt“, die „sagen, dass wir Masken tragen müssen, wenn wir die Wirtschaft offen halten und Zehntausende von Leben retten wollen“.


Unfassbar. Beklemmend.


„Mit dem neuen Paradigma der ‚Biosicherheit‘ wird die Weltgesellschaft in einer Weise umgestaltet, von der frühere Faschisten nur träumen konnten“, schreibt der italienische Philosoph Giorgio Agamben, Professor an der Universität Venedig. „Wie beraubt man die Menschen ihrer grundlegenden Rechte und greift in nie dagewesener Weise selbst in ihre intimsten Beziehungen zueinander ein? Wie digitalisiert man den sozialen Kontakt, zerstört Solidarität und atomisiert funktionierende Gesellschaften? Wie schafft man das so, dass sich selbst sonst sehr kritische Kräfte wie Grüne und Linke in dieses totalitäre Umgestaltungsprojekt einbinden lassen?"

"Die Lösung liegt darin, eine Bedrohung von ungeahntem Ausmaß zu kreieren, die alle Bürger zu disziplinieren imstande ist — stärker noch als bei angeblicher terroristischer Gefahr. Das Thema Gesundheit aktiviert nicht nur unweigerlich archaische Ängste bei fast allen Menschen, es tarnt die Anpassung an die Diktatur als Altruismus und delegitimiert selbständiges Denken. Die geniale Konstruktion der Architekten dieser neuen Weltordnung lautet: Wir ersetzen das bisherige Recht auf Gesundheit durch eine Gesundheitspflicht.“ Dieser Pflicht überall, jederzeit nachzukommen, gilt als edelste Form von staatsbürgerlicher Teilhabe. So kann es kommen, dass selbst „wie linke Organisationen, traditionell gewohnt, Rechte einzufordern und Verfassungsbrüche anzuprangern, vorbehaltlos Freiheitsbeschränkungen akzeptieren, die durch Regierungsdekrete bar jeder Legalität beschlossen wurden“.


Von einer „Covid-Nazifizierung des Gesundheitswesens“ spricht der britische Mediziner Kevin P. Corbett.


Geradezu prophetisch vorweggenommen hat diese Entwicklung der französische Historiker und Soziologe Patrick Zylberman in seinem Buch „Tempêtes microbiennes“ von 2013. Darin beschreibt er einen Prozess, durch den Sicherheit in Gesundheitsfragen, die bislang in politischen Kalkülen nur am Rande auftauchte, zu einem wesentlichen Bestandteil staatlicher und internationaler politischer Strategien wird: Gesundheitsterror als Instrument, um ein „worst case szenario“ zu managen. Dazu werden Daten in einer Weise präsentiert, die ein Notstandsregime zu rechtfertigen scheint. So entsteht „eine Art Gemeinsinn der Superlative“, bei dem es als Ausweis von Altruismus gilt, auferlegte Pflichten zu erfüllen. Der Bürger hat nicht bloß ein Recht auf Gesundheit – er wird von Gesetzes wegen zum Gesundheitsschutz verpflichtet.


Wie viele Mahnungen davor sind bereits ungehört verhallt? Bereits Anfang April 2020 warnten über 100 Menschen- und Bürgerrechtsorganisationen davor, dass die Menschheit durch die „Corona-Krise“ in einen Überwachungsstaat schlafwandelt.


Hatten vor eben dieser Entwicklung nicht zwölf Kardinäle und Bischöfe schon Anfang Mai gewarnt – wofür sie sich als „Verschwörungstheoretiker“ verhöhnen lassen mussten? In einem aufsehenerregenden „Aufruf für die Kirche und für die Welt“ beklagten sie damals, dass "unter dem Vorwand der Covid-19-Epidemie unveräußerliche Rechte der Bürger verletzt und ihre Grundfreiheiten unverhältnismäßig und ungerechtfertigt eingeschränkt“ werden. Die öffentliche Gesundheit dürfe "kein Alibi werden, um die Rechte von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt zu verletzen". Zum "Kampf gegen einen unsichtbaren Feind" riefen sie auf: "Wir lassen nicht zu, dass Jahrhunderte christlicher Zivilisation unter dem Vorwand eines Virus ausgelöscht werden, um eine (…) technokratische Tyrannei zu begründen." (1)


Ebenso eindringlich klang der Weckruf, den 13 Nobelpreisträger, 70 internationale Organisationen und über 400 weitere prominente Unterzeichner, unter ihnen knapp 60 frühere Staats- und Regierungschefs, Ende Juni an die Welt richteten. Die Coronavirus-Pandemie sei auch eine politische Krise, welche die Zukunft der freiheitlichen Demokratie gefährde, schrieben sie in offenen Brief. „Die von uns wertgeschätzten Freiheiten sind in Gefahr, wir dürfen sie nicht als selbstverständlich hinnehmen dürfen.“ Autoritäre Regime nutzen die Lage, um Kritiker zum Schweigen zu bringen und ihre Macht zu festigen – ja, AUCH MIT EUCH als Handlangern, all ihr anonymen Faktenchecker, die ihr euch ohne demokratisches Mandat anmaßt, in sozialen Medien über Beiträge wie diesen hier den Daumen zu senken und über ihre Autoren einen „Schattenbann“ zu verhängen, der das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung mit Füßen tritt. Schande über euch.

Harald Wiesendanger


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