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- Amerikas „Corona-Wunder“
Wie lange können Westeuropas Seuchenschützer noch ignorieren, was in den Vereinigten Staaten vor sich geht? Bereits 28 US-Bundesstaaten verweigern Washington die Corona-Gefolgschaft. Lockdowns, Maskenpflicht und andere Grundrechtsverletzungen sind dort Geschichte. Von South Dakota über Texas bis Florida ist Schluss mit der Pandemisierung des Alltags. Die Apokalypse kommt trotzdem nicht über sie: Statistiken belegen immer weniger Infektionen, Hospitalisierungen, Covid-Tote. Lassen wir doch einfach Bilder für sich selbst sprechen. In South Dakota, Texas und Florida – drei US-Bundesstaaten, die sich längst vom Lockdown-Regime verabschiedet haben oder es gar nicht erst installierten – „wütet“ die Corona-Pandemie keineswegs ärger als in Kalifornien, das sich für besonders strikten Infektionsschutz entschied. Die nachfolgenden Aufnahmen – Screenshots aus Fernsehsendungen und privaten Videoclips – zeigen Szenen des Jahres 2021 aus Florida und Texas: befreite Bürger, die ohne Maske, ohne Distanz das Panikvirus verabschiedet haben und endlich wieder zum Alltag übergehen. Mehr als tausend Worte sagen diese Bilder darüber, wie notwendig und alternativlos Infektionsschutz nach rotchinesischem Vorbild ist.
- Auf nach Florida – Zurück zur Normalität
In den USA dreht sich gerade der Corona-Wind: Schon jeder zweite Bundesstaat, allen voran Florida, verweigert Washington die weitere Gefolgschaft bei der Pandemiebekämpfung. Der Föderalismus triumphiert. Nach über einem Jahr Coronakrise deutet sich an: Nicht weitere Zentralisierung rettet die panikvirusverseuchte Welt, sondern das krasse Gegenteil - eine politische Kultur des „Flickenteppichs“. In Washington geht das Gerücht, dass dortige Friseure von prominenter Kundschaft neuerdings täglich Besuch bekommen. Denn ob Präsident Joe Biden, US-Gesundheitsminister Xavier Becerra oder die graue Beratereminenz Anthony Fauci: Ihnen allen stehen inzwischen unentwegt alle verbliebenen Haare zu Berge, angesichts einer ungeheuerlichen Nachrichtenlage, die bis vor kurzem undenkbar schien. Mittlerweile besinnen sich nämlich bereits 24 Bundesstaaten auf ihre verfassungsmäßige Teilsouveränität. So viele hoben den Maskenzwang auf – oder verhängten ihn gar nicht erst. Zwölf verboten Impfpässe. Schulen, Läden, Betriebe, Gaststätten: uneingeschränkt offen. Versammeln dürfen sich beliebig viele. Abstand hält nur, wer will. Von South Dakota über Texas bis Georgia rebellieren selbstbewusste Gouverneure gegen jene ineffektive, zerstörerische, verfassungswidrige Art von Infektionsschutz, an welcher Washington festhält. Der „Sonnenschein-Staat“ als Vorkämpfer Zu den Vorreitern zählt Florida. Anders als Kalifornien, das ein besonders strenges Hygieneregime durchsetzte, entschied sich der Sunshine State im Südosten der USA frühzeitig für einen „schwedischen“ Weg. Schon von der ersten Maiwoche 2020 an, nach Abebben der ersten Corona-Infektionswelle, begann sich der Bundesstaat Schritt für Schritt wieder zu öffnen; vom Juni an ließ Gouverneur Ron DeSantis jegliche geschäftlichen Tätigkeiten wieder zu, wenn auch mit Auflagen. Im August nach den Sommerferien öffneten alle Schulen Floridas wieder. An fünf Tagen boten sie vollen Unterricht – ungeachtet einer Klage der größten Lehrergewerkschaft. Für Kinder bestehe ein äußerst geringes Risiko, erklärte DeSantis. Am 28. September 2020 hob Florida so gut wie alle Restriktionen auf. Bars, Kinos, Freizeitparks wie Disneyland, ja sogar Stripclubs — alles offen, weitgehend ohne Kapazitätsbeschränkungen, bei eher geringfügigen Hygieneregeln. Selbst Großveranstaltungen sind längst wieder erlaubt. Twitter- und YouTube-Videos aus Miami, St. Petersburg und Disneyworld zeigen Abertausende von Menschen, die in der Silvesternacht dicht an dicht, unmaskiert und ausgelassen das Neue Jahr willkommen heißen. (1) Brach über den Bundesstaat daraufhin die Apokalypse herein? Anfangs heftig kritisiert, findet Floridas Sonderweg immer mehr Anerkennung. Selbst der als antirepublikanisch geltende US-Sender CNN titelte Mitte März 2021: „Florida boomt, Governeur DeSantis’ Kurs ist von Erfolg gekrönt. (…) Seine Rechnung scheint aufgegangen." "Jeder hat mir gesagt, dass ich falsch liege", so zitiert CNN DeSantis. Als „DeathSantis“ musste er sich verunglimpfen lassen. (2) Ein Anwalt sammelte im Sommer 2020 Spenden für eine riesige Plakatwand, die er neben DeSantis´ Grundstück aufstellen wollte, um den Gouverneur „zu entlarven und zu demütigen. Ich habe es satt, ihm dabei zuzusehen, wie er andere Floridianer umbringt.“ "Ich stand unter ständigem Druck von radikalen Demokraten und den liberalen Medien“, blickt DeSantis zurück. „Aber ich habe mich geweigert, nachzugeben. Es ist klar: Florida hat es richtig gemacht. (…) In Florida kann man wie ein Mensch leben. Außerdem boomt unsere Wirtschaft.“ Recht hat er. Denn die Zahlen sprechen für sich. Weder die Neuinfektionen noch die Hospitalisierungen noch die Covid-Todesopfer nahmen überdurchschnittlich zu; bei all diesen Parametern liegt Florida im US-Mittelfeld. Florida beschämt Kaliforniens Lockdown-Masochisten Im Vergleich zu Kalifornien, das eine besonders stramme Hygienediktatur installierte, schnitt Florida erheblich besser ab. (3) Mitte März 2021 verzeichnete Kalifornien die mit Abstand höchste Fallzahl aller US-Bundesstaaten: über 3,6 Millionen (4) – womit seine eigens aufgebaute „Kontaktverfolgungs-Armee“ von 20.000 Freiwilligen wenigstens reichlich zu tun bekam. 9,2 % der kalifornischen Bevölkerung waren bis dahin positiv getestet worden; in Florida waren es 9,5 %. Lohnte sich in Sacramento, in San Francisco, in Los Angeles für diese Differenz ein monatelanger, hochdestruktiver Inzidenzterror – zumal bei weit über 90 % aller Menschen, die ein nie validierter PCR-Test zum „Fall“ stempelt, von einer ernsten Erkrankung keine Rede sein kann? Warum weist Florida etwas mehr „Corona-Opfer“ pro 100.000 Einwohner auf als Kalifornien – 170 zu 158 -, aber weniger „Fälle“ im Sinne von positiv PCR-Getesteten (8370 zu 8621)? Ältere Menschen, die anfälliger für das Virus sind, machen in Florida einen größeren Teil der Bevölkerung aus. Mit einem Anteil von 16,5 % belegt es den zweiten Platz unter den US-Bundesstaaten; bei den Todesfällen belegt es Platz 27. In Kalifornien hingegen machen Senioren 14,8 % der Bevölkerung aus. Trotzdem kam es in kalifornischen Pflegeheimen zu 2,27 Todesfällen pro 100 Einwohner, Florida hingegen verzeichnete nur 0,72. Ingesamt registriert der Sunshine State weniger „Corona-Opfer“ als im US-Durchschnitt. Auch ökonomisch zahlte Kalifornien einen unnötig hohen Preis, wie das Amerikanische Institut für Wirtschaftsforschung (AIER) feststellte. (4) Die Arbeitslosenquote blieb in Florida konstant niedriger. Im Dezember 2020 lag sie dort bei 6,1 %, während sie in Kalifornien 9 % betrug. „Das bedeutet, dass schwindelerregende 1.700.383 Menschen in Kalifornien arbeitslos sind, verglichen mit 614.327 in Florida. Die Kluft zwischen den Staaten ist immer noch immens, wenn die Zahlen um die Bevölkerungszahl bereinigt werden, (…) Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beider Staaten ist ähnlich, obwohl Floridas jährliche Rate etwas höher ist. Kalifornien ist - gemessen am BIP - die größte Volkswirtschaft aller US-Bundesstaaten und übertrifft sogar die des Vereinigten Königreichs. Der Rückgang des kalifornischen BIP ist also nicht nur steiler als der von Florida, sondern er wirkt sich auch stärker auf die gesamte Wirtschaft der USA aus.“ „Wir retteten Tausende von Unternehmen und Hunderttausende von Arbeitsplätzen in der Gastgewerbebranche“, so konnte DeSantis Mitte Mai 2021 stolz verkünden. Von Januar bis April war Floridas´ Arbeitslosenquote weiter gesunken, auf 4,7 %. Der Landesdurchschnitt lag da bei 6 %. "Benutzt einfach den gesunden Menschenverstand", sagte DeSantis bereits im Dezember. "Let's keep people employed." „Alles offen – die Zahlen fallen trotzdem“ Zeitweilig steigende Fallzahlen führte Gouverneur DeSantis wiederholt auf häufigere Tests zurück. Keinesfalls werde er ihretwegen wieder „schließen“. (5) Auch weigerte er sich, das Maskentragen verpflichtend zu machen. (6) Vielmehr untersagte er lokalen Behörden, Maskenzwang anzuordnen. (7) Mitte Mai erließ DeSantis eine Amnestie für alle, die wegen Missachtung von Corona-Auflagen, wie etwa Masken- und Abstandsgeboten, zu Geldbußen oder gar Haftstrafen verurteilt worden waren. Von dieser Begnadigung profitierte unter anderem das Ehepaar Mike und Jillian Carnevale aus Broward County, das sich drei Mal geweigert hatte, im gemeinsam betriebenen Fitnessstudio Maskenpflicht durchzusetzen. Jedesmal war es verhaftet worden. (8) Zwischenzeitliche Einschränkungen – etwa das Sperren von Stränden oder ein Versammlungsverbot für mehr als 50 Personen (9) – galten in Florida nur örtlich begrenzt und eng befristet. Am 25. September 2020 hob DeSantis verbliebene staatliche Covid-Beschränkungen für die Wirtschaft auf. Dies betraf vor allem Kneipen und Restaurants, die nun wieder mit voller Kapazität öffnen konnten. Gleichzeitig untersagte er lokalen Behörden, Bußgelder für das Nichttragen von Masken zu verhängen. Zur Begründung hieß es, dass die Hospitalisierungen von Corona-Patienten, seit sie ihren Höhepunkt erreicht hatten, um 76 % zurückgegangen seien. Es gebe keine Anzeichen für eine zweite Welle, und selbst wenn eine käme, seien die Krankenhäuser vorbereitet. (10) „Hier in Florida ist praktisch alles auf“, so schrieb mir ein Einheimischer Mitte März 2021, nachdem er einen KLARTEXT-Artikel („Aufstand der Neandertaler“) im Web entdeckt hatte. „Und die Zahlen fallen trotzdem. Auch wenn erst wenige geimpft sind. Händeringend fordern Dr. Fauci und die neue Administration, Restaurants usw. zu schließen. (…) Zur Zeit ist hier Spring Break, Frühjahrsferien. Hundertausende Jugendliche tummeln sich an den Stränden.“ Ob des wilden Partytreibens gaben sich Politiker, Mainstream-Medien und die üblichen Experten einhellig entsetzt. (11) Dafür sei „jetzt nicht die Zeit“, warnte die CDC. Ein Superspreader-Event könne das werden, insbesondere für die neue, angeblich noch viel gefährlichere Corona-Variante B.1.1.7. Auch Präsidentenberater Anthony Fauci meldete sich zu Wort: „Wir wollen, dass die Leute während des Spring Break eine gute Zeit haben. Aber man kann nicht alle Vorsichtsmaßnahmen weglassen." Doch, man kann. Nichts Schlimmes geschieht daraufhin, wie das Beispiel Florida vor Augen führt. „Letztlich haben alle haben auf unterschiedliche Weise dasselbe erreicht“, so kommentiert ein Twitter-User die nachfolgende Vergleichsgrafik für drei US-Bundesstaaten. „Einige hielten Schulen offen und einige schlossen sie. Einige hielten Geschäfte offen und einige schlossen sie. Manche brauchten Masken und manche nicht. (…) Der Unterschied besteht darin, ob man sich entschieden hat, zu den Kosten auch noch wirtschaftliche und soziale Verwüstung hinzuzufügen.“ (12) Schon im Mai 2020 hatte eine Studie der US-Bank J.P. Morgan nachgewiesen, dass in vielen US-Bundesstaaten – darunter Alabama, Wisconsin, Colorado, Iowa, Wyoming und Mississippi – die ominöse Reproduktionsrate R abnahm, nachdem die Frühjahr-Lockdowns aufgehoben wurden. Die Autoren schlossen daraus, dass das Virus "wahrscheinlich seine eigene Dynamik hat", die "nichts mit den oft inkonsistenten Abriegelungsmaßnahmen zu tun hat". (13) „Wir sind fertig mit Covid“ Seit 3. Mai ist die Pandemie in Florida offiziell beendet. Am jenem Tag unterzeichnete DeSantis die „Session Bill 2006“, eine Verfügung, die sämtliche verbliebenen Corona-Einschränkungen auf kommunaler Ebene endgültig aufhob. "Tatsache ist, dass wir uns nicht mehr in einem Ausnahmezustand befinden", erklärte DeSantis bei der Zeremonie. "Ich denke, das ist evidenzbasiert.“ Florida stellte somit alle Seuchenschutzmaßnahmen ein. Private Unternehmen dürfen allerdings weiterhin verlangen, dass Mitarbeiter und Besucher Masken tragen und Abstand halten. Darüber hinaus legt die Verfügung fest, dass Notstandsanordnungen künftig nur noch für maximal 42 Tage gelten dürfen. Auch erteilt sie dem Gouverneur die Befugnis, Städte und Landkreise jederzeit zu überstimmen, und Landkreiskommissionen die Macht, Entscheidungen von Bürgermeistern für nichtig zu erklären. Außerdem räumt das Gesetz dem Parlament die Macht ein, alle Notstandsmandate oder Beschränkungen aufzuheben, die der Gouverneur erlassen hat. Notstandsbefugnisse von örtlichen Behörden werden auf zehn bis höchstens dreißig Tage begrenzt. Um sie zu verlängern, muss eine Abstimmung stattfinden, bei der eine Mehrheit der Wähler sie billigt. Oberstes Ziel dieser Gesetzesänderungen ist es, Infektionsschutzmaßnahmen künftig viel stärker zu kontrollieren und sorgsamer abzuwägen. DeSantis will Überregulierungen eindämmen – und die Freiheitsrechte der Bürger vor willkürlichen, zu lang andauernden staatlichen Übergriffen schützen, auch im vermeintlichen Katastrophenfall. Entschlossen gegen jeglichen Impfzwang Auch Florida empfiehlt Corona-Impfungen. Gegen Nötigung und Benachteiligung von Nichtgeimpften will DeSantis jedoch entschieden vorgehen. Am 2. April unterzeichnete er eine Verordnung, die jegliche Verwendung eines Covid-Impfpasses verbietet; zwölf weitere US-Bundesstaaten schieben den gleichen Riegel vor. Floridas Behörden dürfen keine Dokumente ausstellen, die den Impfstatus einer Person gegenüber Dritten bestätigen – im Gegensatz zu New York, das Ende März einen entsprechenden „Excelsior Passport“ einführte. „Eine schreckliche Idee“ sieht DeSantis darin. Sie führe „zu zwei Klassen von Bürgern“. Es sei "völlig inakzeptabel, dass die Regierung oder der private Sektor Ihnen die Anforderung auferlegt, dass Sie einen Impfnachweis zeigen, um einfach nur am normalen Leben teilzunehmen", erklärte der Gouverneur. „Das ist völlig vom Tisch. Wenn es Unternehmen gibt, die das in Florida machen wollen, dann ist das meiner Meinung nach mehr als nur eine private Entscheidung." Eine Geldstrafe bis zu 5000 Dollar droht Unternehmen, Schulen und sonstigen Eirichtungen, die einen Impfnachweis verlangen. Immer mehr US-Bundesstaaten haben, Florida folgend, dem Konzept des Corona-Impfpasses bereits eine klare Absage erteilt: von Idaho und Utah über Nebraska und Kansas bis zu Missouri, Arkansas und Mississippi. Florida verklagt die Seuchenschutzbehörde CDC Bei Schadensbegrenzung will DeSantis es nicht belassen. Ihm scheint es höchste Zeit, jene zur Rechenschaft zu ziehen, die Amerika ohne Not über ein Jahr lang in selbstzerstörerische, „irrationale“ Lockdowns getrieben haben. Und deshalb will Floridas Gouverneur, der in Harvard Jura studierte und als Ermittler im Büro des Bundesstaatsanwalts arbeitete, nun die US-Seuchenschutzbehörde CDC verklagen. In der Coronakrise sei sie „in den Gott-Modus gewechselt“ und „Amok gelaufen“. Vor einem Bundesgericht soll demnächst eine Anhörung stattfinden. Alaska und Texas haben sich der Klage bereits angeschlossen. Den angerichteten Schaden kann Florida ziemlich genau beziffern. Allein in den ersten sechs Monaten der Pandemie verlor es 3,2 Milliarden Dollar durch die Schließung der Kreuzfahrtindustrie, darunter fast 50.000 Arbeitsplätze mit 2,3 Milliarden Dollar an Löhnen, wie ein Bericht der Federal Maritime Commission vom September 2020 ausweist. Seit die CDC die US-Kreuzfahrtindustrie stilllegte, gingen die Betriebseinnahmen von Floridas Seehäfen um fast 300 Millionen Dollar zurück; bis Juli wird dieses Minus fast 400 Millionen Dollar erreichen, wie das Florida Department of Transportation erwartet. Aus politischen Motiven habe sich die CDC übermäßig in staatliche Entscheidungen eingemischt. Als Beispiele nennt DeSantis die Verwüstung der Tourismusbranche, etwa durch das Verbot von Kreuzfahrten, wie auch die Forderung nach Sommerlagern, bei denen Kinder im Freien Masken tragen sollen; dies entbehre jeder empirischen Grundlage, sondern folge der Agenda der Lehrergewerkschaften. „Sorry, das ist keine Wissenschaft, das ist Politik. (…) Wollen Sie, dass eine nicht gewählte Bürokratie die Macht hat, eine wichtige Industrie auf unbestimmte Zeit herunterzufahren? Dazu sind sie nicht befugt. Und deshalb verklagen wir sie.“ Als DeSantis dieses Vorhaben am 5. Mai bei einer Pressekonferenz ankündigte, ließ er mehrere Bürger zu Wort kommen, die blindwütiger „Seuchenschutz“ besonders geschädigt hat. „Viele sind gestorben, nicht wegen Covid-19, sondern weil sie verzweifelt waren.“ „Diese Menschen griffen zu Drogen oder begingen Selbstmord, weil ihr Leben von der CDC zerstört wurde“, sagte DeSantis. „Das ist die harte Hand der Regierung, die Familienunternehmen zerschlägt, Arbeitsplätze vernichtet und das Leben von Millionen Menschen zerstört.“ (14) Niederschmetternde Bilanz - für alle Befürworter von Lockdowns Man stelle sich vor: Ein unbeirrbarer deutscher Ministerpräsident, der gerne selber denkt, hätte sich frühzeitig mit Wolfgang Wodarg, Sucharit Bhakdi, Stefan Hockertz, Stefan Homburg, Drostens Vorgänger Detlev Krüger und anderen „Covidioten“ zusammengesetzt, sich daraufhin gegen einen Lockdown entschieden – und nach einem halben Jahr, gemeinsam mit jenen Ratgebern, stolz Bilanz über den erfolgreichen Sonderweg des Bundeslandes gezogen. So erfrischend unkonventionell verfuhr Gouverneur DeSantis. Im September 2020 hatte er sich Rat von Spitzenwissenschaftlern geholt – bei einem Round Table, über YouTube gestreamt. Seine Gesprächspartner waren drei renommierte Professoren von zwei Elite-Universitäten: Nobelpreisträger Michael Levitt (Stanford) – ein Biophysiker – sowie die Mediziner Martin Kulldorff (Harvard) und Jay Bhattacharya (Stanford). Wiederum gemeinsam mit Wissenschaftlern zog DeSantis am 18. März 2021 im Kongressgebäude der Hauptstadt Tallahassee öffentlich Bilanz über ein halbes Jahr ohne Maskenzwang und sonstige Einschränkungen. Abermals saßen Martin Kulldorff und Jay Bhattacharya mit am Runden Tisch; neu hinzu kamen die Epidemiologin Sunetra Gupta von der Universität Oxford sowie Scott Atlas, Medizinprofessor an der Stanford University. Eine äußerst lesenswerte Abschrift der aufschlussreichen, von DeSantis moderierten Diskussion findet sich hier, eine deutsche Übersetzung wichtiger Passagen hier. Die hochkarätigen Fachleute stellten DeSantis‘ Politik, seinen Bundesstaat offenzuhalten, ein glänzendes Zeugnis aus. „Wenn man Florida mit Kalifornien vergleicht, dann fällt es schwer, weiterhin zu glauben, dass Lockdowns funktionieren“, erklärte Prof. Gupta. Der Internetzensur entkam nicht einmal diese hochkarätige Runde: YouTube löschte die 105-minütige Videoaufzeichnung des wahrlich historischen Events - wegen angeblichen Verstoßes gegen „Richtlinien“, ohne weitere Begründung. In einem Web-Archiv ist sie erfreulicherweise weiterhin abrufbar. Experten loben Floridas offene Schulen Besonderes Lob erntete DeSantis dafür, dass er Kindergärten und Schulen durchgehend offenhielt, ohne Einschränkungen. Zwar bot er überängstlichen Eltern die Möglichkeit, für ihre Kleinen Fernunterricht zu wählen. Doch selbst auf den Höhepunkten der „Wellen“ durften Lehrer und Schüler füreinander physisch präsent bleiben – maskenfrei. „Es gibt absolut keine gesundheitlichen Gründe, Kinder daran zu hindern, in die Schule zu gehen“, so stellte Prof. Kulldorff klar. „Es ist nicht gefährlich für Kinder, dort zu sein, und auch nicht für die Lehrer“, abgesehen von über 60-Jährigen, solange es noch keinen wirksamen und sicheren Impfstoff für sie gibt. In Schweden, wo die Schulen seit Frühjahr 2020 geöffnet blieben, ohne Masken und Distanzierung, „gab es unter 1,8 Millionen Kindern bis 15 Jahren, die alle in der Schule oder in der Tagesstätte waren, genau null Todesfälle. Die Lehrer trugen ein geringeres Risiko als der Durchschnitt anderer Berufe.“ Über die blindwütige Lockdown-Politik innerhalb der USA und weltweit, gegen längst vorliegende wissenschaftliche Evidenz, fällte DeSantis´ Expertenrunde ein vernichtendes Urteil. Als „größtes Fiasko in der Geschichte der öffentlichen Gesundheit“ bezeichneten sie Prof. Kulldorff und Prof. Bhattacharya einhellig. Sunetra Gupta ergänzte: „Die Menschen leiden unter all den Kosten des Lockdowns, ohne dass es irgendeinen offensichtlichen Nutzen gibt.“ „Blaupause für das ganze Land“ Sein besonnenes Krisenmanagement, sein mutiger Konfrontationskurs gegenüber Washington hat DeSantis viel Anerkennung beschert – und eine politische Welle ins Rollen gebracht, die das Weiße Haus nicht kalt lassen kann. „DeSantis' Covid-Politik“, so stellt das News-Portal trendingpolitics.com fest, „ist eine Blaupause für das ganze Land - und vor allem für Demokraten in New York, New Jersey und Kalifornien, wo Lockdowns gescheitert sind und Krankenhausaufenthalte und Todesraten in die Höhe schossen.“ Unter Republikanern, soweit sie Trump nicht nachtrauern, gilt Floridas standhafter Gouverneur mittlerweile als Wunschkandidat bei den nächsten Präsidentschaftswahlen. Biden wird sich dann warm anziehen müssen - falls er nicht vorher schon die Bühne räumt. Harald Wiesendanger Anmerkungen (1) https://twitter.com/i/status/1345092863089061890; https://twitter.com/i/status/1345083105875472384; https://www.youtube.com/watch?v=gmW5Ledweqo; https://www.youtube.com/watch?v=lkETxG2LgvM (2) https://www.orlandoweekly.com/Blogs/archives/2020/07/28/florida-lawyer-fundraising-to-put-a-ron-deathsantis-billboard-outside-of-the-governors-mansion; https://twitter.com/DWUhlfelderLaw/status/1287944457950765058?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1287944457950765058%7Ctwgr%5E%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.orlandoweekly.com%2FBlogs%2Farchives%2F2020%2F07%2F28%2Fflorida-lawyer-fundraising-to-put-a-ron-deathsantis-billboard-outside-of-the-governors-mansion (3) Nach https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1106292/umfrage/fallzahl-des-cornavirus-covid-19-in-den-usa-nach-bundesstaat/, abgerufen am 14.3.2021. (4) https://frankfurtzack.medium.com/warum-lockdowns-nicht-so-wirken-wie-gedacht-9a92c093d361; https://www.aier.org/article/the-florida-versus-california-showdown/ (5) Emma Newburger, Florida and Texas report record surge of new coronavirus cases over Fourth of July weekend, CNBC vom 4. Juli 2020. (6) Emma Newburger, Florida reports more than 15,000 new coronavirus cases, shattering record, CNBC vom 12. Juli 2020; Eliott C. McLaughlin/Christina Maxouris, Florida reports more than 12,000 new Covid-19 cases, again, as governor declines to mandate masks, CNN vom 19.7.2020. (7) James Crump, Florida governor accused of ‘killing spree’ after extending ban on cities from imposing own mask mandates, The Independent vom 27.11.2020. (8) https://trendingpolitics.com/gov-ron-desantis-is-pardoning-anyone-who-violated-mask-mandates-social-distancing-guidelines-in-florida-knab/; https://de.rt.com/nordamerika/117528-florida-gouverneur-ron-desantis-verkuendet-begnadigung-fuer-covid-19-regelverstoesse/ (9) Vandana Rambaran, Coronavirus spike forces Miami to close beaches for July 4 weekend, Fox News vom 27. Juni 2020; Kelly McCleary/Melissa Alonso/Susannah Cullinane, Miami and Fort Lauderdale beaches closing for Fourth of July amid coronavirus concerns, CNN vom 28. Juni 2020. (10) Greg Allen, Florida's Governor Lifts All COVID-19 Restrictions On Businesses Statewide, NPR vom 25. September 2020. (11) https://www.badische-zeitung.de/wilde-spring-break-parties-in-florida-schueren-neue-corona-aengste; https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/wilde-spring-break-parties-in-florida-schueren-neue-corona-aengste-9951265; https://www.nordbayern.de/panorama/wilde-spring-break-partys-in-florida-schuren-neue-corona-angste-1.10949650 (12) https://twitter.com/yinonw/status/1348810832189255680 (13) https://www.dailymail.co.uk/news/article-8347635/Lockdowns-failed-alter-course-pandemic-JP-Morgan-study-claims.html; https://www.foxbusiness.com/markets/coronavirus-infections-decline-after-ropening-data-jp-morgan; https://www.stern.de/wirtschaft/lockdown-kostet-viel-und-bringt-wenig---so-eine-studie-von-jp-morgan-9274848.html (14) https://www.cnsnews.com/blog/craig-bannister/desantis-were-suing-cdc-because-one-unelected-bureaucracy-doesnt-have; https://uncutnews.ch/aus-der-gouverneur-von-florida-ist-fertig-mit-corona-und-verklagt-das-us-gesundheitsministerium-cdc/ Porträtfoto Ron deSantis: Von Bundesregierung der Vereinigten Staaten - Office of Congressman Ron DeSantis, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=23973477 Map "Reopening Plans US States": https://www.nytimes.com/interactive/2020/us/states-reopen-map-coronavirus.html, Stand 21.5.2021 Vergleich Florida/Kalifornien: - Fallzahlen: https://public.tableau.com/profile/amelia.janaskie7647#!/vizhome/LTCScatterplot/Sheet2; https://public.tableau.com/profile/amelia.janaskie7647#!/vizhome/FLvsCASummary/Sheet1 - Todeszahlen: https://ig.ft.com/coronavirus-chart/?areas=eur&areas=usa&areas=bra&areas=gbr&areas=ind&areas=hun&areasRegional=usca&areasRegional=usfl&cumulative=0&logScale=0&per100K=1&startDate=2020-09-01&values=deaths
- Mehr als tausend Worte
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – auch im Streit um Mund-Nasen-Bedeckungen. Lassen wir ein paar Grafiken für sich selbst sprechen. Dass Masken beim Seuchenschutz eher schaden als nutzen, belegen inzwischen über 60 wissenschaftliche Studien. (1) Faktenchecker zerpflücken sie, Politiker ignorieren sie, Leitmedien verschweigen sie, die Bevölkerung kennt sie nicht. Wozu noch weitere ellenlange Texte über einen Forschungsstand produzieren, der kaum eindeutiger sein könnte? Die folgenden vier Abbildungen sprechen für sich, jede sagt mehr als tausend Worte. Harald Wiesendanger Anmerkung (1) https://tkp.at/2021/04/23/deutsche-meta-studie-beweist-massive-schaedigung-durch-masken/; https://www.mdpi.com/1660-4601/18/8/4344/htm; https://corona-blog.net/schutz_oder_gefahr_ueber_50_studien-welche-gegen-das-tragen-von-mund-nasen-bedeckungen-sprechen/; https://fassadenkratzer.wordpress.com/2021/04/14/pathologe-zu-tode-geschutzt-ist-auch-gestorben-die-maske-verursacht-vielfach-schwere-krankheiten/; https://swprs.org/face-masks-evidence/ Quellen: Entwicklung der „Fall“-Zahlen in 8 Ländern und 7 US-Bundesstaaten vor und nach Einführung einer Maskenpflicht: https://swprs.org/face-masks-evidence/ Corona-„Fälle“ in Bayern (mit FFP2/N95-Zwang) und Deutschland allgemein: https://swprs.org/face-masks-evidence/ US-Bundesstaaten mit und ohne Maskenpflicht: https://twitter.com/birb_k Europa-Vergleich: https://twitter.com/yinonw/status/1321177359601393664 Titelbild: Zwei Köpfe: Gerd Altmann/Pixabay; Maske: Hatice EROL/Pixabay
- Maske für Forrest Gump?
Was würde der Volksgesundheit Schlimmes widerfahren, wenn sämtliche Corona-Verordnungen von heute auf morgen verschwänden, wie ein böser Traum? Ehe sich Lauterbachianer auf solche Fragen hin apokalyptischen Visionen hingeben, sollten sie sich einen Bildungsurlaub in Georgia gönnen, der Heimat des tragikomischen Kinohelden Forrest Gump – einem von mittlerweile 24 US-Bundesstaaten, die hyperaktiven Seuchenschützern die Gefolgschaft verweigern. Statt überfüllten Intensivstationen und Friedhöfen gibt es dort zu besichtigen: die überfällige Rückkehr zu Unbeschwertheit und Freiheit, einem menschlichen Miteinander, einem lebenswerten Leben. Wer den mit sechs Oscar prämierten Kinohit „Forrest Gump“ gesehen hat, wird sie kaum mehr vergessen können: jene Parkbank an einer Bushaltestelle, auf welcher die von Tom Hanks grandios verkörperte Hauptfigur, mit einer Pralinenschachtel auf dem Schoß, ihre Lebensgeschichte erzählt. Stünde diese Bank irgendwo in Merkelland, so würde eine „Notbremse“ ohne Not dafür sorgen, dass sie nachts leer bleibt. Befände sie sich an einer deutschen Bushaltestelle, so wäre es ordnungswidrig, ohne Mund-Nasen-Bedeckung darauf zu hocken – selbst wenn sich dort weit und breit niemand sonst aufhält. Nähmen zwei Maskierte darauf Platz, dann wohl ängstlich darauf bedacht, mindestens anderthalb Meter Abstand voneinander zu halten. Um bloß keine Aerosole voller Killerkeime abzusondern, dürften sie aufs Mundöffnen zwecks Gespräch verzichten. Ihre Lebensgeschichte würden sie eher im Home Office in eine Tastatur tippen oder bei einer Zoom-Konferenz in eine Webcam sprechen. Pralinen würden sie einander vemutlich erst nach gründlicher Desinfektion überreichen, unter vorsorglicher Verwendung von Schutzhandschuhen. Aber Forrests Bank steht 7500 Kilometer westlich, jenseits des Großen Teichs – in Savannah im US-Bundesstaat Georgia. Wer das Original im dortigen Historischen Museum besichtigen will, braucht dazu keinen negativen PCR-Test, schon gar keinen Impfpass. Wer auf dem Duplikat am Park des Chippewa Square verweilt und sich umschaut, erblickt hier weit und breit fast nur alte Normalität – einen entspannten, panikvirusfreien Alltag, wie er vor Frühjahr 2020 selbstverständlich war. Dass der Pandemiealarm der WHO fortbesteht, kümmert in Georgia anscheinend bloß noch ein paar überängstliche Passanten, die weiterhin mit Lappen im Gesicht herumlaufen. Shoppen im Plant Riverside District, Savannahs riesigem Entertainment Komplex? In legendären Restaurants wie Olde Pink House oder Pirates´ House deftige Südstaatenküche schlemmen? Sich am vollen Strand des nahen Tybee Island sonnen? Keine Corona-Verordnung verdirbt die Freude daran. Denn wie sein südlicher Nachbar Florida, so zählt Georgia zu jenen mittlerweile 24 US-Bundesstaaten, die staatlichem Lockdown-Masochismus selbstbewusst abgeschworen haben, zum Verdruss der Biden-Administration. Dafür sorgte frühzeitig der republikanische Gouverneur Brian Kemp. „Lockdown very light“ endete bereits im April 2020 Zwar rang sich auch Kemp zu ein paar Vorsichtsmaßnahmen durch, nachdem am 5. März 2020 in Georgia der erste Covid-Todesfall bekannt geworden war. Neun Tage später, bei gerade mal 64 bestätigten testpositiven „Fällen“, erklärte er den „Gesundheitsnotstand“. In den darauffolgenden Wochen schloss er alle öffentlichen Schulen bis zum Ende des Schuljahrs. Bars und Nachtclubs mussten dichtmachen. Versammlungen von mehr als zehn Personen waren verboten, es sei denn, es ließ sich sechs Fuß Sicherheitsabstand einhalten, umgerechnet 1,8 Meter. Kemp wies Behörden an, Home Office einzuführen, und untersagte Staatsbediensteten nicht notwendige Reisen. Er drängte auf PCR-Tests von besonders gefährdeten Mitarbeitern im Gesundheitswesen, wie auch von Kontaktpersonen von Covid-Patienten. Mitte April setzte Kemp ein bis dahin geltendes „Anti-Masken-Gesetz“ aus, „damit die Menschen den Anweisungen örtlicher Gesundheitsbehörden folgen können, ohne eine Strafverfolgung befürchten zu müssen". Für „alle Einwohner und Besucher Georgias“ erließ er am 23. März eine zweiwöchige Shelter-in-Place-Anordnung, die er am 2. April um zehn Tage verlängerte: Sie sollten zu Hause bleiben, es nur für „wesentliche“ Aktivitäten verlassen und „soziale Interaktion einschränken“. (1) Von westeuropäischen Endlos-Lockdowns waren diese Maßnahmen allerdings meilenweit entfernt. Und sie endeten frühzeitig. Noch im Frühjahr 2020 wagte Georgia den schrittweisen Ausstieg aus dem Panikmodus. Am 24. April kippte der Gouverneur, trotz steigender Fallzahlen, die meisten Corona-Regelungen. Von da an durften Friseure, Tattoostudios, Bowlingbahnen und Massagesalons – mit Auflagen – wieder Kunden bedienen. Seit dem 27. April auch Restaurants. „Bevor Sie jemandem das Geschäft kaputt machen, ihm und seinen Angestellten die Lebensgrundlage entziehen (…), da lassen Sie ihn doch lieber selbst entscheiden, was er verantworten kann!“ (2) Betriebe, Schulen, Läden: alles wieder geöffnet. Und das, obwohl die regionalen Fallzahlen zu jenem Zeitpunkt ihren Höhepunkt gerade erst erreicht hatten. Die meisten verbliebenen Corona-Einschränkungen hob der Gouverneur per Executive Order vom 30. April auf: Masken, Abstand und Hygiene werden nur noch „dringend empfohlen“, auch in Restaurants und Bars. Bedienungen müssen sich nicht mehr vermummen. Versammlungen beliebiger Größe sind wieder erlaubt. Sportstadien können bis auf den letzten Platz besetzt sein. Vorschriften für Kinos, Fitnessstudios und -zentren, für Tätowierer, Kosmetiker, Friseure und Masseure entfallen. " Georgias Bürger wissen am besten, wie sie sich und ihre Familien schützen können, und sie verdienen es, zur Normalität zurückkehren zu können“, sagte Mallory Blount, eine Sprecherin von Kemp. (3) Allerdings erlaubte Kemp in der ersten Maiwoche einzelnen Gemeinden, Masken vorzuschreiben, falls die „Inzidenz“ pro 100.000 Einwohnern über 100 Fällen liegt. Davon wollen Savannah und Columbus zumindest in Innenräumen Gebrauch machen, andere Städte wie Augusta verzichten darauf. Eine landesweite Maskenpflicht bestand aber zu keiner Zeit. Ab 1. Juni konnten Bars und Nachtclubs wieder aufmachen, ab dem 12. Juni auch Freizeitparks. Bis zu 50 Personen durften wieder zusammenkommen, Social Distancing vorausgesetzt. Am 15. Juli 2020 verbot der Gouverneur seinen Bürgermeistern sogar, in ihren Kommunen weiterhin Maskentragen zu erzwingen. Als sich die Bürgermeisterin von Atlanta, Keisha Lance Bottoms, dem widersetzte, klagte Kemp gegen sie. (4) Er müsse „desaströse Maßnahmen“ verhindern, „die das Leben und die Lebensgrundlage unserer Bürger bedrohen“, so rechtfertigte der Gouverneur seinen rigorosen Schritt. Bottoms´ „Anordnungen dienen nur dazu, die Öffentlichkeit zu verwirren“, hieß es in der Klageschrift. Wer sich mit Maske sicherer fühle, möge sie tragen – aber nur nach eigenem freien Willen. Ein Sturm der Entrüstung fegte daraufhin durch Amerikas Medienlandschaft. „Georgias Experiment opfert Menschenleben“, schrieb The Atlantic; der ganze Bundesstaat werde sich in eine riesige Leichenhalle verwandeln. Die Apokalypse ist ausgeblieben Die befürchtete Apokalypse ist trotzdem ausgeblieben. Ohne Shutdowns, Ausgangssperren und Maskeraden sind die Fallzahlen kontinuierlich rückläufig, seit sie auf dem Gipfelpunkt der sogenannten „zweiten Welle“, am 8. Januar, einen Tageshöchstwert von 13.296 erreicht hatten; Mitte Mai liegen sie stabil unter 1000. Ebenso stetig sank ab Mitte Juni 2020 die Anzahl der schweren Covid-19-Verläufe, die eine Einlieferung ins Krankenhaus erfordern. Den Trend unterbrach im Winter eine „zweite Welle“, die in Georgia allerdings nicht heftiger ausfiel als im Lockdown-Staat Kalifornien. Knapp 6400 Hospitalisierungen von SARS-CoV-2-„Infizierten“ gab es am 13. Januar – vier Monate später waren es nur noch rund 1300, Tendenz weiter fallend. Bei den Covid-Todesfällen pro Kopf liegt Georgia unter dem nationalen Durchschnitt. Die Sterberate war in den zwei Monaten nach der Wiedereröffnung sogar gesunken, stieg im August wieder an und liegt nun auf dem durchschnittlichen Niveau von 2014 bis 2019. Der Höchstwert während der Pandemie war am 16. Februar 2021 mit 246 Corona-Toten erreicht – bis Mitte Mai sank auch diese Zahl auf zwei bis drei Dutzend pro Tag. Drei Viertel der sogenannten Covid-19-Opfer sind 65 Jahre oder älter, nur 3 % unter 40 Jahren. Ein Drittel starb in Pflegeheimen. Das Durchschnittsalter der Todesfälle liegt bei 74 Jahren. Bei fünf von sieben betroffenen Kindern lagen schwere Komorbiditäten vor. „Mit anderen Worten, alles ganz typisch für dieses Virus“, so kommentierte Jeffrey A. Tucker, Direktor des American Institute for Economic Research (AIER), Ende 2020 nach einer dreitägigen Studienreise durch Georgia. „Weder die Abriegelung noch die Öffnung wirkten sich in die eine oder andere Richtung aus, was eine ernsthafte Rüge für all die Staaten darstellt, die sich einbildeten, ihre Quarantänen, Schließungen und Ausgangssperren könnten ein Virus irgendwie einschüchtern. Auch widerlegt es die hysterischen Vorhersagen der Medien. In jeder Hinsicht hat Georgia allen Katastrophenprognosen getrotzt. Es ist nie passiert.“ „Open for Business“ Wie Gouverneur Kemp immer wieder betonte, sei eine zügige Rückkehr zur „Normalität“ notwendig, weil es auch auf „die ökonomische Gesundheit“ ankomme. "Viele Kleinunternehmer kämpfen immer noch mit den Auswirkungen, die Covid-19 auf unsere Wirtschaft hatte", erklärte Kemp Anfang April in einer Videobotschaft. "Und wir wissen, dass unsere hart arbeitenden Bürger kein weiteres Jahr wie das letzte ertragen können." Und so verkündete er: „Georgia is open for business“. Dank dieser Politik „brummt die Wirtschaft“, so stellte Tucker fest. „Die Arbeitslosenquote liegt mit 5,7 % deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Ein Anstieg im November 2020 ist auf eine Rekordzahl von Menschen zurückzuführen, die wieder in den Arbeitsmarkt drängten. Die Zahl der Arbeitskräfte in Georgia liegt derzeit bei einem Rekordhoch von 5,17 Millionen. All die Unternehmen, die sich in den letzten zehn Jahren in (der Hauptstadt) Atlanta angesiedelt haben, können sich bestätigt fühlen - sie haben die richtige Wahl getroffen.“ Hoffnung, Freiheit, die „alte Normalität“ kehrten zurück. „Drei Tage in Georgia zu verbringen, war eine glorreiche Erinnerung an das gute Leben. Die Restaurants und Bars sind voll, die Menschen gehen einkaufen und verbringen Zeit miteinander, überall gibt es Händeschütteln und Umarmungen. Die Kinos sind geöffnet. Die Bürogebäude sind wieder voll besetzt. Man kann sogar zu einem Festtagskonzert in der Symphoniehalle gehen. Die Ferien sind nicht ausgefallen“, so berichtet Tucker. „Am bemerkenswertesten ist die Abwesenheit der reumütigen Verzweiflung, die man an jedem öffentlichen Ort im abgeriegelten Nordosten beobachten kann. Dort sind die Menschen immer noch in grimmige Lumpen mit Gesichtsschutz gekleidet, brüllen sich gegenseitig an, sich zu maskieren, oder verstecken sich zu Hause in Angst vor etwas, das sie nicht sehen können. Traurigkeit ist an solchen Orten überall zu sehen.“ „Hier sieht man tatsächliches Glück“ „In Georgia sieht man tatsächliches Glück: Lächeln auf den Gesichtern und leichte Gespräche über etwas anderes als das Virus. Das Aussehen und die Atmosphäre des Ortes, mit geschäftigen Einkaufsvierteln und Urlaubsfreude überall, hat mich absolut überrascht. Allein die Tatsache, dass ich mich ein paar Tage in dieser Umgebung aufhielt, hob meine eigene Stimmung ins Unermessliche.“ „Während meines Besuchs in Georgia empfand ich unbeschreibliche Freude, als ich wie ein normaler Mensch an einer Bar saß. Ich fragte die Barkeeperin, wie es für sie sei, zu arbeiten und nicht eingesperrt zu sein. Daraufhin hielt sie einen eloquenten Monolog über den Wert der Arbeit. Sie erklärte, dass sie zuvor nicht verstanden habe, wie wichtig es ist, in einer Arbeitsumgebung für andere wertvoll zu sein. Sie liebt ihre Kunden und es erfüllt ihr Herz mit Freude, sie zu bedienen. All die Monate der Schließung - ihre Bar öffnete vorsichtiger als die meisten anderen - hatten sie fast zur Verzweiflung getrieben.“ „Mein Gespräch mit ihr war ähnlich wie so viele andere in zwei Städten in Georgia. Die Menschen sind dankbar, in einem Staat zu leben, in dem Freiheit eine Rolle spielt; in dem man nicht daran gehindert wird, seinen Lebensunterhalt zu verdienen; in dem man selbst entscheiden kann, welches Risiko man eingehen will; in dem die Regierung die Rechte und die Intelligenz der Menschen mehr oder weniger respektiert. Und wenn Sie daran zweifeln, dass dies der richtige Weg ist: Die Beweise dafür sind da, für jeden, der bereit ist, hinzuschauen.“ „Die ‚Gesundheitsbeamten‘ und Medienkläffer haben alle gewarnt, dass Georgia ein Selbstmordkommando sei, als es im April 2020 eröffnet wurde“, kommentiert Tucker. „Jetzt sehen wir das Gegenteil: nämlich einen Staat, der mit Leben und Optimismus erfüllt ist. Der Gouverneur trotzte nicht nur den Medien und den lockdownfreudigen Intellektuellen, sondern sogar dem Präsidenten der Vereinigten Staaten. Georgia präsentiert sich nun als ein wunderschönes Ausstellungsstück dafür, was geschieht, wenn eine Regierung es ablehnt, Menschen im Namen der Viruskontrolle zu foltern.“ Nur eine Minderheit „sagt Yes“ zur Covid-Impfung Aber auch das gibt es in Georgia: So wirbt das Department of Public Health für Covid-Impfungen: Allerdings hält sich die Bevölkerung eher zurück; Mitte Mai waren erst 28 % vollständig geimpft – eine der niedrigsten Quoten aller US-Bundesstaaten. (Hier belegt Georgia Rang 44.) In Kalifornien waren es zum selben Zeitpunkt bereits 35 %, in New York 38 %. Die acht staatlichen Massenimpfstellen in Georgia schlossen am 21. Mai, nachdem die Behörden "einen deutlichen Rückgang der Nachfrage" festgestellt hatten. Unterdessen haben Georgias 26 öffentliche Universitäten und Colleges klargestellt: Zu Covid-Impfungen werden sie weder Studenten noch Personal zwingen. (Eben dies haben Unis in Kalifornien, Colorado, Maryland, Massachusetts, New Jersey, New York, Oregon, Ohio and Washington angekündigt.) Wann weht Amerikas wiederwachter Geist der Freiheit ostwärts über den Großen Teich? Dieser Sturm könnte Westeuropas Hygieneterroristen hinwegfegen. Harald Wiesendanger Anmerkungen (1) file:///C:/Users/Besitzer/AppData/Local/Temp/03.23.20.01.pdf; file:///C:/Users/Besitzer/AppData/Local/Temp/04.02.20.01.pdf (2) Sebastian Hesse: „Lockdown in den USA: Georgia wagt die Öffnung - zu früh?“, tagesschau.de, 24.4.2020, https://www.tagesschau.de/ausland/usa-corona-lockdown-suedstaaten-101.html (3) https://atlanta.eater.com/2021/4/8/22373375/georgia-governor-lifts-capacity-restrictions-restaurants-bars-lifts-ban-large-gatherings-covid19; https://www.insurancejournal.com/news/southeast/2021/05/03/612474.htm; https://www.foxnews.com/politics/georgia-gov-brian-kemp-lifts-most-of-states-remaining-coronavirus-restrictions (4) „Gouverneur von Georgia klagt gegen Maskenpflicht“, Stern, 17.7.2020, https://www.stern.de/politik/die-morgenlage--gouverneur-von-georgia-klagt-gegen-maskenpflicht-9341122.html Bildausschnitt Tom Hanks auf Bank (Filmplakat): By Source, Fair use, https://en.wikipedia.org/w/index.php?curid=19621716 Foto Brian Kemp: Von Office of U.S. Senator David Perdue - https://www.flickr.com/photos/senatordavidperdue/32780495051/in/photolist-RWGB8a, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=71052951 Bildausschnitt Tom Hanks auf Bank (Filmplakat): By Source, Fair use, https://en.wikipedia.org/w/index.php?curid=19621716 Foto Brian Kemp: Von Office of U.S. Senator David Perdue - https://www.flickr.com/photos/senatordavidperdue/32780495051/in/photolist-RWGB8a, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=71052951
- Zu früh verabschiedet
Wie sähe Infektionsschutz in Deutschland aus, wenn dieser Mann seinen Arbeitsplatz behalten hätte? Professor Detlev Krüger, von 1989 bis 2016 Direktor des Institutes für Virologie an der Charité in Berlin, bewertete die Corona-Krise von Anfang an erheblich unaufgeregter als sein Amtsnachfolger, der chronische Alarmist Christian Drosten. Vergesst die Inzidenz, nur echte Covid-Fälle zählen: So deutlich Stellung bezog der heute 71-jährige Detlev Krüger am 13. April 2021, kurz nachdem das Bundeskabinett die geplante Änderung des Infektionsschutzgesetzes abgenickt hatte. „Wir raten dringend davon ab, bei der geplanten gesetzlichen Normierung die ›7-Tages-Inzidenz‹ als alleinige Bemessungsgrundlage für antipandemische Schutzmaßnahmen zu definieren“, heißt es in einem Brief () an die Fraktionschefs von Union, SPD, FDP, Grünen und Linken, den Krüger gemeinsam mit dem Epidemiologen Klaus Stöhr verfasste, der 15 Jahre lang für die Weltgesundheitsorganisation tätig war. Die RKI-Inzidenz, bei der »unabhängig von einer Erkrankung mittels Diagnostiktest eine Infektion mit SARS-Coronavirus-2 gefunden« wird, führe in die Irre. Er gebe »zunehmend weniger die Krankheitslast« in der Bevölkerung wieder. Darüber hinaus unterliege der Wert »schwankenden Erfassungswahrscheinlichkeiten, die völlig unabhängig vom eigentlichen Infektionsgeschehen sind«. Infektionen mit geringer Viruslast führen regelmäßig nicht zu einer Erkrankung und bringen auch keine Ansteckungsgefahr mit sich. Je mehr symptomlose Bürger getestet werden, desto mehr falsch-positive Tests fließen in den Inzidenzwert ein. Im Extremfall könnte es pro 100.000 Einwohnern 100.000 „Fälle“ geben, die allesamt putzmunter sind und sich beschwerdefrei bester Gesundheit erfreuen. Folglich taugt die „Inzidenz“ zwar vorzüglich dazu, Panikmache fortzusetzen, den Anschein einer Pandemie beliebig lange aufrechtzuerhalten. Als Gradmesser einer echten Gefahrenlage hingegen ist sie unbrauchbar. Seuchenschutz gesetzlich an die „Inzidenz“ zu koppeln, könne „zur Folge haben, dass selbst dann massive Einschränkungen der Freiheitsrechte mit gravierenden Auswirkungen auf Wirtschaft, Kultur und die körperliche und seelische Gesundheit erfolgen müssten, wenn längst weniger krankenhauspflichtige Erkrankungen als während einer durchschnittlichen Grippewelle resultierten.“ Das neugefasste Infektionsschutzgesetz „verschärft den Mangel an Sachbezug und die Gefahr einer Verletzung der Verhältnismäßigkeit“. Hat das Berliner Panikorchester solch mahnende Töne jemals von Drosten gehört? Bewertungsgrundlage dafür, Schutzmaßnahmen auszuwählen, sollte Krüger zufolge “vielmehr die Häufigkeit der Erkrankungen und ihrer jeweiligen Schwere“ sein, „also insgesamt die Krankheitslast. Die Krankheitslast berücksichtigt unter anderem Hospitalisierungen, krankheitsbedingten Arbeitsausfall, Behinderung und verlorene Lebensjahre.“ Wie grundlegend anders hätte Seuchenschutz in Merkelland aussehen können, wenn der virologische Chefeinflüsterer „Krüger“ geheißen hätte? Wenn er Stammgast in Talkshows wäre, laufend bei Pressekonferenzen neben Regierungsvertretern säße, an Sitzungen von Krisenstäben teilnähme? Wie viel Inkompetenz hätte er den Herren Spahn und Lauterbach, Söder und Wieler durchgehen lassen? Mutanten? „Nichts Sensationelles, sondern ganz normal" Auch die Panikmache mit Mutanten kritisierte Krüger deutlich. Dass sich ein Virus verändert, ist "nichts Sensationelles, sondern ganz normal", so erklärte er im Februar 2021. Die britische Variante sei beispielsweise nicht tödlicher als andere Corona-Formen, außerdem würden die derzeitigen Impfstoffe gegen die Mutante wirken. Statt „in der Bevölkerung Angst zu erzeugen“, könne man in einer aufgeklärten Gesellschaft Menschen „auch durch sachliche Informationen zu ordentlichem Verhalten bewegen. Man sollte Respekt vor diesem Virus haben, aber Angst ist völlig fehl am Platz.“ (1) Kollateralschäden ausgeblendet Die fatalen Nebenwirkungen der beschlossenen Maßnahmen sieht Krüger nicht hinreichend berücksichtigt: „Wenn Tumorpatienten nicht mehr operiert werden können – in der ersten Welle war das nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft bei 50.000 der Fall – wenn die Suizidrate steigt und wenn Kinder vernachlässigt werden, dann führt das zu ernst zu nehmenden Problemen." Nach dem ersten Lockdown hätten verantwortliche Poitiker abwägen sollen, "welchen Schaden und welchen Nutzen die einzelnen Anti-Corona-Maßnahmen bewirkt haben". Freiheitsrechte einzuschränken, Wohlstand zu verringern und Arbeitslosigkeit zu erzeugen, wirke sich letztlich negativ auf die Gesundheit der Menschen aus. Bereits im April 2020 ignoriert Was Professor Krüger einer Angela Merkel, einem Jens Spahn geraten hätte, ließen bereits zwei kaum beachtete Interviews erahnen, die er im Frühjahr 2020 gab. Schon damals kritisierte er Ausgangssperren deutlich: „Man darf Menschen nicht einsperren, wenn man Infektionsschutz betreiben will. Wenn man die Leute einsperrt, ist das für ihre körperliche und psychische Konstitution katastrophal. Und beides wirkt ja in der Infektionsabwehr zusammen.“ Darf man Corona- und Grippewellen nicht vergleichen? „In vieler Hinsicht“, stellte Drostens Vorgänger im April 2020 klar, „kann man das durchaus vergleichen, sowohl bei der Übertragungsweise der Viren als auch bei den Risikogruppen, wobei bei der Grippe noch Schwangere und Kinder hinzukommen.“ Schutzhaft für Senioren „unberechtigt“ Mussten unsere Alten zu ihrem eigenen Schutz weggesperrt werden? Dass sich Deutschlands Heime per Lockdown in Haftanstalten verwandelten, kritisiert Prof. Krüger mit deutlichen Worten: „Es gibt keinerlei rechtliche oder moralische Berechtigung, die Rechte der älteren Mitbürger gezielt zu beschneiden. Ich meine, auch hier sollte man eine Abwägung treffen zwischen den möglichen Schäden durch die Infektion und den möglichen Schäden durch die Maßnahmen, die gerade laufen.“ Momentan „gehen alte Leute nicht mehr zum Arzt, weil in der Klinik alles auf Corona eingestellt ist oder eben, weil sie Angst haben, sich zu infizieren. Ein Problem ist auch, wenn die Alten durch die Isolation vereinsamen und depressiv und suizidal werden. Und selbst der Fakt, dass die vielen Altenpfleger aus Osteuropa jetzt nicht einreisen dürfen, ist ein Problem. Dies alles könnte zu massiven Kollateralschäden führen gerade bei dieser Gruppe, die eigentlich geschützt werden soll. Übrigens, Sie kennen das Durchschnittsalter der Corona-Toten in Deutschland? Das ist um die 80. Und die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland liegt ebenfalls um die 80. Das finde ich einen durchaus interessanten Aspekt, der doch viele Maßnahmen relativiert.“ Aber bringen Kontakte mit Kindern und Enkeln unsere Senioren nicht in Gefahr? „Wenn die Großeltern bereit sind, die normalen Hygieneregeln einzuhalten und dieses Restrisiko zu tragen, sehe ich nicht, warum man die Großeltern zu deren vermeintlichem Schutz aus der Familie ausschließen sollte.“ Maskenpflicht? „Aktionismus“. Ebensowenig hält Prof. Krüger von aufgezwungener Gesichtsmaskerade. „Das jetzt plötzlich von der Politik entdeckte Tragen von „Mund-Nasen-Schutz“ halte ich für Aktionismus. Es sollte klar sein, dass man sich damit nicht schützen kann, weil man weiter die Umgebungsluft ungefiltert atmet. Es gibt hierbei lediglich einen gewissen Effekt, wenn man selbst infiziert und damit Virusausscheider ist. Der ‚Mund-Nasen-Schutz‘ gaukelt eine Sicherheit vor, die nicht existiert; er ist eher eine ‚Keimschleuder‘ für verschiedenste Krankheitserreger, wenn er unsauber wird.“ Im übrigen, so gibt Prof. Krüger zu bedenken, „leben wir doch schon unser ganzes Leben mit respiratorischen Infektionen. Wir wissen doch alle, wie man sich davor schützt: nicht anniesen und anhusten, nicht dieselbe Luft mit Infizierten in einem schlecht belüfteten Raum teilen, Händewaschen - also all die grundlegenden Hygieneregeln, die eigentlich schon in Fleisch und Blut übergegangen sein sollten.“ Weitere Wellen? „Wir werden damit leben können“ Befürchtet auch Drostens Vorgänger weitere „Wellen“? „Dass wir auch in Zukunft mit dem neuen Coronavirus leben müssten, wird von Politik und Medien meist wie eine Drohung kolportiert. Aber alle Viren beschäftigen uns ein Leben lang. Vieles wird jetzt plötzlich so dargestellt, als ob das alles Neuland wäre. Natürlich wird das Virus wahrscheinlich nicht mehr aus unserer Umwelt verschwinden. Aber es gibt viele andere gefährliche und sogar noch gefährlichere Viren, mit denen wir auch zu leben gelernt haben oder die wir erfolgreich bekämpfen können.“ Über seinen Amtsnachfolger will Krüger nichts Schlechtes sagen. Das ehrt ihn. Ohne Drosten beim Namen zu nennen, kann er sich allerdings eine Bemerkung nicht verkneifen, die durchaus als Seitenhieb aufzufassen ist: Einige Virologen würden nur selten „über den Tellerrand schauen“. Grundsätzlich bemängelt Krüger deren Schlüsselrolle in der Corona-Krise. „Hier spielen gesamtgesellschaftlich so viele sich überschneidende Faktoren eine Rolle, dass man natürlich Entscheidungen auf einer viel breiteren Basis aus den verschiedensten Bereichen von Wissenschaft und Gesamtgesellschaft treffen muss, als nur aufgrund des Rats einzelner Virologen. So würde ich - um allein bei der Medizin zu bleiben - hier auch mehr Infektions- und Intensivmediziner an Bord holen. Und wir haben gerade gelernt, dass auch Rechtsmediziner und Pathologen äußerst wichtige Einsichten vermitteln könnten.“ Detlev Krüger, Jahrgang 1950, studierte in Ost-Berlin Medizin. 1981 habilitierte er sich im Gebiet der Virologie und Molekulargenetik. 1982 erhielt er den Rudolf-Virchow-Preis und 1984 die Carl-Correns-Medaille, zwei der bedeutendsten Auszeichnungen auf seinem Fachgebiet. Harald Wiesendanger Anmerkung (1) https://www.focus.de/gesundheit/news/in-aktuellem-interview-virologe-warnt-vor-mutations-panik-nichts-sensationelles-sondern-ganz-normal_id_12977045.html; https://www.welt.de/wissenschaft/plus226284717/Ex-Charite-Virologe-Angst-ist-fehl-am-Platz.html
- Nebel des Grauens – aber nur für das Virus
Vernebeltes Wasserstoffperoxid macht SARS-CoV-2 zuverlässig den Garaus – nicht nur auf Oberflächen sowie in Aerosolen von Innenräumen, sondern vermutlich sogar im Körper von Infizierten. Dafür sprechen jahrzehntelange ärztliche Erfahrungen. Weshalb erfährt die Bevölkerung nichts davon? Wieso wird dieser vielversprechende Ansatz zur Vorbeugung und Behandlung von Covid-19 kleingeredet, lächerlich gemacht, zensiert? Warum haben Infektionsschützer nicht längst großangelegte Studien darüber veranlasst? Besäßen Covid-19-Erreger eine menschliche Psyche: Wovor hätten sie die meiste Angst? Merkel, Spahn und Wieler dürften auf Impfstoffe tippen. Doch damit lägen sie wohl daneben. Eher wäre es der „Nebel des Grauens“: feinste Tröpfchen von Wasserstoffperoxid. Während SARS-CoV-2 immerhin 99,87 % aller Infizierten überleben lässt, kennt dieser Nebel keine Gnade mit SARS-CoV-2, wie mit allen Viren und Bakterien. Er macht ihm den Garaus – hochwirksam, schnell, enorm preiswert, einfach in der Anwendung und ohne unerwünschte Nebenwirkungen, sofern richtig gehandhabt. Nicht von ungefähr hält Amerikas prominentester Ganzheitsmediziner, Dr. Joseph Mercola, vernebeltes Wasserstoffperoxid für „das sicherste und effektivste Covid-19-Mittel, das es gibt“. Oberflächen im Nu desinfiziert Um unsere Hände hochwirksam gegen Coronaviren zu desinfizieren, genügen Seife und warmes Wasser vollauf. Aber wie behandeln wir größere Flächen? Auf Aluminium überlebt SARS-CoV-2 zwei bis acht Stunden, auf Stahl drei Tage, auf Glas vier Tage, auf Plastik und Keramik bis zu fünf Tagen. Das erleichtert seine Verbreitung. (1) Je glatter die Oberfläche, desto größer ist die Infektionsgefahr. Auch eine besonders hohe oder niedrige Raumtemperatur und Leuchtfeuchtigkeit verlängern die Überlebensdauer. Die gute Nachricht lautet: Weil es sich bei SARS-CoV-2 um ein umhülltes Virus handelt – eine Blase aus Fettmolekülen umgibt seine einsträngige RNA -, ist es sehr empfindlich gegenüber einer Vielzahl von Desinfektionsmitteln. (2) Allerdings haben die meisten auch Nachteile. So inaktiviert Alkohol Influenza- und Coronaviren hochwirksam. Dazu muss er allerdings mit Wasser verdünnt werden, auf Konzentrationen von 60 bis 80 %. Nur dann schädigt er die Mikroben nicht bloß äußerlich, sondern durchdringt ihre Hüllen und zerstört sie von innen. Zudem ist Alkohol entzündlich und trocknet schnell ab. Desinfektionsmittel auf Chlorbasis töten ebenfalls nicht nur Pilze und Bakterien, sondern auch Viren zuverlässig ab. Aber auch sie bringen Nachteile mit sich. Sie reizen die Schleimhäute. Sie können empfindliche Oberflächen beschädigen. Wenn sie Hitze und Licht ausgesetzt sind oder mit anderen Chemikalien zusammenkommen, bilden sich womöglich giftige Gase. (3) Unproblematisch sind hingegen zahlreiche zugelassene Desinfektionsmittel, die 1 % bis 7,5 % Wasserstoffperoxid enthalten: H2O2, eine blassblaue, in verdünnter Form farblose, geruchsneutrale, weitgehend stabile Flüssigverbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff. Es „wirkt, indem es zerstörerische freie Hydroxylradikale produziert, die Membranlipide, DNA und andere wichtige Zellkomponenten angreifen können“, so erklärt die CDC. Chemisch ähnelt es dem Wasser – es weist bloß ein zusätzliches Sauerstoffatom auf -, so dass sich beim Abbau keine gefährlichen Verbindungen bilden. Maximal umweltfreundlich zerfällt H2O2 in Wasserstoff und Sauerstoff – im Grunde also reinste Natur. Im Regenwasser kommt es vor, im Schnee findet es sich, in der frischen Luft bildet es sich aus Ozon. Was könnte unbedenklicher sein? Noch besser wirkt sogenanntes „beschleunigtes“ Wasserstoffperoxid (AHP), das unter Markennamen wie Optim1 und Oxivir im Handel ist. Es enthält reinigungsstarke Zusätze, z.B. Netzmittel, welche die Oberflächenspannung der Flüssigkeit herabsetzen, so dass sie sich leichter ausbreiten kann. Manche Hersteller mischen Silber bei; mit ihm reagieren die Schwefelatome, die das Coronavirus enthält – was die viralen Bausteine irreversibel zerstört. SARS-CoV-2 und andere Viren kann AHP in nur 30 Sekunden (!) abtöten. Während des SARS-Ausbruchs 2003 ernannte das kanadische Gesundheitsministerium AHP zum Mittel der Wahl, wenn es um Flächendesinfektion in Einrichtungen des Gesundheitswesens geht. Bis heute gilt es als bestes und sicherstes Breitband-Viruzid. Ein Weg zu coronafreier Innenraumluft? Auf Aerosole, in denen mutmaßliche Killerkeime stundenlang durch Innenräume schweben, richtet sich eine regelrechte Massenpanik. Ob Büroräume oder Klassenzimmer, Museen oder Konzertsäle, Bibliotheken oder Sporthallen, Läden, Kinos oder Gaststätten: Sie alle haben sich in Hochrisikozonen verwandelt, in denen Angstschweiß in Strömen fließt, weil hier irgendein Spreader geniest oder gehustet, gesprochen oder gesungen haben könnte. Maske auf, mindestens anderthalb Meter Abstand, reichlich lüften, Anwesendenzahl beschränken, vorsichtshalber ganz dichtmachen: Mehr ist staatlichen Infektionsschützern in fünfzehn Pandemiemonaten nicht eingefallen. Dabei hätte Wasserstoffperoxid von Anfang an einen Großteil der umstrittenen, eher nutzlosen Corona-Verordnungen erübrigen können. Denn einsetzen lässt es sich auch, um Innenräume zu desinfizieren. Das nötige Gerät hierfür, ein Vernebler, erinnert entfernt an eine Schneekanone: Große Düsen versprühen eine feine, weiße Wolke, die sich raumfüllend verteilt, bis in den hintersten Winkel. "Hierzu nutzt man die physikalische Eigenschaft der Diffusion“, so erklärt Kathrin Höhne vom Anbieter Bedo Production & Services (B-P-S), einem mittelständischen Unternehmen im bayerischem Niederding. „Denn diese Desinfektionsmittel-Aerosole sind so lange in der Luft unterwegs, bis sie einen ausgeglichenen Feuchtigkeitsgehalt in der Luft haben. Das heißt, die wollen mit jedem Teil, das in der Luft ist, diesen Ausgleich schaffen. Und deswegen ist diese Vernebelung auch unglaublich wirksam, weil sie an Stellen kommt, an die man mit einem normalen Putztuch nicht mehr hinkommt. […] Diese Aerosole senken sich auch irgendwann auf Oberflächen ab und desinfizieren diese mit." Danach muss bloß noch gelüftet werden. Die ganze Prozedur dauert ein bis zwei Stunden. Und hinterlässt einen zu 99,9 % gereinigten, folglich so gut wie coronafreien Raum, versichert B-P-S. (4) Ob „der Dampf in der Raumluft auch an den Stellen hingelangt, wo es möglicherweise schwierig ist“, müsse erst noch „validiert“ werden, beanstandet Michael Pietsch, Leiter der Hygieneabteilung an der Universitätsmedizin Mainz. Der ARD-Sender mdr vermisst „unabhängige, wissenschaftliche Belege und Erkenntnisse, wie und wann (die Vernebelung mit Wasserstoffperoxid) eingesetzt werden kann“. Und wieso haben das Bundesgesundheitsministerium und das Robert-Koch-Institut nicht schon längst entsprechende Untersuchungen veranlasst? Mit Wasserstoffperoxid Covid-19 vorbeugen und behandeln? Mit Wasserstoffperoxid lassen sich Haare blondieren, Zähne bleichen, Sprengstoff produzieren, Treibgas für Raketen und Torpedos herstellen. Hier setzt billige Polemik an, um seinen Gebrauch in der Medizin lächerlich zu machen. Hohn und Spott sind freilich fehl am Platz. Prophylaktisch und therapeutisch ist H2O2 nämlich seit langem in vielfältigem Einsatz. Zahlreiche Zahnarztpraxen lassen Patienten ihren Mundraum mit verdünntem Wasserstoffperoxid spülen, ehe die Behandlung beginnt. Zwar halte dies die Virenzahl nur eine halbe Stunde lang niedrig – dies genüge aber, um das Praxispersonal deutlich besser vor Corona zu schützen, wie eine Zahnärztin aus Fürstenzell in einem Presseinterview erklärt. Manche Mediziner raten zum regelmäßigen Gurgeln mit Wasserstoffperoxid. Dies taten in einer kleineren Studie zehn Covid-19-Erkrankte jeweils 30 Sekunden lang. Eine halbe Stunde später soll sich die Viruslast in ihrem Mund und Rachen allerdings nicht merklich verringert haben. Faktenchecker schließen daraus, ein desinfizierender Effekt trete höchstens kurzfristig auf, sei „wissenschaftlich nicht untersucht und wenig wahrscheinlich“. Im übrigen seien üble Nebenwirkungen und Langzeitschäden nicht auszuschließen. So spülten jeweils ein Drittel von 38 Versuchspersonen fünf Wochen lang mit 0,75 %- bzw. mit 1,5 %-igem Wasserstoffperoxid oder mit Kochsalzlösung. In den beiden Peroxid-Gruppen brachen drei Probanden vorzeitig ab, wegen Schmerzen und Geschmacksstörungen. Wieso haben sich staatliche Infektionsschützer nicht längst dazu aufgerafft, die vermissten „wissenschaftlichen Untersuchungen“ schleunigst stattfinden zu lassen? Hätte sich dabei nicht herausstellen können, dass Wasserstoffperoxid durchaus medizinisch Sinn macht, sofern es richtig angewandt wird? Eben darauf deuten reichlich Praxiserfahrungen hin, die der US-amerikanische Arzt Dr. David Brownstein mit Wasserstoffperoxid gesammelt hat. Im Juli 2020 veröffentlichte er in der Fachzeitschrift Science, Public, Health Policy, and the Law eine von Experten begutachtete Fallstudie mit Covid-19-Erkrankten. Wie der Ganzheitsmediziner darin berichtet, behandelte er in seiner Privatklinik in West Bloomfield, 45 km nordöstlich von Detroit, Michigan, 107 Betroffene mit Peroxid; zusätzlich verabreichte er ihnen die Vitamine A, C und D sowie Jod und Ozon. Dasselbe Protokoll setzt er seit über 25 Jahren bei Influenza und grippeähnlichen Erkrankungen ein. Bis Anfang März 2021 kamen rund 130 weitere Covid-Fälle hinzu. Wie bekam ihnen der Peroxid-Ansatz? "Unter unseren ersten 107 Covid-19-Patienten hatten wir keinen Todesfall", berichtet der Arzt. "Es gab ein paar Krankenhausaufenthalte, aber viel weniger, als es die Statistiken erwarten ließen.“ (5) Nicht einmal jeder Zwanzigste war von Long-Covid betroffen. Näheres schildert Brownstein in seinem kürzlich erschienenen Buch A Holistic Approach to Viruses. (6) Einen einzigen Corona-Tod konnte Brownstein nicht verhindern: Am zweiten Behandlungstag verstarb in seiner Klinik ein Mann Ende 80 mit zahlreichen schweren Komorbiditäten, bei dem Covid-19 schon zwei Wochen zuvor ausgebrochen war. Auch dem Klinikpersonal kam Brownsteins Ansatz zugute. Präventiv angewandt, sorgte er dafür, dass während der ersten Corona-Welle im März und April 2020 kein einziger Mitarbeiter erkrankte. Als es in der zweiten Welle einen erwischte, „löste er damit eine Infektionskaskade aus“, berichtet Brownstein. „Alle Betroffenen wurden behandelt, und alle erholten sich. Jetzt haben wir Herdenimmunität erreicht. 87 Prozent von uns haben Antikörper gegen Covid-19.“ (7) Brownstein arbeitet mit Konzentrationen weit unterhalb derer, die in der oben erwähnten Studie Nebenwirkungen auslösten. Er verdünnt das Peroxid auf 0,04 % - nicht mit destilliertem Wasser, sondern mit 0,9 %-iger Kochsalzlösung, was ungefähr der Konzentration entspricht, die in Körperflüssigkeiten vorkommt. Kühl gelagert, bleibt es rund ein Vierteljahr wirksam. Wie kommt das H2O2 in den Patienten? Dafür sorgt ein leistungsstarker elektrischer Tischvernebler, dem Brownstein gegenüber schwächeren batteriebetriebenen Handgeräten den Vorzug gibt. Denn das Peroxid muss möglichst tief in die Lunge vordringen. Bei Amazon sind solche Geräte für 30 bis 40 Euro zu haben. Ist Covid-19 bereits ausgebrochen, verabreicht Brownstein das Peroxid zusätzlich intravenös. Auf welchen biochemischen Mechanismen beruht dieser Ansatz? Als Desinfektionsmittel tötet Wasserstoffperoxid Viren bei Kontakt zuverlässig ab. Darüber hinaus scheint es aber auch als sekundärer Botenstoff zu wirken, der Zellfunktionen steuert. (8) "Es ist eine oxidative Therapie“, so erläutert Brownstein. „Wir sind alle irgendwie darauf konditioniert, dass Antioxidantien gut und Oxidantien schlecht sind, aber in Wirklichkeit braucht man ein Gleichgewicht zwischen ihnen. Man nennt es Redox. Es ist wie eine Tretmühle. Sie brauchen Oxidantien, um den Abbau von alten Zellen, altem und verletztem Gewebe zu stimulieren, und Sie brauchen Antioxidantien, um deren Reparatur anzuregen." "Die Oxidantien haben also einen Nutzen. Sie stimulieren den Redoxweg, und ich denke, was wir mit Wasserstoffperoxid, Ozon und hochdosiertem Vitamin C erreichen, ist, dass Sie diesen Redoxweg stimulieren, um Elektronen zu bewegen." "Wenn man Elektronen umherbewegt, kann man Energiemoleküle herstellen, ATP, man kann Reparaturzellen und STEM-Zellen stimulieren und die Dinge wieder in Gang bringen. Der menschliche Körper produziert eine enorme Menge an Peroxid – überall, in jeder Zelle. Wenn dies ein gefährliches Oxidationsmittel wäre, warum sollten er dann so viel davon herstellen?" "Die Verwendung kleiner Mengen von Peroxid, entweder als Infusion oder als Vernebler, hat nur einen guten klinischen Effekt. Ich sehe keinerlei schädliche Nebenwirkungen.“ Über die antivirale Wirkung hinaus verbessert vernebeltes Peroxid auch die Sauerstoffversorgung und die Atmung allgemein. Der Zusatz von Jod, einem immunstärkenden Spurenelement, erhöht die Schutzwirkung erfahrungsgemäß noch. Brownstein gibt dazu einen Tropfen 5%-iger Lugolscher Lösung (9) bei; dieser liefert 6,25 Milligramm Iod. Reisenden, die befürchten, sich mit Covid-19 anzustecken, rät Brownstein dazu, ihren Vernebler, richtig verdünntes Wasserstoffperoxid sowie Jod stets mitzunehmen. „Auf diese Weise können sie bei ihrer Ankunft am Zielort vernebeln, was alle Krankheitserreger, denen sie auf der Reise ausgesetzt waren, effektiv abtöten sollte.“ (10) Dabei ist Brownstein beileibe nicht der einzige Arzt, der auf Wasserstoffperoxid zur Prävention und Behandlung von Covid-19 und anderen Viruserkrankungen schwört. Seinen Ansatz stützen Dr. Thomas Levy – siehe dessen Artikel „An At-Home Treatment That Can Cure Any Virus, Including Coronavirus“ und sein kostenloses E-Book Rapid Virus Recovery – sowie Dr. Frank Shallenberger. Maulkorb für Tabubruch Ein paar Monate lang postete Brownstein Videointerviews mit seinen Covid-Patienten, in denen sie ihre Geschichte erzählten. Damit handelte er sich nicht nur absehbare Verrisse durch Faktenchecker ein, sondern auch eine Abmahnung der Federal Trade Commission (FTC): Jegliche „Werbung“ für Hilfe bei Covid-19 sei sofort zu unterlassen, weil es keine etablierte Prävention, Behandlung oder Heilung für diese Krankheit gebe. "In ihrem ersten Brief an mich verlangte die FTC: 'Weil es keine klinischen Studien am Menschen gibt, die dokumentieren, dass das, was Sie sagen, funktioniert, müssen Sie es entfernen.' Daraufhin schickte meine Frau, die Anwältin ist, der Behörde meine im Juli veröffentlichte Studie. Doch diese genügte nicht – die FTC verlangte eine randomisierte und kontrollierte.“ Allein darin bestehe eine „kompetente und verlässliche wissenschaftliche Evidenz“. Nun kam sich Brownstein vor wie im falschen Football-Film: „Es fühlte sich so an, als hätten wir den Ball in die Endzone geschlagen, und dann haben sie den Torpfosten 30 Meter zurückversetzt.“ Hunderte Patienten hatte er mit gutem Erfolg behandelt – worauf sonst sollte es denn ankommen? Wer heilt, hat recht. „Ich habe keine randomisierte Studie durchgeführt, weil es für mich unethisch ist, den Leuten eine Behandlung vorzuenthalten, wenn ich mir so sicher bin, dass sie funktioniert. Ich hätte nachts nicht schlafen können, wenn ich Leute randomisiert hätte, die die Therapie bekommen, und andere, die sie nicht bekommen.“ "Anstatt sich nur auf Masken und soziale Isolation zu verlassen, sollten wir besser über das Immunsystem sprechen", sagt Brownstein. "Wie können wir es unterstützen? Seit wann ist es illegal, darüber zu sprechen? Seit wann muss man darüber schweigen? (…) Covid-19 ist ein Paradebeispiel dafür, was mit unserem Land falsch läuft.“ (11) Anderswo ebenfalls. Harald Wiesendanger Dieser Artikel darf nicht als Therapieempfehlung oder gar als Heilungsversprechen missverstanden werden. Er ersetzt weder andere medizinische Maßnahmen noch das Gespräch mit einem Arzt. Anmerkungen (1) https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0195670120300463; https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.03.09.20033217v2 (2) Siehe z.B. die Übersicht der US-Seuchenschutzbehörde CDC: https://www.cdc.gov/infectioncontrol/guidelines/disinfection/disinfection-methods/chemical.html (3) Näheres siehe https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK214356/ (4) https://www.sueddeutsche.de/bayern/kultur-bayern-corona-oberding-desinfektionsmittel-1.4955830; https://amoair.com/berliner-ensemble; https://www.merkur.de/lokales/erding/oberding-ort29189/niederdinger-wundernebel-firma-zieht-berufung-zurueck-90166249.html (5) Zit. nach https://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2021/03/07/nebulized-peroxide.aspx?ui=d503235325038e7b4f1f46eb68a48ff02ee0b104fe815572e6d5504e6da7c48e&sd=20200215&cid_source=dnl&cid_medium=email&cid_content=art2ReadMore&cid=20210307&mid=DM823215&rid=1101233236 (6) https://www.biomedhealthcenter.com/store/a-holistic-approach-to-viruses; https://shop.harmanyequine.com/shop/books-information/a-holistic-approach-to-viruses/; https://cube-blackbird-rjba.squarespace.com/shop/p/a-holistic-approach-to-viruses (7) Zit. nach https://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2021/03/07/nebulized-peroxide.aspx?ui=d503235325038e7b4f1f46eb68a48ff02ee0b104fe815572e6d5504e6da7c48e&sd=20200215&cid_source=dnl&cid_medium=email&cid_content=art2ReadMore&cid=20210307&mid=DM823215&rid=1101233236 (8) https://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2014/dkfz-pm-14-64-Gezielte-Oxidation-steuert-Zellfunktionen.php; https://www.welt.de/print-welt/article690569/Wasserstoffperoxid-Zellgift-und-Botenstoff-zugleich.html (9) https://www.klinik-st-georg.de/lugolsche-loesung/; https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Lugolsche%20L%C3%B6sung. So benannt ist die Lösung nach dem französischen Jean Lugol (1786-1851). Er entdeckte 1835, dass sich Jod leichter in Wasser löst und besser verträglich ist, wenn ihm die doppelte Menge Kaliumiodid beigegeben wird. Eine 5%-ige Lugolscher Lösung besteht demnach aus fünf Gramm Jod, zehn Gramm Kaliumiodid und 85 Gramm gereinigtem Wasser.) (10) Zit. nach https://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2021/03/07/nebulized-peroxide.aspx?ui=d503235325038e7b4f1f46eb68a48ff02ee0b104fe815572e6d5504e6da7c48e&sd=20200215&cid_source=dnl&cid_medium=email&cid_content=art2ReadMore&cid=20210307&mid=DM823215&rid=1101233236 (11) Zit. nach https://cohlife.org/wp-content/uploads/Dr.-David-Brownstein-How-Nebulized-Peroxide-Helps-Against-Respiratory-Infections.pdf
- „Dieses Zeug“ muss weg
Um „Desinformation“ weltweit noch wirksamer zu bekämpfen, hat Bill Gates soeben ein neues Bündnis großer Medien- und Tech-Unternehmen geschmiedet. Die „Coalition for Content Provenance and Authenticity“ (C2PA) soll die technischen Voraussetzungen dafür schaffen, das Internet von „Fake News“ und „Verschwörungstheorien“ zu säubern – umfassend und ein für allemal. Dieser vervollkommneten Zensur wird kein Querdenker mehr entkommen. Gemäß einer Presseerklärung, die Gates´ Microsoft am 22. Februar 2021 veröffentlichte, zählen zu den Gründern dieser großen Koalition von Wahrhaftigkeitszertifizierern vorerst die New York Times, die BBC sowie die Software-Riesen Adobe, ARM, Intel und Truepic. Im gesamten World Wide Web soll das Unternehmensbündnis „die Integrität des Inhalts“ bewahren und sicherstellen, „dass die ursprünglichen Informationen auf ihrem Weg nicht manipuliert wurden“. Dazu wird Microsoft Software entwickeln, die jeden beliebigen Inhalt – sei es ein Text, Bild, Video oder Dokument - mit einem einmaligen digitalen Fingerabdruck versieht: einem sogenannten Hash, einer unverwechselbaren Codesequenz. Jeder Hash soll so spezifisch sein wie der Content, dem er anhängt; „die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Inhalte denselben Hash haben, liegt praktisch bei Null“. Unter anderem lässt ein Hash automatisch erkennen, ob den betreffenden Inhalt ein anerkanntes Qualitätsmedium wie die New York Times erstellt hat, ein alternatives digitales Medium oder auch ein einzelner Benutzer. Falls der Inhalt von einem Medium stammt, das von einer in der Times veröffentlichten Information abweicht, stuft ihn ein Algorithmus sofort als Fake ein. Was bedeutet das beispielsweise für Aussagen über Covid-Vakzine? Die „integre“, bekanntlich „verlässliche“ Times erklärt: „mRNA-Impfstoffe sind wirksam und sicher.“ Postet ein Querdenker die gegenteilige Behauptung, so vertritt er nicht einfach einen anderen Standpunkt, aus womöglich triftigen Gründen – er „modifiziert“ die vertrauenswürdige Information der Times, er „verfälscht“ sie. Und dann? Dann beginnt keine Debatte, kein Abwägen von Gründen pro und contra. Sie endet vielmehr umgehend. C2PA befördert ausgewählte Leitmedien wie die New York Times nämlich gewissermaßen zum Heiligen Stuhl der Nachrichtenwelt - künftig liefern sie sozusagen den Goldstandard der absoluten Wahrheit. An ihm müssen sich andere digitale Medien, wie auch jeder einfache User, bald messen lassen. Machen sie sich dabei einer „Modifizierung“ des ursprünglichen Inhalts schuldig, trifft sie das Cyber-Fallbeil der Zensur. Mit "modifizieren" meinen die C2PA-Macher, dass "die Urheberschaft gestohlen" und die ursprüngliche Information „manipuliert“ wurde, womöglich „in böswilliger Absicht“. In diesem Fall mangelt es ihnen an „Authentizität“. Dann soll Microsoft-Software dafür sorgen, dass solche Nachrichten vollautomatisch als „irreführend“ gekennzeichnet und aus dem Internet verbannt werden. Einspruch sinnlos, Gegenwehr ausgeschlossen Jedes Medium, dessen Content der New York Times und ihren Quellen widerspricht und eine abweichende Version anbietet, riskiert somit die digitale Verbannung durch die große Koalition von Microsoft und seinen Partnern. Überall, unverzüglich und auf Dauer. Einspruch sinnlos, Diskussion unmöglich, Gegenwehr ausgeschlossen – denn der Zensor ist eine künstliche Intelligenz, die sich per Machine Learning eigenständig immer weiter perfektioniert. Dass ihr die fundamentalen Freiheitsrechte westlicher Demokratien einprogrammiert werden, ist eher nicht zu erwarten. Das Stichwort „Provenance“ – Herkunft - steht für eine weitere neue Funktion von Bill Gates' C2PA: Sie will den Weg von "verfälschten" Inhalten auf ihrer gesamten Reise durch das Internet nachvollziehen, selbst wenn sie von einem anonymen Benutzer ausgehen. Gates will Microsoft eine Software entwickeln lassen, die jegliche Informationen verfolgen kann, welche seine Koalition für "irreführend" hält, egal ob es sich um einen Artikel in einem Blog, ein Video auf einer Plattform, einen Post in einem sozialen Netzwerk oder ein Meme handelt. In jedem Fall werden sowohl der Autor als auch diejenigen, die Fake News „konsumiert“ haben, zuverlässig identifiziert. Beim „Endverbraucher“ von Desinformationen lässt sich jeder Aufruf, jeder Kommentar, jedes „Folgen“ und „Teilen“, ja selbst ein Smiley erfassen. Dazu, so erklärt Microsoft, sei "die Zusammenarbeit mit Chip-Herstellern, Nachrichtenorganisationen sowie Software- und Plattformunternehmen entscheidend, um einen umfassenden Provenance-Standard zu ermöglichen und eine breite Akzeptanz im gesamten Content-Ökosystem zu fördern". „Vertrauenswürdige Medien schützen“ In der C2PA machen drei Vorläufer gemeinsame Sache. (1.) Schon 2019 hatten über ein Dutzend Big Player zur „Trusted News Initiative“ (TNI) zusammengefunden: neben den drei Marktführern unter den Nachrichtenagenturen – AP, AFP und Reuters – die BBC, CBC/Radio-Canada, die European Broadcasting Union (EBU), Facebook, Google/YouTube, Twitter, die Financial Times, die Washington Post. First Draft, The Hindu sowie das Reuters Institute for the Study of Journalism. Und natürlich Microsoft. Die TNI-Partner „machen sich gegenseitig auf Desinformationen aufmerksam, die eine unmittelbare Bedrohung für das Leben darstellen. Somit können die Inhalte von den Plattformen umgehend überprüft werden können, während die Verlage sicherstellen, dass sie nicht unwissentlich gefährliche Unwahrheiten veröffentlichen.“ Dieses „Schnellwarnsystem“ kam erstmals 2019/20 Parlamentswahlen in Großbritannien, Myanmar und Taiwan zum Einsatz, wie auch bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen. Im Pandemiejahr rückte die gemeinsame „Bekämpfung von gefährlichen Desinformationen über das Coronavirus“ in den Vordergrund. Im Dezember 2020, bei einem Gipfeltreffen in London unter Leitung des BBC-Generaldirektors, beschloss das Aktionsbündnis, sich auf das Thema Impfstoffe zu konzentrieren. „Beispiele sind weit verbreitete Memes, die Unwahrheiten über Impfstoffe mit Freiheit (…) in Verbindung bringen. Andere Beiträge versuchen, die Gefahren des Coronavirus herunterzuspielen, und suggerieren, dass hinter der Entwicklung eines Impfstoffs ein Hintergedanke steckt.“ Und wie steht es mit Beiträgen, in denen Leitmedien die Corona-Gefahren übertreiben, Freiheitsbeschränkungen und andere Kollateralschäden kleinreden, aufs Hinterfragen von Impfkampagnen verzichten? Derartige Desinformation zu „bekämpfen“, planen die C2PA-Initiatoren gewiss nicht. (2.) „Project Origin“ (1), betrieben seit Herbst 2020 von Microsoft gemeinsam mit den „Informationsführern“ BBC, der New York Times, den kanadischen Staatssendern CBC und Radio-Canada betrieben, gab sich das Motto „Protecting Trusted Media“ – „Vertrauenswürdige Medien schützen“. Es war darauf aus, „Desinformation im digitalen Nachrichten-Ökosystem zu bekämpfen, indem es Signale an einen Inhalt anhängt, um dessen Integrität zu demonstrieren und diese Informationen den Nutzern zur Verfügung zu stellen“. Der Verbraucher erhält „automatisierte Warnsignale vor manipulierten oder gefälschten Medien“. Und wer legt die Maßstäbe für Integrität und Vertrauenswürdigkeit fest? Wer stellt sicher, dass die „Informationsführer“ sie erfüllen? (3.) Parallel dazu hatte Adobe bereits eine „Content Authenticity Initiative“ (CAI) ins Leben gerufen. Ihr ging es darum, die Herkunft digitaler Bildinhalte zu ermitteln, wodurch „die Konsumenten beurteilen können, ob das, was sie sehen, vertrauenswürdig ist“, d.h. eine visuelle Realität abbildet. Was kommt da auf uns zu? Was ist schlimm daran, wenn C2PA demnächst jeden Inhalt, der das Internet erreicht, mit einem „digitalen Fingerabdruck“ versieht: einem Signal, das es ermöglicht, seine Herkunft zu erkennen und damit auch seinen Urheber zu identifizieren? Um sich darüber klarzuwerden, genügt es, drei von Gates´ Koalitionspartnern näher zu betrachten. Wenn wir eine doc- oder jpeg-Datei erstellen, ist wahrscheinlich irgendein Microsoft-Dienst beteiligt, sei es Word oder die übrige Office Suite, Notepad, Paint oder Edge. Ehe wir Fotos, Videos und Dokumente veröffentlichen, bedienen wir uns am ehesten bei Adobe, dem Unternehmen hinter Photoshop, Illustrator, Acrobat, Premiere und anderen marktführenden Anwendungen. Truepic, ein senkrechtstartendes Startup, hat ein Verfahren entwickelt, um die Herkunft von Fotos zu festzustellen, sobald sie mit einem Smartphone aufgenommen werden. Und dann ist da noch Intel, das den Markt für CPUs beherrscht: den Zentraleinheiten aller datenverarbeitender Geräte. Ob du einen Satz tippst, eine Mail verschickst, eine Bilddatei kopierst oder einen Screenshot anfertigst: Immer ist es die CPU, die diese Dateien verarbeitet. Der Zugriff auf die CPU eröffnet die ultimative Form von digitaler Überwachung. Auch wenn du nicht mit dem Internet verbunden bist, „weiß“ die CPU immer noch, was dein Computer tut. Gebündelt eröffnen diese Technologien die Möglichkeit, alle Arten von Informationen von dem Moment an zu verfolgen und zu deanonymisieren, in dem sie auf einem Computer, einem Laptop oder irgendeinem anderen Datenverarbeitungsgerät erstellt werden. Wer sie kontrollieren will, versieht sie mit Signalen, um sicherzustellen, dass sie jederzeit zensiert und unterdrückt werden, wo immer sie online unterwegs sind. Zugleich ermöglichen es die Signale, den Urheber von Inhalten zu ermitteln, die der Zensor als „nicht vertrauenswürdig“ einstuft. Auf welche Szenarien müssen wir uns infolgedessen einstellen? 1. Die ARD sendet einen überaus wohlwollenden Beitrag über Angela Merkel. Du weißt, dass er nicht ganz wahr ist. Also produzierst du ein satirisches Kurzvideo, das die Story entlarvt, und teilst es mit ein paar Freunden, die es ihrerseits weiterleiten. Während es viral geht, findet künstliche Intelligenz darin „Desinformationen“ und ermittelt dich als Urheber. Daraufhin wirst du bestraft. Vielleicht wird dein Internetzugang für eine Woche gesperrt, im Wiederholungsfall für einen Monat. Vielleicht fällt die Sanktion drastischer aus. 2. Das Online-Magazin Rubikon veröffentlicht einen Artikel über Lothar Wieler, der zwar sachlich ist, ihn aber in ein schlechtes Licht rückt. Den Text illustriert eine Grafik, die du anderswo posten und teilen möchtest. Das funktioniert aber nirgendwo, egal welchen Browser du benutzt. Denn die C2PA-Technologie hat den Beitrag als „Hassrede“ eingestuft. 3. Reitschuster.de stellt auf seiner Website einen Podcast zur Verfügung. Umgehend stuft ihn die C2PA-Software als Fake News ein. Daraufhin kann niemand ihn mehr downloaden; wer es schafft, kann den Podcast nicht mehr auf seinem Gerät abspielen. Womöglich poppt stattdessen ein Fenster auf, mit dem Hinweis: „Dieser Beitrag wurde als Fehlinformation erkannt. Bitte ziehen Sie stattdessen die von der C2PA zertifizierten Quellen heran. Diese sind …“ 4. Zehntausende haben einen Fernsehbeitrag gespeichert, demzufolge die Impfskepsis Rekordwerte erreicht. Die C2PA-Technologie erkennt darin Fake News – und löscht die Filmdatei von allen Computern, die damit „infiziert“ sind. 5. Querdenker, wie auch alle, die mit deren Gedankengut auch nur teilweise sympathisieren, werden als Spreader von „verfassungsrelevanter Delegitimierung des Staates“ bezeichnet, wenn nicht gar als „inländische Terroristen“. Folglich müssen all ihre Online-Aktivitäten überwacht werden, notfalls verdeckt, ohne Vorwarnung und Erlaubnis. Was auch immer von ihnen ausgeht – sei es ein Text, ein Video, eine Sprachnachricht, ein Bild -, können Staatschützer mit C2PA-Unterstützung zu ihnen zurückverfolgen, über die IP-Adressen von CPUs. Daraufhin dürfen sich die Gedankenverbrecher auf Behördenbesuch gefasst machen. Hier ein paar „Verschwörungstheorien“, deren Verbreitung C2PA verhindert hätte: Hatte am 14. März 2020 nicht eine „vertrauenswürdige Quelle“, das Bundesgesundheitsministerium, den offiziellen Tweet gepostet?: „Achtung, Fake News! Es wird behauptet und rasch verbreitet, das Bundesgesundheitsministerium / die Bundesregierung würde bald massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens ankündigen. Das stimmt NICHT! Bitte, helfen Sie mit, ihre Verbreitung zu stoppen.“ Ganz gewiss mitgeholfen hätte dabei C2PA. Nicht acht Monate später, auch nicht acht Wochen später, sondern acht Tage (!) später begann der erste Lockdown. Dass die Bundesregierung Geimpfte privilegieren wolle, hätte C2PA bis vor kurzem als „Desinformation“ unterdrückt. Schließlich hatte sich Jens Spahn am 28. Dezember 2020 klipp und klar gegen Sonderrechte ausgesprochen. Am 4. April 2021 kündigte derselbe Minister eben solche Privilegien an. Steht Deutschlands Ladeninhabern ein zweiter Shutdown bevor? Fake News. „Man würde mit dem Wissen von heute (…) keine Friseure mehr schließen und keinen Einzelhandel mehr schließen“, stellte Jens Spahn am 1. September 2020 klar. Doch gut drei Monate später, am 16. Dezember, musste der Einzelhandel erneut weitestgehend schließen. „Eine weitere flächendeckende Schulschließung kommt nicht infrage“, versicherte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek am 22. September 2020. Wer das Gegenteil voraussagte, wäre von C2PA als „Desinformant“ abgestempelt worden. Knapp drei Monate später, am 16. Dezember 2020, machten die Schulen wieder dicht, die Präsenzpflicht wurde ausgesetzt. Dies sollte bloß bis zum 10. Januar 2021 dauern. Es gilt noch immer. Weg mit „dem Zeug“ - Was Gates unter „der Wahrheit“ versteht Wozu noch C2PA, wo eine Armee von Faktencheckern das Netz doch ohnehin schon massenhaft „säubert“? Wie Bill Gates im Oktober 2020 beim Wall Street Journal Summit in London beklagte (2), seien die bisherigen Maßnahmen, Verschwörungstheorien und „Fehlinformationen“ im Internet zu unterdrücken, „weniger kreativ, als wir an diesem Punkt benötigen“. Er vermisse und fordere „intelligente Lösungen“. Den Tech-Plattformen sei es bisher nicht gelungen, der menschlichen „Schwäche“ für „aufregende Dinge“ (titillating things) Rechnung zu tragen – beispielsweise „solchen Behauptungen, das Coronavirus sei von Menschen geschaffen oder ‚Es gibt eine Verschwörung‘.“ Soziale Medien, so bemängelte Gates, erlauben es derartigen Inhalten weiterhin, in Windeseile die Runde zu machen. „Dieses Zeug verbreitet sich viel schneller als die Wahrheit. Die lautet, wissen Sie, es kommt von einer Fledermaus, wissen Sie, wir versuchen immer noch, den genauen Übertragungsweg herauszufinden.“ (3) An diesem Beispiel führt der selbsternannte Hüter der reinen Wahrheit mustergültig vor Augen, welcher Umgang mit missliebigen Meinungen ihm für die Zukunft der Menschheit vorschwebt. Tatsächlich ist die Zoonose-Hypothese des Pandemieursprungs weiterhin hochumstritten, während sich die Indizien für ein biotechnisches Laborkonstrukt häufen. Einen „wissenschaftlichen Konsens“ darüber gibt es nicht, zumindest wenn man die Einschätzungen unabhängiger Experten mitberücksichtigt, statt jenen zweibeinigen Interessenkonflikten zu trauen, die aus durchsichtigen Motiven das offizielle Narrativ stützen. (4) Überfällige Nachforschungen und Diskussionen darüber will Gates offenbar als „Zeug“ unterbinden. „Desinformation“: Darunter verstehen Wahrheitswächter wie Gates Informationen, die das Narrativ des Establishments in Frage stellen. Zutreffender wäre die Übersetzung „Dissidenteninformation“. Über Meinungskontrolle, wie sie schon jetzt bei Social-Media-Plattformen und Suchmaschinen stattfindet, geht C2PA weit hinaus. Sie setzt tiefer an, auf der Ebene der Offline-Software und –Hardware, voraussichtlich bis zur grundlegendsten Einheit: der CPU. Die Verbreitung „ungeprüfter“ Informationen soll verhindert werden, bevor sie überhaupt online gehen. Verunglückter Goldstandard Dass Gates ausgerechnet ein Blatt wie die New York Times zum Wahrhaftigkeitsmaßstab befördert, ist ausreichend absurd, um sein Zensurprojekt bereits pränatal zu blamieren. Mit ihrem Jahrzehnte zurückreichenden Sündenregister von journalistischem Fehlverhalten ließe sich eine Dokumentation füllen, die Mühe hätte, zwischen zwei Buchdeckel zu passen. Die „am meisten respektierte Zeitung der Welt“ (5) verharmloste den „Holodomor“, Stalins Völkermord an Millionen Ukrainern Anfang der dreißiger Jahre (6), ebenso wie Hitlers Judenverfolgung (7). Selbst nach rückblickender Einschätzung des eigenen Herausgebers ging das Blatt mit brisanten Themen wie Abtreibung und gleichgeschlechtliche Ehe voreingenommen um. (8) Sie unterstützte den Einmarsch in den Irak. (9) Im Nahost-Konflikt nimmt sie, einer Harvard-Studie zufolge, eher die israelische Perspektive ein als die palästinensische. (10) – mit einer Voreingenommenheit, "die sich (...) in der Verwendung von Schlagzeilen, Fotos, Grafiken, Beschaffungspraktiken und Aufmacherabschnitten widerspiegelt." (11) Von der CIA ließ sich die New York Times in die „Operation Mockingbird“ einspannen: einer 1948 angelaufenen verdeckten Kampagne zur Medieninfiltration. Tausende von Journalisten warb der Geheimdienst dafür an. (12) Von der Glaubwürdigkeit der New York Times ist die amerikanische Öffentlichkeit mittlerweile erheblich weniger überzeugt als ihr reichster Fan. Jeder zweite US-Bürger vertraut ihrer Berichterstattung nur noch teilweise oder überhaupt nicht mehr. (13) Kaum besser steht es um den Ruf von Gates´ zweitem großen Medienpartner, der BBC. Den Vorwurf linksliberaler Voreingenommenheit bestätigt der britische Staatssender seit jeher penetrant. (14) Auch die BBC hat sich von Geheimdiensten zu Propagandazwecken benutzen lassen. Durchgesickerte Dokumente enthüllen, dass BBC News, wie auch die Nachrichtenagentur Reuters, an einem verdeckten Programm des britischen Foreign and Commonwealth Office (FCO) beteiligt waren, um Russlands Einfluss auf seine Nachbarn zu schwächen. „Die BBC und Reuters stellen sich selbst als unanfechtbare, unparteiische und maßgebliche Quelle für Weltnachrichten dar", erklärt der ehemalige britische Labour-Abgeordnete Chris Williamson. "Aber beide sind durch diese Enthüllungen enorm kompromittiert. Eine derartige Doppelmoral bringt (…) die Schreiberlinge der Medienkonzerne nur noch mehr in Verruf." (15) Dies war nicht das erste Mal, dass Reuters und die BBC in eine Mockingbird-artige Kampagne verwickelt waren. Wie im Januar 2020 freigegebene Dokumente belegen, bezahlte die britische Regierung den Agenturriesen Reuters "in den 1960er und 1970er Jahren dafür, eine antisowjetische Propagandaorganisation zu unterstützen, die vom Geheimdienst MI6 betrieben wurde", so berichtet das Infoportal GrayZone. Die BBC ließ sich dabei „als Durchreiche benutzen“, um Zahlungen an Reuters zu verschleiern. Auf solche „Goldstandards“ für Wahrhaftigkeit müssen wir uns also in Gates´ schöner neuer Normalität gefasst machen? Es kommt, um zu bleiben Von der Weltgesundheitsorganisation über die Europäische Union bis hin zur GAFTA, der Allianz der Tech-Giganten Google, Apple, Facebook, Twitter, Amazon: Die schwerwiegenden Eingriffe in die Presse- und Meinungsfreiheit, die sie ab Frühjahr 2020 einleiteten, rechtfertigten sie mit dem Covid-Notstand. Also verschwindet die Zensur, sobald die Pandemie vorbei ist? Edward Snowden, der unerschrockene NSA-Whistleblower, warnte bereits Ende März 2020, kurz nach Beginn der ersten Welle von Lockdowns: Der Überwachungsstaat, der jetzt entsteht, werde die Coronakrise überdauern. Die derzeitigen Freiheitsbeschränkungen, der Verlust unserer Grundrechte, die installierten Zensurinstrumente könnten irreversibel sein. „Staaten tendieren dazu, Gefahrensituationen in die Länge zu ziehen“, warnte er. Oder sie erfinden neue Bedrohungen. Plötzlich könnten Notfallmaßnahmen permanent werden – um beispielsweise Opposition dauerhaft auszuschalten. (16) Gates´ C2PA-Vorhaben bestätigt Snowdens schlimmste Befürchtungen. Denn es zielt längst nicht bloß darauf, das offizielle Corona-Narrativ zu verteidigen. Ebensowenig beschränkt es sich auf Impfpropaganda, Gates´ drängendste Passion. Bei C2PA geht es um nichts weniger als alles – um „Desinformation“ im allgemeinen, um die Jagd auf Fake News-Spreader und Verschwörungstheoretiker jeglicher Art. Ist die Microsoft-Software erst einmal weltweit implementiert, so wird sie den gesamten Cyberspace im Nu auf Linie bringen. Sie wird das gesamte Internet „säubern“. Jeglicher Content, der den Interessen der politischen und ökonomischen Eliten zuwiderläuft, wird verschwinden, spurlos und für immer. Künftigen Generationen wird es so vorkommen, als hätte es Bedenken, Gegenstimmen, Protest nie gegeben. Sollte Widerstand hin und wieder aufkommen, so wird unzähligen „vertrauenswürdigen“ Quellen zu entnehmen sein: Die Urheber sind wissenschaftsferne Wirrköpfe, skrupellose Gedankenverbrecher, psychisch gestörte Volksschädlinge. Technisch vervollkommnete Zensur Das C2PA-Projekt wird die absolute Kontrolle über den globalen Informationsfluss, die Ausschaltung jeglicher Kritik erheblich erleichtern. Dazu genügt es, jene paar Leitmedien in den Griff zu bekommen, die Gates & Co. zum Maßstab der „Vertrauenswürdigkeit“ erheben. Dass sich die weltgrößten Medienhäuser und Nachrichtenagenturen dafür einspannen lassen, lässt ihre unrühmliche Vergangenheit befürchten. (Siehe KLARTEXTE „Das Vertrauensparadox“ und „Wie kommt die Schere in den Kopf?“) Totalitäre Überwachungsregimes wie Rotchina werden an der geplanten C2PA-Software ihre helle Freude haben. Die umfassende Meinungskontrolle, auf die Gates´ Zensurbündnis aus ist, lässt sich nämlich fabelhaft verbinden mit einem ausgefeilten Sozialpunktesystem. Je mehr Fake News du produzierst, speicherst, bearbeitest, absonderst, konsumierst, zustimmend kommentierst oder weiterleitest, desto mehr Punktabzüge riskierst du – und damit Nachteile und Sanktionen der unterschiedlichsten Art. Das WWW zur Weltwahrheitswacht zu machen, liegt Gates seit langem am Herzen. Beinahe überall, wo an der Einschränkung und Beseitigung der Meinungsfreiheit gearbeitet wird, hat er seine Finger im Spiel. Finanziell am Tropf von Gates-Organisationen hängend, koordiniert die WHO seit Frühjahr 2020 die immer dreisteren Löschorgien der marktbeherrschenden Social Media-Konzerne. Das Poynter Institut, das Faktenchecker aus aller Welt „zertifiziert“, lebt von Gates-Spenden. Mit C2PA tut der größte Bill aller Zeiten nur den konsequenten nächsten Schritt. Weit und breit ist niemand in Sicht, der größenwahnsinnige Pseudo-Philanthropen wie ihn noch aufhalten könnte. Was wird bei der nächsten Pandemie dann aus Querdenkern? Zumindest vom Cyberspace werden sie vollständig ausgesperrt bleiben. Selbst ihr Telegram-Ghetto wird leer sein, wie auch dieser Blog hier. Harald Wiesendanger Anmerkungen (1) https://www.originproject.info/; https://www.bbc.co.uk/blogs/aboutthebbc/entries/46f5eb33-b7b8-4a9b-a24e-2c38e0cf8c2a (2) https://www.wsj.com/video/watch-bill-gates-at-wsj-ceo-council-summit/031C310C-128B-4229-BC1D-660B99BDA759.html; https://ceocouncil.wsj.com/event/ceo-council/ (3) Zit. nach https://reclaimthenet.org/microsoft-forms-coalition-to-censor-disinformation-online/ (4) Siehe Harald Wiesendanger: Corona-Rätsel, Schönbrunn 2020, E-Book, https://stiftung-auswege-shop.gambiocloud.com/corona-raetsel-pdf.html (5) Jessica Bennett, „Inside the New York Times' Photo Morgue, A Possible New Life for Print“, WNYC News, 7.5.2012, http://www.wnyc.org/story/206643-wnyc-tumblr/ (6) Eugene Lyons, Eugene (1938). Assignment in Utopia (1938), https://books.google.com/books?id=ZXLhwVJvfXMC&q=The+food+shortage+which+has+affected+almost+the+whole+population+in+the+last+year%2C+and+particularly+in+the+grain-producing+provinces&pg=PA573; R. Conquest: Reflections on a Ravaged Century, New York 2000; Andrew Stuttaford: "Prize Specimen – The Campaign to Revoke Walter Duranty's Pulitzer", National Review, 7.5.2003, https://web.archive.org/web/20030519230426/http:/www.nationalreview.com/stuttaford/stuttaford050703.asp; "The Foreign Office and the famine: British documents on Ukraine and the Great Famine of 1932–1933", Studies in East European Nationalisms, https://books.google.com/books?id=jQcPAQAAMAAJ; "N.Y. Times Urged to Rescind 1932 Pulitzer", USA Today, 2.2.2008, https://www.usatoday.com/news/nation/2003-10-22-ny-times-pulitzer_x.htm (7) Max Frankel: "Turning Away From the Holocaust", New York Times, 14.11.2001, https://www.nytimes.com/2001/11/14/specials/onefifty/20FRAN.html (8) Daniel Okrent: "Opinion – THE PUBLIC EDITOR; Is The New York Times a Liberal Newspaper?“, New York Times, 25.7.2004. (9) Antony Loewenstein: "The New York Times' role in promoting war on Iraq", Sydney Morning Herald, 23.3.2004, https://www.smh.com.au/articles/2004/03/23/1079939624187.html; NYTimes Editors: "FROM THE EDITORS; The Times and Iraq", New York Times, 26.5.2004, https://www.nytimes.com/2004/05/26/world/from-the-editors-the-times-and-iraq.html (10) Matt Viser: "Attempted Objectivity: An Analysis of the New York Times and Ha'aretz and their Portrayals of the Palestinian-Israeli Conflict", International Journal of Press/Politics 8 (4), September 2003, S. 114–120, doi:10.1177/1081180X03256999. S2CID 145209853. (11) Barbie Zelizer u.a.: "How Bias Shapes the News: Challenging the New York Times' Status as a Newspaper of Record on the Middle East". Journalism 3 (3), Dezember 2002, S. 283–307. doi:10.1177/146488490200300305. S2CID 15153383. (12) https://freepress.org/article/operation-mockingbird-new-york-times-confesses-role-subverting-first-amendment; https://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2021/03/10/reuters-bbc-were-paid-for-propaganda-campaign.aspx?ui=d503235325038e7b4f1f46eb68a48ff02ee0b104fe815572e6d5504e6da7c48e&sd=20200215&cid_source=dnl&cid_medium=email&cid_content=art1ReadMore&cid=20210310&mid=DM825991&rid=1103708474 (13) "Further Decline in Credibility Ratings for Most News Organizations", Pew Research Center for the People and the Press, 16.8.2012, http://www.people-press.org/2012/08/16/further-decline-in-credibility-ratings-for-most-news-organizations/ (14) Josh Halliday: "BBC reporting scrutinised after accusations of liberal bias", The Guardian, 10.10.2012, https://www.theguardian.com/media/2012/oct/10/bbc-review-liberal-bias (15) Zit. nach https://thegrayzone.com/2021/02/20/reuters-bbc-uk-foreign-office-russian-media/ (16) https://www.youtube.com/watch?v=9we6t2nObbw; https://t3n.de/news/edward-snowden-warnt-virus-1266408/; https://thenextweb.com/news/snowden-warns-the-surveillance-states-were-creating-now-will-outlast-the-coronavirus; https://apps.derstandard.at/privacywall/story/2000116169370/snowden-warnt-ueberwachungsstaat-den-wir-jetzt-schaffen-wird-corona-ueberstehen Porträtfoto Gates: By United States Department of Health and Human Services - https://www.flickr.com/photos/hhsgov/39912162735/, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=69351594 Bild „truth“: PDPics/Pixabay
- Wie kommt die Schere in den Kopf?
Damit aus medialer Vielfalt Einfalt wird, üben Diktaturen Zwang aus. In der sogenannten „freien Welt“ sind zum selben Zweck subtilere Mittel nötig – und überaus erfolgreich. Um Presse, Funk und Fernsehen gleichzuschalten, nutzen Propaganda-Profis sieben bewährte Werkzeuge. (Teil 2 des Beitrags „Das Vertrauensparadox“) Die Nachrichtenwelt global auf Linie zu bringen, scheint völlig unmöglich, ist aber ein strategisches Kinderspiel: Wie im ersten Teil dieses Artikels erläutert, braucht man dazu in erster Linie die Kontrolle über die Marktführer unter den Agenturen: die Big Three – Associated Press, Agence-France Press, Reuters -, dazu den jeweiligen nationalen Platzhirsch. Geht das überhaupt? Wie kommt die Schere in den Kopf? Dazu gilt es sicherzustellen, dass in jeder Agentur die meisten Beteiligten mitspielen, auf die es ankommt: die Mehrheit der Eigentümer, Herausgeber und Geschäftsführer, leitende Redakteure sowie ständige Zulieferer von Texten und Bildern. Hierfür steht ein stattlicher Werkzeugkasten voller bewährter Instrumente bereit. (1) Erstes Werkzeug: Bestechung. In einer Umfrage der Uni Hamburg unter 386 Printjournalisten stimmten zwei Drittel ganz oder teilweise der Aussage zu, dass „korrupte Handlungen ein großes Problem“ in ihrem Berufsstand darstellen. 42 % gaben an, Anzeigenabteilungen hätten schon einmal Druck auf sie ausgeübt. 77 % halten es für eine verbreitete Praxis, dass Journalisten geldwerte Vorteile angeboten werden, wenn ihr Artikel positiv ausfällt bzw.wenn sie negative Berichterstattung unterlassen; 69 % haben dies selbst schon einmal erlebt. Jeder Zweite hält das Ressort Gesundheit/Medizin für besonders korruptionsanfällig. (2) Wie teuer wäre es, maßgebliche Leute bei den Big Three an die Leine zu legen, wie auch bei den jeweiligen nationalen Marktführern in den 20 Ländern mit den einträglichsten Gesundheitsmärkten? Anzuheuern gälte es die Mehrheit der Aufsichtsräte und Geschäftsführer, die Chefredakteure, die Chefs vom Dienst sowie die Leiter des Gesundheitsressorts. Über den Daumen gepeilt: Pro Agentur müssten ein bis zwei Dutzend Personen Schmiergelder zwischen 50.000 und mehreren 100.000 Euro pro Jahr winken. Insgesamt käme da ein zweistelliger Millionenbetrag zusammen. Aber selbst ein paar hundert Millionen Euro wären kein Problem für die profitabelste Branche der Welt, bei traumhaften Gewinnspannen bis zu 60 %. (3) Bei einem Jahresumsatz, den Analysten mittlerweile auf 1,5 Billionen Dollar schätzen (4), investiert Big Pharma höchstens 10 bis 15 % in Forschung und Entwicklung, aber 40 bis 55 % in Marketing. Das heißt: Mehrere hundert Milliarden (!) pro Jahr fließen, als Werbungskosten steuerlich absetzbar, in Verkaufsförderung im weitesten Sinne. Ein Zehntel davon geht an „Meinungsbildner“. (5) In diese Kategorie fallen Opinion Leaders des Gesundheitswesens und Wissenschaftsbetriebs, Spitzenfunktionäre der einschlägigen Verbände, selbstverständlich aber auch Journalisten der maßgeblichen Agenturen sowie der reichweitenstärksten Fach- und Publikumsmedien. Wenn finanzielle Anreize tatsächlich ausreichen, gestandene Medizinprofessoren und Chefärzte reihenweise in Mietmäuler zu verwandeln – warum sollte dies bei Topjournalisten aussichtslos sein? (7) Rentiert sich eine derart kostspielige Korruption überhaupt? Allein der Covid-19-Impfstoff von Pfizer/BioNTech könnte das profitabelste Medikament aller Zeiten werden. Bereits für das laufende Jahr rechnet Pfizers Finanzchef mit einem Umsatz von 15 bis 30 Milliarden US-Dollar. Falls der Preis pro Dosis von derzeit 19,50 auf marktübliche 150 bis 175 Dollar steigt, wären mit alljährlichen „Auffrischimpfungen“ bis zu 270 Milliarden Dollar pro Jahr zu verdienen. Großzügigste Schmiergelder für jedermann, der solche Geschäfte gefährden könnte, würden einen lächerlichen Bruchteil des zu erzielenden Profits ausmachen. Den überragenden strategischen Wert von Nachrichtenagenturen wissen nicht nur Industrien zu schätzen, sondern auch Regierungen, Militärs und Geheimdienste. Seine Käuflichkeit bewies Reuters bereits bei der Operation Mockingbird (Spottdrossel), einer verdeckten Kampagne zur Medieninfiltration, welche die CIA seit 1948 betrieb. Mit rund einem Drittel ihres Budgets, jährlich eine Milliarde Dollar, bestach sie Hunderte von Journalisten, zunächst in Amerika, dann weltweit. (8) Reuters spielte und kassierte dabei mit – wie auch bei antisowjetischen Propapagandaaktionen des britischen Geheimdiensts MI6 sowie des Counter Disinformation & Media Development (CDMD), einer schattenhaften Abteilung des britischen Außenministeriums. Multimillionenbeträge flossen der Agentur jeweils zu. Kommt für derart Prostitutionswillige die Coronakrise nicht wie gerufen? Sind Spottdrosseln ausgestorben? Zumindest das US-Verteidigungsministerium füttert sie seit jeher. Es unterhält eine Abteilung für Propaganda-Operationen, die 2008 mit einem Budget von 4,7 Milliarden Dollar 27.000 Mitarbeiter beschäftigte. Eine für Public Relations zuständige Dienststelle namens «Joint Hometown News Service» soll auf einem früheren Luftwaffen-Stützpunkt inSan Antonio, Texas untergebracht sein. Von dort aus streute sie allein im Jahr 2009 rund 5400 Pressemitteilungen, 3000 TV-Spots und 1600 Rundfunkinterviews. (9) Zweites Werkzeug: Zulieferer. Eine Schlüsselrolle spielen hierbei PR-Agenturen wie Edelman, FleishmanHillard, Ketchum, Burson-Marsteller, Hill+Knowlton und ihre milliardenschweren Mutterkonzerne, allen voran WWP, Omnicon und Publicis. (10) Für diskret verschwiegene Auftraggeber – Unternehmen, aber auch Wirtschaftsverbände, Stiftungen, Regierungen und Geheimdienste - beliefern sie bedeutende Medien, allen voran Nachrichtenagenturen, mit dem „richtigen“ Stoff. Selten tun sie dies direkt. Eher heuern sie Schreibknechte an, welche unter eigenem Namen die anvisierten Redaktionen beliefern. Nicht immer verfassen diese Mittelsmänner die Beiträge selbst. Big Pharmas PR-Profis bereiten für sie oftmals Hunderte kompletter Artikel samt erstklassigem Bildmaterial vor, die sie bloß noch einreichen müssen. Solche Lieferungen werden gerne übernommen, denn kommen höchst professionell daher. Wer mitspielt, kassiert neben einem happigen Handlanger-Honorar auch noch das „Autoren“entgelt dafür, Vorgefertigtes einzutüten, zu frankieren und zur Post zu bringen. Schon ein halbes Jahrhundert ist es her, dass ein dpa-Redakteur vergeblich vor dieser Gefahr warnte: »Der kritische Sinn wird um so mehr eingeschläfert, je angesehener die Nachrichtenagentur oder die Zeitung ist, die eine Nachricht bringt. Derjenige, der eine fragwürdige Nachricht in die Weltpresse einschleusen will, braucht also nur zu versuchen, seine Nachricht bei einer halbwegs seriösen Agentur unterzubringen, um sicher zu sein, dass sie dann wenig später auch bei den anderen auftaucht. Manchmal geschieht es so, dass eine Falschmeldung von Agentur zu Agentur weitergereicht und dabei immer glaubwürdiger wird.« (11) Drittes Werkzeug: Maulwürfe. Nur noch jeder Dritte, der das Schreiben zum Beruf machen will, studiert Journalistik. Die Mehrheit zieht es in den Public Relations-Bereich – hier winken mehr Jobs, bessere Aufstiegschancen und deutlich höhere Gehälter. Die Besten kommen bei großen, weltweit agierenden PR-Agenturen unter. Dass sie dort auf der Gehaltsliste stehen, muss aber nicht bedeuten, dass sie überwiegend in der Zentrale oder einem Regionalbüro arbeiten. Am wertvollsten sind sie als Maulwürfe, die in Redaktionen für die gewünschte Agenda sorgen. Wer sicherstellen will, dass die großen Nachrichtenagenturen das politisch korrekte Corona-Narrativ pflegen, muss dort bloß die richtigen Leute an die entscheidenden Stellen hieven. Viertes Werkzeug: Politische Einflussnahme. Als GEZ-Zahler dürfen wir aus eigener Tasche die Propaganda finanzieren, mit denen uns Öffentlich-Rechtliche rund um die Uhr eindecken. Dort tragen Aufsichtsgremien dazu bei, dass Redaktionen einigermaßen auf Linie bleiben. So kommt im Verwaltungsrat des ZDF schwerlich jemand an Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder und seinem Amtskollegen aus Rheinland-Pfalz und Brandenburg, Malu Dreyer und Dietmar Woidke, vorbei. Auch in den Aufsichtsgremien der Landesrundfunkanstalten stellen Politiker sicher, dass die Staatsferne abnimmt, je brisanter es wird. Auch bei der dpa ist Staatsnähe bereits konstruktionsbedingt gewährleistet. Mehrere Öffentlich-Rechtliche, und somit Pseudo-Unabhängige mit gesetzlich definiertem Programmauftrag, sind im Aufsichtsrat der Agentur vertreten, zusammen halten sie knapp 12 % am Gesamtkapital. Penetrante Regierungskritik, oder gar eine querdenkende Redaktionsleitung, ist unter einem solchen Dach ungefähr so wahrscheinlich wie eine Anti-Zölibats-Kampagne im Vatikan. Die dpa ist nur so frei, wie es ihren rund 200 Gesellschaftern passt: „Diese bestimmen selber, was unter der ‚Unabhängigkeit‘ der ihnen gehörenden Agentur zu verstehen ist“, warnte ein dpa-Insider schon Ende der sechziger Jahre. Wegen der maßgeblichen Rolle des Chefredakteurs können sie „mit der Besetzung eines einzigen Platzes bestimmen, wie die deutsche Presse informiert werden soll.“ Dies sei brandgefährlich, denn „je weniger Journalisten ausgetauscht zu werden brauchen, desto leichter gelingt die Gleichschaltung.“ (13) Von den weltweit rund 140 Nachrichtenagenturen sind allenfalls 20 frei von staatlichem Einfluss - und selbst dann nicht unbedingt frei von Gesinnungsdruck. Reuters befindet sich zu 55 % im Besitz der kanadischen Familie Thomson. Der momentane Vorsitzende, David Thomson, nimmt auf der Forbes-Liste der reichsten Personen der Welt Platz 33 ein, mit einem Vermögen von 43,6 Milliarden US-Dollar. Durch Sympathiebekundungen für den demokratischen Widerstand gegen Lockdown-Terror ist der Medienmogul bislang nicht aufgefallen. Der Rechtsstatus der AFP ähnelt dem der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland. Im Aufsichtsrat sitzen, wie selbstverständlich, drei Regierungsvertreter. Größter Abo-Kunde der AFP sind französische Ministerien und sonstige staatliche Einrichtungen, sie sichern der Agentur 40 % ihres Umsatzes. Fünftes Werkzeug: Erpressung mit Werbegeldern. Bei privaten Sendern, wie auch im gesamten Print- und Internetbereich, sind Werbegelder ein bewährtes Druckmittel. Großkunden aus der Gesundheitswirtschaft wiederholt mit pharmakritischen Beiträgen zu verärgern, kommt Medienschaffende teuer zu stehen. Sechstes Werkzeug: Internet-Zensur. Nehmen sich Redakteure ausnahmsweise die Zeit, zu einem bestimmten Thema ein bisschen Recherche zu treiben, heben sie dafür kaum je ihren Hintern vom Bürostuhl. Sie googeln – und bewegen sich dabei auf einem sorgsam bereinigten Feld. Bei Wikipedia gehen sie gekauften Administratoren auf den Leim, die Artikel wie bestellt zurechtbiegen, anschließend vor weiterer Bearbeitung „schützen“. (14) YouTube tilgt missliebige Filme oder gleich ganze Kanäle. Facebook belegt Accounts, von denen öfters kritische Töne ausgehen, mit einem „Shadow Ban“, der sie aus den Newsfeeds herausnimmt und nahezu unsichtbar macht. Bei Google leisten immer intelligentere Algorithmen ganze Arbeit: Auf Suchanfragen hin verschieben sie systemkritische Seiten weit nach hinten, wohin sich kaum jemand durchklickt. Weit vorne platziert Google hingegen: unausgewogene Wikipedia-Einträge; tendenziöse, von dubiosen Stiftungen finanzierte Faktenchecks; und Online-Pranger wie das berüchtigte Rufmord-Lexikon „Psiram“. Und falls ein Redakteur herumtelefoniert? Sucht er im Gesundheitswesen nach Opinion Leaders, so trifft er mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit auf Experten, denen Industriegelder zufließen – sei es als „Berater“, als Forscher, als Referent, als Autor oder als Preisträger. Die Interessenkonflikte ihrer Interviewpartner erkunden Mainstream-Journalisten kaum jemals. (15) Die Weltreligion des dritten Jahrtausends, der Szientismus, hindert die meisten daran. Der Medienmacher von heute hat studiert. Im Hochschulbetrieb lernte er zumindest eines ganz gewiss: Respekt vor dem Professor, Hochachtung vor dem Wissenschaftsbetrieb. Spätestens vor Institutsportalen pflegen professionelle Zweifel zu enden. Wer weiterfragt, macht sich als Verschwörungstheoretiker verdächtig. Mit Vorliebe schreiben Journalisten von „Faktenchecks“ ab, zumal diese in der Regel von Berufskollegen stammen. Auf die Jagd nach vermeintlichen „Fake News“ und „Desinformation“ gehen manchmal bloß eine Handvoll Schreibtischtäter wie bei Mimikama oder den „Volksverpetzern“. Aber auch große Fernsehanstalten wie die ARD machen mit. Und sämtliche großen Nachrichtenagenturen (16), einschließlich dpa, lassen sich schamlos dafür kaufen, Handlangerdienste für ein informelles Wahrheitsministerium zu leisten. (Siehe KLARTEXT „„Was ist bloß aus dir geworden?“) Wer diese anmaßende Checkerei finanziert und vertrauenserweckend „zertifiziert“, welche Interessen er dabei verfolgt, welche Vorgaben er den Checkern in die Verträge geschrieben hat: all dies hinterfragen die meisten Journalisten ebensowenig wie die Merkwürdigkeit, dass mindestens 99 von 100 derartigen „Tatsachenüberprüfungen“ politisch korrekt und wirtschaftsfreundlich ausfallen. „Studien zu Covid-Impfstoffen wurden nicht überstürzt durchgeführt“ (Reuters), „Verschwörungstheorien über Covid-19 schaffen Probleme in der realen Welt“ (AP) (17); „Falsche Behauptungen über Masken“ (AFP), Schnelltests helfen, „die reale Corona-Lage exakter wiederzugeben“ (dpa): So kommen tyische Ergebnisse daher, zu denen Agenturen bei Faktenchecks gelangen – Regierungspropaganda brav nachplappernd, statt sie gnadenlos zu durchleuchten und auseinanderzunehmen. Wie viel Geld fließt ihnen dafür zu? Aus welchen Quellen? Hierüber halten sie sich verdächtig bedeckt. Siebtes Werkzeug: Entscheider zu Mittätern machen Wer den Ehrgeiz hat, es bis „ganz oben“ zu schaffen, ist am Ziel, wenn er in den erlauchten Kreis der politisch-wirtschaftlichen Elite Aufnahme findet: in das Council of Foreign Relations (CFR) mit seinen Ablegern, insbesondere der Bilderberg-Gruppe und der Trilateralen Kommission. „Der Council ist das entscheidende Verbindungsglied zwischen den großen Konzernen und der Regierung“, erklärt der Politologe William Domhoff. „Die Wichtigkeit dieser Vereinigung (…) kann kaum hoch genug veranschlagt werden ... Dennoch haben die allermeisten Bürger (…) keine Ahnung von der Existenz eines solchen Gremiums.« (18) Nach Deutschland reicht die CFR vor allem über die 1952 eingerichtete „Atlantik-Brücke“ mit Sitz in Berlin; heute gehören ihr rund 500 „führende Persönlichkeiten aus Bank- und Finanzwesen, Wirtschaft, Politik, Medien und Wissenschaft“ an. Auch hier sitzen Top-Manager neben Wirtschaftsjuristen, Banker neben Regierungsbeamten, Geheimdienstler neben Mediengrößen. Ohne im geringsten demokratisch legitimiert zu sein, hat dieses Gremium in der Vergangenheit wiederholt politische Entscheidungsprozesse massiv beeinflusst und in die Medienlandschaft manipulativ hineingewirkt. (19) In diese Zirkel von Auserwählten führt keine Bewerbung. Allein eine persönliche Einladung verschafft Zutritt. „Die Mitgliedschaft von Journalisten im Council, was auch immer sie von sich selbst denken mögen, ist eine Bestätigung ihrer aktiven und wichtigen Rolle in öffentlichen Angelegenheiten und ihres Aufstiegs in die herrschende Klasse (…) Sie analysieren und interpretieren (…) Politik nicht nur; sie helfen sie zu machen. Sie sind ein Teil des Establishments, ob sie es wollen oder nicht, und sie teilen die meisten seiner Werte und Ansichten.“ So fasste Richard Harwood, ehemals leitender Redakteur der Washington Post, die Bedeutung des CFR zusammen. (20) Als der Spiegel noch auf systemkritischen Journalismus aus war, bezeichnete er den Council als die „einflussreichste Institution der westlichen Welt“, als ein „Politbüro des Kapitalismus“. Stand 2017 war, neben Associated Press, auch Reuters im CFR vertreten, und dies vierfach, unter anderem durch den Präsidenten, den Herausgeber und den Geschäftsführer. In der „Atlantikbrücke“ sind so gut wie alle deutschen Leitmedien präsent, die meisten gleich mit mehreren Personen: von ARD, ZDF, ProSiebenSat1 über die Burda-Medien (Focus, Bunte), Axel Springer (Bild, Welt, N24), Bertelsmann (RTL, n-tv, Vox), Gruner+Jahr (Stern), Holtzbrink (Tagesspiegel) und der Funke Mediengruppe (WAZ, Hamburger Abendblatt, Berliner Morgenpost) bis hin zur Süddeutschen, der Frankfurter Allgemeinen, dem Spiegel, der Zeit. (21) In diesen illustren Runden wird Weltpolitik nicht bloß erörtert, sondern angebahnt und mitgestaltet. Seit mindestens zwei Jahrzehnten gilt hier als ausgemacht: Wie jede globale Krise, so schafft eine Pandemie eine fabelhafte Gelegenheit, die Welt neu zu ordnen. Wie? Konzepte lagen längst in der Schublade; bei gemeinsamen Simulationsübungen, zuletzt beim „Event 201“, wurde ihre Umsetzung immer wieder durchgespielt. Wozu? Für Globalisierung und Konzentration, für mehr soziale Kontrolle, für ungestörte Geschäfte, für mehr Profite. Wer zieht im Hintergrund die Fäden? Woher kommt der Eindruck, dass die Großen Drei im Corona-Nachrichtengeschäft wie Marionetten an den Fäden ein und desselben Puppenspielers tanzen? Ihn nährt die weitgehende Abwesenheit von gegenseitiger Konkurrenz. Was ergäbe ein Blindversuch mit Redakteuren, die von coronabezogenen Texten ohne Autorenzeile herausfinden müssten, ob sie eher von AP, AFP, Reuter oder dpa stammen? Sie wären überfordert. Denn sobald es um ein Corona-Thema geht, sind die meisten Outputs so gut wie austauschbar, thematisch wie inhaltlich. Worüber die eine Agentur hinweggeht, das verschweigt auch die andere. Keine schert aus. Alle verneigen sich vor denselben Säulenheiligen, von Fauci über Drosten bis Ferguson; niemand konfrontiert sie mit ihren haarsträubend missratenen Horrorprognosen. Chinas Hygieneregime? Eher vorbildlich. Zero-Covid? Erwägenswert. Immer mehr Überwachung, Freiheitsberaubung, Datenmissbrauch? Geht in Ordnung. Alle betreiben gleichermaßen Angstmacherei mit klinisch belanglosen Zahlen, während sie bedeutsame Statistiken unterschlagen, welche die Massenpanik dämpfen könnten. Ct-Wert, Primer-Anzahl, Falsch-Positiven-Rate? Unerheblich. Steht der nächste Lockdown an, so verbreiten sie unisono Pro-Stimmen; noch stärker als ohnehin betonen sie, wie dramatisch sich die Lage angeblich zuspitzt. Erfolgreiche Gegenmodelle, wie Schweden und über ein Dutzend US-Bundesstaaten sie bieten, werden von allen großen Nachrichtenagenturen fast immer übergangen, kleingeschrieben, diskreditiert. Während die größte Verschwörung der Menschheitsgeschichte immer offenkundiger Tatsachen schafft, verunglimpfen sie jeden, der sie hinterfragt statt hinnimmt, als „Verschwörungstheoretiker“. Keine seziert die immer lächerlichen, widersprüchlicheren, sinnloseren Verordnungen. Keine zieht naheliegende Parallelen zum Schweinegrippe-Fehlalarm vor zwölf Jahren, zwischen den Protagonisten und Profiteuren einst und jetzt, zwischen „Remdesivir“ und „Tamiflu“, zwischen „Vaxzevria“ und „Pandemrix“. Keine erinnert an die von Pharmalobbyisten 2009 durchgedrückte Neudefinition des Pandemiebegriffs, ohne die es einen globalen Notstand 2020 ff. gar nicht gäbe. Keine stellt klar, dass es sich bei einem Großteil der Arzneimittelgiganten, denen Covid-19 ein Multimilliardengeschäft beschert, um rechtskräftig verurteilte Verbrecher handelt: wegen Bestechung von Ärzten, Forschern und Behörden, wegen zurückgehaltener oder gefälschter Studiendaten, wegen verschwiegener Erkenntnisse über fatale Nebenwirkungen. Welchen Grund hätten wir, ihnen zu vertrauen? (22) Nein, so viel Einmütigkeit kann kaum Zufall sein. Es bedarf eines Regisseurs, der aus dem Hintergrund synchronisiert, was an verschiedenen Orten zur Aufführung kommen soll. Wenn nicht unter den Profiteuren der Pandemie – wo sonst soll er zu finden sein? Harald Wiesendanger Anmerkungen (1) Näheres in Harald Wiesendanger: Das Gesundheitsunwesen, Kap. 11: „Vergiftete Quellen“, S. 317 ff., Schönbrunn 2019, https://stiftung-auswege-shop.gambiocloud.com/das-gesundheitsunwesen-wie-wir-es-durchschauen-ueberleben-und-verwandeln-printausgabe.html (2) Dennis Deuermeier: „Korruptionswahrnehmung im Journalismus“, in Transparency International: Korruption im Journalismus – Wahrnehmung, Meinung, Lösung, Berlin 2016, S. 8-24, www.transparency.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen/2016/Korruption_im_Journalismus_TransparencyDeutschland_2016.pdf (3) Siehe Harald Wiesendanger: Das Gesundheitsunwesen, a.a.O., S. 101 ff. (4) https://www.pharma-fakten.de/fakten-hintergruende/newsbites/prognose-globaler-arzneimittel-umsatz-steigt-bis-2021-auf-15-billionen-dollar/; https://veranstaltungen.handelsblatt.com/pharma/navigation-schwierigen-gewaessern/ (5) Siehe Harald Wiesendanger: Das Gesundheitsunwesen, a.a.O., S. 128 ff. (6) Siehe Harald Wiesendanger: Das Gesundheitsunwesen, a.a.O., Kap. 6 und 7: „Dressierte Halbgötter“ und „Nimmersatte Mietmäuler“; Peter C Gøtzsche: Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität: Wie die Pharmaindustrie unser Gesundheitswesen korrumpiert, München 2014. (7) Udo Ulfkotte: Gekaufte Journalisten: Wie Politiker, Geheimdienste und Hochfinanz Deutschlands Massenmedien lenken, Rottenburg 2014; Transparency International u.a.: Gefallen an Gefälligkeiten – Journalismus und Korruption (2014), https://www.transparency.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen/2013/Gefallen_an_Gefaelligkeiten_TransparencyDeutschland_2013.pdf. (8) https://freepress.org/article/operation-mockingbird-new-york-times-confesses-role-subverting-first-amendment; https://www.sgtreport.com/2019/10/operation-mockingbird-a-third-of-the-cia-budget-went-to-media-propaganda-operations/; https://allthatsinteresting.com/operation-mockingbird (9) „AP Impact: Pentagon boosts spending on PR“, Associated Press/San Diego Union Tribune, 5.2.2009, https://www.sandiegouniontribune.com/sdut-pentagon-information-war-020509-2009feb05-story.html (10) Siehe Harald Wiesendanger: Das Gesundheitsunwesen, a.a.O., S. 449 ff. (11) Manfred Steffens: Das Geschäft mit der Nachricht. Agenturen, Redaktionen, (12) Journalisten. Hamburg 1969, S. 234. (13) Stefan Zickler/Manfred Steffens: „Wer verantwortet das Geschäft mit der Nachricht?“, Die Zeit, 21.11.2012. (14) Siehe Harald Wiesendanger: Das Gesundheitsunwesen, S. 364-406: „Wikilügia – Ideologen definieren das Weltwissen“; https://swprs.org/wikipedia-disinformation-operation/ (15) Siehe Harald Wiesendanger: Das Gesundheitsunwesen, a.a.O., Kap. 6 und 7. (16) https://apnews.com/hub/ap-fact-check; https://factcheck.afp.com/; https://www.reuters.com/fact-check (17) https://apnews.com/article/how-to-talk-to-believers-covid-19-conspiracy-theories-fc2a0c3e9d6816629da61d9bc3f317e5. Zur Qualität der AP-Faktenchecks allgemein: https://medium.com/@ValidScience/a-surprising-look-at-the-ap-fact-check-bf8ae02343df (18) William G. Domhoff: The Council on Foreign Relations and the Grand Area: Case Studies on the Origins of the IMF and the Vietnam War; Class, Race and Corporate Power, University of California, Santa Cruz 2014, Vol. 2, Issue 1, https://digitalcommons.fiu.edu/cgi/viewcontent.cgi?referer=&httpsredir=1&article=1019&context=classracecorporatepower (19) Anne Zetsche: The Quest for Atlanticism: German-American Elite Networking, the Atlantik-Brücke and the American Council on Germany, 1952–1974. Dissertation, Northumbria University 2016; Thomas Becker: „Welche Politiker im Bundestag sind Mitglied der ‚Atlantik-Brücke‘?“, mdr.de, 18.4.2018, https://web.archive.org/web/20181209165312/https:/www.mdr.de/mdr-thueringen/service/redakteur-politiker-mitglied-in-der-atlantikbruecke-100.html (20) Zit. nach https://swprs.org/die-propaganda-matrix/ (21) Siehe https://swprs.org/die-propaganda-matrix/, Grafik „Medien in Deutschland: das Transatlantik-Netzwerk. (22) Siehe Harald Wiesendanger: Das Gesundheitsunwesen, a.a.O., S. 605 ff.: „Hall of Shame – die übelsten Pharma-Verbrechen“ Titelbild: Tayek Mezahdia/Pixabay
- Gurgelt doch!
Antivirale Mundspülungen wären wirksamer als jeder staatliche Infektionsschutz, den wir bisher über uns ergehen lassen mussten. Mit der Corona-Pandemie wäre zügig Schluss. Dafür verbürgt sich einer der führenden Hygiene-Experten Deutschlands: Professor Klaus-Dieter Zastrow. Doch Regierung und Medien hören weg. Als „Corona-Leugner“ oder „Covidiot“ lässt sich der Mann, den die Tageszeitung Die Welt als Deutschlands „Hygiene-Papst“ würdigt, schwerlich abqualifizieren. Klaus-Dieter Zastrow, Inhaber eines Medizin-Lehrstuhls an der Technischen Hochschule Gießen, genießt in Fachkreisen einen hervorragenden Ruf. Wie Infektionen zu verhindern sind, weiß er mit Sicherheit besser als jene Meute von nassforschen Faktencheckern, die gerade über ihn herfällt. Wenn einer wie Zastrow allen Ernstes erklärt: »Sie gurgeln… und wir hätten niemals einen Lockdown gebraucht«, so hat er nicht reflexhafte Häme verdient, sondern ein offenes Ohr. „Wir hätten nie einen Lockdown gebraucht“ Was Zastrow zu bedenken gibt, klingt so plausibel, dass jeder medizinische Laie es mühelos nachvollziehen kann. Seine dringende Empfehlung liegt derart nahe, dass man nur fassungslos den Kopf darüber schütteln kann, weshalb im Gesundheitsministerium, im Robert-Koch-Institut, unter all unseren auf Alarm gebürsteten Panikologen über ein Jahr lang keiner darauf gekommen ist. „Wir desinfizieren uns die Hände, jeder weiß das, jeder akzeptiert das“, so erklärt Zastrow. (1) „Und jetzt frage ich mal: Warum desinfizieren wir uns nicht die Mundhöhle? Da, wo das Virus sitzt?« Würden wir das befolgen, so wären viele Einschränkungen überflüssig. Denn „Sie gurgeln ja nicht einfach mit Wasser oder Kamillentee…, sondern mit einem Schleimhautdesinfektionsmittel.« (2) »Dann kann man alles aufmachen.« Neben Kitas und Schulen auch die Gastronomie, den Einzelhandel, Kinos, Theater- und Konzertsäle, Sporthallen und Stadien. Denn »wir müssen uns immer (…) wieder in Erinnerung rufen, wo das Virus eigentlich herkommt: aus der »Mundhöhle des Menschen«. Insbesondere empfiehlt Zastrow die Mundspülung Betaisodona, die auf Jod basiert. In jeder Apotheke ist sie rezeptfrei erhältlich. Damit jeden dritten Tag 40 bis 50 Sekunden gurgeln: das sei »das Effektivste überhaupt. (…) Das Risiko zu erkranken und Andere anzustecken ist dann nahezu unmöglich. (…) Und wir hätten niemals einen Lockdown gebraucht, wenn die Politik das von Anfang an übernommen (…) und empfohlen hätte. Denn wir töten die Viren, die uns krank machen, direkt im Mund-Rachenraum ab«, und das binnen einer halben Minute. (3) „Ich kann dem Nächsten ins Gesicht spucken, und er wird trotzdem nicht krank“ Warum lassen wir uns stattdessen AHA-Hygiene verordnen? Weder Abstand noch Mund-Nasen-Bedeckung verringern die Viruslast eines möglichen „Ausscheiders“ oder beseitigen sie gar. Wir tragen »die Maske, auch unter Androhung von Geldstrafen und solchen Sachen, aber die Frage ist ja: Warum tragen wir die überhaupt? – Weil wir verhindern wollen, dass die Viren, die im Mundraum sind, herausgeschleudert werden durch Sprechen, Husten, Niesen, Singen und so weiter. Und mit diesen Tröpfchen kommen die Viren nach außen und dann kriegen sie andere ab, und erkranken. Genau das verhindern Sie mit der Maske. Aber: Wenn wir die Viren jetzt schon im Mundraum abtöten, dann können Sie nichts mehr rausschleudern oder ausscheiden«. Nichts mehr, was »ansteckungsfähig« ist, denn die Viren sind bereits abgetötet. »Darum geht es. Wir senken die Last der ansteckungsfähigen Viren«, was oft auch als Viruslast bezeichnet wird. »Das heißt, ich kann dem nächsten ins Gesicht spucken und der wird trotzdem nicht erkranken.« Und »wenn sich die [gesamte] Bevölkerung jeden dritten Tag so einer Mundspülung unterzieht, ist es vorbei, dann gibt es keine Neuerkrankungen. [Und] das RKI sitzt traurig vorm Monitor und kriegt keine Meldungen mehr.« Dass Mundspülungen im Kampf gegen Corona helfen können, glaubt auch Dr. Susanne Hugget, eine Hygieneexpertin der Asklepios Kliniken. „Grundsätzlich steht die Wirksamkeit handelsüblicher und geprüfter Desinfektionsmittel nicht in Frage, auch nicht gegen das neuartige Coronavirus, das als umhülltes Virus sehr empfindlich ist“, erklärt sie der Bild-Zeitung. Auch bei einer bereits bestehenden Infektion helfen sie. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass bei geringerer Viruslast die Krankheit weniger schwer verläuft“, stellt Dr. Hugget klar. Auch befürworte sie eine prophylaktische Anwendung, beispielsweise nach einer Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Virologen der Ruhr-Universität Bochum stellten unterdessen fest: Von acht getesteten Mundspülungen senkten alle die Viruslast; drei verringerten sie sogar so weit, dass nach halbminütiger Anwendung kein Virus mehr nachweisbar war. Auch die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene empfiehlt antiseptisches Gurgeln nachdrücklich. Ebenso wie nasale Antiseptik sei es eine zu Unrecht in Vergessenheit geratene, simple Präventionsmaßnahme. So könnte der Ausnahmezustand ruckzuck enden, die „epidemische Lage“ ohne echte Notlage abgeblasen werden. Nicht dank hochriskanter, experimenteller mRNA-Vakzine, die unser Gesundheitswesen mit Multimilliarden belasten. Frei verkäufliche Mundspülungen, wie sie die Bochumer Mediziner testeten, gibt es in der 100 Milliliter-Flasche bei Online-Apotheken für weniger als neun Euro zu bestellen. Zastrow selbst bevorzugt allerdings apothekenpflichtige Mund-Desinfektionsmittel. Ein Desinfektionsmittel, das Viren auf der Mundschleimhaut inaktiviert, schadet allerdings mit Sicherheit auch den mehr als 800 verschiedenen Bakterienarten der Mundflora, die wichtig für unsere Zahngesundheit sind und ihrerseits vor Infektionen schützen. Diesen vorübergehenden Kollateralschaden würden aber wohl selbst die ansonsten kompromisslosesten Gesundheitsbewussten in Kauf nehmen, wenn ihnen dadurch jeglicher weitere staatliche Hygieneterror endlich erspart bliebe. Antiviral wirken im übrigen auch Mundwässer mit ätherischen Ölen, eine Kochsalzlösung und Grüner Tee, Salbeiextrakt, Granatapfel- und Aroniasaft. Schon nach einminütiger Einwirkungszeit sinkt die Infektiosität von SARS-CoV-2 durch Grünen Tee und Granatapfelsaft um 80 %, durch Aroniasaft um 97 %. (4) Spahns Reaktion: ein Armutszeugnis ohnegleichen Zastrow scheute sich nicht, in dieser Sache den Bundesgesundheitsminister persönlich anzurufen. »Der fragte mich dann nach einer klinischen Studie. Da hab’ ich gesagt: ›Herr Spahn, was soll das?! Wir brauchen hier keine klinische Studie. Außerdem kriegen Sie keine klinische Studie. Denn wir müssten 50 Leute nehmen, die wir einer Corona-Situation aussetzten und noch mal 50, wo wir das Gleiche machen. Und die eine Gruppe kriegt dann das Desinfektionsmittel und die andere nicht. Was glauben Sie, in welcher Gruppe würden Sie gerne mitmachen?‹« »Da fing er an zu lachen. Und ich sagte: ›Sie kriegen doch keine Ethikkommission für so einen Menschenversuch… Also: wir haben (…) von den Mitteln seit 40 Jahren Desinfektionsmittelgutachten. Die gibt es ja alle schon. Also das einzige, was wir wissen müssen, wirkt das Mittel gegen die Viren, das heißt: Tötet es die Viren ab? – Und das wissen wir seit 40 Jahren… Und da gibt es auch keinen Zweifel… 100 Prozent werden die gekillt. Und das ist der entscheidende Punkt dabei.‹« Doch Spahn beharrte: Zastrows Idee sei „wissenschaftlich noch nicht abschließend belegt“. (5) Liegen ihm solche Belege etwa für Wirksamkeit und Sicherheit von experimentellen Covid-Impfstoffen vor? Hat er sie für Masken, Ausgangssperren und Shutdowns? Spahns Horizont erweitern könnten Anrufe bei seinen Amtskollegen in Japan und Korea. Tägliches Gurgeln zur Vorsorge gegen Atemwegsinfektionen hat dort eine lange Tradition. Schon als 2009 die H1N1-Schweinegrippe umging, propagierte das japanische Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Wohlfahrt es nachdrücklich. Von Beginn der Corona-Pandemie an erneuerte es diese offizielle Empfehlung für die Bevölkerung. Wohl auch deswegen kommt Japan ohne Lockdowns erheblich besser durch die Krise als jede andere große Industrienation. „Die Politik schweigt das einfach tot“ »Aber die Politik, die schweigt das einfach tot«, beklagt Zastrow. „Herrn Ramelow habe ich es auch geschrieben. Also die wissen das alle. Und da fragt man sich: ›Offenbar wollt Ihr, dass die Pandemie noch ein bisschen weitergeht. Keine Ahnung, was das soll?!‹ Denn das ist die beste Methode: Desinfektion, Abtöten der Viren und die Sache ist erledigt.« „Was das soll?“ Was Desinfektionsmittel über Handhygiene hinaus können, hat unsere Seuchenschützer von Anfang an ebensowenig gekümmert wie das präventive und therapeutische Potential von Ivermectin (6) und anderen bewährten antiviralen Medikamenten (5) oder die Möglichkeiten der Natur- und Erfahrungsheilkunde. (7) Sie setzt ausschließlich auf Impfstoffe – und verrät damit, an wessen Fäden sie die Coronakrise angeht. Leitmedien üben sich in geballter Ignoranz Seit September 2020 bemüht sich Zastrow, mit seinen naheliegenden Empfehlungen mediale Aufmerksamkeit zu finden. Maybrit Illner schaltete ihn am 17. September 2020 gerade mal für eine knappe Minute zu. (8) Im Spartenkanal Phoenix durfte er am 24. Februar 2021 ein Kurzinterview geben. Ansonsten übergeht ihn der journalistische Mainstream beharrlich. Stattdessen fallen faktencheckende Medizinlaien über den Experten her, nach dem Motto „Wir haben die Wahrheit, der Professor bloß eine Meinung“. (9) Das ZDF macht aus Zastrows Empfehlung kurzerhand einen „Mythos“. Mundspülungen „eignen sich nicht, um eine Covid-19-Infektion zu behandeln“, so behauptet der Sender. Doch, das tun sie sehr wohl: Sie machen Viren den Garaus, ehe diese von den Schleimhäuten im Mund-Rachen-Raum aus tiefer ins Körperinnere vordringen oder direkt in die Blutbahn gelangen können. Mundspülungen „bieten keinen Eigenschutz“, behauptet das ZDF. Auch dies ist Unfug. „Es ist so“, erklärte Zastrow in einem TV-Kurzinterview: „Die Viren sind abgetötet, es wird irgendein Virus übrigbleiben, was sich dann wieder vermehrt über die nächsten zwei bis drei Tage, das bekommt aber nicht die Viruslast, die es braucht, um wieder ansteckungsfähig zu sein und vor allen Dingen auch, um selbst zu erkranken. Es ist auch ein ganz hoher Eigenschutz dabei. Und wenn man das alle drei Tage macht, dann kann gar nichts passieren, das Virus kommt nicht mehr zum Zug." „Ob Mundspülungen den Verlauf einer Covid-19-Erkrankung beeinflussen, ist noch nicht nachgewiesen“, bemängelt das ZDF. Natürlich hemmt Gurgeln nicht die Virusproduktion in schon befallenen Zellen. Zastrow geht es in erster Linie um Prävention – darum, das Ansteckungsrisiko drastisch zu verringern, und zwar genau dort, von wo es in erster Linie ausgeht, nämlich im Mund-Rachen-Raum. Wozu noch mutmaßliche Infektionsketten nachverfolgen, wenn man schon das erste Glied der Kette, den Infizierten, auf ebenso simple wie effektive Weise daran hindern kann, zum „Spreader“ zu werden? Und auch nach einer Infektion macht eine viruzide Mundspülung Sinn: Sie eliminiert Erreger im Frühstadium. Darüber hinaus senkt sie das Risiko schwerer oder gar tödlicher Verläufe, wie eine soeben veröffentlichte Studie von Wissenschaftlern der Universität Birmingham belegt. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Wirkung lange anhält“, zitiert das ZDF einen Virologen von der Justus-Liebig-Universität Gießen, Prof. Dr. Friedemann Weber. Dem würde Zastrow zustimmen: Einmaliges Gurgeln bringt nichts – beharrlich wiederholtes hingegen sehr wohl. An Zastrows Expertise kann es schwerlich liegen, dass ihm kaum jemand zuhört. (10) Mit Viren, Infektionen und Epidemien kennt sich hierzulande wohl kaum jemand besser aus als er – schon gar kein Spahn, Lauterbach oder Wieler. Von 1985 bis 1987 war Zastrow, Jahrgang 1950, Seuchenreferent des Landes Berlin. Dann wechselte er zum Robert-Koch-Institut, wo er dem Fachbereich »Übertragbare Krankheiten, Impfwesen und Krankenhaushygiene« bis 1995 als Direktor vorstand. Neun Jahre war er Vorsitzender der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) und Geschäftsführer der Ständigen Impfkommission des Bundesgesundheitsamtes (STIKO). Seit 2013 lehrt der Hygienemediziner an der Technischen Hochschule Gießen. Seit 1998 gehört er dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) an. Von 2000 bis 2016 war er Vorstandsvorsitzender des Berufsverbands Deutscher Hygieniker. Darüber hinaus war Zastrow von 2011 bis 2017 Mitglied der Hygienekommission des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Was qualifiziert Faktenchecker dazu, einer solchen Koryphäe ans Bein zu pinkeln? Harald Wiesendanger Anmerkungen (1) Am 24. Februar 2021 im Spartensender Phoenix, https://www.ardmediathek.de/video/phoenix-vor-ort/regelmaessige-desinfektion-der-mundhoehle-macht-lockdown-ueberfluessig/phoenix/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLWU0N2VkZDRjLTk0MTAtNDY5ZS05NmZlLThiOGU1MzdiZDVkNg/ (2) Am 16. April 2021 in einem Interview bei Antenne Thüringen, https://www.antennethueringen.de/blog/vorbeugung-gegen-corona-1350842 (3) Siehe auch die „Aktuelle Empfehlung“ auf der Startseite von Zastrows Homepage https://www.hygiene-zastrow.de/ (4) C. Conzelmann u.a.: „Antiviral activity of plant juices and green tea against SARS-CoV-2 and influenza virus in vitro“, https://doi.org/10.1101/2020.10.30.360545 (5) Zit. nach https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/coronavirus-covid19-schokolade-mundspuelung-100.html (6) Siehe KLARTEXT: „Diese Arznei kann die Coronakrise beenden“, https://www.klartext-online.info/post/diese-arznei-k%C3%B6nnte-die-coronakrise-beenden-sofort-aber-sie-darf-nicht (7) Siehe KLARTEXT „Wie Phönix unter der Asche“, https://www.klartext-online.info/post/wie-ph%C3%B6nix-unter-der-asche (8) https://www.youtube.com/watch?v=r-TLg-7_LhQ; https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/coronavirus-covid19-schokolade-mundspuelung-100.html (9) Siehe z.B. https://www.quarks.de/podcast/science-cops-hilft-gurgeln-gegen-corona-der-fall-zastrow/ (10) https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus-Dieter_Zastrow; https://www.hygiene-zastrow.de/ Foto Zastrow: Von Felix. Zastrow - Klaus-Dieter Zastrow, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=56133813 Foto Trinken: Arnie Watkins/Pexels
- Ich schäme mich – meines Berufsstands.
Die Corona-Krise verwandelt Journalisten in Hofberichterstatter. Diesen Text veröffentlichte ich am 29. März 2020, kurz nach Beginn von Deutschlands erstem Lockdown, bei Facebook. Die Resonanz war überwältigend: Er erreichte 1,3 Millionen Leser, Zehntausende teilten ihn, mehrere Zeitschriften druckten ihn nach, ein Arzt verlas ihn auf YouTube. Seit über 35 Jahren arbeite ich als Wissenschaftsjournalist, mit Schwerpunkt Medizin. Jederzeit konnte ich dazu stehen, womit ich meinen Lebensunterhalt verdiene. Falls jedoch das, was Massenmedien in der Corona-Krise nahezu geschlossen abliefern, noch als „Journalismus“ durchgeht, so will ich damit nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun haben. Falls das, was sie sich als „Wissenschaft“ verkaufen lassen und unverdaut an ihre Zielgruppen weiterreichen, durchweg Wissenschaft ist, so räume ich schleunigst mein Arbeitsgebiet. Mit blankem Entsetzen und ohnmächtiger Wut verfolge ich das unwürdige Treiben gestandener Berufskollegen: vom Redakteur beim Nachrichtenmagazin über den „Tagesthemen“- und „Heute“-Moderator bis hin zum Mitarbeiter der Presseagentur, zum Rundfunkplauderer, zum Social-Media-Texter, zum Talkshow-Gastgeber. Ungefiltert bringen sie offizielle Horrorzahlen unters Volk, ohne zu hinterfragen, wie diese überhaupt zustande kommen; wie sie ausgewertet werden; was sie eigentlich besagen; wie es um andere Zahlen steht. Sie machen im Eilverfahren zugelassene, mangelhaft überprüfte Tests wichtig und notwendig, ohne zu beleuchten, was diese überhaupt messen; was aus ihnen folgt und was nicht; wie hoch die Fehlerquote ist; wer von ihrem Masseneinsatz profitiert. Sie schocken mit dem jüngsten Corona-Exitus, der allerneuesten, noch haarsträubenderen Todesstatistik, ohne auch nur in einem einzigen Fall nachzuforschen, WORAN die Betroffenen denn eigentlich gestorben sind. Sie machen mit bei staatlicher Panikmache, indem auch sie nicht zwischen Kontamination, Infektion und Erkrankung unterscheiden; indem sie auf die Reproduktionsrate des Tages starren lassen, als sage sie das Geringste über den Gesundheitszustand der Nation aus; sie melden nicht die beruhigend wenigen Infektions- und Todesfälle von heute, sondern die kumulierten, stetig weitersteigenden Zahlen von Pandemiebeginn an. Wer MIT dem Virus stirbt, tut es stets DESWEGEN? Jemand, der seine Leser/Zuschauer derart kurzschließen lässt, könnte ihnen ebensogut weismachen, Wasser sei ein Superkiller, weil ein H2O-Test garantiert bei jeder Leiche positiv ausschlagen würde. Diese „Jahrhundert-Pandemie“ an früheren Grippewellen und WHO-Fehlalarmen zu messen, kommt so einer Journaille nicht in den Sinn. Wild spekuliert sie über Corona-Befall von Promis wie Merkel und Johnson, sobald diese ein wenig niesen, hüsteln und fiebern - jede banale Erkältung darf neuerdings „Breaking News“ produzieren, so weit sind wir schon. Jeder Tote starb am Killerkeim, solange sein Ableben noch Fragen aufwirft. („Lebensgefährte von Klaus Wowereit gestorben – Infektion mit Coronavirus?“, t-online, 29.3.2020.) Untereinander wetteifern Journalisten wie von Sinnen um den gruseligsten Schnappschuss, die herzzerreißendste Corona-Tragödie, das alarmierendste Experten-Statement. Wie selbstverständlich leisten sie Beihilfe zur Unterdrückung von abweichenden Meinungen, machen bedenkenlos mit beim pauschalen Abwerten und Totschweigen von Protest als Verschwörungstheorie. Liebe Kolleginnen und Kollegen, seid ihr noch ganz bei Trost? Was ihr nahezu geschlossen abliefert, sieht eher nach unterwürfigen Bewerbungen beim Zentralorgan der Coronistischen Einheitspartei Deutschlands aus. Kaum einer von euch wagt es, an den Säulenheiligen vom Robert-Koch-Institut und der Charité zu kratzen. Kaum einer hört sich die wohlbegründeten, sachlichen Bedenken vieler Ärzte und Wissenschaftler an, die der Corona-Hype befremdet, ja entsetzt – und wenn doch, mangelt es euch anscheinend an der Courage, das Gehörte an die große Glocke zu hängen. Kaum einer kämpft mit ihnen gegen die ausufernde Zensur in sozialen Medien, unter dem Deckmnantel des Kreuzzugs gegen Fake News. Keiner wundert sich, weshalb sich freie Bürger, bloß weil sie einer „Risikogruppe“ angehören, wie Unzurechnungsfähige gängeln lassen müssen – als ob sie nicht auf sich selber aufpassen könnten. Leben ist stets lebensgefährlich, erst recht am Lebensabend. Welche gesundheitlichen Risiken Opa in Kauf nehmen oder vermeiden will: Sollte das nicht ihm überlassen bleiben, wie Rauchen und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und minderwertige Ernährung? Kein Journalist fragt, warum plötzlich anders verfahren werden muss als bei früheren Grippewellen, die zuverlässig kamen und gingen, wobei sie alljährlich für Millionen Infizierte und Zehntausende Tote sorgten, ohne dass ein Hahn danach gekräht hätte. Keinem scheint aufzufallen, dass die vermeintliche „Lösung“ schon jetzt weitaus schlimmer ist als das Problem. Keiner will wissen, weshalb es Aufrufe zu verstärkter Hygiene, besonderer Vorsicht und Rücksichtnahme nicht genauso getan hätten wie vor 2020. Keiner recherchiert, wer den blutigen Medizinlaien am Kabinettstisch der Bundesregierung eigentlich all die apokalyptischen Infos und Lageanalysen gesteckt hat, die ihnen einen Notstandsaktionismus „alternativlos“ erscheinen lassen; mit wie vielen und welchen Lobbyisten sie vor und während der Krise worüber gesprochen haben. Kaum einer traut sich, auch nur das schüchternste Fragezeichen hinter irgendeine Infektionsschutzmaßnahme zu setzen. Keinen beschäftigt, ob es irgendwem nützen könnte, dass die Krise für möglichst große Massenpanik sorgt und sich in die Länge zieht. Keinen beschleicht das ungute Gefühl, dass er sich gerade instrumentalisieren lässt – als Handlanger in einem Thriller, dessen Story sich mit der Präzision eines Uhrwerks entfaltet, nach einem Drehbuch, das womöglich schon vor Wuhan geschrieben war. Und … und … und … Stattdessen werden wir Zeitzeugen eines Herdenjournalismus, dessen Schafe sich unter Corona-Krisendruck dicht an dicht zusammendrängen und eins wähnen mit Regierungen, Behörden und Volk. „Wir bleiben zu Hause“ schreiben sie oben auf die Fernsehschirme. Wer ist „wir“? Wer kam auf diese Idee, die eine gruselige Anleihe bei der „Volksgemeinschaft“ des Dritten Reichs macht? Wie ein Berufsstand, der als unabhängige, kritische, unvoreingenommene Vierte Gewalt die Mächtigen kontrollieren soll, ebenso blitzschnell wie nahezu einmütig derselben kollektiven Hysterie erliegen kann wie sein Publikum und sich für Hofberichterstattung, Regierungspropaganda, expertengläubige Vergötterung der Heiligen Kuh Wissenschaft hergibt: Das ist mir unbegreiflich, es widert mich an, ich habe genug davon, ich distanziere mich voller Fremdscham von dieser unwürdigen Performance. Anstatt Grundrechte gegen Verfassungssabotage einer Regierung im vermeintlichen Notstand zu verteidigen, als Anwälte der Freiheit unterwegs zu sein, fungieren Journalisten reihenweise als Staatsanwälte gegen Abweichler. Wahrhaftigkeit und sorgfältige Recherche; Schutz der Ehre und Achtung der Würde von Menschen – auch solcher, die abweichende Meinungen vertreten; das Gegenchecken jeder Informationsquelle, egal wie glaubhaft sie auf den ersten Blick erscheinen mag; das Vermeiden sensationeller Darstellungen, die überzogene Hoffnungen oder Befürchtungen wecken könnten: All das zählt zu den obersten Geboten jedes Pressekodex. Den Angriff von SARS-Cov-2 scheint, ein knappes Vierteljahr nach Beginn der Pseudo-Pandemie, keines zu überlebt zu haben, zumindest nicht in den infizierten Hirnen derer, für die sie gelten sollten. Wo hält zur Zeit eigentlich der Presserat seinen Tiefschlaf? Neben der eingepennten parlamentarischen Opposition? Wenigstens einer traut sich noch, den Finger in die klaffende Wunde zu legen: der deutsche Medienwissenschaftler Otfried Jarren, bis Ende 2018 Professor am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich und Präsident der Eidgenössischen Medienkommission in der Schweiz. Scharf kritisiert er im Pressedienst epd medien das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Seit Wochen treten immer die gleichen Experten und Politiker auf, die als Krisenmanager präsentiert würden, so Jarren. Dadurch inszeniere das Fernsehen zugleich Bedrohung und exekutive Macht – und betreibe „Systemjournalismus“. Kritiker bleiben außen vor. Vor allem der Norddeutsche Rundfunk falle ihm durch eine „besondere Form der Hofberichterstattung“ auf. „Die Chefredaktionen haben abgedankt“, folgert Jarren. In der Berichterstattung vermisst er „alle Unterscheidungen, die zu treffen und nach denen zu fragen wäre: Wer hat welche Expertise? Wer tritt in welcher Rolle auf?“ Gesendet würden zudem größtenteils einzelne Statements, eine echte Debatte zwischen Experten, die gegensätzliche Standpunkte und Aspekte einbringen könnten, finde nicht statt. Wie gleichförmig die Berichterstattung über das Coronavirus daherkommt, fällt zumindest dem Medienjournalisten Andrej Reisin unangenehm auf. Im Portal Übermedien kritisiert er, auch in Krisenzeiten sei es nicht die Aufgabe der Medien, den verlängerten Arm der Regierung zu spielen und Kampagnen à la „Wir gegen das Virus“ zu inszenieren, wie es etwa die „Tagesschau“ in sozialen Medien getan habe. Im Deutschlandfunk forderte die Medienjournalistin Vera Linß, im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Coronavirus die Themen Überwachung und Datenschutz stärker in den Fokus zu rücken. Auch Linß bemängelt, dass sich viele Journalisten momentan anscheinend dazu verpflichtet fühlen, die Krisenstrategie ihrer Regierung weitgehend kritiklos zu transportieren – „als eine Art Service-Journalismus“. „Viele Medienleute haben die kritische Distanz zur Pandemiepolitik verloren“, beklagte Anfang Juni der Chefredakteur des Stern in einem Editorial. Wieso benötigte der Mann mehrere Monate, ehe ihm das endlich auffiel? 87 Jahre ist es her, dass in Deutschland aus Journalisten „Staatsdiener“ wurden. Reichspropagandaminister Goebbels hielt dafür ein ausdrückliches „Schriftleitergesetz“ für erforderlich. In der Corona-Krise, wie zuvor bei Themen wie Masernimpfzwang oder der Existenzberechtigung von Heilpraktikern und Homöopathen, stellt sich indes am laufenden Band heraus: Die Medien des 21. Jahrhunderts spuren offenkundig auch ohne Paragraphendruck. Die Schere im Kopf war schon immer die schärfste. Harald Wiesendanger Nachtrag (31. März): Ermutigt vom enormen Echo auf diesen Artikel, bot ich ihn vier Printmedien an, denen ich noch am ehesten zugetraut hätte, ihn zu übernehmen: Frankfurter Rundschau, taz, Der Spiegel, Die Zeit. Reaktionen? Null. Nicht einmal Absagen. Bloß Schweigen.
- Ich schäme mich – meines Berufsstands.
Die Corona-Krise verwandelt Journalisten in Hofberichterstatter. Seit über 35 Jahren arbeite ich als Wissenschaftsjournalist, mit Schwerpunkt Medizin. Jederzeit konnte ich dazu stehen, womit ich meinen Lebensunterhalt verdiene. Falls jedoch das, was Massenmedien in der Corona-Krise nahezu geschlossen abliefern, noch als „Journalismus“ durchgeht, so will ich damit nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun haben. Falls das, was sie sich als „Wissenschaft“ verkaufen lassen und unverdaut an ihre Zielgruppen weiterreichen, durchweg Wissenschaft ist, so räume ich schleunigst mein Arbeitsgebiet. Mit blankem Entsetzen und ohnmächtiger Wut verfolge ich das unwürdige Treiben gestandener Berufskollegen: vom Redakteur beim Nachrichtenmagazin über den „Tagesthemen“- und „Heute“-Moderator bis hin zum Mitarbeiter der Presseagentur, zum Rundfunkplauderer, zum Social-Media-Texter, zum Talkshow-Gastgeber. Ungefiltert bringen sie offizielle Horrorzahlen unters Volk, ohne zu hinterfragen, wie diese überhaupt zustande kommen; wie sie ausgewertet werden; was sie eigentlich besagen; wie es um andere Zahlen steht. Sie machen im Eilverfahren zugelassene, mangelhaft überprüfte Tests wichtig und notwendig, ohne zu beleuchten, was diese überhaupt messen; was aus ihnen folgt und was nicht; wie hoch die Fehlerquote ist; wer von ihrem Masseneinsatz profitiert. Sie schocken mit dem jüngsten Corona-Exitus, der allerneuesten, noch haarsträubenderen Todesstatistik, ohne auch nur in einem einzigen Fall nachzuforschen, WORAN die Betroffenen denn eigentlich gestorben sind. Sie machen mit bei staatlicher Panikmache, indem auch sie nicht zwischen Infektion und Erkrankung unterscheiden; indem sie auf die Reproduktionsrate des Tages starren lassen, als sage sie das Geringste über den Gesundheitszustand der Nation aus; sie melden nicht die beruhigend wenigen Infektions- und Todesfälle von heute, sondern die kumulierten, stetig weitersteigenden Zahlen von Pandemiebeginn an. Wer MIT dem Virus stirbt, tut es stets DESWEGEN? Jemand, der seine Leser/Zuschauer derart kurzschließen lässt, könnte ihnen ebensogut weismachen, Wasser sei ein Superkiller, weil ein H2O-Test garantiert bei jeder Leiche positiv ausschlagen würde. Diese „Jahrhundert-Pandemie“ an früheren Grippewellen und WHO-Fehlalarmen zu messen, kommt so einer Journaille nicht in den Sinn. Wild spekuliert sie über Corona-Befall von Promis wie Merkel und Johnson, sobald diese ein wenig niesen, hüsteln und fiebern - jede banale Erkältung darf neuerdings „Breaking News“ produzieren, so weit sind wir schon. Jeder Tote starb am Killerkeim, solange sein Ableben noch Fragen aufwirft. („Lebensgefährte von Klaus Wowereit gestorben – Infektion mit Coronavirus?“, t-online, 29.3.2020.) Untereinander wetteifern Journalisten wie von Sinnen um den gruseligsten Schnappschuss, die herzzerreißendste Corona-Tragödie, das alarmierendste Experten-Statement. Wie selbstverständlich leisten sie Beihilfe zur Unterdrückung von abweichenden Meinungen, machen bedenkenlos mit beim pauschalen Abwerten und Totschweigen von Protest als Verschwörungstheorie. Liebe Kolleginnen und Kollegen, seid ihr noch ganz bei Trost? Was ihr nahezu geschlossen abliefert, sieht eher nach unterwürfigen Bewerbungen beim Zentralorgan der Coronistischen Einheitspartei Deutschlands aus. Kaum einer von euch wagt es, an den Säulenheiligen vom Robert-Koch-Institut und der Charité zu kratzen. Kaum einer hört sich die wohlbegründeten, sachlichen Bedenken vieler Ärzte und Wissenschaftler an, die der Corona-Hype befremdet, ja entsetzt – und wenn doch, mangelt es euch anscheinend an der Courage, das Gehörte an die große Glocke zu hängen. Kaum einer kämpft mit ihnen gegen die ausufernde Zensur in sozialen Medien, unter dem Deckmantel des Kreuzzugs gegen Fake News. Keiner wundert sich, weshalb sich freie Bürger, bloß weil sie einer „Risikogruppe“ angehören, wie Unzurechnungsfähige gängeln lassen müssen – als ob sie nicht auf sich selber aufpassen könnten. Leben ist stets lebensgefährlich, erst recht am Lebensabend. Welche gesundheitlichen Risiken Opa in Kauf nehmen oder vermeiden will: Sollte das nicht ihm überlassen bleiben, wie Rauchen und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und minderwertige Ernährung? Kein Journalist fragt, warum plötzlich anders verfahren werden muss als bei früheren Grippewellen, die zuverlässig kamen und gingen, wobei sie alljährlich für Millionen Infizierte und Zehntausende Tote sorgten, ohne dass ein Hahn danach gekräht hätte. Keinem scheint aufzufallen, dass die vermeintliche „Lösung“ schon jetzt weitaus schlimmer ist als das Problem. Keiner will wissen, weshalb es Aufrufe zu verstärkter Hygiene, besonderer Vorsicht und Rücksichtnahme nicht genauso getan hätten wie vor 2020. Keiner recherchiert, wer den blutigen Medizinlaien am Kabinettstisch der Bundesregierung eigentlich all die apokalyptischen Infos und Lageanalysen gesteckt hat, die ihnen einen Notstandsaktionismus „alternativlos“ erscheinen lassen; mit wie vielen und welchen Lobbyisten sie vor und während der Krise worüber gesprochen haben. Kaum einer traut sich, auch nur das schüchternste Fragezeichen hinter irgendeine Infektionsschutzmaßnahme zu setzen. Keinen beschäftigt, ob es irgendwem nützen könnte, dass die Krise für möglichst große Massenpanik sorgt und sich in die Länge zieht. Keinen beschleicht das ungute Gefühl, dass er sich gerade instrumentalisieren lässt – als Handlanger in einem Thriller, dessen Story sich mit der Präzision eines Uhrwerks entfaltet, nach einem Drehbuch, das womöglich schon vor Wuhan geschrieben war. Und … und … und … Stattdessen werden wir Zeitzeugen eines Herdenjournalismus, dessen Schafe sich unter Corona-Krisendruck dicht an dicht zusammendrängen und eins wähnen mit Regierungen, Behörden und Volk. „Wir bleiben zu Hause“ schreiben sie oben auf die Fernsehschirme. Wer ist wir? Wer kam auf diese Idee, die eine gruselige Anleihe bei der „Volksgemeinschaft“ des Dritten Reichs macht? Wie ein Berufsstand, der als unabhängige, kritische, unvoreingenommene Vierte Gewalt die Mächtigen kontrollieren soll, ebenso blitzschnell wie nahezu einmütig derselben kollektiven Hysterie erliegen kann wie sein Publikum und sich für Hofberichterstattung, Regierungspropaganda, expertengläubige Vergötterung der Heiligen Kuh Wissenschaft hergibt: Das ist mir unbegreiflich, es widert mich an, ich habe genug davon, ich distanziere mich voller Fremdscham von dieser unwürdigen Performance. Anstatt Grundrechte gegen Verfassungssabotage einer Regierung im vermeintlichen Notstand zu verteidigen, als Anwälte der Freiheit unterwegs zu sein, fungieren Journalisten reihenweise als Staatsanwälte gegen Abweichler. Wahrhaftigkeit und sorgfältige Recherche; Schutz der Ehre und Achtung der Würde von Menschen – auch solcher, die abweichende Meinungen vertreten; das Gegenchecken jeder Informationsquelle, egal wie glaubhaft sie auf den ersten Blick erscheinen mag; das Vermeiden sensationeller Darstellungen, die überzogene Hoffnungen oder Befürchtungen wecken könnten: All das zählt zu den obersten Geboten jedes Pressekodex. Den Angriff von SARS-Cov-2 scheint, ein knappes Vierteljahr nach Beginn der Pseudo-Pandemie, keines zu überlebt zu haben, zumindest nicht in den infizierten Hirnen derer, für die sie gelten sollten. Wo hält zur Zeit eigentlich der Presserat seinen Tiefschlaf? Neben der eingepennten parlamentarischen Opposition? Wenigstens einer traut sich noch, den Finger in die klaffende Wunde zu legen: der deutsche Medienwissenschaftler Otfried Jarren, bis Ende 2018 Professor am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich und Präsident der Eidgenössischen Medienkommission in der Schweiz. Scharf kritisiert er im Pressedienst „epd medien“ das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Seit Wochen treten immer die gleichen Experten und Politiker auf, die als Krisenmanager präsentiert würden, so Jarren. Dadurch inszeniere das Fernsehen zugleich Bedrohung und exekutive Macht – und betreibe „Systemjournalismus“. Kritiker bleiben außen vor. Vor allem der Norddeutsche Rundfunk falle ihm durch eine „besondere Form der Hofberichterstattung“ auf. „Die Chefredaktionen haben abgedankt“, folgert Jarren. In der Berichterstattung vermisst er „alle Unterscheidungen, die zu treffen und nach denen zu fragen wäre: Wer hat welche Expertise? Wer tritt in welcher Rolle auf?“ Gesendet würden zudem größtenteils einzelne Statements, eine echte Debatte zwischen Experten, die gegensätzliche Standpunkte und Aspekte einbringen könnten, finde nicht statt. Wie gleichförmig die Berichterstattung über das Coronavirus daherkommt, fällt zumindest dem Medienjournalisten Andrej Reisin unangenehm auf. Im Portal „Übermedien“ kritisiert er, auch in Krisenzeiten sei es nicht die Aufgabe der Medien, den verlängerten Arm der Regierung zu spielen und Kampagnen à la „Wir gegen das Virus“ zu inszenieren, wie es etwa die „Tagesschau“ in sozialen Medien getan habe. Im Deutschlandfunk forderte die Medienjournalistin Vera Linß, im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Coronavirus die Themen Überwachung und Datenschutz stärker in den Fokus zu rücken. Auch Linß bemängelt, dass sich viele Journalisten momentan anscheinend dazu verpflichtet fühlen, die Krisenstrategie ihrer Regierung weitgehend kritiklos zu transportieren – „als eine Art Service-Journalismus“. „Viele Medienleute haben die kritische Distanz zur Pandemiepolitik verloren“, beklagte Anfang Juni der Chefredakteur des „Stern“ in einem Editorial. Wieso benötigte der Mann vier Monate, ehe ihm das endlich auffiel? 87 Jahre ist es her, dass in Deutschland aus Journalisten „Staatsdiener“ wurden. Reichspropagandaminister Goebbels hielt dafür ein ausdrückliches „Schriftleitergesetz“ für erforderlich. In der Corona-Krise, wie zuvor bei Themen wie Masernimpfzwang oder der Existenzberechtigung von Heilpraktikern und Homöopathen, stellt sich indes am laufenden Band heraus: Die Medien des 21. Jahrhunderts spuren offenkundig auch ohne Paragraphendruck. Die Schere im Kopf war schon immer die schärfste. Nachtrag (31. März): Ermutigt vom enormen Echo auf diesen Artikel – bei Facebook erreichte er 1,2 Millionen Leser, über 13.000 teilten ihn -, bot ich ihn vier Printmedien an, denen ich noch am ehesten zugetraut hätte, ihn zu übernehmen: Frankfurter Rundschau, taz, Der Spiegel, Die Zeit. Reaktionen? Null. Nicht einmal Absagen. Bloß Schweigen. Harald Wiesendanger
- „Gewünschte Schockwirkung“
Um Covid-19 „unter Kontrolle“ zu bekommen, empfiehlt ein Geheimpapier aus dem Bundesinnenministerium: Panikmache. Gezielt Angst schüren: Eine solche „Kommunikationsstrategie“ in der Corona-Krise empfiehlt ein internes Papier aus dem Bundesinnenministerium. Seehofer hatte es zunächst zur „Verschlusssache“ erklären lassen, „nur für den Dienstgebrauch“, und sich geweigert, es herauszurücken. Doch das gemeinnützige Portal „Frag den Staat“ erzwang nun die Herausgabe, unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz. Seither ist das 17-seitige Dokument im Internet abrufbar. Es bestätigt schlimmste Befürchtungen: Eine Strategie maximaler Panikmache, die über die weitgehende Harmlosigkeit von SARS-CoV-2 hinwegtäuscht, soll das Volk dazu bringen, drastische Maßnahmen hinzunehmen, ja zu begrüßen. Es gehe darum, „Durchhaltekräfte zu mobilisieren“ – notfalls an statistischen Fakten vorbei. Was hier zum Vorschein kommt, ist gelinde gesagt ein ungeheuerliches Machwerk aus der Teufelsküche der Massenpropaganda, ersonnen mit einem strategischem Kalkül, vor dem Goebbels den Hut gezogen hätte. Als Augenöffner gehört es in die Hände jedes Bürgers, der noch des Lesens und Nachdenkens fähig ist. Unter dem Titel „Wie wir Covid-19 unter Kontrolle bekommen“ beschäftigt sich das Dokument mit der Frage: Wie verdeutliche ich den Bürgern den Ernst der Lage? Und wie bewege ich sie zum Mitmachen, wenn es um Ausgangsbeschränkungen und andere Zwangsmaßnahmen geht? Hier sehen die ungenannten Verfasser zwei Risiken: Zum einen sei die Sterberate zugegebenermaßen ja prozentual eher niedrig. Eine „Fixierung“ auf diese Tatsache - ist sie etwa nicht die entscheidende ? - könne dazu verleiten, alles halb so schlimm zu finden. Um das zu verhindern, müsse kommuniziert werden, dass „etwas sehr Bedrohliches auf uns zukommt“. Zum anderen drohe ein Vertrauensverlust in die staatlichen Institutionen – ihm müsse nach dem Motto begegnet werden: „Wir haben die Gefahr erkannt und handeln entschieden und überlegt.“ Damit dem Volk einleuchtet, wie ganz arg schrecklich die Bedrohung ist, rät das Geheimpapier zu drastischen Maßnahmen: „Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden.“ Dazu empfiehlt der Text allen Ernstes: 1. TODESANGST SCHÜREN. Den Bürgern müsse vor Augen geführt werden, dass viele Schwerkranke von ihren Angehörigen „ins Krankenhaus gebracht, aber abgewiesen werden“. Nun „sterben sie qualvoll um Luft ringend zu Hause. Das Ersticken oder nicht genug Luft kriegen ist für jeden Menschen eine Urangst. Die Situation, in der man nichts tun kann, um in Lebensgefahr schwebenden Angehörigen zu helfen, ebenfalls.“ 2. SCHON KINDERN ANGST MACHEN. „Kinder werden sich leicht anstecken, selbst bei Ausgangsbeschränkungen, z.B. bei den Nachbarskindern“, so heißt es in dem Papier. „Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, schuld daran zu sein, weil sie z.B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann.“ 3. VOR MÖGLICHEN LANGZEITSCHÄDEN WARNEN – „auch wenn wir bisher nur Berichte über einzelne Fälle haben“, wie die Autoren zugeben. Trotzdem müsse die Botschaft lauten: Diese Einzelfälle „zeichnen ein alarmierendes Bild. Selbst anscheinend Geheilte nach einem milden Verlauf können anscheinend jederzeit Rückfälle erleben, die dann ganz plötzlich tödlich enden, durch Herzinfarkt oder Lungenversagen, weil das Virus unbemerkt den Weg in die Lunge oder das Herz gefunden hat.“ Diese Aussichten „werden ständig wie ein Damoklesschwert über denjenigen schweben, die einmal infiziert waren.“ 4. HISTORISCH ARGUMENTIEREN – NACH DER FORMEL „2019 = 1919 + 1929“. Im Jahr 1919 brachte die Spanische Grippe weltweit 25 bis 50 Millionen Menschen um. Im Jahr 1929 kam es zu einer Weltwirtschaftskrise. Die Botschaft ans Volk müsse lauten: Die Corona-Pandemie werde so schlimm wie Spanische Grippe und Weltwirtschaftskrise zusammen, falls es nicht gelingt, sie einzudämmen. Diese Formel werde „jedem einleuchten“ – abgesehen von der vernachlässigbaren Minderheit, die schon mitbekommen hat: Zur Spanischen Grippe könnten vorausgegangene Massenimpfungen beigetragen haben. Derselben Minderheit ist klar: Für die Wirtschaftskrise, die gerade auf uns zukommt, ist keine Virus-Pandemie verantwortlich, sondern der Irrwitz von panikvirusinfizierten Regierungen. Wer verfasste das perfide Machwerk? Das Bundesinnenministerium weigert sich, die Identität der Autoren preiszugeben. Wie die Frankfurter Allgemeine erfahren haben will, soll „eine Gruppe von zehn Fachleuten“ an dem Papier mitgeschrieben haben. Namentlich erwähnt die FAZ aber nur vier – allesamt Ökonomen. Wie viel Beachtung das Geheimpapier im politischen Berlin gefunden hat, bleibt Außenstehenden natürlich verborgen. Merkel setze eher auf „Einsicht“, heißt es. Die öffentlichen Auftritte von Regierungsvertretern sprechen jedoch Bände: Ausnahmslos jeder erweckt den Eindruck, er habe das Papier auswendig gelernt. Hat Seehofer nicht kürzlich in der Bild-Zeitung „Millionen Tote“ an die Wand gemalt? Anscheinend halten er und seine Kabinettskollegen es mit dem früheren EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker: „Wenn es ernst wird, muss man lügen.“ P.S.: Sollte das brisante Papier wie von Geisterhand aus dem Internet verschwinden – was bei unangenehmen Dateien und systemkritischen Websites immer häufiger vorkommt -, sendet KLARTEXT es Ihnen gerne als PDF zu. Harald Wiesendanger
- Lasst uns Viren sein
„Was kann ich als Einzelner schon gegen diese Massenhysterie ausrichten?“, so fragen sich die Wenigen, die den Corona-Hype durchschauen. „Was habe ich dieser faschistoiden Hygienediktatur entgegenzusetzen, der sich über 80 Prozent meiner Mitmenschen unterwerfen?“ Lernen wir von SARS-CoV-2 – lasst uns Viren verbreiten! Noch Mitte Dezember 2019 gab es weltweit womöglich bloß einen einzigen Menschen, der das neuartige Virus schon in sich trug: vielleicht ein Besucher des Tiermarkts im chinesischen Wuhan. Ein Corona-Infizierter steckt im Schnitt 2,5 Mitmenschen an. Diese Reproduktionsrate genügte, wenige Wochen später war der ganze Planet verseucht. Nehmen wir uns das zum Vorbild: Wenn es jedem von uns gelänge, bloß 2 bis 3 Menschen zu überzeugen – seien es Verwandte, Freunde, Bekannte, Kollegen oder Nachbarn -, ergäbe sich daraus im Nu eine weltweite Protestbewegung. Lassen wir uns bloß nicht entmutigen davon, dass die Inkubationszeit bei Überzeugungsviren weitaus länger sein kann als die durchschnittlich 8,5 Tage bei SARS-CoV-2. Nach Erstkontakt können Wochen und Monate verstreichen, ehe der Groschen fällt. Berücksichtigen müssen wir auch: Leider übertragen sich Überzeugungsviren nicht einfach dadurch, dass man sie einatmet oder mit der Hand auf Schleimhäute schmiert. Nicht Tröpfchen transportieren sie, sondern Schallwellen, bedrucktes Papier, Telefonleitungen, Internetverbindungen. Und sie vermehren sich nicht im Rachen, sondern im Gehirn. Dazu müssen sie über Augen und Ohren eindringen, zur Großhirnrinde hochwandern, dort neuronale Netze neu knüpfen; sie müssen Nervenverbindungen zu Hirnarealen kappen, in denen blockierende Bilder, Emotionen und Glaubenssätze festsitzen. Das kann dauern. Erschwert wird unser Ansteckungswerk dadurch, dass in der Bevölkerung längst Massenimpfungen gegen unser Überzeugungsvirus stattfinden: 24/7-Propaganda soll das kognitive Abwehrsystem der Bürger dagegen immunisieren, dass in ihre Köpfe jenes Wissen eindringen kann, das wir ihnen voraushaben. Wir werden nicht jeden infizieren können, das muss uns klar sein. Aber selbst eine Reproduktionsrate von 2 oder 1 würde nicht verhindern, dass wir vorankommen – es ginge bloß langsamer. Bedenken müssen wir ferner: Überzeugungsviren gibt es in mehreren Subtypen. Manche von ihnen dringen erfahrungsgemäß niemals durch. Dazu zählen das Empörungsvirus, das Besserwisservirus, das Vorwurfsvirus, das Beleidigungsvirus. Bei weitem am epidemischsten ist das Argumentationsvirus: Es infiziert mit ruhigen Worten, mit Zahlen und Fakten, mit Quellenangaben und Links. Lassen wir uns durch Internetbeiträge ermutigen, denen es gelang, „viral“ zu gehen. Immer stand am Anfang ein einzelner User, der etwas besonders Bemerkenswertes in die virtuelle Welt setzte – kurz darauf ließ eine gewaltige Erregungswelle das World Wide Web erbeben. Eine leise Ahnung davon haben der Stiftung Auswege in jüngster Zeit ihre eigenen Facebook-Posts vermittelt: Allein in den zurückliegenden vier Wochen erreichten wir über 1,1 Millionen Personen. 335.000 haben unsere Informationen gelesen, kommentiert, geliked, geteilt, abonniert, zum Anlass einer „Freundschaft“ mit uns genommen. Nein, „Shitstorms“ sind keineswegs immer Sch … Sie können allerbeste Gründe haben und durchaus niveauvoll sein. Gelegentlich lehren sie selbst die Reichsten und Mächtigsten das Fürchten. Lasst uns diese Chance nutzen, solange kein Wahrheitsministerium sie uns wegzensiert. Wer im System aber lieber ein Streichholz sein möchte als ein Virus, den ermutigt hoffentlich das Titelbild zu diesem Beitrag. Harald Wiesendanger
- "Ich trete zurück."
KLARTEXT spendiert der Bundeskanzlerin das Manuskript ihrer überfälligen Abschiedsrede an die Nation. Eine Spende für die Kanzlerin hat die KLARTEXT-Redaktion beschlossen: Wir schenken Angela Merkel das Redemanuskript ihrer nächsten Fernsehansprache. Von üblichen Honorarsätzen für Ghostwriting im Dienst prominenter Kundschaft ausgehend, ergibt sich daraus für den Bundeshaushalt eine geschätzte Ersparnis von 10.000 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Das entspricht zwar bloß 0,00000001 % des finanziellen Schadens, welcher der Bundesrepublik Deutschland durch unverhältnismäßige, verfassungswidrige Infektionsschutzmaßnahmen einer inkompetenten, panisch-hyperaktiven Regierung entstanden sind – aber irgendwo muss man ja mal mit Einsparen anfangen. „LIEBE MITBÜRGERINNEN UND BÜRGER , das Coronavirus hat das Leben in unserem Land dramatisch verändert. Unsere Vorstellung von Normalität, von öffentlichem Leben, von sozialem Miteinander - all das wird auf die Probe gestellt wie nie zuvor. Diese Probe verdanken wir in erster Linie einer Gesundheitspolitik, die Sie schon mehr als genug wertvolle Lebenszeit gekostet hat. Lassen Sie mich deshalb ohne Umschweife gleich zur Sache kommen: 1. Hiermit erkläre ich meinen sofortigen Rücktritt. 2. Mein gesamtes Kabinett schließt sich mir an. 3. Ich werde den Bundespräsidenten bitten, nach Artikel 68 Absatz 1 des Grundgesetzes den Bundestag innerhalb von 21 Tagen aufzulösen, um den Weg für vorgezogene Neuwahlen freizumachen. 4. Meine letzte Amtshandlung wird darin bestehen, den Bundestag über ein umfangreiches gesundheitspolitisches Reformpaket abstimmen zu lassen. Es trägt den Titel „Post Corona 2030“. All dies ist alternativlos, glauben Sie mir. Meine Beweggründe lassen sich in einem Satz zusammenfassen: In der Corona-Krise haben wir in historisch beispiellosem Maße versagt, wie nahezu alle Regierungen dieser Welt. Statt Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, haben wir ihm Schaden zugefügt, in einem Ausmaß, für das mir rückblickend die Worte fehlen. Von einem voreiligen Pandemie-Alarm der Weltgesundheitsorganisation sowie den erschütternden Fernsehbildern, die in Wuhan, Bergamo und New York inszeniert wurden, haben wir uns dazu hinreißen lassen, den Ernst der Lage dramatisch zu überschätzen. Es schien so, als komme da ein Killerkeim auf uns zu, wie ihn die Menschheit seit der Pest, seit der Spanischen Grippe, seit Ebola nicht mehr erlebte. Dazu verleiten ließen wir uns durch unfassbare Fehleinschätzungen seitens des Robert-Koch-Instituts, der zuständigen Bundesbehörde für Infektionskrankheiten, sowie einem Chef-Virologen der Charité. Ihnen vertrauten wir blind, andere Experten hörten wir erst gar nicht an. Die düsteren Lagebewertungen und noch düstereren Prognosen dieses kleinen Beraterzirkels versetzten uns regelrecht in Panik. Es kam uns so vor, als befänden wir uns im „Krieg“. Als ginge es „um Leben und Tod“. Als komme da eine monströse Gefahr auf uns zu, der wir besser heute als morgen mit allerschärfsten Maßnahmen begegnen müssen, ehe Leichenberge die Kapazitäten unserer Friedhöfe und Krematorien sprengen. Dass unser verängstigtes Volk diese Maßnahmen geduldig mittrug und uns nie zuvor erreichte Zustimmungswerte bescherte, verführte uns erst recht dazu, die Augen vor den Tatsachen zu verschließen. Was sich in Wahrheit schon im Frühjahr 2020 abzeichnete, lässt sich pätestens jetzt nicht mehr übersehen. Immer klarer wird, dass diese vermeintliche „Jahrhundert-Epidemie“ nicht wesentlich ansteckender, krankmachender und tödlicher daherkommt als eine saisonale Grippe. Darüber haben wir uns durch irreführende Falldefinitionen und unerhebliche Statistiken über sprunghaft steigende Infektionsraten hinwegtäuschen lassen. Im nachhinein ist mir unbegreiflich, wieso ich nicht gleich darauf gekommen bin: Wenn ein Erreger bei 95 Prozent aller Infizierten zu gar keinen oder bloß milden, erkältungsähnlichen Symptomen führt, höchstens bei jedem Zwanzigsten eine Atemwegserkrankung begünstigt und bloß bei 0,2 % lebensbedrohliche Folgen hat, so muss er uns keine größeren Sorgen bereiten als ein neues Influenzavirus. Warum haben wir die Bedrohung überschätzt? Täglich aufs Neue haben wir uns durch „Covid-19“-Opferzahlen blenden lassen – und nicht bedacht, dass man MIT einem Virus sterben kann, ohne AN ihm zu sterben. Ein Korrelat ist keine Ursache, und falls doch, dann nie die einzige. Wir haben vernachlässigt, dass allein eine Infektion mit SARS-CoV-2 so gut wie niemals ausreicht, einen Betroffenen schwerkrank zu machen oder gar umzubringen. Dafür sprach von Anfang an, dass fast nur Vorerkrankte und Immunschwache bedroht sind; und dass das Durchschnittsalter von Covid-19-Patienten bei über 80 Jahren liegt. Wäre SARS-CoV-2 ein „Killerkeim“, so hätte er unterschiedslos in allen Generationen gewütet; er hätte jeden heimgesucht, egal wie gesund er zuvor war. Obwohl sich all dies schon im März 2020 abzeichnete, haben wir uns dazu hinreißen lassen, Infektionsschutzmaßnahmen zu beschließen, von denen ich heute redlicherweise zugeben muss: Die Datenlage gab sie nicht her, sie waren völlig überzogen, ja kontraproduktiv. Was wir für die Lösung hielten, war weitaus schlimmer als das Problem. Indem wir mittels Shutdown, Kontakt- und Ausgangssperre die Reproduktionsrate von 2,5 auf 1 drückten, haben wir die längst stattfindende Durchseuchung der Gesellschaft lediglich in die Länge gezogen. Dies schien uns erforderlich, weil Fachleute uns vorrechneten, es drohe ein Überforderungskollaps unseres Gesundheitssystems, falls es nicht gelänge, „die Kurve abzuflachen“. An diesem Irrglauben hielten wir stur fest, auch nachdem alle wichtigen Indikatoren bereits Entwarnung anzeigten: Weder stellten niedergelassene Ärzte häufiger Atemwegserkrankungen fest; noch deuteten sich in den pneumologischen und Intensivstationen unserer Krankenhäuser gravierende Engpässe an; noch stieg die Mortalitätsrate an, weder deutschlandweit noch in irgendeinem Bundesland. Wie konnten wir bloß all dies übersehen? Weil wir alle am Kabinettstisch, wie auch alle Ministerpräsidenten der Länder, blutige Medizinlaien sind. Was konnten wir anderes tun, als vermeintlichen Experten zu vertrauen? Die hörten nicht auf, uns Hunderttausende, wenn nicht gar Millionen Tote an die Wand zu malen; noch Anfang April sahen sie eine riesige „Welle“ auf uns zukommen, gefolgt von einer zweiten, noch viel Schrecklicheren im Herbst. „Das Schlimmste steht uns erst noch bevor“, so versicherten sie uns. Womöglich bleibe es bis weit ins Jahr 2021 ganz schrecklich – erst ein Impfstoff, und er allein, könne uns von diesem Albtraum erlösen. Ja, wir wurden irregeführt, und so führten wir unser Volk in die Irre. Wir haben ihm einen riesigen wirtschaftlichen Schaden zugefügt, Arbeitsplätze vernichtet, berufliche Existenzen zerstört. Wir haben unsere Bürger ohne Not ihrer Grundrechte beraubt. Wir haben die Bundesrepublik zeitweilig in eine seuchenbehördlich überwachte Haftanstalt verwandelt. Insbesondere die Risikogruppen, um deren Schutz es uns ging, haben wir faktisch entmündigt. Millionen Heimbewohner haben wir weggesperrt und vereinsamen lassen. Frühzeitige Warnungen von kompetenten Mahnern haben wir töricht in den Wind geschlagen. Wir haben zugelassen, dass sie nicht nur ignoriert, sondern beleidigt und verhöhnt wurden. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle aus tiefstem Herzen entschuldigen bei Ärzten wie Dr. Wodarg, Dr. Fiddeke und Dr. Schiffmann, bei Wissenschaftlern wie Prof. Bhakdi, Prof. Goetzsche, Prof. Hockertz, Prof. Ioannidis, Prof. Moelling, Prof. Mueller, Prof. Püschel, Prof. Walach, bei Anwälten wie Beate Bahner und vielen weiteren. Ja, ihnen wurde Unrecht getan. Das bedaure ich zutiefst. Beim Bundespräsidenten werde ich anregen, jedem Genannten, im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Bundestag, das Verdienstkreuz am Bande zu überreichen. Erst heute habe ich nachgeholt, was ich schon längst hätte tun sollen: Ich rief meinen schwedischen Amtskollegen Stefan Löfven an. „Hier vertrauen wir einander“, sagte er mir. „Wir brauchen keine Verbote, bloß gesunden Menschenverstand. Unsere Bürger sind mündig und übernehmen Verantwortung füreinander - freiwillig.“ Und so ist Stockholm seit längerrem die freieste Hauptstadt Europas. Obwohl das neuartige Coronavirus auch dort seit Ende Januar rasant um sich greift, blieb fast alles geöffnet: Geschäfte aller Art und Einkaufszentren, Cafés, Fitnessstudios, Kinos, Büros, Kindergärten, Schulen bis einschließlich 9. Klasse. Die Restaurants sind voll wie eh und je, in Clubs und Bars drängeln sich Besucher weiterhin dicht an dicht. Die Skisaison ging bis 6. April weiter. Die Landesgrenzen blieben offen. Selbst Ansammlungen von 50 Leuten sind erlaubt, vor dem 27. März durften sogar bis zu 500 zusammenkommen. Bloß Besuche in Alten- und Pflegeheimen sind untersagt. Trotzdem starben nie mehr als 90 Menschen pro Tag mit bestätigter SARS-CoV-2-Infektion, und seit Beginn der zweiten Aprilwoche fällt die Mortalitätskurve stetig und immer deutlicher nach unten ab: Am 12. April meldete Schwedens Volksgesundheitsbehörde bloß noch 54 Tote, am 13. April 45, am 14. April 31, am 15. April 6. Ein riesiges Feldlazarett mit 600 Betten, das vorsorglich in Stockholm aufgebaut wurde, bleibt weiterhin gänzlich geschlossen, mangels Bedarf. Obwohl Stockholmer Krankenhäuser seit jeher über zu geringe Mittel und zu wenig Personal klagen, hört man von dort inzwischen, die Lage habe sich beruhigt, in den Intensivstationen gebe es viele freie Plätze. Von Alten und Schwerkranken, die dorthin mit lebensgefährlichen Symptomen eingeliefert worden waren, haben deutlich über 80 Prozent überlebt. Wieso? Weil inzwischen wohl weit über die Hälfte der schwedischen Bevölkerung das Virus in sich trägt, ohne es zu merken. Nun beginnt Herdenimmunität zu greifen, womit es für das Virus immer schwerer wird, sich weiter auszubreiten, insbesondere hin zu den bekannten Risikogruppen. „Angela“, so fragte mich Schwedens Regierungschef am Ende unseres Telefonats, „wieso hast du dich denn nicht schon viel früher bei mir gemeldet?“ Ja, wieso eigentlich nicht? Wir haben´s vermasselt, nun sitzen wir in der Klemme. Einerseits hat sich SARS-CoV-2 inzwischen als so ungefährlich herausgestellt, dass wir für den „Exit“ im Grunde sofort grünes Licht geben müssten. Andererseits dürften wir den Infektionsschutz mindestens noch viele weitere Monate lang keinen Millimeter lockern, denn WHO und Robert-Koch-Institut warnen uns eindringlich, wir stünden erst am Anfang der Pandemie, weitere Wellen kommen erst noch, weiterhin drohen Millionen Tote. Tatsächlich sehen Herrn Wielers Infektions- und Sterbestatistiken heute ja noch viel, viel schlimmer aus als zu Beginn des Shutdowns. Und mit jeder noch so geringfügigen Lockerung der beschlossenen Quarantänemaßnahmen machen wir uns im Grunde lächerlich. Ob wir nun Schüler wieder in ihre Klassenzimmer lassen, Studenten an ihre Uni, Arbeiter und Angestellte an ihren Arbeitsplatz, Kunden in Läden, Cafés und Restaurants - immer stellt sich natürlich sofort die peinliche Frage: „WARUM NICHT GLEICH?“ Wenn wir Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, JETZT zutrauen, Sicherheitsabstände einzuhalten und weitere Regeln zu beachten: Waren Sie zuvor etwa außerstande dazu? All dies tut mir heute unsagbar leid. Aber mein Bedauern, meine Reue kommen zu spät, das ist mir klar. Daraus ziehe ich hiermit die Konsequenzen. Lassen Sie mich Ihnen nun noch ein paar Eckpunkte meines Zukunftsprogramms „Post Corona 2030“ vorstellen. Es sieht unter anderem Folgendes vor: - Das reformierte Infektionsschutzgesetz wird drastisch entschärft. Es ist eines freiheitlich-demokratischen Rechtsstaats unwürdig. - Ein Ministerium zu führen, setzt künftig ein Mindestmaß an Fachkompetenz voraus. Das gilt nicht zuletzt für die Besetzung des Bundesgesundheitsministeriums. Um nur ein rein fiktives Beispiel zu nennen: Ein gelernter Bankkaufmann eignet sich dafür nicht, ein ehemaliger Pharmalobbyist ebensowenig. - Die Bundesrepublik Deutschland beendet ihre Mitgliedschaft in der WHO. Das Maß ist voll. Zu einem zweiten Fehlalarm, nach dem Schweinegrippe-Skandal 2009, hätte es niemals kommen dürfen. Es ist zu befürchten, dass irgendwann ein dritter folgt. Einer Organisation, die sich zu 85 % aus Zuwendungen der Industrie und industrienaher Stiftungen finanziert, fehlt es an der nötigen Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit. - Gegen Bill Gates ergeht ein unbefristetes Einreiseverbot. Spritzenfetischisten gefährden die Volksgesundheit, erst recht milliardenschwere. - Die Bundesrepublik wird ihren Sitz in den Vereinten Nationen nutzen, um darauf hinzuwirken, dass Vorgeschichte und Hintergründe der verhängnisvollen „Pandemie“-Alarme aufgearbeitet und personelle Konsequenzen gezogen werden. Darüber hinaus müssen die Kriterien für eine Pandemie dringend auf den Stand vor 2009 zurückgeführt werden: Dass sich ein Erreger bloß global verbreitet, darf nicht ausreichen. Er muss erwiesenermaßen die Rate schwerer Erkrankungen sowie Todeszahlen deutlich erhöhen. - Um für künftige Pandemien gewappnet zu sein, erwirbt und bevorratet die Bundesregierung 80 Millionen Burkas. Kein anderes Kleidungsstück eignet sich vorzüglicher zur Abwehr von Erregern aller Art: viralen, bakteriellen, sexuellen. Nebenbei setzen wir damit ein wundervolles ökumenisches Zeichen der sichtbaren Annäherung an die kulturellen Errungenschaften unserer muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger. - In Krisenstäben erhalten Virologen nur noch Rederecht, wenn Epidemiologen und Immunologen mit am Tisch sitzen. - Die Papierindustrie muss Produktionsabläufe so weit flexibilisieren, dass auch im Notstand die Versorgung der Bevölkerung mit Klorollen jederzeit sichergestellt ist. - Das Robert-Koch-Institut wird personell neu aufgestellt, insbesondere auf der Führungsebene. Jegliche Interessenkonflikte und kognitiven Defizite müssen künftig vermieden werden. - Atemschutzmasken werden technisch derart weiterentwickelt, dass sie maximal schalldämpfend wirken. In Pandemiezeiten gilt für Hysteriker dann Tragepflicht. - Alle Lobbyisten haben ihre Hausausweise abzugeben, vom Bundestag werden sie künftig ausgesperrt. Weniger als einen Kilometer von Parlamenten, Ministerien und Behörden entfernt dürfen sie sich nur noch aufhalten, nachdem sie auf ihrem Handy eine Tracking-App installiert haben, die ihr Bewegungsmuster kontinuierlich anzeigt. Auch sie haben meine Kabinettskollegen und deren Ministerien lange genug in die Irre geführt, in einem Maße, das ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss hoffentlich aufklären wird. Zweifellos eröffnet eine Pandemie auch Marktchancen: Hersteller von Testverfahren, Kontrolltechniken, Medikamenten und Impfstoffen können Milliarden daran verdienen. Es liegt auf der Hand, dass die betreffenden Industrien alle Hebel in Bewegung setzen, um Regierungen ein möglichst dramatisches Bild der Lage zu zeichnen, uns ihre Erzeugnisse als einzige Rettung empfehlen, uns zu deren Förderung und Ankauf zu überreden. Gestern nacht habe ich endlich einmal die hervorragende Arte-Dokumentation „Profiteure der Angst“ von 2009 auf mich wirken lassen – ja, auch eine Bundeskanzlerin guckt gelegentlich Filme. Dabei ist mir klarer geworden denn je: Wer es versteht, Urängste zu schüren – und am besten gelingt das, wenn es um Leib und Leben geht -, der gewinnt Macht über sie; wer sie von etwas überzeugen kann, das ihnen diese Ängste nimmt, erschließt sich eine Goldgrube. - Das bestehende Gesetz zur Bekämpfung der Korruption im Gesundheitswesen wird drastisch verschärft. Mit der Ausarbeitung eines Gesetzesentwurfs wird der Ärzteverein „Mein Essen zahl´ ich selbst“ (MEZIS) beauftragt. Unter anderem soll es ausnahmslos jedem Funktionsträger im Gesundheitswesen künftig untersagt sein, irgendwelche Zuwendungen seitens der Pharmaindustrie oder pharmanaher Stiftungen anzunehmen. Inhabern von Führungspositionen bleibt es auf Lebenszeit verwehrt, bezahlte Tätigkeiten in der Medizinindustrie und pharmanahen Einrichtungen anzunehmen. - Politische Parteien ziehen sich aus Leitungsgremien des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zurück. Mitgliedern des Deutschen Presserats wird aus Bundesmitteln künftig unentgeltlich ein ausreichender Vorrat von psychoaktiven Stimulanzien zur Verfügung gestellt, um sicherzugehen, dass keiner einschläft, während Journalisten zu Hofberichterstattern werden. Weitere Lieferungen gehen an alle Vertreter der parlamentarischen Opposition. - Die Arbeitsverträge aller Angestellten und Beamten im öffentlichen Gesundheitswesen werden durch folgende Kündigungsklausel ergänzt: „Eine fristlose Entlassung erfolgt, wenn der Arbeitnehmer fortgesetzt, auch nach wiederholter Abmahnung, Infektion und Erkrankung verwechselt; wenn er nach Feststellung einer möglichen Krankheitsursache aufhört, weitere mitzubedenken; wenn er die Mortalität von Infizierten aus testweise festgestellten Infektionen hochrechnet, statt von der tatsächlichen Verbreitung auszugehen; wenn er es versäumt, die Gefährlichkeit neuer Infektwellen relativ zu früheren zu bewerten; wenn er Statistiken veröffentlicht, ehe er kapiert hat, was sie aussagen. - Unter dem Vorwand, die Verbreitung von „Fake News“ zu verhindern, haben Betreiber sozialer Medien die Vertreter abweichender Standpunkte zensiert. Künftig müssen sie dabei mit drastischen Konsequenzen rechnen, die bis zum Entzug der Lizenz reichen können. - Um die Unabhängigkeit des Bundesverfassungsgerichts sicherzustellen, werden freiwerdende Stellen nicht mehr nach Parteibuch vergeben. Die Besetzung übernimmt ein Fachgremium des Deutschen Richterbunds. - Gegen eine Regierung, die derart eklatant Grundrechte verletzt wie zuletzt geschehen, muss ein Generalbundesanwalt unabhängig ermitteln können. Daher setzen wir endlich eine Forderung der Europäischen Kommission um, die Gebundenheit an Weisungen des Justizministeriums zu beenden. - Die Psychologie von Massenhysterien, die Möglichkeiten politischer Propaganda, die Realitätsverzerrung durch Medien müssen zu Themenschwerpunkten der Bildungspläne aller Schultypen werden. Im Deutschunterricht darf Orwell keinen geringeren Stellenwert haben als Goethe und Schiller. Am Beispiel der Corona-Krise müssen alle, wirklich alle jungen Leute begreifen lernen, wie nahe das Jahr 2020 uns „1984“ gebracht hat – und wie wenige weitere Schritte genügt hätten, diese Dystopie vollends wahrzumachen. - Jene 22 Zimmer in psychiatrischen Kliniken, die das sächsische Innenministerium zur Zwangsunterbringung von Quarantäne-Verweigerern einrichten ließ, bleiben künftig für alle Minister in Bund und Ländern reserviert, die in Seuchenparanoia verfallen. - Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wird mit der Planung und Durchführung von Kampagnen betraut, die den Bürger verstehen lassen und motivieren, wie er sein Immunsystem gegen Infekte stärken kann. - Bei künftigen Grippewellen sollen Information, Hygiene, soziale Verantwortung, Vor-, Rück- und Einsicht im Vordergrund stehen. - Artikel 56 des Grundgesetzes wird dahingehend geändert, dass der Amtseid für alle politischen Entscheidungsträger drei zusätzliche Worte enthält: „ ... so wahr mir Gott und meine Vernunft helfe“ – für den Fall, dass Gott gerade anderweitig beschäftigt ist. Hingegen werde ich dem Bundestag NICHT empfehlen, der bewährten Sitte einiger Urvölker zu folgen: Diese pflegten bei Pandemien ihre Anführer zu opfern, um die Götter zu besänftigen. Zwar sollte man in solch schwierigen Zeiten natürlich nichts unversucht lassen. Mein geschätzter Kollege Markus Söder konnte mich aber davon überzeugen, dass sich der Herrgott auch mit regelmäßig bezahlter Kirchensteuer zufrieden gibt. Nach Artikel 39 Absatz 1 des Grundgesetzes müssen Neuwahlen innerhalb von 60 Tagen stattfinden. Diese zwei Monate werden ich und alle übrigen politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern nutzen, um das deutsche Volk darüber aufzuklären, warum wir auf ganzer Linie versagt haben – und was unsere Nachfolger unbedingt besser machen sollten. Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, genießen Sie unbeschwert die wiedergewonnene Freiheit. Ihrer beraubt haben wir Sie lange genug. Die nächste Grippewelle kommt bestimmt. Aber glauben Sie mir: Spätestens in jedem Mai geht sie erfahrungsgemäß auch wieder, ganz ohne Hygienediktatur. Und solange Grippesaison herrscht: Passen Sie einfach noch besser als sonst auf sich, Ihre Liebsten und Ihre Mitbürger auf. Wir schaffen das. Ab sofort aber besser ohne mich.“ Harald Wiesendanger
- Wie von Sinnen – Eine Republik als Haftanstalt und Irrenhaus
Eine schwere Atemwegserkrankung löst SARS-CoV-2 bei Infizierten recht selten aus – eine ausgeprägte Paranoia hingegen bei der überwältigenden Mehrheit, so scheint es. Noch vor Ostern 2020: Eine Geisterbahnfahrt quer durchs panikvirusverseuchte Absurdistan im hellen Wahnsinn. Eine schwere Atemwegserkrankung löst SARS-CoV-2 bei Infizierten äußerst selten aus – eine ausgeprägte Paranoia hingegen bei der überwältigenden Mehrheit, so scheint es. Noch vor Ostern 2020: Eine Geisterbahnfahrt quer durchs panikvirusverseuchte Absurdistan im hellen Wahnsinn. DORTMUND: Um den Phönix-See herum, ein beliebtes Ausflugsziel, dürfen sich Spaziergänger, Radfahrer und Jogger nur noch im Uhrzeigersinn bewegen, wie die Stadt verfügt hat – Personen, die einander entgegenkommen, halten womöglich den gebotenen Sicherheitsabstand nicht ein, während sie einander passieren. HEIDELBERG: Ein Bauherr, sein Architekt und ein Vertreter der Baufirma besprechen sich auf einem Grundstück. Ein wachsamer Nachbar zeigt sie schnurstracks bei der Polizei an. Wenig später tauchen Beamte auf und verhängen Ordnungsstrafen von 200 Euro - gegen JEDEN Beteiligten. MÜNCHEN: Während einer Grippesaison besteht der beste Virenschutz bekanntlich in viel Bewegung an frischer Luft, im UV-Licht der Sonne – also lassen sich alle „einsichtigen“ Bajuwaren nicht nur widerstandslos zu Hause einsperren, sie jubeln ihrem Gefängnisdirektor sogar noch zu. Jedem, der seine Wohnung ohne „triftigen“ Grund verlässt, droht ein Bußgeld von 150 Euro. Alleine auf einer Parkbank sitzen und dort zu schmökern: Das ist in Bayern inzwischen verboten – je nachdem, wen man fragt. Die Polizei München twittert am 7. April um 8:26 Uhr: „Nein, ein Buch auf einer Bank zu lesen ist nicht erlaubt.“ Ministerpräsident Söder sieht das anders: „Natürlich darf man auf einer Bank ein Buch lesen. Es ist aber wichtig, dass auf der Bank dann nur einer sitzt.“ „Kann ich meinen Nachbarn im eigenen Garten zum Grillen einladen, wenn wir schön auf Abstand bleiben?“, will die Merkur-Redaktion von Bayerns Landespolizeipräsident Wilhelm Schmidbauer wissen. „Nein. Sie dürfen nur mit den Personen grillen, die mit ihnen im gleichen Hausstand wohnen.“ Auch „reines Spazierenfahren mit dem Motorrad ohne triftige Gründe ist untersagt“. Wie ein Sprecher der Polizei Oberbayern Nord beklagt, sehen sich die Beamten von der Vielzahl der Einsätze überrollt. Weil etwa der erforderliche Mindestabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten worden sei, sich Menschen in die Sonne legten oder Grillfeste veranstalteten, rückte die Polizei alleine dort an einem einzigen Wochenende mehr als 150 Mal aus. „Das war absoluter Wahnsinn“. WESSEN Wahnsinn? Eine Münchner Geschäftsfrau berichtet der Stiftung Auswege: „Ich kenne einen Fall, wo eine Frau 150 Euro zahlen musste, weil sie ihr Auto in der Waschanlage gewaschen hat - laut Polizei stehe diese NUR für Firmenwagen zur Verfügung.“ Eva Kummeth, die Ehefrau von Fernsehstar Horst Kummeth („Dahoam is Dahoam“), schwimmt eine Runde im Feringasee bei Unterföhring. Da taucht ein Ordnungshüter des Landratsamts auf und verwarnt sie: „Ich solle so schnell wie möglich meine Sachen packen und verschwinden. Es sei nämlich nicht erlaubt, sich auf der Wiese umzuziehen. Wenn er mich nochmals erwische, bekäme ich ein Badeverbot.“ Die Frage der Gemaßregelten, ob sie jetzt nackt zum Auto rennen solle, ließ der Aufpasser unbeantwortet. „Das war unwürdig“, sagt die Zurechtgewiesene. „Ich fühle mich entmündigt.“ Auf Nachfrage einer Zeitungsredaktion erklärt die Behörde: Das Schwimmen sei durchaus erlaubt, auch das rasche Umziehen – aber nur, sofern man am See nicht länger verweile. Wer zu lange braucht, um sich seines nassen Badeanzugs zu entledigen, mache sich strafbar. 150 Euro soll eine Frau zahlen, weil sie ihr Auto in eine Waschanlage gefahren hat. Laut Polizei stehe diese NUR für Firmenwagen zur Verfügung. AUGSBURG: Regelverletzer, die auf eine erste „Belehrung“ durch die (epidemiologisch gewiss hochkompetente) Polizei nicht reagiert, blecht im „Sofortvollzug“ 55 Euro pro Person. Wer belehrt endlich die Polizei? Zum Trost: Es gibt durchaus noch Polizisten mit intakter Großhirnrinde. Einer davon, C. M., machte in einer Nachricht an die Stiftung Auswege seinem Unmut Luft: „Ich bin Polizeibeamter in Baden-Württemberg. Mit großem Respekt und Anerkennung las ich ihren Post vom 29. März auf Facebook. Ich möchte Ihnen auf diesem Wege danken, dass Sie vielen Menschen aus der Seele gesprochen haben, Ihre Meinung offen kundtun und, wie ich finde, die Leitmedien zutreffend kritisieren. Es ist eine Schande für die Demokratie, dass zahlreiche Virologen wie beispielsweise Prof. Mölling zur Zielscheibe übler Nachrede und Polemik werden, wenn sie u.a. Kontaktsperren für unnötig, ja sogar für falsch erklären. Wo bleibt der öffentliche Diskurs? Insofern möchte ich mich für die ausgezeichneten Posts bedanken!“ OBERSTDORF/Allgäu: Die Bergwacht Sonthofen klagt über „unzählige Wanderer und Skitourengeher“, die trotz Coronavirus „im Bereich des Riedberger Horns und des Grasgehren“ unterwegs seien. „Vor allem im Bereich des Gipfelkreuzes verstoßen Menschen gegen die Abstandsregeln“, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei. Für das „egoistische Verhalten der Ausflügler“ habe man kein Verständnis. (1) BERLIN: 25 bis 500 Euro Bußgeld werden fällig, wenn sich Menschen in Gruppen von mehr als zwei Personen zusammenstellen und sich den Aufforderungen der Polizei widersetzen. 4. April: 80 Polizisten löst gewaltsam eine nicht genehmigte Demonstration von 40 Personen gegen das Versammlungsverbot und andere Grundrechtsverletzungen auf – wegen Verstoßes gegen das Versammlungsverbot. Von 31 „uneinsichtigen“ Protestierern werden die Personalien aufgenommen. (2) Zumindest einem Sprecher der Linken-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus fällt noch ein halbwegs intelligenter Einwand ein: Erreicht die Politik mit absoluten Versammlungsverboten nicht das Gegenteil von sozialen Distanz? "Eine Gefahr ist, dass die Polizei dann in vielen Fällen einschreiten und körperlich handeln muss und den Menschen nahe kommt. So wird das Infektionsrisiko sogar erhöht." Am 11. April will das „Friedel54-Kollektiv“ in Neukölln gegen die Zumutungen des Infektionsschutzes demonstrieren. Im Genehmigungsantrag sichert es zu, die Teilnehmerzahl auf 20 zu begrenzen und mit Kreidemarkierungen den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand zu wahren. Trotzdem erteilt ihnen die „Versammlungsbehörde“ - ja, so etwas gibt es hierzulande mittlerweile tatsächlich -, nach zweiwöchiger Vehandlung, eine Absage. Wieso? „Grundsätzlich stellt JEDE Menschenansammlung ein Infektionsrisiko dar“ – und JEDE solche Behörde ein Verfassungsrisiko. MECKLENBURG-VORPOMMERN: Einreisen sind nur noch bei dortigem Hauptwohnsitz erlaubt. Über Rügens Stränden kreisen Drohnen, um Corona-Verbote zu überwachen, nach „illegalen“ Urlaubern und Menschenansammlungen zu fahnden. Dank Wärmebildkamera kann die Drohne sogar Grillpartys aufspüren. Einem Seniorenpaar aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen droht eine Streafe von 25.000 Euro. Das Vergehen der beiden Rentner: Aufenthalt in ihrem zweiten Zuhause auf Rügen. BRANDENBURG: Schon ein paar Zentimeter zuwenig können teuer werden: Den Mindestabstand von 1,50 Metern nicht einzuhalten, kostet zwischen 50 und 500 Euro. Die brandenburgische Polizei weist wachsame Bürger darauf hin, dass „festgestellte Verstöße der örtlich zuständigen Polizeiinspektion mitgeteilt werden können, sofern die zuständige Ordnungsbehörde oder das Gesundheitsamt nicht erreichbar sind. Die Polizei bittet allerdings darum, die Notrufnummer 110 nur für Notfälle zu nutzen und zu berücksichtigen, dass sich zum Beispiel die Mitteilung, dass sich auf einem ordnungsbehördlich gesperrten Spielplatz zwei Familien mit Kindern befinden, nicht zu einem Notfall gehört.“ Großzügigerweise dürfen eigene „Kleingärten und Wochenendhäuser weiterhin privat genutzt werden, sofern die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden können“. Nun ja, „kleine Ausflüge kann jeder machen – auch nach Brandenburg“, beschwichtigt Landesinnenminister Michael Stübgen (CDU). Er benötigt abscheinend dringend ein Update: Zuvor hatte der Brandenburger Landkreis Ostprignitz-Ruppin nämlich alle „touristischen Einreisen“ untersagt. Erst nach einer Klage, die verblüffenderweise durchkam, kippte das Potsdamer Verwaltungsgericht die Verfügung, wenn auch nicht ganz, sondern bloß ein bisschen: Besucher, die sich bereits in ihren Zweitwohnungen, Ferienhäusern oder Datschen befinden, dürften weiterhin im Landkreis bleiben, wie ein Kreissprecher am 3. April mitteilte. Zudem dürften sie zurück in ihre Erstwohnsitze fahren. Außerdem sei es Lebenspartnern oder Familienangehörigen gestattet, nach Ostprignitz-Ruppin zu reisen. COTTBUS: Lausitz-Region Online meldet mehrere „Vorkommnisse uneinsichtigen Verhaltens“ in der Nacht zum Sonntag, 4. April. „So mussten in Schmellwitz insgesamt fünf Platzverweise gegen eine Gruppe Alkoholisierter ausgesprochen werden, wie die Stadt mitteilte. ‚Da es sich um eine wiederholte Verletzung der Eindämmungsverordnung handelte, wurden die Personalien zur Einleitung von Ordnungswidrigkeits-Verfahren aufgenommen‘, teilt Stadtsprecher Jan Gloßmann mit. „Anglergruppen und Familien auf Spielplätzen wurden auf die geltenden Regelungen und Sperrungen hingewiesen." BREMEN: Wer sich in Quarantäne befindet und „unerlaubt“ Besuch empfängt, muss 400 Euro bezahlen. WORMS: Während man sich in Niedersachsen noch an der Eisdiele ein Eis zum Mitnehmen holen darf, ist dies in Rheinland-Pfalz verboten. In GANZ Rheinland-Pfalz? Nein, in Worms galt eine Ausnahme, aber bloß eine einzige: Die Gelateria „Vannini“ hatte mit der Stadt eine Sondervereinbarung ausgehandelt. Diese galt bis Donnerstag, 9. April – dann musste der Abholservice doch noch dicht machen. Wieso denn? Weil entsprechend der städtischen Auflagen „maximal 12 Personen mit Sicherheitsabstand anstehen“ dürfen. Die 13. war eine zuviel. SAARLAND: 200 Euro Bußgeld drohen jemandem, der an einer Beerdigung teilnimmt, ohne zum „engsten Familienkreis“ zu gehören. Ausgesperrt bleiben demnach Ex-Ehepartner, beste Freunde, jahrelange Geschäftspartner, einstige Klassenkameraden, gute Nachbarn. Und wie steht es eigentlich mit dem Pfarrer und den Leichenbestattern? DUISBURG: Wie überall in Deutschland, so nehmen auch in Duisburg Polizei und Ordnungsamt „umfangreiche Kontrollen zur Eindämmung der Coronavirus-Erkrankung in Parks und auf Grünflächen“ vor, wie rp online meldet. Dabei seien „teilweise Gruppen von über zehn Personen festgestellt worden, die mit Grill unterwegs waren. Dafür wurden Bußgelder von 250 Euro pro Person fällig.“ Wie stand es mit dem Sicherheitsabstand zwischen den Grillwürstchen? HAMBURG: An den Landesgrenzen kontrolliert die Polizei im Rahmen der „Eindämmungsverordnung“ am 5. April Fahrzeuge – und schickt viele Ausflügler wieder heim: 150 allein bei Tangstedt, im Norden der Hansestadt, 78 weitere bei Wedel im Westen. "Es handelte sich meistens um Hamburger, die aus touristischen Gründen unterwegs waren", sagt eine Sprecherin der Polizei. Auch am Vorabend habe es „vereinzelte Verstöße gegeben, weil sich Menschen in kleinen Grüppchen in Grünanlagen aufhielten oder Kinder trotz Verbots auf Spielplätzen spielten“. Hamburgs neuer Corona-Bußgeldkatalog sieht Strafen von 150 bis zu 5.000 Euro vor; Wiederholungsfälle können, gemäß Paragraf 73 bis 75 des Infektionsschutzgesetzes, sogar mit bis zu 25.000 Euro geahndet werden. „Wir können zudem Platzverweise und Aufenthaltsverbote aussprechen oder Menschen im Sinne der Gefahrenabwehr sogar in Gewahrsam nehmen", sagt Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer. Wer einen Mitmenschen ansteckt, dem drohen sogar bis zu fünf Jahren Haft. HANNOVER: Zunächst hatte das Land Niedersachsen vor, auch über Ostern ein Kontaktverbot sogar für Familien in ihren eigenen Wohnungen verhängen. Doch am 8. April ruderten die Behörden zurück: „Besuche in abgespeckter Form zu den Feiertagen sind sicherlich zulässig“, auch für Verwandte, die dringend abspecken sollten. Für Trauerfeiern und Hochzeiten liegt die maximale Zahl erlaubter Gäste bei zehn; was macht man da bloß bei elf Geschwistern? DRESDEN: Wer „unerlaubt“ seine einsame Oma, seinen schwerkranken Lebensgefährten im Alten- oder Pflegeheim besuchen kommt, zahlt in Sachsen ein Bußgeld von 500 Euro. Die Polizei entscheidet, ob sich ein Spaziergänger oder Radfahrer übermäßig von seiner Wohnung entfernt hat. Wie weit ist zu weit? LEIPZIG: In Leipzig, wie tags darauf in Dresden und Chemnitz, schließen Behörden am 24. März den Wochenmarkt – obwohl dort Obst und Gemüse verkauft wird, was eigentlich der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln dient. „Klare Ansage“ von Innenminister Roland Wöller: „Wochenmärkte bleiben zu. Es sind Ansammlungen, bei denen Infektionsgefahr besteht“, weil ein Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zwischen den Passanten nicht einzuhalten sei. Zudem würden Wochenmärkte vor allem von älteren Menschen frequentiert, die mit der Maßnahme geschützt werden sollen. Wer schützt ältere Menschen endlich vor solchen Innenministern? Eine Verfügung vom 20. März hatte Wochenmärkte noch als Ausnahmen aufgeführt. In ganz Sachsen ist „ab 23. März 00:00 Uhr das Verlassen der häuslichen Unterkunft ohne triftigen Grund untersagt", kündigt Sachsens Innenminister Roland Wöller am Vortag auf einer Pressekonferenz an. „Uns bleibt nur das Mittel, soziale Kontakte zu unterbinden“, erklärt Sozialministerin Petra Köpping. Wer zuwenig Mittel hat, ist minderbemittelt. SAARBRÜCKEN: Im Saarland kostet seit 2. April der Aufenthalt mit mehr als einer nicht im Haushalt lebenden Person in der Öffentlichkeit bis zu 200 Euro – womit Kontaktverbote selbst eigene Kinder und Lebensgefährten treffen, falls sie eine eigene Wohnung haben. In der Saarbrücker Parkanlage am Staden kassiert ein Paar nach einem Sonnenbad ein Bußgeld von 200 Euro – selber schuld, wie konnte es den vorherigen Gang zum Standesamt unterlassen? Wer mit anderen Gläubigen Gottesdienste in Kirchen, Synagogen oder Moscheen feiert, muss mit einer Buße von 200 bis 2000 Euro rechnen. Gemeinsame Andacht im Hause Gottes als strafbewehrte Ordnungswidrigkeit: Auf so eine originelle Idee muss eine Partei mit großgeschriebenem „C“ im Namen erst mal kommen. BADEN-WÜRTTEMBERG: Gemäß ministeriellen Auslegungshinweisen zur Corona-Verordnung kommen auf Berufspendler, die keine notwendige Bescheinigung bei sich führen, Kosten von bis zu 500 Euro zu. An den Ufern des Bodensees macht ein Polizei-Zeppelin mit der drolligen Aufschrift „#allefüralle“ Jagd auf Touristen. Wegen seines „leisen Flugs“ eigne er sich hervorragend für eine derartige Mission, wie das Ravensburger Polizeipräsidium erklärt. KIEL: Ein „unerlaubter Zutritt“ zu den Inseln, Halligen und Warften an Nord- und Ostsee wird 150 Euro teuer – für alle Touristen, anscheinend selbst für einsame Strandspaziergänger, nicht aber im Falle eines beruflichen Grunds. (Gehen Leib und Leben etwa nicht vor Kommerz?) Gegen Ende der ersten Aprilwoche appelliert die Polizei Schleswig-Holsteins, den Start der Motorradsaison zu verschieben, um das Infektionsrisiko zu minimieren – Viren fliegen bekanntlich mit Vorliebe im Fahrtwind von Bike zu Bike. Wie zumindest der Grünen-Abgeordneten Irene Mihalic zu Ohren kam, „treibt die Umsetzung der Maßnahmen mancherorts merkwürdige Blüten: beispielsweise wenn Parkbesucher nach Hause gefahren werden, damit die Ordnungskräfte dort mit Türschildabgleich feststellen können, ob die Eingesammelten tatsächlich im selben Haushalt leben oder gegen das Kontaktverbot verstoßen haben". Bundesweit fahnden die Behörden nach Quarantäne-Flüchtlingen. Nachbarn bespitzeln und denunzieren einander. Supermärkte dürfen geöffnet bleiben, Möbelhäuser nicht. Profifußballer dürfen schon wieder trainieren, Amateurfußballer keinesfalls. Familienpicknick im Freien kostet 250 Euro. Gottesdienste bleiben verboten – wie könnte ein gläubiger Christ auch törichterweise darauf vertrauen, dass er im Hause Gottes gut aufgehoben ist? (Nebenbei gefragt: Welcher atheistischen Sekte gehört eigentlich der bayerische Ministerpräsident an?) Die Unverletzlichkeit der Privatsphäre war gestern. Alarmiert ein wachsamer Mieter, der in der Wohnung nebenan Gästestimmen zu hören meint, die Polizei, so kann sich diese ohne Gerichtsbeschluss Hausbesuche erlauben. (Vorsicht also bei Auswahl und Lautstärkregelung von Rundfunk- und Fernsehprogrammen!) Wen die Gesetzeshüter in einer fremden Wohnung antreffen, der könnte bestraft werden – vorbei sind die Zeiten, wo dies bloß für Einbrecher galt. Spätestens jetzt wird offenkundig, was Berufsverbände von Psychologen, Psychotherapeuten und Neurologen seit langem beklagen: Weil psychische Erkrankungen neuerdings sprunghaft zunehmen, muss die immer gewaltigere Versorgungslücke dringendst geschlossen werden. Das Problem ist nur: Solange Paranoiker massenhaft unter ihresgleichen verweilen, fällt keinem auf, wie therapiebedürftig er ist. Harald Wiesendanger Anmerkungen (1) https://www.merkur.de/bayern/coronavirus-bayern-ausgangsbeschraenkung-ausfluege-polizei-berg-wandern-see-13631854.html; https://www.merkur.de/bayern/corona-bayern-gipfelkreuz-allgaeu-soeder-muenchen-faelle-tote-infizierte-ausgangsbeschraenkung-zr-13611552.html (2) https://www.facebook.com/watch/?v=250125619366171; https://www.morgenpost.de/berlin/polizeibericht/article228849779/Polizei-loest-nicht-genehmigte-Demo-in-Berlin-Mitte-auf.html Weitere Quellen u.a.: https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/corona-strafen-so-teuer-sind-verstoesse-von-bussgeldern-bis-haftstrafen-a-e8dd44ca-32ed-4772-a493-4df8b2bc4e09 https://www.tz.de/welt/coronavirus-kontaktverbot-polizei-verstoesse-strafe-bussgeld-berlin-moschee-covid-19-anzeige-zr-13613236.html https://www.t-online.de/leben/familie/id_87581268/corona-bussgelder-bei-verstoessen-wie-die-bundeslaender-durchgreifen.html
- Corona-Krise: Sind Medien „panikvirusinfiziert“? – Medizinjournalist kritisiert Berichterstattung
Der Medizin-Journalist Harald Wiesendanger hat in einem Beitrag im Online-Magazin „Nachrichten-Fabrik“ kürzlich die Medienberichterstattung über die Corona-Krise scharf kritisiert. Er will damit nichts mehr zu tun haben, wenn das Journalismus sein soll – so sein Fazit. Im Sputnik-Interview erklärt er warum er das so sieht. Herr Dr. Wiesendanger, Sie schreiben, dass Sie sich für unseren Berufsstand schämen und Sie mit „blankem Entsetzten und ohnmächtiger Wut“ die Medienberichterstattung zur Corona-Krise beobachten? Warum kommen Sie zu solch harten Urteilen? Wie kann irgendwer nicht zu solchen Urteilen kommen, wenn er frei von Blindheit, Legasthenie und Demenz mitverfolgt, wie Medien mit der Corona-Krise umgehen? Diese angebliche „Jahrhundert-Pandemie“ an früheren Grippewellen und WHO-Fehlalarmen zu messen, kommt unseren sogenannten Leitmedien nicht in den Sinn. Wild spekulieren sie über Corona-Befall, sobald irgendein Promi ein wenig niest, hüstelt und fiebert – jede banale Erkältung darf neuerdings „Breaking News“ produzieren, so weit sind wir schon. Jeder Tote starb am Killerkeim, solange sein Ableben noch Fragen aufwirft. Untereinander wetteifern Journalisten wie von Sinnen um den gruseligsten Schnappschuss, die herzzerreißendste Corona-Tragödie, das alarmierendste Experten-Statement. Wie selbstverständlich leisten sie Beihilfe zur Unterdrückung von abweichenden Meinungen. Keinen erstaunt, warum weiterhin weder niedergelassene Ärzte noch die pneumologischen und Intensivstationen unserer Krankenhäuser irgendeine besorgniserregende Zunahme von schweren Atemwegserkrankungen zu vermelden haben. Keiner fragt sich, weshalb überall in Europa, selbst in Italien und Spanien, die Sterberaten nicht etwa rapide hochschnellen, sondern sogar noch unter dem Niveau der Vorjahre liegen. Kaum einer hört sich die wohlbegründeten, sachlichen Bedenken vieler Ärzte und Wissenschaftler an, die der Corona-Hype befremdet, ja entsetzt – und wenn doch, mangelt es anscheinend an der Courage, das Gehörte an die große Glocke zu hängen. Fehlende Fragen Keiner wundert sich, weshalb sich freie Bürger, bloß weil sie einer sogenannten Risikogruppe angehören, wie Unzurechnungsfähige gängeln lassen müssen – als ob sie nicht auf sich selber aufpassen könnten. Leben ist stets lebensgefährlich, erst recht am Lebensabend. Welche gesundheitlichen Risiken Opa in Kauf nehmen oder vermeiden will: Sollte das nicht ihm überlassen bleiben, wie Rauchen und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und minderwertige Ernährung? Keinem scheint aufzufallen, dass die vermeintliche Lösung schon jetzt weitaus schlimmer ist als das Problem. Keiner will wissen, weshalb es Aufrufe zu verstärkter Hygiene, besonderer Vorsicht und Rücksichtnahme nicht genauso getan hätten wie vor 2020. Keiner recherchiert, wer den blutigen Medizinlaien am Kabinettstisch der Bundesregierung eigentlich all die apokalyptischen Infos und Lageanalysen gesteckt hat, die ihnen einen Notstandsaktionismus alternativlos erscheinen lassen; mit wie vielen und welchen Lobbyisten sie vor und während der Krise worüber gesprochen haben. Kaum einer traut sich, auch nur das schüchternste Fragezeichen hinter irgendeine Infektionsschutzmaßnahme zu setzen. Keinen beschäftigt, ob es irgendwem nützen könnte, dass die Krise für möglichst große Massenpanik sorgt und sich in die Länge zieht. Keinen beschleicht das ungute Gefühl, dass er sich gerade instrumentalisieren lässt – als Handlanger in einem Thriller, dessen Story sich mit der Präzision eines Uhrwerks entfaltet, nach einem Drehbuch, das womöglich schon vor Wuhan geschrieben war. Und … und … und Kurzum, die sogenannte Vierte Gewalt gibt sich nicht weniger panikvirusinfiziert als die Staatsmacht, die sie doch eigentlich auf kritischer Distanz begleiten sollte. Stattdessen kommt sie ungefähr so kraftlos daher wie ein Muskeldystrophie-Kranker im fortgeschrittenen Stadium. Sie kritisieren, dass „Horrorzahlen“ verbreitet würden. Andere meinen, das wären nur die Fakten. Worauf stützen Sie ihre Kritik daran? Sorry, aber die offiziellen Fallzahlen mit harten Fakten zu verwechseln, zeugt von einem Bildungsgrad und IQ, der Anlass zur Sorge gibt. Wie kann ein geistig unbehinderter Erwachsener, und erst recht ein Journalist, allen Ernstes verkennen, dass man mit einem Virus sterben kann, aber nicht unbedingt wegen ihm? Ist es Wasser, das uns alle irgendwann umbringt, weil 100 Prozent aller H2O-Tests an Verstorbenen positiv ausfallen würden? Allein die offiziellen Ansteckungs- und Todesraten sind klinisch bedeutungslos. Wer sie unverdaut an seine Leser oder Zuschauer weiterreicht, im Wissen, welche Urängste er damit schüren hilft, der müsste schleunigst Berufsverbot erhalten. Er verletzt Grundregeln journalistischer Ethik. Warum gibt es keine Kritik an den „Säulenheiligen“ wie dem Robert-Koch-Institut oder dem Virologen Christian Drosten, die den Ton in der Corona-Krise angeben, wie Sie feststellen? Weil sie „die“ Wissenschaft vertreten – oder was Journalisten dafür halten. Echte Wissenschaft kennt aber keine Autoritäten, vor denen man sich ehrfürchtig verneigen muss wie der Katholik vor dem Heiligen Vater. Sie kennt keine unantastbaren Wahrheiten, nur vorläufige Hypothesen. Sie grenzt Kritiker niemals aus, sie übergeht und unterdrückt keine missliebigen Daten. Denn sie lebt von offenem Diskurs. Ignoriertes Wissen Sie vergleichen wie andere die Lage in der ausgerufenen Corona-Pandemie mit den jährlichen Grippewellen. Warum, wie lässt sich das vergleichen? Wie kann man diesen Vergleich unterlassen? Wie kann sich ein Journalist nicht darüber wundern, warum jetzt plötzlich anders verfahren werden muss als bei früheren Grippewellen, die zuverlässig kamen und gingen, wobei sie alljährlich für Millionen Infizierte und Zehntausende Tote sorgten, ohne dass ein Hahn danach gekräht hätte. Wie kann ein Journalist über ärztliche Beobachtungen und wissenschaftliche Studien hinweggehen, die längst übereinstimmend darauf hindeuten, dass SARS-CoV-2 nicht ansteckender, pathogener und tödlicher ist als Influenza- und Herpesviren – dass 50 bis 80 Prozent aller Infizierten völlig symptomfrei bleiben, bis zu 45 Prozent bloß milde, erkältungsähnliche Beschwerden haben? Und dass die Zahl derer, die mit festgestellter Covid-19 sterben, im Zehntelprozent-Bereich verharrt? Warum ist aus Ihrer Sicht die von der Politik angewandte Lösung „weitaus schlimmer als das Problem“? Ist das nicht längst offensichtlich? Was inkompetente, expertenhörige, hyperaktive Regierungen weltweit mit unverhältnismäßigem Seuchenschutz anrichten, verwandelt ganze Länder in Haftanstalten, freiheitliche Demokratien in faschistoide Hygienediktaturen. Es beraubt uns grundlegendster Menschenrechte, vergiftet das geistige Klima, erstickt alles öffentliche Leben, beschwört eine beispiellose Wirtschafts- und Finanzkrise herauf, vernichtet eine irrwitzige Zahl von Arbeitsplätzen, ruiniert berufliche Existenzen. Nicht zuletzt entmündigt und quält es jene Risikogruppen, um deren Schutz es angeblich geht. Verschwiegene Interessen Welche Interessenlagen gibt es hinter dem, was derzeit geschieht? Weil sie nicht auf der Hand liegen, muss sich jeder, der darüber nachzudenken wagt, als Verschwörungstheoretiker verhöhnen lassen. Klar ist: Diese Corona-Lawine kam erst ins Rollen, als die WHO eine Pandemie ausrief. Sie tat dies aufgrund einer rätselhaften Neudefinition dieses Begriffs – vor 2009 bezog er sich auf einen neuartigen Erreger, der weltweit für schwere Krankheitsverläufe sorgt und Todesraten dramatisch erhöht. Seit 2009 genügt hingegen die bloße Verbreitung, unabhängig vom Ausmaß der Gefahr für Leib und Leben. Auf der Suche nach den wahren Hintergründen der Corona-Krise sollte ein Journalist mit intakter Großhirnrinde zuallererst fragen: Wer steckte denn eigentlich hinter der Neudefiniton? Welche Experten veranlassten die WHO dazu, und welche Interessenkonflikte lagen bei ihnen vor? Längst hängt die am Tropf der Arzneimittelindustrie, zu 85 Prozent finanziert sie sich aus Zuwendungen von Big Pharma und pharmanahen Stiftungen, vorneweg die Gates Foundation. Wie auch Journalisten aus dem unsäglichen „Schweinegrippe“-Skandal gelernt haben müssten, kann eine Industrie Milliarden scheffeln, wenn sie es schafft, menschliche Urängste zu schüren. Jede Pandemie eröffnet ein grandioses Geschäftsfeld: für Tests, für Medikamente, für Impfstoffe. Hin und wieder decken Journalisten durchaus den einen oder anderen Bestechungsskandal auf. Anscheinend mangelt es aber so gut wie allen am Blick fürs Ganze. Weltweit ist das Gesundheitswesen chronisch krank – pandemisch verseucht von Profitinteressen. Es ist zu einem außer Rand und Band geratenen Markt verkommen, auf dem der Medizinindustrie, weil sie über irrwitzige finanzielle Mittel verfügt, eine schier grenzenlose Macht zufällt, Verbraucher über Vorzüge und Gefahren ihrer Produkte umfassend zu täuschen, missliebige Wettbewerber zu diskreditieren, Regulierungen zu verhindern, Gesetze zu umgehen, wirksamen Kontrollen auszuweichen, sämtliche Informationsquellen zu vergiften, die Meinungsführer der Schulmedizin als Mietmäuler einzuspannen, Kritiker kaltzustellen, sich alle wichtigen Player gefügig zu machen, selbst Organisationen wie die WHO an die Leine zu legen – zu einem einzigen Zweck: um Gewinne zu maximieren. Riesige Profite Allein die Pharmabranche macht inzwischen 1,1 Billionen Euro Jahresumsatz, bei fabelhaften Gewinnspannen von 30 Prozent und mehr. Davon fließen höchstens 10 bis 15 Prozent in Forschung und Entwicklung, aber mindestens 40 Prozent ins Marketing – die entsprechen mehreren hundert Milliarden Euro pro Jahr. Und Marketing umfasst viel mehr als klassische Werbung – es schließt sämtliche Maßnahmen ein, die Absatz fördern, notfalls auch mittels Lobbyismus, Korruption, Rufmord und verdeckter Propaganda. Unser Gesundheitswesen, man muss es so deutlich sagen, ist weitgehend zu einem Spielball organisierter Kriminalität verkommen – einer wie geschmiert laufenden Versorgungsmaschine, die sich der mit Abstand gewinnträchtigste Wirtschaftszweig dieses Planeten, auch zum Entsetzen mancher Ärzte, längst mafiös zurechtgebaut hat. Er wird damit fortfahren, weltweit. Denn Globalisierung entfesselt den Kapitalismus, solange politische Kontrolle mit ihr nicht Schritt hält. Um so wichtiger wäre ein Journalismus, der investigativ dagegenhält, unerschrocken und unabhängig, geistig wie finanziell. Aber wie könnte er das noch, wo er doch selber längst Teil des Problems geworden ist? Nein, „Lügenpresse“ ist ein gemeines Schimpfwort, denn kaum ein Journalist verbreitet vorsätzlich Unwahrheiten. Aber „Systempresse“ trifft den Nagel auf den Kopf. Fehlende Recherchen Was sind Ihrer Meinung nach die Ursachen für das Verhalten der meisten Journalisten? Ist das Problem mangelndes naturwissenschaftliches Wissen in Redaktionen oder Ignoranz gegenüber wissenschaftlichen Ansichten, die entweder nicht in eine bestimmte beabsichtige „Botschaft“ für einen Artikel, Report usw. passen oder schlichtweg intellektuell nicht verstanden werden? Sensationsgier, Druck von oben, eine unkritische Denke: all das spielt mit. Letztlich versagen heutige Journalisten, vom TV-Nachrichtenmoderator über den Politmagazinmacher bis zum Lokalredakteur, aber vor allem deshalb, weil sie Geisteskinder eines Zeitalters sind, in dem der Szientismus das Christentum als Staatsreligion abgelöst hat. Wie sich nicht erst in der Corona-Krise herausstellt, endet bei heutigen Journalisten auch die gründlichste Recherche spätestens beim Statement des Professors X, des Chef-Virologen Y, des Institutsdirektors Z. Vor der Heiligen Kuh Wissenschaft sinken die meisten andächtig auf die Knie. Wissenschaft, erst recht universitäre, ist heute auch Konkurrenz um Forschungsgelder oder Laborausstattungen. Wie können Journalisten relativ schnell erkennen, ob ein Experte wirklich unabhängig ist oder beispielweise „offene Rechnungen“ mit Kollegen oder staatlichen Stellen begleichen will? Fündig würden sie häufig schon, wenn sie ins Suchfeld bei Google die Namen der Betreffenden eingäben, zusammen mit Stichworten wie „conflicts of interest“. Wenn sie das Internet danach durchforsten würden, welche Personen, Unternehmen und Branchen bei den Arbeitgebern der Betreffenden auf der Liste der Sponsoren und Beiräte auftauchen. Wenn sie sich klarmachen würden, dass auch Wissenschaftler im Besitz einer menschlichen Psyche sind: Auch solche Leute sind nicht frei von Vorurteilen und Rechthaberei, von Neid, Eitelkeit, Geltungssucht und brennendem Ehrgeiz. Auch sie sind korrumpierbar. Sie kaschieren es bloß erfolgreicher. Harald Wiesendanger
- Staatsgründung geplant - Wer macht mit?
An alle panikvirusfreien Mitmenschen mit Durchblick, Mut und Phantasie: Lasst uns endlich gemeinsam das Weite suchen, ehe uns Entsetzen, Fassungslosigkeit und Ohnmachtsgefühle vollends überwältigen und lähmen. Lasst uns irgendwo ein zweites Deutschland gründen und einen hübschen neuen Namen dafür finden. Denn das Maß ist voll, spätestens seit dem ZDF-„Politbarometer“ vom 27. März 2020. Oder wollen wir weiterhin im selben Land leben wie jene - 95 %, welche die staatlichen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus „gerade richtig“ finden oder gar fordern, sie „müssten noch härter ausfallen“? (Bloß 4 % erachten sie für „übertrieben“.) - 95 %, die insbesondere über die geltende Ausgangs-/Kontaktbeschränkung sagen: „Die Regeln sind angemessen“. - 89 %, die der Regierung „ gute Arbeit“ bescheinigen? (Bloß 8 % finden sie „schlecht“.) - die ausgerechnet Markus Söder und Jens Spahn in der Rangfolge der „wichtigsten Politiker“ hinter Kanzlerin Merkel auf Rang 2 und 3 gehievt haben, mit den höchsten Zugewinnen an Popularität? Auf einer Bewertungsskala von -5 bis +5 hat Söder im März auf +1,8 zugelegt (plus 1,0 seit Monatsbeginn), Spahn auf +1,7 (vorher ohne Note, da schlechter als Rang 10). Söder, der sich mit Vorliebe als „harter Hund“ inszeniert, schafft bei den Beliebtheitswerten nun sogar einen Allzeitrekord. Seit Januar konnte er sie um 27 Prozent steigern – sagenhafte 94 % sind jetzt „zufrieden“ mit ihm, wie der am 8. April veröffentlichte „Bayerntrend“ des Bayerischen Rundfunks ergab. (1) Noch nie sei für einen Bundes- oder Landespolitiker ein höherer Wert ermittelt worden, so erklärt der Sender. Er blickt anscheinend nicht bis 1933 zurück … Was verraten solche Umfragewerte über Geist und Charakter von mindestens neun Zehntel unseres Volks? Machen wir uns nichts vor: Die verängstigte Masse, die einer derart inkompetenten, Grundrechte verletztenden Regierung geradezu nordkoreanische Zustimmungsquoten beschert, dürfte jeden künftigen Notstand ebenfalls blindlings mittragen – mit Folgen für uns, die noch viel weiter reichen und länger fortbestehen könnten, als wir gegenwärtig erleben. Den geplanten neuen Staat bewohnen dürfen ausschließlich Personen ohne virenfixierte Angst- und Zwangsneurosen, frei von Hamsteritis, Intoleranz und faschistoider Mitläuferei, ohne Denunziations- und Mobbingneigung, mit Intelligenzquotienten deutlich über 100. Oma und Opa dürfen trotz Grippewelle ungehindert ausgehen und Besuch empfangen, wenn sie möchten und gut auf sich aufpassen. Auch für Mitglieder von sogenannten „Risikogruppen“ gilt weiterhin die freiheitlich-demokratische Grundordnung: Welche Risiken sie eingehen, bleibt ihre Sache; darüber entscheiden dürfen allein sie, solange sie Andere nicht gefährden. Für ihren Schutz sorgt eine informierte, verantwortungsbewusste Gemeinschaft mittels verstärkter Hygiene, Vor- und Rücksicht, wie schon immer vor 2020. Für Journalisten, die während der Corona-Krise zu Hofberichterstattern wurden, gilt ein Einreiseverbot. Alle Ärzte, Wissenschaftler und Anwälte, die sich zur Zeit mit vorbildlicher Zivilcourage politischen Hyperaktivisten und Massenverblödern entgegenstellen, erhalten ein Verdienstkreuz, eine Ehrenbürgerschaft auf Lebenszeit sowie uneingeschränkte Publikationsmöglichkeiten. Der neue Staat wird NICHT der WHO beitreten. Eine Zweigniederlassung des Robert-Koch-Instituts ist nicht vorgesehen. Für Ministerämter wird ein Minimum an Fachkompetenz verlangt, kein Bankkaufmann darf mehr Gesundheitsminister werden, ein ehemaliger Pharmalobbyist ebensowenig. Es besteht eine strikte Kontaktsperre zu Lobbyisten. Das Gesundheitswesen wird verstaatlicht – wo es um Leib und Leben geht, hat Profitmaximierung nichts verloren. Kein neues Arzneimittel erhält seine Zulassung aufgrund der Studien von Herstellern, die am Verkauf verdienen wollen; bestehende Zulassungen werden von unabhängigen Instituten neu überprüft. Vor jeder Impfung sind Nutzen und Risiken sorgfältig gegeneinander abzuwägen. Ärzte dürfen wieder echte Heiler sein. Erfolgreiche Naturheilkundige haben nichts zu befürchten. Psychopharmaka werden durch Zeit, Empathie, liebevolle Zuwendung und Anleitung ersetzt. Alle Lebensmittel mit industriellen Zusätzen tragen das Etikett „Chemo“. Kollektivhypnose ist verboten, Fernsehen wird daher weitgehend abgeschafft. Das unverhältnismäßige Schüren von Massenpanik wird mit Freiheitsstrafen nicht unter 99 Jahren geahndet. Für alle angerichteten volkswirtschaftlichen Schäden haften Bangemacher persönlich. Und ja, für jeden Hintern wird ausreichend Klopapier zur Verfügung stehen. Sachdienliche Hinweise auf geeignete einsame Inseln oder andere in Frage kommende Territorien richtet ihr bitte an: vorstand@stiftung-auswege.de Harald Wiesendanger Anmerkung (1) Zum „Bayerntrend“: https://www.faz.net/2.1652/csu-in-umfragen-bei-absoluter-mehrheit-16717961.html; https://www.sueddeutsche.de/bayern/corona-bayern-markus-soeder-umfrage-1.4872092; https://rp-online.de/politik/deutschland/markus-soeder-kein-politiker-war-jemals-so-beliebt-beliebtheitswert-springt-auf-94-prozent_aid-49983057
- Wegsperren!
Für Sachsens Sozialministerin „im Einzelfall nötig“: Quarantäne-Verweigerer sollen in die Psychiatrie! aktualisiert: 15.1.2021. Du willst dich nicht vor einem Virus fürchten, von dem immer mehr Wissenschaftler und Ärzte feststellen, dass er nicht ansteckender, nicht pathogener, nicht tödlicher ist als Influenza oder Herpes? Dass ein PCR-Test an dir diagnostisch unbrauchbar ist, weißt du ebenso wie dessen Erfinder? Du siehst nicht ein, dass du im Infektionsfall deine Mitmenschen eher gefährdest, als wenn du eine saisonale Grippe durchmachst? Du lässt dich folglich nicht wochenlang in deinem Zuhause einsperren? Du lässt dir nicht Kontakte mit Freunden verbieten? Dann blüht dir – bitte festhalten, Kotzbeutel besorgen, zur Infarktprophylaxe erst mal Entspannungsübungen machen -: eine Zwangseinweisung in die Psychiatrie. Genau dies hält Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) „im Einzelfall“ für erforderlich, wie sie am 10. April erklärte. Wer in Sachsen in Quarantäne muss und sich nicht daran hält, muss damit rechnen, dass er in die Psychiatrie verschleppt, dort mindestens zwei Wochen festgehalten und gegebenenfalls „ruhiggestellt“ wird, bewacht von Polizei. Dazu hat das Bundesland Sachsen bereits in den psychiatrischen Kliniken Altscherbitz, Arnsdorf, Großscheidwitz und Rodewisch insgesamt 22 Zimmer freiräumen lassen. Denn es sei „für unser aller Gesundheit und Leben wichtig, dass die Menschen sich an die Quarantäneanordnungen der Gesundheitsämter halten“, zitiert der Sender MDR die Sozialministerin. „Falls es im Einzelfall dazu kommen sollte, dass sich Menschen den Anordnungen widersetzen, ist es aber notwendig, die von den Gesundheitsämtern angeordneten Maßnahmen mit Zwang durchzusetzen. Dazu ist es möglich, diese Menschen mit einem richterlichen Beschluss in einem geschlossenen Teil eines Krankenhauses unterzubringen.“ Jawohl, ein solches Vorgehen erlaubt Paragraph 30 des Infektionsschutzgesetzes: Wer Anordnungen nicht nachkomme oder bei wem aufgrund bisherigen Verhaltens davon auszugehen sei, dass er ihnen nicht nachkommen werde, der sei „zwangsweise durch Unterbringung in einem abgeschlossenen Krankenhaus oder einem abgeschlossenen Teil eines Krankenhauses abzusondern“. Dort muss er gegebenenfalls „die Maßnahmen zu dulden, die der Aufrechterhaltung eines ordnungsgemäßen Betriebs der Einrichtung oder der Sicherung des Unterbringungszwecks dienen“ – notfalls also auch Zwangsfixierungen und Ruhigstellung mit Psychopharmaka. Warum nicht auch Elektroschocks? In der „modernen“ Psychiatrie feiert die Elektrokonvulsionstherapie, die viele Menschen erst dank des Kinofilms „Einer flog über das Kuckucksnest“ kennenlernten, seit kurzem eine Wiederauferstehung. Derart Weggesperrte macht das Behördendeutsch des Infektionsschutzgesetzes zu „Abgesonderten“ und „Ausscheidern“ (§ 30 Abschnitt 1-3). Damit assoziiert man eher Fäkalien als Menschen. Will der Rechtsstaat damit subtil andeuten, dass er Quarantäne-Verweigerer für ein Stück Sch … hält? Und was lernt ein „Abgesonderter“ aus so einer „Ausscheidung“? Wer sich der Freiheitsberaubung durch eine verrückt gewordene Hygienediktatur widersetzt, der ist: verrückt. Die psychiatrische Internierung von „Uneinsichtigen“ und Gehorsamsverweigerern hat Tradition. Ihrer pseudowissenschaftlichen Diagnostik wegen eignet sich die Psychiatrie seit jeher vortrefflich dazu, sich politisch missbrauchen zu lassen. Totalitäre Regimes bedienen sich mit Vorliebe ihrer Schubläden und Behandlungsmethoden, um Abweichler, sobald sie allzu aufsässig und gefährlich werden, für verrückt zu erklären, einzusperren, notfalls unter Psychodrogen zu setzen - und zu brechen. So erging es dem russischen Schriftsteller Wladimir Bukowski. Ab 1963 saß er zwölf Jahre in psychiatrischen Anstalten ein, nachdem er eben diese Form von Staatsterror gegenüber Andersdenkenden beharrlich angeprangert hatte. Das gleiche Schicksal ereilte die renitente Dichterin Natalia Gorbanewskaja: Über zwei Jahre lang wurde sie wegen einer „träge anwachsenden Schizophrenie“ zwangsbehandelt, nachdem sie sich aus Protest gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings im August 1968 auf den Roten Platz gesetzt und ein Schild hochgehalten hatte: „Für unsere und eure Freiheit!“Ähnliches widerfuhr dem Mediziner Ilmi Umerov, dem stellvertretenden Chef der Medschlis, des inoffiziellen Parlaments der Krim-Tataren: Nach Putins Annektion der Schwarzmeerhalbinsel wurde Umerov, um seinen Geisteszustand zu „evaluieren“, in die Psychiatrie eingewiesen, wie viele weitere Gegner des Moskauer Raubzugs, und dort anderthalb Jahre lag festgehalten. Auch das Dritte Reich sowie die ehemalige DDR „sonderten“ Regimekritiker in die Psychiatrie „ab“, die Volksrepublik China tut es bis heute. Welches andere Teilgebiet der Medizin ließe sich ebenso mühelos zweckentfremden? Zwar stoppte schließlich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer persönlich das Vorhaben seiner Sozialministerin. Doch im Januar 2021 erlebte Köppings Anleihe bei sozialistischen Diktaturen eine Neuauflage. Da sickerten Pläne der sächsischen Landesregierung durch, Menschen künftig in eine Haftanstalt wegzuschließen, falls sie sich nach einem positiven Corona-Test nicht freiwillig in Isolation begeben. Zu diesem Zweck soll eine Einrichtung zur Erstaufnahme von Flüchtlingen in Dresden, die 2017 für 30 Millionen Euro errichtet worden war, zum Corona-Knast umgebaut werden. Im Ernst: Widerspenstige Quarantäne-Brecher, denen eine diagnostisch wertlose PCR-Prozedur höchstwahrscheinlich zu Unrecht eine Infektionsgefahr unterstellt, gehören in eine Hochsicherheitsanlage, hinter meterhohen, mit Stacheldraht gesicherten Zäunen von der Polizei bewacht? Das sächsische Sozialministerium bestätigte auf Nachfrage, es werde „ein Unterbringungsobjekt ertüchtigt“. Gedenken wir der Worte der Heidelberger Rechtsanwältin Beate Bahner, die im April 2020 vor dem Bundesverfassungsgericht mit einem Eilantrag gegen die totalitären Corona-Verordnungen scheiterte: „Unser Rechtsstaat ist soeben gestorben – und wir dürfen ihn noch nicht einmal gemeinsam beerdigen“, denn es herrscht ja Versammlungsverbot. Harald Wiesendanger Anmerkungen Die „Absonderungen“ der sächsischen Sozialministerin zum Nachlesen: https://www.mdr.de/nachrichten/panorama/corona-quarantaene-verweigerer-strafen-einsperren-100.html https://www.welt.de/politik/deutschland/article207198029/Coronavirus-Sachsen-will-Quarantaene-Verweigerer-in-Psychiatrien-sperren.html Das neugefasste Infektionsschutzgesetz: https://www.gesetze-im-internet.de/ifsg/__30.html Foto Petra Köpping: © Sandro Halank, CC-BY-SA 3.0, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported
- Enträtselt: die magische Macht von Lockdowns
Kurz bevor Ebbe einsetzt, steht ein Dreikäsehoch am Strand. Mit vollen Backen pustet er Richtung Meer. Kaum beginnt sich das Wasser zurückzuziehen, da ruft er begeistert aus: „HA! MEINE MASSNAHME BEGINNT ZU GREIFEN!“ Genauso lächerlich machen sich Regierungen und Behörden, wenn sie uns weiszumachen versuchen, das „Abflachen“ irgendwelcher Kurven, das Sinken von Inzidenzen sei ihrem entschlossenen Krisenmanagement zu verdanken. Grippewellen kommen und gehen wie Gezeiten. Dass die angebliche „Jahrhundert-Pandemie“, zumindest aber ihre soundsovielte Welle, just im Frühjahr abzuklingen beginnt, ist genau das, was man von einer hundsgewöhnlichen Grippezeit von vornherein erwartet hätte. Auch das Timing ist nicht sensationeller als die Wasserbewegung von Ozeanen. Im statistischen Durchschnitt gilt die 40/20 Regel: Eine Grippesaison – der Zeitraum, in dem die Krankheitserreger hauptsächlich die Runde machen - beginnt in der 40. Kalenderwoche (Anfang Oktober) und endet in der 20. (Mitte Mai). Eine GrippeWELLE – ein Zeitraum erhöhter Erregeraktivität – pflegte in den vergangenen Jahren meist im Januar zu beginnen und drei bis vier Monate zu dauern. Endete sie etwa erst dank entschlossen durchgreifender Infektionsschützer? Harald Wiesendanger
- Was nun, Herr Kurz?
Eine Studie der Medizinischen Universität Wien legt nahe, mit der „Jahrhundert-Pandemie“, als die sie Österreichs Regierungschef Sebastian Kurz panisch beschwor, gelassener umzugehen. Als das chinesische Panikvirus Europa erreichte, griff kaum ein Land härter durch als Österreich. Zügig verwandelte sich die Alpenrepublik in eine polizeilich überwachte Quarantänestation – in Erwartung überfüllter Intensivstationen, massenhaft nach Luft schnappender Senioren, Leichenbergen mindestens so hoch wie der Stephansdom. Kanzler Sebastian Kurz profilierte sich als knallharter Durchgreifer. „Die Zuwächse bei den Todesraten sind enorm“, so machte er seinen zähneklappernden Landsleuten weis. „Die Sterblichkeit ist um ein Zehn- bis Dreißigfaches höher als bei der regulären Grippe.“ Eine Studie der Medizinischen Universität Wien liefert ebenso bezeichnende wie hochpeinliche Ergebnisse, die den vermeintlichen Notstand als Hirngespinst entlarven. In Wahrheit ist die Sterberate in Österreich, wie übrigens auch in fast allen übrigen EU-Ländern, keineswegs sprunghaft angestiegen – in keiner Generation, nicht einmal bei den Hochbetagten. Im Gegenteil: In allen Altersgruppen hat sie sich im ersten Vierteljahr 2020 entlang oder unterhalb des langjährigen Durchschnitts bewegt. (Siehe Grafik.) Wie viele Experten außerhalb des Robert-Koch-Instituts und der Berliner Charité bezweifeln eigentlich noch, dass für Deutschlands Bangemacher ebenfalls in Kürze eine blamable Rolle rückwärts fällig ist? Eine vierköpfige Forschungsgruppe um Professor Dr. Martin Posch vom Institut für Medizinische Statistik der Universität Wien analysierte alle österreichischen Todesfälle, welche das Gesundheitsministerium bis zum 31. März als Covid-19-Opfer auswies. „Vergleichen wir das normale Sterberisiko mit den bisherigen Covid-19-Mortalitätsraten, so sehen wir, dass die Kurven nahezu parallel verlaufen“,so stellt Prof. Posch klar. „Dies legt nahe, dass das Risiko, mit Covid-19 zu versterben, im wesentlichen proportional zum normalen Risiko für die jeweilige Altersklasse ist.“ Kurzum: Vermeintliche „Killerkeim“-Opfer tun ihren letzten Atemzug altersgemäß. Im übrigen wirft Prof. Posch, von 2011-2012 Statistikexperte bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA), die naheliegende Frage auf, „ob das Risiko durch Covid-19 ein ZUSÄTZLICHES Risiko ist“ – oder „ob zum Großteil jene Menschen sterben, die ohnehin verstorben wären. Wie viele Lebensjahre man durch eine Covid-19-Infektion verliert, ist unbekannt.“ Es ist „immer gut, sich daran zu erinnern, dass wir alle einmal sterben werden“, so zitiert er Prof. David Spiegelhalter, einen Statistiker der Cambridge University. „Die Mortalitätsrate des Menschen ist letztlich 100 %.“ Wie wahr. Wie wäre es allmählich mit Vorbereitungen zum Rücktritt, Herr Kurz? Harald Wiesendanger Anmerkung Zu Kurz´ düsteren Corona-Prognosen: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/oesterreich-drastische-massnahmen-gegen-coronavirus,RsyDINm Zur Studie als PDF online: https://cemsiis.meduniwien.ac.at/fileadmin/cemsiis/MS/data/2020_04_06_COVID_19_Analyse_Sterbezahlen.pdf Foto S. Kurz: www.kremlin.ru/events/president/news/56951/photos
- „Völlig überzogene Angst“
Ein Medizinprofessor der Uni Hamburg widerspricht Bangemachern: „Ohne Vorerkrankung ist an Covid-19 noch keiner gestorben.“ „Eine vergleichsweise harmlose Viruserkrankung“ sieht der Hamburger Rechtsmediziner Professor Dr. Klaus Püschel in Covid-19; die Deutschen müssten lernen, damit zu leben, und zwar ohne Quarantäne. Folglich appelliert er eindringlich an Bundeskanzlerin Angela Merkel, Deutschland langsam wieder aufzumachen: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür.“ Und er fügte hinzu: «Die Zeit der Virologen ist vorbei. Wir sollten jetzt andere fragen, was in der Coronakrise das Richtige ist, etwa die Intensivmediziner.» Aber wer fragt ihn schon, wer fragt andere Abweichler von der offiziellen Paniklinie? Professor Püschel, bis Oktober 2020 Direktor des Instituts für Rechtsmedizin im Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, untersuchte Verstorbene, bei denen eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus vorlag. KEIN EINZIGER war frei von schweren Vorerkrankungen: „ALLE hatten Krebs, eine chronische Lungenerkrankung, waren starke Raucher oder fettleibig, litten an Diabetes oder hatten eine Herz-Kreislauf-Erkrankung.“ Daran „wären sie, auch wenn das hart klingt, alle im Verlauf dieses Jahres gestorben», sagt Prof. Püschel. SARS-CoV-2 sei lediglich der letzte Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Die unsaubere Zählweise des Robert-Koch-Instituts, das am Fließband Horrorstatistiken produziert, kritisiert Prof. Püschel entsprechend scharf: „Ohne eine pathologische oder rechtsmedizinische Untersuchung eines Leichnams ist nicht zu unterscheiden, ob ein Todesfall in Folge einer Corona-Infektion vorliegt oder ob es sich um eine andere Todesursache handelt, die mit einer Corona-Infektion zufällig assoziiert ist.“ Prof. Püschel liegt viel daran, die verängstigte, von Politikern und Medien in eine regelrechte Massenhysterie getriebene Bevölkerung zu beruhigen: „Durch eine starke Fokussierung auf die eher negativen Abläufe werden Ängste geschürt, die sehr belasten“, erklärt der Mediziner. Für Todesangst bestehe kein Grund: „Covid-19 ist nur im Ausnahmefall eine tödliche Krankheit, in den meisten Fällen aber eine überwiegend harmlos verlaufende Virusinfektion.“ Und so „beeinflusst dieses Virus in einer völlig überzogenen Weise unser Leben. Das steht in keinem Verhältnis zu der Gefahr, die von ihm ausgeht. Ich bin überzeugt, dass sich die Corona-Sterblichkeit nicht mal als Peak (Gipfel) in der Jahressterblichkeit bemerkbar machen wird.“ Was hält Professor Püschel demnach vom staatlichen Krisenmanagement? „Als Arzt hätte ich andere Entscheidungen getroffen.“ Püschels Standpunkt unterstützt Prof. Dr. med. Michael Schulte-Markwort, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Hamburg: „Keine der Zahlen, die wir kennen, rechtfertigt die Angst, die in Deutschland vor dem Virus geschürt wird.“ Nach seinem Eindruck verselbstständigt sich diese Angst allmählich derart, dass gute Nachrichten im Zusammenhang mit dem Virus gar nicht mehr wahrgenommen werden. Harald Wiesendanger Zum Nachlesen: https://www.welt.de/regionales/hamburg/article207270421/Experte-Pueschel-Zeit-der-Virologen-ist-vorbei.html https://www.hamburg.de/nachrichten-hamburg/13855666/experte-pueschel-zeit-der-virologen-ist-vorbei/ https://www.abendblatt.de/hamburg/article228828787/rechtsmedizin-pueschel-hamburg-corona-virus-infektion-covid-19-coronavirus-krise-patienten-krankenhaeuser-kliniken-infektionsrate-krankheit-pandemie-test-lungenkrankheit-sars-cov-epidemie-sars-cov-2.html https://www.deutschland-kurier.org/einer-der-besten-rechtsmediziner-deutschlands-sagt-corona-angst-ist-voellig-ueberzogen/ https://www.mopo.de/hamburg/rechtsmediziner--ohne-vorerkrankung-ist-in-hamburg-an-covid-19-noch-keiner-gestorben--36508928 https://www.bild.de/bild-plus/regional/hamburg/hamburg-aktuell/koryphaee-prof-dr-klaus-pueschel-ich-untersuche-die-corona-leichen-69776182,view=conversionToLogin.bild.html; https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/hamburger-kritisieren-falsche-rki-zaehlweise-rechtsmediziner-covid-19-ist-nur-im-ausnahmefall-eine-toedliche-krankheit-a3206613.html
- In Schutzhaft
Das Heim als Gefängnis - Was tut die Hygienedikatur unseren Alten an? Psychische Gewalt ist ein Straftatbestand, der nach § 223 Strafgesetzbuch mit Freiheitsentzug bis zu fünf Jahren geahndet werden kann. Mindestens die Höchststrafe verdient jeder, der politisch mitzuverantworten hat, was der sogenannte Rechtsstaat gnadenlos seinen Senioren antut. Ab Mitte März 2020 verwandelten überstürzte Corona-Verordnungen Deutschlands rund 14.000 Heime für 1,1 Millionen stationär betreute Alte und Pflegebedürftige faktisch in Gefängnisse, abgeriegelt wie Hochsicherheitstrakte. Keiner darf mehr raus, frische Luft gibt es nur noch durchs geöffnete Fenster. Ausgangssperren verbieten selbst den Spaziergang im Heimgarten: Diese Restfreiheit könnte nämlich dazu „missbraucht“ werden, Verwandte zu treffen. Rein dürfen nicht einmal engste Angehörige, es sei denn exitusnah, zum endgültigen Abschiednehmen – doch selbst das ist unsicher, es bedarf einer „ausnahmsweisen“ Genehmigung. Aus Heimzimmern sind Gefängniszellen geworden. Auch für die Insassen untereinander gilt strikte Kontaktsperre. Keiner darf mehr beim Zimmernachbarn vorbeischauen, mit ihm auf dem Flur ein Schwätzchen halten, im Gemeinschaftsraum Karten spielen. Gemeinsame Mahlzeiten, die sozialen Highlights jedes Heimalltags, sind gestrichen, wie jegliches sonstige Miteinander, vom Singen übers Basteln bis zur Gruppengymnastik. Die Folgen sind: schrecklich, herzzerreißend, schlicht verheerend. Schon in „normalen“ Zeiten sozial isoliert und vereinsamt, das nahe Lebensende vor Augen, versinken weggesperrte Senioren nun erst recht in Trauer, Verzweiflung, Resignation, ohnmächtiger Wut. Schon vor Corona litten mindestens 15 Prozent der über 65-Jährigen an einer Depression – wie viele sind es wohl inzwischen? Aber wie sollten sie sich der Schikane widersetzen, auf ihren verfassungsmäßigen Grundrechten bestehen, wenn dies nicht einmal der Generation ihrer Kinder gelingt? Wie muss es erst den Dementen gehen, die überhaupt nicht begreifen, was mit ihnen geschieht? Ihr Anteil an den Heimbewohnern liegt mittlerweile bei über 70 Prozent. Viele Demenzkranke „haben einen großen Bewegungsdrang“, erklärt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso); „man kann ihnen nicht erklären, warum sie auf ihren Zimmern bleiben sollen.“ Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, weiß vom Fall einer Demenzkranken, die nur Essen zu sich nimmt, wenn ihr Mann bei ihr ist. „In solchen Fällen müsste der Kontakt ermöglicht werden. (…) Bei allem Verständnis für strenge Regeln muss man Menschlichkeit und Augenmaß walten lassen.“ Doch wir befinden uns ja im „Krieg“ (Macron), und wann war Krieg jemals menschlich? Keiner hat Heiminsassen je gefragt, ob sie auf den umfassenden Seuchenschutz, den der Staat ihnen aufzwingt, überhaupt Wert legen. Weshalb müssen sich freie Bürger, bloß weil sie einer sogenannten „Risikogruppe“ angehören, wie Unzurechnungsfähige gängeln lassen – als ob die allermeisten nicht willens und imstande wären, auf sich selber aufzupassen? Leben ist stets lebensgefährlich, erst recht am Lebensabend – die Mortalität menschlicher Existenz beträgt letztlich 100 %. Welche gesundheitlichen Risiken Opa in Kauf nehmen oder vermeiden will: Sollte das nicht ihm überlassen bleiben, wie Rauchen und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und minderwertige Ernährung? Und warum muss eine freie Gesellschaft mündiger Bürger plötzlich anders verfahren als bei früheren Grippewellen, die zuverlässig kamen und gingen, wobei sie alljährlich für Millionen Infizierte und Zehntausende Tote sorgten, insbesondere unter Senioren, ohne dass ein Hahn danach gekräht hätte? Keinem politisch Verantwortlichen scheint aufzufallen oder zu kümmern, dass die vermeintliche „Lösung“ schon jetzt weitaus schlimmer ist als das Problem, auch im Pflegebereich. Dass sich alle Heimbewohner widerstandslos damit abfinden, ist unwahrscheinlich. Wie viele setzen sich wütend gegen die Freiheitsberaubung zur Wehr? Wie viele werden deswegen, hinter verschlossenen Türen, von überforderten Pflegern ans Bett gefesselt, mit Spritzen und Tabletten ruhiggestellt? Wir wissen es nicht. Zuhören, beruhigen, trösten, erklären: all dies wäre im Heimalltag jetzt wichtiger denn je. Doch dafür haben Pflegekräfte momentan noch weniger Zeit und Nerven als ohnehin. Viele schuften für mindestens Zwei – wer positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde, muss zu Hause bleiben, selbst wenn er keinerlei Symptome zeigt. Erst recht fällt er aus, sobald er sich ein wenig erkältet fühlt. Diese Ausfälle treiben den üblichen Pflegenotstand auf die Spitze, ausgerechnet jetzt, wo er sich noch schlimmer auswirkt als vor der Krise. Vor Coronazeiten beschränkten sich Entmündigungen auf geistig Schwerbehinderte – nun sind sämtliche Alte entrechtet, und kein Richter schreitet ein. Mit wachem Geist verfolgen viele unter ihnen die Nachrichtenlage. Auf allen Kanälen vernehmen sie Schreckensprognosen: Wir stünden „erst am Anfang der Pandemie“, die „Welle“ komme erst noch, eine zweite könne im Herbst folgen, und überhaupt: Womöglich begleite und verändere Corona unseren Alltag, bis ein Impfstoff da ist. Was müssen daraus Senioren schließen, deren durchschnittliche Verweildauer im Pflegeheim je nach Statistik bei anderthalb bis zwei Jahren liegt? Zurecht befürchten sie, dass ihre Einzelhaft womöglich erst im Sarg endet. Und wie steht es mit jenen, denen heute schon klar ist, dass ihnen wohl nur noch wenige Tage oder Wochen bleiben? „Ein sterbender alter Mensch muss nicht mehr vor einem Virus geschützt werden“, meint Manfred Stegger, Vorsitzender der Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebedürftige Menschen (BIVA). Warum kümmert niemanden, was die Betroffenen selbst wollen? Wie viele würden perfektionierte Infektionsverhütung über zwischenmenschlichen, moralischen und geistlichen Beistand im allerletzten Lebensabschnitt stellen? Wie vielen geht strengstmöglicher Virenschutz bloß deswegen über alles, weil sie einem haarsträubenden Zerrbild aufsitzen, das ihnen Mainstream-Medien verantwortungslos eintrichtern? Sie fügen sich, weil sie die Irreführung nicht durchschauen, ebensowenig wie anscheinend ihre Heimleitung. Wer klärt Senioren, wie den Rest der Bevölkerung, endlich darüber auf, dass die Sterblichkeit bei Covid-19 kaum höher liegt als bei einer saisonalen Influenza? Wer sagt unseren Alten, dass so gut wie alle angeblichen Covid-19-Opfer zwar MIT dem Virus, aber nicht AN ihm gestorben sind? Dass fast immer mehrere schwere Vorerkrankungen vorlagen, denen die Betroffenen ohnehin in Kürze erlegen wären? Dass das Durchschnittsalter der testpositiven Verstorbenen bei über 80 Jahren liegt? Wer begegnet der Panik mit Forschungsergebnissen, denen zufolge selbst unter den 70- bis 79-Jährigen nach einer Infektion 40 bis 70% völlig symptomfrei bleiben und viele weitere bloß milde Symptome zeigen? (1) In England sorgt soeben eine 106-Jährige für Schlagzeilen: Vor drei Wochen war sie mit einer Covid-19-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert worden – sie überlebte, Ärzte erklärten sie nun für vollständig genesen. Pfleger Andreas U. berichtet KLARTEXT von einer „90-Jährigen, die Corona hatte. Drei Tage Schnupfen und Husten – und rum war´s. Jetzt ist sie wieder gesund.“ Auch wenn das Virus ein Heim besucht und durchseucht, ist damit keineswegs schon das Todesurteil über sämtliche Insassen gefallen. Selbst im besonders gebeutelten Italien verstarben lediglich 3,2 % der Pflegeheimbewohner mit SARS-CoV-2-Infektion, in Spanien 2,5 %. In vier weiteren Ländern, aus denen Zahlen vorliegen, lag die Sterbequote unter einem Prozent: von Belgien (0,8 %) über Frankreich (0,2 – 0,7 %) bis Irland (0,5 %). (2) Wer beruhigt die Senioren, dass ein positives Testergebnis keineswegs zuverlässig SARS-CoV-2-Befall anzeigt? Die Fehleranfälligkeit der üblichen PCR-Virentests ist in Fachkreisen seit langem bekannt: Jede zweite Testung fällt „falsch-positiv“ aus – sie stempelt den Virenfreien zum Befallenen. 2003 wurde etwa in einem kanadischen Pflegeheim eine Masseninfektion mit SARS-Coronaviren „nachgewiesen“, die sich später als gewöhnliche Erkältungsviren herausstellten. In einem deutschen Pflegeheim wurde ein 84 Jahre alter Mann positiv auf Covid-19 getestet, woraufhin die gesamte Einrichtung unter Quarantäne gestellt und Massentests durchgeführt wurden. Das erste Testergebnis stellte sich später jedoch als falsch heraus – in Wahrheit hatte sich der Betreffende mit einer älteren, harmloseren Variante des Coronavirus infiziert, wie ein Folgetest bestätigte. Wer klärt Senioren darüber auf, dass all die Horrorstatistiken, die sie verängstigen, auf unsauberer Datensammelei beruhen? So wird jemand automatisch zum „Corona-Opfer“, wenn ein posthumer Virentest positiv ausfiel – oder der Betreffende Erkältungssymptome zeigte, die irgendwie auch zum klinischen Bild von Covid-19 passen. Über derart „merkwürdige Todesfälle“ wunderte sich ausländisches Fachpersonal in Pflegeheimen in der Lombardei: „So wurden in der Stadt Gromo mehrere Fälle registriert, in denen angebliche Coronavirus-Infizierte einfach eingeschlafen und nicht wieder erwacht sind. Bei den Verstorbenen wurden bis dahin keine ernstzunehmenden Symptome der Krankheit festgestellt. Wie der Direktor des Seniorenheims später präzisierte, sei unklar, ob die Gestorbenen tatsächlich mit dem Coronavirus infiziert waren, denn niemand in dem Heim sei darauf getestet worden.“ Zumindest ein Teil der testpositiven Alten dürfte weniger dem Coronavirus selbst erliegen als extremer Anspannung, in Erwartung des schrecklichen Killers. Andauernde Angst führt zu Stress; Stress erhöht die Ausschüttung von Cortisol; zuviel Cortisol sorgt für Bluthochdruck, schadet dem Herzen und unterdrückt Abwehrreaktionen des körpereigenen Immunsystems. Berichten aus Deutschland und Italien zufolge verstarben Pflegeheimbewohner plötzlich unmittelbar nach Testung - ohne die geringsten Symptome. Seit Hysterie den Planeten erfasste, ist es zum unerhörten Skandal geworden, dass Hochbetagte zu sterben pflegen. In Deutschlands Pflegeheimen tun es jeden Tag 900. „Auch vor Corona kam es in Wintermonaten häufig vor, dass in relativ kurzer Zeit viele Heimbewohner starben, ohne dass hier Fernsehteams vor der Tür standen und in Schutzanzüge gehüllte Personen gezeigt werden, die sich heldenhaft der Infektionsgefahr aussetzen“, so stellt das Fachmagazin Pflege prisma klar. Eine Physiotherapeutin, die seit 20 Jahren mit den Bewohnern eines großen Pflegeheims arbeitet, schreibt: „Ja, es wird gestorben … jeden Tag. Wir hatten die Schweinegrippe, Ehec, Influenza und weiß der Kuckuck was da noch so durchgefegt ist. Wir hatten in einem Jahr 64 Tote in 4 Monaten… Die Schwester schaut morgens in ein Appartement und findet einen toten alten Menschen vor. Oft wägen wir ab, ob es noch Sinn macht, den Bewohner ins Krankenhaus zu schicken.“ An einem einzigen Märztag 2018, dem 3.3. beispielsweise, verstarben bundesweit 2302 Menschen über 80 Jahren (s. Grafik: Statistik) – kein Hahn krähte danach. Hätte man ihre Leichen schon damals nach diesen oder jenen Viren abgesucht, wäre man mit Sicherheit fündig geworden. Ab Beginn der „Corona-Krise“ bis 31. März 2020 verstarben rund 400 Deutsche über 80 Jahren mit Covid-19-Diagnose – und plötzlich ist der Teufel los. Im übrigen ist die entwürdigende Inhaftierung unserer Alten, ohne Anhörung und Gerichtsbeschluss, nicht bloß grausam, sondern hirnrissig. Nichts verdeutlicht den Irrwitz mehr als der Umstand, dass Heimbewohner ja durchaus weiterhin Besuch bekommen dürfen, und dies mehrmals täglich: nämlich von ihren Pflegern. Mit diesen kommt es am laufenden Band zu Kontakten, zumeist solchen, die den gebotenen Sicherheitsabstand von 1,5 bis 2 Metern sträflichst verletzen: sei es beim Verabreichen von Medikamenten, beim Verbinden von Wunden, beim Waschen, beim Füttern, beim Toilettengang. Ja gewiss, Pflegekräfte sind angehalten, auf Hygiene zu achten, sie tragen Atemmasken und Schutzanzüge, sie desinfizieren ihre Hände. Doch warum sollten Verwandte, Freunde, Nachbarn, wenn sie zu Besuch kommen, außerstande sein, die gleichen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen? (Selbst der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Klaus Reinhardt, fordert, unter diesen Umständen Heimbesuche zu gestatten. Und warum sollte ein Großteil der Senioren nicht selbst zu solchen Vorkehrungen willens und fähig sein, bevor sie einander begegnen? Richtig: Die Kinder und Enkel, die Kollegen, die Nachbarn könnten Viren einschleppen, die sie sich zu Hause, am Arbeitsplatz, im Supermarkt, auf der Straße eingefangen haben. Aber besteht bei den Pflegekräften nicht exakt dasselbe Risiko? Verbringen sie ihre freie Zeit etwa ausschließlich in hermetisch abgeschlossenen Quarantänezelten? Um wirklich auf Nummer Sicher zu gehen, müsste auch für das gesamte Heimpersonal rund um die Uhr Ausgangssperre herrschen: KEINER verlässt das Heim, auch sie nicht. Wer drin ist, bleibt es. Wasser, Essen, frische Kleidung, Medikamente und Klorollen müssten eine Sicherheitsschleuse passieren. Unseren Alten hat panisch-hysterische Corona-Politik eine Absurdität aufgenötigt, die vorher undenkbar schien: Blindlings auf die Spitze getrieben, kann Fürsorge in Unmenschlichkeit umschlagen. Wo pennen zur Zeit eigentlich Staatsanwälte und Verfassungsrichter? Mit einem aufgezwungenen Leben im Käfig mögen Hamster, Ziervögel und Zwergkaninchen klarkommen – für Menschen, gleich welchen Alters, ist es eine inhumane Zumutung, die sie nicht nur ihrer Freiheit und Selbstbestimmung beraubt, sondern auch ihrer Würde. Was unterscheidet in Spahnland Heimbewohner noch von Strafgefangenen? Letztere sitzen wenigstens gratis ein – ein Heimplatz hingegen kostet im Schnitt über 2000 Euro pro Monat. Die humanere Alternative zu einem totalitären Staatsinterventionismus, dem das „Abflachen der Kurve“ über alles geht, wäre eine stoisch-libertäre Haltung, die auf den Grundsätzen der freiheitlichen Ethik und der Menschenrechte beruht. Ihre Kernbotschaft lautet: Lebe weiter wie gewohnt, lass dich nicht verrückt machen, pass auf dich und Andere auf. Derzeit gibt es noch nicht mehr Todesfälle als üblich. Also hast du keinen vernünftigen Grund zur Panik. Falls die Sterberate ansteigen sollte, begrabe die Toten in Würde. Die Überlebenden mögen dann ihr Leben nach bestem Wissen und Gewissen weiterführen, bis auch sie an die Reihe kommen. Und sie werden es ganz sicher, mit und ohne Covid-19. Meine Mutter ist 87. Seit 13 Jahren wohnt sie in einem Hamburger Pflegeheim – allein in einem Einzelzimmer, mein Vater ist seit fünfzehn Jahren tot. Seit ihr vor 22 Jahren wegen eines bösartigen Tumors Teile der Zunge weggeschnitten wurden, tut sie ihr bei jeder kleinsten Bewegung weh. Metastasen im Hals, der Schilddrüse, im Kiefer, im rechten Lungenflügel führten zu 15 Krebsoperationen, an die sich 35 Bestrahlungen anschlossen; diese Therapien haben meiner Mutter vielleicht das Leben gerettet, sie aber auch entstellt und ihr chronische Schmerzen beschert, die hochdosierte Analgetika mehr schlecht als recht dämpfen. Eine unaufhaltsame Makuladegeneration hat sie auf beiden Augen erblinden lassen. Seit zwei schweren Stürzen, bei denen sie sich den rechten Oberarm und die linke Hüfte brach, ist sie an den Rollstuhl gefesselt. Anschluss an andere Heimbewohner hat sie nie gefunden. Flüssigkeit muss ihr über eine Magensonde zugeführt werden, weil sie nicht mehr trinken kann, ohne sich zu verschlucken. Essen kann sie nur noch Weiches und Püriertes. Von ständig wechselnden, gestressten Pflegekräften abgesehen, haben in all den Jahren nur ihre beiden Söhne mit deren Familien ihr Zimmer betreten. Und diese Kontakte brachten wenigstens für eine kurze Weile etwas Licht in ihre dunkle, trostlose Erlebniswelt. Das ist nun vorbei. Gemäß der „Verordnung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 in der Freien und Hansestadt Hamburg“ vom 9. April, § 15, Absatz 1, „dürfen Wohneinrichtungen der Pflege ´(…) zu Besuchszwecken nicht betreten werden“. Einzige Ausnahmen, nach § 15 Absatz 4: „therapeutisch, medizinisch, zur Erledigung von Rechtsgeschäften oder zur Seelsorge notwendige Besuche“ – damit können Kinder und Enkel meiner Mama nicht dienen. „Träger von Wohneinrichtungen dürfen weitere Ausnahmen von diesen Besuchs- und Betretungsverboten bei berechtigtem Interesse im Einzelfall, zum Beispiel im Rahmen der Sterbebegleitung, gegebenenfalls unter Auflagen, zulassen.“ Das heißt: Nicht einmal wenn meine Mutter im Sterben liegt, hat sie ein garantiertes Recht, ihre Kinder zu sehen – es sei denn, es wird „zugelassen“, so als handle es sich um einen huldvollen Gnadenakt, für den man jenen, die ihn gewähren, in tiefster Dankbarkeit die desinfizierten Füße küssen müsste. Geistig noch hellwach, trauert meine Mutter stumm vor sich hin, einsam und verzweifelt, wenn sie nicht gerade ein Anruf von uns Kindern für ein paar Minuten ablenkt und tröstet. Ob ich sie jemals wiedersehen werde? Ob ich sie noch ein letztes Mal in den Arm nehmen kann? Glaubt ein Jens Spahn, ein Markus Söder, eine Angela Merkel allen Ernstes, dass ein 87-jähriger Mensch, der so viel durchmachen musste wie meine Mutter und den baldigen Tod eher als Erlösung empfände, auf die sadistische Überfürsorge einer Hygienediktatur den geringsten Wert legt? Ist sie die Einzige, die lieber heute als morgen die Augen für immer schließen würde, ein letztes Mal die Stimmen ihrer Kinder hörend und deren Hände haltend, als dieser Isolationsfolter weiterhin unbefristet ausgesetzt zu sein? Harald Wiesendanger Anmerkungen (1) https://www.niid.go.jp/niid/en/2019-ncov-e/9407-covid-dp-fe-01.html; https://ltccovid.org/2020/04/12/mortality-associated-with-covid-19-outbreaks-in-care-homes-early-international-evidence/; https://www.srf.ch/news/regional/zuerich-schaffhausen/corona-uebersicht-zh-und-sh-mietzinsreduktion-fuer-kantonale-gewerbeliegenschaften (2) https://swprs.org/covid-19-hinweis-ii/, Abschnitt „Pflegeheime“; Original: https://ltccovid.org/2020/04/12/mortality-associated-with-covid-19-outbreaks-in-care-homes-early-international-evidence/
- Breaking News: Bundesregierung in Quarantäne!
Seit heute befinden sich Kanzlerin Angela Merkel und ihr gesamtes Kabinett in Quarantäne. Virentests hatten zuvor einen Befall durch SARS-CoV-2 bestätigt. Als Auslöser der Infektionskette gilt Jens Spahn – er könnte sich in einem überfüllten Lift angesteckt haben. Die Amtsgeschäfte der Kanzlerin übernimmt vorläufig Dr. Wolfgang Wodarg, den Posten des Gesundheitsministers Professor Sucharit Bhakdi, die Ressorts Wirtschaft und Finanzen die Professoren Stefan Homburg und Professor Anthony Mueller. Justizminister wird interimsweise Dr. Reiner Füllmich, seine Staatssekretärin die Anwältin Beate Bahner. Zum Regierungssprecher wird Boris Reitschuster berufen. Nach Angaben des Generalbundesanwalts wird das gesamte Kabinett Merkel nach Ablauf der zweiwöchigen Quarantänefrist umgehend in Untersuchungshaft genommen und in die Justizvollzugsanstalt Berlin-Friedrichshain verlegt. Eine Freilassung auf Kaution wird abgelehnt, da Fluchtgefahr besteht. Ermittelt wird gegen das Kabinett Merkel wegen des dringenden Tatverdachts der unverhältnismäßigen Freiheitsberaubung in 83 Millionen Fällen, der Anstiftung und Beihilfe zur psychischen Gewalt gegen Heiminsassen, der Mitgliedschaft in einer staatsterroristischen Vereinigung, der umfassenden Täuschung des deutschen Volkes, der mutwilligen Zerstörung der Wirtschaft, des Bruchs abgelegter Amtseide. Für den Fall, dass weitere Ermittlungen auf verminderte Zurechnungsfähigkeit hindeuten, hat Sachsens Sozialministerin Petra Köpping angeboten, eine ausreichende Anzahl Zimmer in den psychiatrischen Kliniken Altscherbitz, Arnsdorf, Großscheidwitz und Rodewisch freiräumen zu lassen. Zur Neueröffnung des seit längerem verwaisten Bundesverfassungsgerichts übernimmt die Strafrechtlerin Jessica Hamed den Vorsitz. Ihr seit Frühjahr 2020 paralysierter Amtsvorgänger erhält den nächsten freiwerdenden Platz auf einer Intensivstation; da bundesweit eine Aufnahmesperre für Nicht-Corona-Patienten besteht, wird er dringlichkeitshalber mit SARS-CoV-2 infiziert. Unter Berufung auf eine Notstandslage ließ Bayerns Ministerpräsident Markus Söder umgehend sämtliche TV-Sendeanlagen abschalten, Internetverbindungen kappen und Zeitungsdruckereien schließen. „Die unerfreulichen Neuigkeiten aus Berlin könnten unsere hiesige Bevölkerung unnötig verunsichern, ihren Kooperationswillen schwächen und die alternativlosen Infektionsschutzbemühungen der Landesregierung unterlaufen“, so verlautete aus der Staatskanzlei in München. Im übrigen stehe er, Söder, für Wodargs Nachfolge jederzeit bereit. Jüngsten Umfragen zufolge würden 95 % aller Wahlberechtigten seine Kanzlerschaft begrüßen; die übrigen 5 % favorisieren Kim Jong-un. Unterdessen erwägt das Land Nordrhein-Westfalen, seine 18 Millionen Bürger vorsorglich in ein Quarantänelager im Teutoburger Wald zu deportieren. Eine besonders aggressive Mutation des neuartigen Coronavirus hatte sich vor wenigen Tagen Ministerpräsident Armin Laschet eingefangen und nach Düsseldorf eingeschleppt, nachdem er mit seiner Atemschutzmaske den Mund bedeckte, sie aber nicht über die Nase zog. Harald Wiesendanger
- Auch Eidgenossen wundern sich: Wo bleibt er nur, der „Killerkeim“?
Wie in Deutschland, so auch in der Schweiz: Schon deutlich vor dem ersten „Lockdown“ im Frühjahr 2020 ebbte die Covid-19-Epidemie ab. Dies belegt der Infektiologe Professor Dr. Pietro Vernazza anhand von Daten der ETH Zürich und des Robert-Koch-Instituts. „Diese Resultate enthalten Zündstoff.“ Schon deutlich VOR Einführung des „Lockdowns“ war die Covid-19-Epidemie unter Kontrolle. Dies belegt Professor Dr. Pietro Vernazza, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am Kantonsspital St. Gallen, anhand von Daten der ETH Zürich und des Robert-Koch-Instituts. (Siehe Grafiken unten.) „Diese Resultate enthalten Zündstoff“, so kommentiert der Chefarzt. „Offenbar zeigen nun diese beiden Arbeiten mehr oder weniger identisch: Die einfachen Massnahmen, Verzicht auf Großveranstaltungen und die Einführung von Hygienemaßnahmen sind hoch wirksam. Die Bevölkerung ist in der Lage, diese Empfehlungen gut umzusetzen und die Maßnahmen können die Epidemie fast zum Stoppen bringen. Auf jeden Fall sind die Maßnahmen ausreichend, unser Gesundheitssystem so zu schonen, dass die Spitäler nicht überlastet werden.“ (1) In der Schweiz lag die Gesamtsterblichkeit im ersten Quartal 2020, verglichen mit dem gleichen Zeitraum in Vorjahren und vor allem mit der schweren Grippesaison von 2015, erheblich UNTER dem mittleren Erwartungswert. (2) „Dieses Jahr starben in den ersten 14 Wochen weniger unter 65-Jährige als in den letzten fünf Jahren“, so meldete das Online-Magazin K-Tipp am 21. April. „Bei den über 65-Jährigen war die Zahl ebenfalls verhältnismäßig tief.“ Die Influenza-Saison verlief mild, was Covid-19 seit März teilweise „kompensierte“. Wie Daten aus dem Schweizer Kanton Zürich belegen, ereigneten sich rund 50% aller sogenannten „Covid19-Todesfälle“ in Alters- und Pflegeheimen; trotzdem blieben selbst dort rund 40% aller testpositiven Personen symptomlos. Das Durchschnittsalter der „Corona-Opfer“ liegt in der Schweiz derzeit bei 84 Jahren. Von einer drohenden Überlastung des Gesundheitswesens konnte in der Schweiz ebensowenig die Rede sein wie in Deutschland: Krankenhäuser und insbesondere die Intensivstationen blieben bis heute weitgehend leer. Wie die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich in einer Umfrage vom 14. April 2020 ermittelte, waren beispielsweise im Kanton Luzern von 560 Intensivbetten bloß 4 durch Corona-Fälle belegt, im Kanton Zug 9 von 50, im Kanton St. Gallen 9 von 927. Wegen zu geringer Auslastung mussten mehrere Schweizer Kliniken sogar Kurzarbeit anmelden: Im Thurgauer Spital etwa blieb der stationäre Bereich zu 60 bis 70 % leer, das Kantonsspital Aarau zu 50 %. Unter SARS-Cov2-infizierten Eidgenossen sterben weit weniger als 1 % mit Covid-19 – 1582 bestätigte Fälle waren es bis zum 24. April 2020. Hingegen sind drei Viertel von ihnen nach zwei Wochen wieder vollständig gesund, 10 % nach drei Wochen, weitere 10 % nach vier Wochen; nur jeder Zwanzigste benötigt anderthalb Monate, um ganz zu genesen. (s. Grafik unten) Bei Covid-19-Betroffenen, die angeblich nicht immun gegen weitere Infektionen mit SARS-CoV-2 werden, handelt es sich nach Prof. Vernazzas Einschätzung allenfalls um „seltene Einzelfälle oder auch nur Hinweise“, die „bei genauerer Betrachtung kein Problem darstellen“. Von manchen Medien werden sie jedoch „zu Hiobsbotschaften aufgebauscht und überstürzt aufgetischt“. In einem Offenen Brief an das Gesundheitsministerium in Bern beklagen Schweizer Hausärzte eine „Diskrepanz zwischen dem vor allem auch von den Medien geschürten Bedrohungsszenario und unserer Realität.“ Die in der Bevölkerung beobachteten Covid19-Fälle seien wenige und zumeist mild verlaufen, hingegen nehmen „Angststörungen und Panikattacken“ in der Bevölkerung zu und viele Patienten würden sich nicht mehr zu wichtigen Untersuchungsterminen trauen. „Und dies im Zusammenhang mit einem Virus, dessen Gefährlichkeit nach unserer Wahrnehmung in der Zentralschweiz lediglich in den Medien und in unseren Köpfen existiert.“ Dr. Daniel Jeanmonod, emeritierter Schweizer Professor für Physiologie und Neurochirurgie, empfiehlt in einer Analyse: „Think deep, do good science, and do not panic!“ „Denkt gründlich nach und geratet nicht in Panik!“: Mit solchem öffentlich geäußerten Rat handelte sich Dr. Thomas Binder, ein Schweizer Facharzt für Kardiologie und Innere Medizin, eine demütigende Verhaftung ein, mit anschließender Zwangseinweisung in eine psychiatrische Klinik. Zuvor hatte er wiederholt scharfe Kritik an der angeblichen Killerkeim-Seuche und der polizeistaatlichen Reaktion darauf geäußert; bei Covid-19 handle es sich im Grunde um eine simple Grippe, die aus politischen Gründen zur Pandemie gehypt werde. Am Ostersamstag, 11. April, tauchte daraufhin ein Einsatzkommando der Kantonspolizei Aargau bei ihm auf; vorbereitend sperrte die Polizei die gesamte Straße sowie den nahen Bahnhof ab, so als ginge es darum, einen Al-Qaida-Terroristen festzusetzen. Den Vorwand dafür hatte ein anonymer Verleumder geliefert, der die Lüge verbreitete, der Arzt bedrohe seine Familie und Behörden; es habe der Verdacht bestanden, dass er bewaffnet ist, so ein Polizeisprecher. (3) „Der Beschuldigte hat in den sozialen Medien verschiedene auffällige Äußerungen gemacht“, so rechtfertigte die Aargauer Staatsanwaltschaft den Zugriff. „Aufgrund dieser Äußerungen mussten wir davon ausgehen, dass er für sich oder für andere eine Gefahr darstellen könnte. Eine Drittperson teilte dann noch mit, dass er über eine Schusswaffe verfügt. Aus diesen beiden Gründen musste die Polizei reagieren.“ Landammann Markus Dieth höchstpersönlich, ein kantonales Regierungsmitglied, hatte den örtlichen Polizeikommandant darauf hingewiesen, Binder verbreite „Verschwörungstheorien“ in den sozialen Medien, habe sich eine Armeewaffe beschafft und geschrieben, er müsse „über Ostern seine Lebensaufgabe erfüllen“. (4) Erst nach einer Woche, unter wachsendem Druck von Patientenprotesten und peinlichen Schlagzeilen, kam Dr. Binder wieder frei. Die angeblichen Verdachtsmomente gegen ihn lösten sich in Luft auf. (5) Somit deutet alles auf politische Motive hin: Die Psychiatrisierung missliebiger Kritiker hat in der Schweiz eine lange Tradition; bis Anfang der 1980-er Jahre wiesen dortige Behörden Zehntausende Männer und Frauen ohne Gerichtsverfahren in Irrenanstalten ein. Markus Lanz, Maybrit Illner, Sandra Maischberger, Anne Will, Frank Plasberg: Wie wäre es zur Abwechslung mal mit Studiogästen wie Dr. Binder und Professor Vernazza? Neben ihnen platzieren Sie am besten Professor Anders Tegnell: jenen Epidemiologen, dessen Rat maßgeblich dazu beitrug, dass Schweden ohne Massenhysterie, Lockdown und Freiheitsberaubung die Corona-Krise meistert. Harald Wiesendanger Anmerkungen (1) https://infekt.ch/2020/04/sind-wir-tatsaechlich-im-blindflug/; https://www.tagesanzeiger.ch/ansteckungsraten-flachten-bereits-vor-dem-lockdown-ab-809893127675 (2) Siehe obige Grafik und https://swprs.files.wordpress.com/2020/04/intensivbettenbelegung-schweiz-2020-04-14.png (3) https://www.srf.ch/news/regional/aargau-solothurn/festnahme-von-corona-kritiker-verschwoerung-oder-normale-intervention-der-aargauer-behoerden; http://blauerbote.com/2020/04/13/schweiz-corona-massnahmen-kritiker-dr-binder-verhaftet-und-in-psychiatrie-gesperrt/; https://www.medinside.ch/de/post/polizei-verhaftet-arzt (4) https://uncut-news.ch/wp-content/uploads/2020/04/Wer-l%C3%B6ste-den-Fehlalarm-aus.pdf (5) https://uncut-news.ch/wp-content/uploads/2020/04/Wer-l%C3%B6ste-den-Fehlalarm-aus.pdf
- Zu früh pensioniert: Drostens Vorgänger
Wie sähe Infektionsschutz in Deutschland aus, wenn dieser Mann seinen Arbeitsplatz vier Jahre später geräumt hätte? Professor Detlev Krüger, von 1989 bis 2016 Direktor des Institutes für Virologie an der Charité in Berlin, bewertet die Corona-Krise erheblich unaufgeregter als sein Amtsnachfolger, der Alarmist Christian Drosten. Was Professor Krüger einer Angela Merkel, einem Jens Spahn geraten hätte, lässt ein Interview erahnen, das im April 2020 online erschien. Darf man Corona- und Grippewellen nicht vergleichen? „In vieler Hinsicht“, stellt Drostens Vorgänger klar, „kann man das durchaus vergleichen, sowohl bei der Übertragungsweise der Viren als auch bei den Risikogruppen, wobei bei der Grippe noch Schwangere und Kinder hinzukommen. Und es ist nun mal so, dass wir jedes Jahr durchschnittlich mehr Tote durch Grippe haben, als dies zumindest bis heute durch das neue Coronavirus der Fall ist, jedenfalls in Deutschland.“ Müssen unsere Alten zu ihrem eigenen Schutz weggesperrt werden? Dass sich Deutschlands Heime per Lockdown in Haftanstalten verwandelt haben, kritisiert Prof. Krüger mit deutlichen Worten: „Es gibt keinerlei rechtliche oder moralische Berechtigung, die Rechte der älteren Mitbürger gezielt zu beschneiden. Ich meine, auch hier sollte man eine Abwägung treffen zwischen den möglichen Schäden durch die Infektion und den möglichen Schäden durch die Maßnahmen, die gerade laufen.“ Momentan „gehen alte Leute nicht mehr zum Arzt, weil in der Klinik alles auf Corona eingestellt ist oder eben, weil sie Angst haben, sich zu infizieren. Ein Problem ist auch, wenn die Alten durch die Isolation vereinsamen und depressiv und suizidal werden. Und selbst der Fakt, dass die vielen Altenpfleger aus Osteuropa jetzt nicht einreisen dürfen, ist ein Problem. Dies alles könnte zu massiven Kollateralschäden führen gerade bei dieser Gruppe, die eigentlich geschützt werden soll. Übrigens, Sie kennen das Durchschnittsalter der Corona-Toten in Deutschland? Das ist um die 80. Und die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland liegt ebenfalls um die 80. Das finde ich einen durchaus interessanten Aspekt, der doch viele Maßnahmen relativiert.“ Aber bringen Kontakte mit Kindern und Enkeln unsere Senioren nicht in Gefahr? „Wenn die Großeltern bereit sind, die normalen Hygieneregeln einzuhalten und dieses Restrisiko zu tragen, sehe ich nicht, warum man die Großeltern zu deren vermeintlichem Schutz aus der Familie ausschließen sollte.“ Ebensowenig hält Prof. Krüger von aufgezwungener Atemschutzmaskerade. „Das jetzt plötzlich von der Politik entdeckte Tragen von „Mund-Nasen-Schutz“ halte ich dagegen für Aktionismus. Es sollte klar sein, dass man sich damit nicht schützen kann, weil man weiter die Umgebungsluft ungefiltert atmet. Es gibt hierbei lediglich einen gewissen Effekt, wenn man selbst infiziert und damit Virusausscheider ist. Der „Mund-Nasen-Schutz“ gaukelt eine Sicherheit vor, die nicht existiert und er ist eher eine „Keimschleuder“ für verschiedenste Krankheitserreger, wenn er unsauber wird.“ Im übrigen, so gibt Prof. Krüger zu bedenken, „leben wir doch schon unser ganzes Leben mit respiratorischen Infektionen. Wir wissen doch alle, wie man sich davor schützt: nicht anniesen und anhusten, nicht dieselbe Luft mit Infizierten in einem schlecht belüfteten Raum teilen, Händewaschen - also all die grundlegenden Hygieneregeln, die eigentlich schon in Fleisch und Blut übergegangen sein sollten.“ Befürchtete auch Drostens Vorgänger eine „zweite Welle“? „Dass wir auch in Zukunft mit dem neuen Coronavirus leben müssten, wird von Politik und Medien meist wie eine Drohung kolportiert. Aber alle Viren beschäftigen uns ein Leben lang. Vieles wird jetzt plötzlich so dargestellt, als ob das alles Neuland wäre. Natürlich wird das Virus wahrscheinlich nicht mehr aus unserer Umwelt verschwinden. Aber es gibt viele andere gefährliche und sogar noch gefährlichere Viren, mit denen wir auch zu leben gelernt haben oder die wir erfolgreich bekämpfen können.“ Auch wenn Krüger über seinen Nachfolger nichts Schlechtes sagen will, bemängelt er grundsätzlich dessen Schlüsselrolle in der Corona-Krise. „Hier spielen gesamtgesellschaftlich so viele sich überschneidende Faktoren eine Rolle, dass man natürlich Entscheidungen auf einer viel breiteren Basis aus den verschiedensten Bereichen von Wissenschaft und Gesamtgesellschaft treffen muss, als nur aufgrund des Rats einzelner Virologen. So würde, ich - um allein bei der Medizin zu bleiben - hier auch mehr Infektions- und Intensivmediziner an Bord holen. Und wir haben gerade gelernt, dass auch Rechtsmediziner und Pathologen äußerst wichtige Einsichten vermitteln könnten.“ Detlev Krüger, Jahrgang 1950, studierte in Ost-Berlin Medizin. 1981 habilitierte er sich im Gebiet der Virologie und Molekulargenetik. 1982 erhielt er den Rudolf-Virchow-Preis und 1984 die Carl-Correns-Medaille, zwei der bedeutendsten Auszeichnungen auf seinem Fachgebiet. Harald Wiesendanger
- Herpes-Alarm! Lockdown Forever!
KLARTEXT fordert Ausrufung des Zweitnotstands! Herpes-Pandemie: Bald 4 Milliarden Infizierte! Schluss mit dem Austausch von Speichel und sonstigen Körperflüssigkeiten! Obligatorischer Mundschutz als Kuss-Sperre! Oralsex-Verbot! Bei Zuwiderhandlung droht Zwangsurlaub mit Jens Spahn. P.S.: Worauf uns soeben ein weiser Leser aufmerksam macht: „Das Leben ist eine durch Geschlechtsverkehr übertragbare Krankheit, die nach einer durchschnittlichen Inkubationszeit von 80 Jahren zum Tod führt.“ Quellen in der Tabelle: * Nach Katherine Looker u.a. (Universität Bristol): Global and Regional Estimates of Prevalent and Incident Herpes Simplex Virus Type 1 Infections in 2012“, PlosOne 28.10.2015, · https://doi.org/10.1371/journal.pone.0140765 https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/herpes-simplex-1-zwei-drittel-der-menschen-sind-infiziert-a-1059997.html ** https://www.bmbf.de/de/90-prozent-der-deutschen-tragen-die-herpes-simplex-viren-vom-typ-1-in-sich-4310.html *** Report of the WHO-China Joint Mission on Coronavirus Disease 2019 (COVID-19). (PDF; 1,6 MB) 16.–24.2 2020. Harald Wiesendanger
- Ist es zu fassen?
Ausgerechnet der Chefredakteur der Bild-Zeitung, die ansonsten bedenkenlos auf der Corona-Panikwelle mitsurft und täglich hilft, sie höherschwappen zu lassen, vollzieht eines Tages unverhofft eine Rolle rückwärts, die in der deutschen Medienlandschaft Seltenheitswert hat. In einem knapp fünfminütigen Videokommentar, der auf YouTube knapp eine Million Klicks erzielte, rechnet Julian Reichelt am 27. April 2020 mit dem Corona-Krisenmanagement der Bundes- und Landesregierungen, mit ihren beratenden Experten in einer Weise ab, die an Deutlichkeit kaum zu überbieten ist. „Ob die Maßnahmen richtig oder falsch, maßvoll oder überzogen sind, werden wir erst aus den Geschichtsbüchern erfahren“, sagt Reichelt, der seit Februar 2017 für Deutschlands mit Abstand größte Tageszeitung redaktionell verantwortlich ist. „Ob wir auf Corona als Gesundheitskatastrophe oder Zusammenbruch unserer Wirtschaft zurückblicken werden, ist vollkommen offen. Es ist möglich, aber keinesfalls gewiss, dass richtig ist, was gewaltige Mehrheiten für richtig halten. Es gibt keine Herdenimmunität dagegen, historisch katastrophal falsch zu liegen.“ Dass sich die vermeintliche „Jahrhundert-Pandemie“ bald als Jahrhundert-Versagen entpuppt, will der BILD-Chef nicht länger ausschließen: „Nahezu alle Experten, denen wir uns in dieser Krise anvertrauen (müssen), lagen mit nahezu jeder Einschätzung so falsch, dass unser Glauben an sie sich nur noch mit Verzweiflung erklären lässt.“ Was Reichelt „am meisten Sorgen bereitet: Unsere Wirtschaft ist schon jetzt so massiv und teilweise irreparabel geschädigt, dass unsere Regierung sich kaum noch erlauben kann, zuzugeben, in ihrer Schärfe überzogen zu haben. Die Experten müssen Recht behalten, weil sie nicht falsch liegen dürfen. Die deutsche Wirtschaft vorschnell ruiniert zu haben, wäre für keine Partei, vielleicht nicht einmal für die Demokratie überlebbar. Deswegen erleben wir zunehmend Sturheit, Starrsinn und Rechthaberei.“ Auch den Umgang mit Kritikern prangert der Bild-Chefredakteur an. „Ist es in unserem Land eine gute Idee, sich in schwierigen Zeiten über Andersdenkende lustig zu machen und zu erheben?“, so fragt er. „Geballter Starrsinn“ empört ihn. „Nur Ideologien kennen Absolutismen. Die Stärke der Demokratie ist, dass sie auch die unbequemsten Debatten aushält. Wenn sie sie aber verhindert, macht die Demokratie sich überflüssig. Das Einzige, was in der Demokratie alternativlos ist, ist die Debatte.“ Reichelts verblüffendes Coming-Out als Corona-Skeptiker endet mit einer düsteren Vorahnung: „Ich möchte mir nicht ausmalen, wie wir in drei, vier Jahren auf diese Wochen und Monate zurückblicken werden, wenn das Durchschnittsalter der Toten über der durchschnittlichen Lebenserwartung liegen sollte, Millionen Arbeitslose auf der Straße sitzen, der Mittelstand, der Hartz IV finanziert, vernichtet ist. Wenn viele Restaurants für immer geschlossen haben, aber die Suppenküchen geöffnet sind. Auch daran sollte die Bundeskanzlerin denken, wenn sie ihre nächste Regierungserklärung hält.“ Dass der Staat „niemals Menschenleben abwiegen darf gegen ein anderes Gut“, bezeichnet der BILD-Chef als „eine noble Idee, die der Realität leider nicht immer standhält“. Zustimmend zitiert er die kürzliche Äußerung von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble: „Wenn ich höre, alles andere habe vor dem Schutz von Leben zurückzutreten, dann muss ich sagen: Das ist in dieser Absolutheit nicht richtig. Wenn es überhaupt einen absoluten Wert in unserem Grundgesetz gibt, dann ist das die Würde des Menschen. Die ist unantastbar. Aber sie schließt nicht aus, dass wir sterben müssen.“ Hat Deutschlands auflagenstärkste Tageszeitung bei Covid-19 bislang nicht eifrig auf der Grusel-Klaviatur mitgespielt? Dass ausgerechnet sie dem Berliner Panikorchester nun weitere Aufführungen versaut, kommt reichlich spät – aber besser spät als nie. Die spektakuläre 180-Grad-Wende des unangefochten führenden Meinungsmachers unter Deutschlands Printmedien, der Tag für Tag 8,6 Millionen Leser erreicht und mit seinem Digitalangebot jeden Monat über 25 Millionen Besucher anlockt, dürfte im politischen Raum erheblich nachwirken, falls Reichelts neue Linie von nun an Artikel und Kommentare, Geschichten und Bilder seines Blatts prägt. Jegliche Fachleute außerhalb des Robert-Koch-Instituts und der Charité konnte das Berliner Panikorchester bislang kaltblütig ignorieren – was BILD sagt, darf hingegen niemand vernachlässigen, der wiedergewählt werden will. Leichtgewichtiger, aber nicht minder kraftvoll tritt der Chefredakteur der Zeitschrift Compact auf. In seinem Aufmacher „Wie unsere Freiheit stirbt“ findet Jürgen Elsässer treffende Worte für den ausufernden Hygiene- und Kontrollstaat: „Alles, was das Abendland und die westliche Kultur seit Alters her auszeichnet, verschwindet in der jetzt überfallartig verordneten Abstandsgesellschaft: der Händedruck und der Blick in die Augen, mit dem wir bisher Vertrauen schufen und Vertrauen prüften; die Möglichkeit zum geselligen Beisammensein in Vereinen, Bars und Restaurants; Gottesdienste, Hochzeiten, Beerdigungen und Taufen, bei denen sich die Gemeinden und Familien zu versammeln pflegten. (…) Unsere bis dato quirligen Städte veröden: Auf den Straßen und Plätzen, die so menschenleer sind wie das Regierungsviertel von Pjöngjang, sieht man nur noch vermummte Gesichter, als habe eine Fatwa die Verhüllung zur Pflicht gemacht. Doch es war kein Autokrat wie Kim und kein Ajatollah wie Chamenei, die solches bei Strafandrohung verkündeten. Es waren Politiker, die versprochen haben, Freiheit und Demokratie zu schützen. (…) Viele trösten sich damit, dass die drakonischen Maßnahmen nur zeitweilig sind. Mancher begrüßt die Ausgangssperren sogar als Entschleunigung – im sogenannten Home Office kann man sich endlich mal wieder der Familie widmen. Doch die Herrschenden sehen den Lockdown nicht als Provisorium, sondern als Dauerzustand.“ Lasst uns mithelfen, sie zu enttäuschen. Harald Wiesendanger
- Seltsam übersterblich
Corona-Zweifler widerlegt? Großbritanniens Todesstatistik gibt Rätsel auf: Wie konnte Covid-19 ausgerechnet dort so viele Todesopfer fordern – trotz drastischer Infektionsschutzmaßnahmen? Ha! Jetzt muss doch endlich auch der letzte Zweifler kapieren, wie entsetzlich dieser Killerkeim wütet! So jedenfalls triumphierte frühzeitig das virologische Chef-Orakel der Nation, Christian Drosten. „Für alle, die noch immer nicht daran glauben“, postete er am 21. April 2020 auf Twitter: „Übersterblichkeit durch COVID19 in England“ und Wales – dazu präsentiert er eine Grafik des britischen „Office for National Statistics“ (ONS), aus der hervorgeht, dass die Zahl der Todesfälle in der Woche bis 10. April deutlich anstieg, auf 18.516 Fälle. Der Fünf-Jahres-Durchschnitt derselben Kalenderwoche liegt erheblich darunter, bei 10.000 bis 14.000 Verstorbenen. Mit Verlaub, Herr Drosten: Derart plump argumentiert ein Dogmatiker, der es vorzieht, möglich rasch übers eigene Rechthaben zu frohlocken. So jemand grabscht nach jedem vermeintlich schlagenden Indiz, um seine Lieblingshypothese in Sicherheit zu bringen. Ein echter Wissenschaftler hingegen ist einer, der sich angesichts der jüngsten ONS-Zahlen eher zu wundern beginnt, neugierig und offen für andere mögliche Erklärungen. Einem echten Wissenschaftler beschert die ONS-Kurve zunächst einmal: eine Anomalie. Zum britischen Königreich gehören auch Schottland und Nordirland. Und bei diesen Landesteilen handelt es sich bekanntlich nicht um ferne Kolonien in Asien oder Amerika. Wieso übersteigen die Mortalitätsraten dort weiterhin NICHT frühere Grippewellen? Warum sind in den Intensivstationen von Schottlands Krankenhäusern weiterhin mehr als die Hälfte aller Betten frei? Und wieso hebt sich Englands Todesfallstatistik so deutlich ab von anderen Staaten Europas, in denen „die Welle“ Arztpraxen, Krankenhäuser und Friedhöfe nicht im geringsten erreicht hat: vom Nachbarn Irland über Österreich, Norwegen, Dänemark, Finnland, Luxemburg und das Baltikum bis nach Griechenland und Portugal – und ganz besonders bis zur Bundesrepublik Deutschland? Ein echter Wissenschaftler schließt aus dieser Sachlage zunächst vor allem eines: In England, wie auch in ähnlich gebeutelten Ländern wie Spanien, Frankreich, Belgien und Niederlande, müssen Sonderfaktoren am Werk sein – wie sie es auch in Italien waren. (Siehe unser Beitrag vom 13. April: „Bergamos Leichenberge und andere Merkwürdigkeiten“.) Diese gilt es schleunigst zu erforschen, statt flotte Twitter-Posts des Niveaus „Ätsch, hab´ ich´s nicht gleich gesagt?“ in die ohnehin panikgestörte Welt hinauszublasen. Was für Faktoren könnten es sein, die ausgerechnet England so übel mitspielen? Wie die Londoner Times berichtet, werden bis zu 50% der aktuellen britischen Übersterblichkeit nicht durch Coronaviren verursacht, sondern durch die Effekte des Lockdowns, der allgemeinen Panik und des teilweisen gesellschaftlichen Zusammenbruchs. Dabei geht es immerhin um rund 3000 Menschen pro Woche. Doch selbst wenn ein Großteil der Übersterblichkeit eher auf das Konto des Panikvirus geht, bleibt es dabei: Seit Anfang April 2020 sterben deutlich mehr Engländer als zur selben Zeit in früheren Jahren. Diese Tatsache müssen Corona-Skeptiker anerkennen, denn sie besteht unabhängig von unzuverlässigen Tests, willkürlichen Falldefinitionen und unsauberen Zählweisen. Aber zum einen blendet die ONS mit dem gewählten im Fünf-Jahres-Vergleichszeitraum – wie clever – die Grippesaison 2014/15 aus. Nach Schätzungen von „Public Health England“, dem englischen Gesundheitsdienst, starben damals 28.330 Engländer an Grippe. Der britische Infoportal InProportion weist auf fünf Grippesaisons seit 1995/96 hin, in denen zwischen KW 49 und KW 15 des Folgejahres mehr Engländer und Waliser starben. In der Corona-Saison 2019/20 waren bis zum 21. April 226.423 Tote zu beklagen – 1995/96, 1996/97, 1998/99, 1999/2000 und 2017/18 aber bis zu 242.000. (Siehe Schaubild.) Hätte damals jeweils nicht erst recht nationaler Notstand ausgerufen werden müssen? Ja, 18.516 Verstorbene innerhalb einer Woche, vom 3. bis 10. April 2020, sind überdurchschnittlich viel. Andererseits gab es in früheren Jahren drei Wochen, die noch schlimmer waren, mit bis zu 20.566 Toten. (Siehe Schaubild.) Auf einen zweiten entscheidenden Aspekt weist der britische Statistik-Professor David Spiegelhalter hin. Wie überall auf der Welt, so ist das Sterberisiko bei Covid-19 ausschließlich für die über 70-Jährigen deutlich erhöht (s. Schaubild) – in allen übrigen Altersgruppen entspricht es der normalen Sterblichkeit. Und selbst unter den corona-positiv getesteten Senioren sterben die Wenigsten AN dem Virus, wenn sie es MIT ihm tun. Bei fast allen liegen mehrere schwere Vorerkrankungen vor, denen die meisten in Kürze ohnehin erlegen wären. Gegen Jahresende, wenn uns alle Daten vorliegen, könnte sich zeigen, dass die Wirkung des SARS-CoV2-Virus darin bestanden haben wird, Todesfälle, die sich sonst über das gesamte Jahr verteilt hätten, „im März/April in ein enges Fenster zu drängen, ohne die Gesamtzahl zu erhöhen“, so Professor Spiegelhalter. Einen dritten wichtigen Aspekt betont Uta Stephan, eine Therapeutin aus Hameln, die 12 Jahre lang in Großbritannien lebte: „England hat ein völlig marodes Gesundheitssystem - einer der Gründe, warum ich wieder zurück nach Deutschland gezogen bin. Die Krankenhäuser dort bieten nicht Zweibett-Zimmer, sondern große Schlafsäle mit Vorhängen um die Betten. Eine gesetzliche Krankenversicherung gibt es nicht, sondern nur den staatlich finanzierten National Health Service, wo jeder kostenlos behandelt wird. Die Reichen gönnen sich Privatkliniken.“ Das bedeutet: Ein mehrfach vorerkrankter Senior, der wegen akuter Atemwegsbeschwerden stationär aufgenommen wird, trägt im Königreich Ihrer Majestät ein noch höheres Risiko als anderswo, sich bei anderen Patienten anzustecken oder mit antibiotikaresistenten Klinikkeimen zu infizieren. Bei positivem Corona-Test taucht er in der Todesstatistik dann prompt, ohne weitere Untersuchung, als „Covid-19-Opfer“ auf, obwohl die SARS-CoV-2-Infektion lediglich der allerletzte Tropfen in ein randvolles Fass war. Dass Krankenhäuser zu den lebensgefährlichsten Orten zählen, an die man geraten kann, gilt für das englische Gesundheitswesen noch weitaus mehr als für das deutsche. Wer die Sterberate alter Engländer rasch und drastisch erhöhen will, schafft sie alle am besten ins Krankenhaus, egal aus welchem Grund. Und falls sich am Jahresende herausstellt, dass 2020 tatsächlich ein paar tausend hochbetagte Engländer mehr gestorben sind als üblich? Dann bliebe immer noch die Frage offen, ob wir diese Zahl höher gewichten sollten als all das, was wir ihretwegen in Kauf nehmen müssen: massive Eingriffe in elementarste Menschenrechte, das Lahmlegen des öffentlichen Lebens, den Absturz der Wirtschaft. Sollten Engländer dem „Abflachen der Kurve“ zuliebe eine Hygienediktatur hinnehmen, in der ihre Polizei Wohnungstüren eintritt, um unerlaubte „social gatherings“ aufzuspüren? Oder Passanten wie Schwerstverbrecher festnimmt und in einen Streifenwagen zerrt, weil sie es mit „Social Distancing“ nicht genau genug genommen haben? Oder einem Vater verbietet, mit seinen Kindern im eigenen Vorgarten zu spielen? Oder mit Drohnen Spaziergänger verfolgt, die mit ihrem Hund Gassi gehen, kilometerweit von anderen Menschen entfernt? „So sieht ein Polizeistaat aus“, kommentiert ein früherer Richter am britischen Supreme Court, Jonathan Sumption, in einem BBC-Interview das britische Notstandsregime. „Das eigentliche Problem ist: Wenn menschliche Gesellschaften ihre Freiheit verlieren, dann in der Regel nicht, weil Tyrannen sie ihnen weggenommen haben. In der Regel liegt es daran, dass Menschen ihre Freiheit bereitwillig aufgeben, wenn sie im Gegenzug Schutz vor einer äußeren Bedrohung erhalten. Und die Bedrohung ist in der Regel real, aber übertrieben. Ich fürchte, das ist es, was wir jetzt sehen.“ Dass sich selbst intelligente, gewöhnlich durchaus kritische Menschen von der allgemeinen Panik anstecken lassen, obwohl medizinische Gründe dafür fehlen, beklagt der britische Journalist Peter Hitchens in einem Artikel, den er überschrieb mit „We love Big Brother“. „In Wahrheit“, so erklärt der Direktor des Zentrums für Evidenzbasierte Medizin der Universität Oxford, Professor Carl Heneghan, „übersteigt die Schadenswirkung des Lockdown schon längst die Schadenswirkung des Coronavirus.“ Zählen Covid-19-Tote mehr als Verkehrstote? Die Regierungen Thompson und Merkel KÖNNTEN die Zahl derer, die alljährlich im Straßenverkehr umkommen, drastisch senken, wenn sie ein Tempo-30-Limit auf allen Autobahnen, Bundes- und Landstraßen durchsetzen, zwischen allen Fahrzeugen einen Sicherheitsabstand von mindestens 20 Metern vorschreiben und sie zum Anhalten zwingen würden, sobald in Sichtweite ein Fußgänger oder Radfahrer auftaucht. Sie KÖNNTEN die Zahl der Lungenkrebsopfer um 90 Prozent senken, wenn sie für ein striktes Verkaufsverbot von Tabakwaren sorgen würden. Warum geschieht nichts dergleichen? Weil der Staat in diesen Fällen offenbar Abwägungen vornimmt, die er im Corona-Fall unterlässt. Warum wohl? Drostens Twitter-Post endet mit drei Sätzen, derentwegen man erst mal tief Luft holen muss, um nicht wegen akuter Atemnot auf der Stelle zum Covid-19-Verdachtsfall zu werden. „Uns wurde dies“ – die britische Tragödie – „vor allem durch frühe und breit eingesetzte Diagnostik erspart“, so macht Drosten weis. „Verspielen wir diesen Vorsprung nicht. Seien wir solidarisch mit unseren Nachbarn.“ Eine solche Auslassung ist, mit Verlaub, eines Wissenschaftlers unwürdig. Die „frühe und breit eingesetzte Diagnostik“ - die Drosten maßgeblich mitentwickelte und vorantrieb, angeblich „ohne einen einzigen Cent“ daran zu verdienen – hat in erster Linie dem RKI reichlich Stoff für seine tägliche Lothar-Horror-Picture-Show geliefert: explodierende Zahlen über festgestellte Infektionen, die anzeigen, wie fleißig getestet wird, aber klinisch irrelevant sind. Oder meint Drosten Deutschlands „Vorsprung“, was die Reproduktionsrate, die Häufigkeit schwerer akuter Atemwegserkrankungen, die Zahl belegter Intensivbetten in Krankenhäusern, die Todesfälle unter Covid-19-Infizierten anbelangt? Da sollte Drosten doch endlich einmal die „Wochenberichte“ und „Epidemiologischen Bulletins“ des Robert-Koch-Instituts aus den vergangenen zwei Monaten auf sich wirken lassen. Diese belegen schwarz auf weiß: All diese Zahlen waren längst rückläufig, bevor staatlicher Infektionsschutz einsetzte. Wie peinlich. Harald Wiesendanger
- Am Horizont: die Hygienediktatur
Die Corona-Krise hat Demokratien schnurstracks in Polizeistaaten verwandelt. Das Erschreckendste: Fast alle finden das prima und machen mit. Vor einer „beispiellosen Überwachung der Gesellschaft“ warnen jetzt 589 Wissenschaftler in einer gemeinsamen Erklärung. Vor einer „beispiellosen Überwachung der Gesellschaft“, beispielsweise durch Handy-Apps zur Kontaktverfolgung, warnen 589 Wissenschaftler in einer gemeinsamen Erklärung: „Wir sind besorgt, dass einige ‚Lösungen‘ für die Krise auf Schleichwegen zu Systemen führen könnten, die eine noch nie dagewesene Überwachung der Gesellschaft als Ganzes ermöglichen würden.“ Automatische Kontaktverfolgung über Bluetooth und Geolokalisierung (GPS) „würden eine Form der staatlichen oder privatwirtschaftlichen Überwachung ermöglichen, die das Vertrauen in eine solche Anwendung und deren Akzeptanz in der Gesellschaft insgesamt katastrophal beeinträchtigen würde. (…) Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir bei der Bewältigung der gegenwärtigen Krise kein Instrument schaffen, das eine groß angelegte Datenerhebung über die Bevölkerung ermöglicht, weder jetzt noch zu einem späteren Zeitpunkt.“ Die Verwendung von Apps, um Kontaktpersonen zu ermitteln, und der sie unterstützenden Systeme müsse „freiwillig sein“ und „mit der ausdrücklichen Zustimmung des Nutzers erfolgen“. Die Systeme „müssen so konzipiert sein, dass sie abgeschaltet und alle Daten gelöscht werden können, wenn die aktuelle Krise vorüber ist“. Zu den Unterzeichnern zählen 59 Professoren und Dozenten deutscher Universitäten und Forschungseinrichtungen, unter anderem in Berlin, Potsdam, Hamburg, Düsseldorf, Bochum, Wuppertal, Paderborn, Darmstadt, Kassel, Mannheim, Saarbrücken, Passau, Lübeck, Oldenburg, Erlangen und Bamberg. Geheimdienste zahlreicher Länder wenden die umstrittene Kontrolltechnik bereits an. Google hat zugesagt, seine gigantische Sammlung mobiler Standortdaten „zu nutzen, um festzustellen, ob Menschen auf der ganzen Welt Regierungsanweisungen befolgen“. Norwegens Premierminister Solberg stellte eine App vor, die Benutzer benachrichtigt, wenn sie sich länger als 15 Minuten weniger als 2 Meter von einer infizierten Person entfernt befinden. "Um zu einem normaleren Leben zurückzukehren, müssen wir uns alle anstrengen und diese App nutzen", sagte er. Weltweit wird die Zivilbevölkerung massiv mittels Drohnen überwacht. US- Technologieunternehmen werben für „Pandemie-Drohnen“, die mit "künstlich intelligenten Wärmekameras“ bestückt sind. Sie sollen in der Lage sein, erhöhte Körpertemperatur, Herz- und Atemfrequenz bei „Infektionsverdächtigen“ zu erkennen, selbst inmitten einer größeren Menschenmenge; daraufhin senden sie eine Warnung, dass die Betreffenden „möglicherweise den Coronavirus in sich tragen". (1) In Deutschland begrüßen die beiden großen Polizeigewerkschaften Drohnen als wertvolles Instrument, um Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise zu überwachen. „Wenn Sie sich als Polizei bei gutem Wetter einen Überblick über eine Grünfläche oder einen Park in einer Großstadt verschaffen wollen, dann kann eine Drohne ein sinnvolles Mittel sein“, erklärt der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jörg Radek. Die Landespolizeien von Hessen und Bayern nutzen „Quadrokopter“ genannte Modelle, um zur Covid-19-Bekämpfung Kontaktverbote zu kontrollieren. In Nordrhein-Westfalen fliegen sie, „um sich einen Überblick über eventuelle Menschenansammlungen zu verschaffen“. Bestückt mit Lautsprechern, schweben sie über Grünanlagen, um die Bevölkerung zu „belehren“. Über Rügens Stränden kreisen die wendigen, vielseitig einsetzbaren Fluggeräte, um Corona-Verbote zu überwachen, nach „illegalen“ Urlaubern und Menschenansammlungen zu fahnden. Dank Wärmebildkamera können sie sogar Grillpartys aufspüren. Auch viele andere Länder setzen in der Corona-Krise die kleinen Fluggeräte ein: von Italien, Großbritannien, Belgien, Spanien und andere EU-Ländern über Indien, Indonesien, Malaysia, die Vereinigten Arabischen Emirate bis nach - natürlich - China. Zum Internet-Hit wurden im Februar Videos aus der Volksrepublik, in denen Drohnen Passanten auffordern, nach Hause zu gehen oder Masken zu tragen. Heute stammen solche Aufnahmen aus der halben Welt. In Frankreich kreisen Drohnen über die Boulevards und Plätze der französischen Metropole und anderer größerer Städte wie Nizza, auch um die Ausgangsbeschränkungen zu überwachen. „Achten Sie auf den Sicherheitsabstand“ oder „Verlassen Sie das Haus nur, wenn es absolut nötig ist“, so lauten die Lautsprecher-Botschaften. In England verzeichnet die Polizei eine drastische Zunahme von Anrufen, in denen Bürger Nachbarn melden und verhaften lassen wollen, weil sie „draußen herumlaufen“ und „einander in ihren Gärten und Hinterhöfen treffen“. Inzwischen hat sie ein Online-Portal eingerichtet, in dem anonym Personen angezeigt werden können, „die sich nicht an die ‚Social Distancing‘-Regeln halten“. Als in Spanien eine Frau entgegen der strikten Ausgangssperre an der frischen Luft joggte, wurde sie brutal von der Polizei festgenommen. Sie schrie um Hilfe. Dabei filmten sie Anwohner, die für ihre Notlage keinerlei Mitgefühl hatten. „Es ist nicht fair, dass du rausläufst und rennst, du verdammte Idiotin', rief ihr jemand zu. Auf einer Rundfahrt wurde eine englische Familie, obwohl sie Masken und Handschuhe trug, von Beamten angehalten; als die Poliei über diesen Vorfall auf Twitter berichtete, mussten sich die „Straftäter“ als „absolute Idioten“ und „Clowns“ beschimpfen lassen. Eine Australierin in Victoria sah sich mit "gebrochenem Herzen" und wie eine Kriminelle zurückgelassen, nachdem uniformierte, bewaffnete Polizisten am langen Osterwochenende die Beerdigung ihres Vaters unterbrochen hatten, um soziale Distanzierungsregeln durchzusetzen. Eva Kummeth, die Ehefrau von Fernsehstar Horst Kummeth („Dahoam is Dahoam“), schwamm eine Runde im Feringasee bei Unterföhring. Da tauchte ein Ordnungshüter des Landratsamts auf und verwarnte sie: „Ich solle so schnell wie möglich meine Sachen packen und verschwinden. Es sei nämlich nicht erlaubt, sich auf der Wiese umzuziehen. Wenn er mich nochmals erwische, bekäme ich ein Badeverbot.“ Die Frage der Gemaßregelten, ob sie jetzt nackt zum Auto rennen solle, ließ der Aufpasser unbeantwortet. „Das war unwürdig“, sagt die Zurechtgewiesene. „Ich fühle mich entmündigt.“ Auf Nachfrage einer Zeitungsredaktion erklärte die Behörde: Das Schwimmen sei durchaus erlaubt, auch das rasche Umziehen – aber nur, sofern man am See nicht länger verweile. Wer zu lange braucht, um sich seines nassen Badeanzugs zu entledigen, mache sich strafbar. Im Saarland nehmen Ordnungskräfte die Personalien eines älteren Herrn auf, der eine kurze Verschnaufpause im Sitzen benötigte, und erstatten Anzeige wegen der „Ordnungswidrigkeit“ des „Sitzens auf Parkbank“. (2) In Berlin ziehen, zur Durchsetzung des Infektionsschutzgesetzes, Polizeitrupps nachts durch leere Straßen, wo sie nach einem Bericht der Tageszeitung taz „vor allem auf Leute stoßen, die nicht anders können, als sich dort aufzuhalten: Obdachlose, Menschen, denen zuhause in der zu kleinen Wohnung ohne Balkon die Decke auf den Kopf fällt, und Leute, die in psychischen Ausnahmezuständen sind, möglicherweise befeuert durch eine andauernde Isolation.“ In Frankfurt zerschlug die Polizei gewaltsam eine mit peniblem Abstand von zwei Metern gebildete Menschenkette. Paradoxerweise kontrollieren Beamte Menschenansammlungen selber in größeren Gruppen, eng beieinanderstehend; mit vollen Mannschaftswagen fahren sie zum nächsten Einsatzgebiet – womöglich als regelrechte „Superspreader“. In Bayern verhängte ein Ordnungsamt ein Bußgeld von 178,50 Euro gegen einen Mitbürger, der während des Corona-Lockdowns die Ungeheuerlichkeit wagte, sich am hellichten Tag außerhalb seiner Wohnung in eine Hängematte zu legen. In Düsseldorf untersagte das Verwaltungsgericht einen Autokorso zum Thema "Wahrung der Grundrechte und für freie Impfentscheidung" – mit der karnevalesken Begründung, der Veranstalter habe „nicht die Einhaltung der für den Schutz der Bevölkerung vor Infektionen erforderlichen Maßnahmen sichergestellt“.“ Insbesondere „im Bereich von Ampeln und Fußgängerüberwegen“ seien deshalb „die Entstehung von Personenansammlungen und die damit einhergehende wesentliche Erschwerung der Einhaltung des allgemeinen Abstandsgebots zu befürchten“. (VG Düsseldorf, 30.4.2020 - Az: 7 L 766/20). In Dortmund wird eine junge Frau beim Einkaufen von einem halben Dutzend Polizisten mit roher Gewalt festgenommen – sie sei einer Beamtin „20 Zentimeter zu nahe gekommen“. Während einer Kundgebung wird eine Teilnehmerin polizeilich angewiesen, sie solle das deutsche Grundgesetz nicht vor der Brust halten, weil dies eine „unerlaubte politische Botschaft“ sei. Selbst ältere Frauen erleben auf verstörende Weise Polizeigewalt. In Südafrika setzte die Polizei Gummigeschosse und Peitschen gegen Hunderte von Käufern ein, die vor einem Supermarkt in Johannesburg Schlange standen, ohne den Mindestabstand einzuhalten. ) In Australien muss jeder, der sein Haus „ohne vernünftige Entschuldigung“ verlässt, mit einem Bußgeld bis zu 11.000 Dollar oder sechs Monaten Gefängnis rechnen. Ein Ehepaar wurde mit einer saftigen Geldstrafe belegt und mit Inhaftierung bedroht, weil es während der Coronavirus-Sperre auf Facebook alte Urlaubsfotos aus dem Jahre 2019 gepostet hatte; jemand hatte es wegen einer verbotenen „nicht notwendigen Reise“ angeschwärzt. Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte warnte, er werde der Polizei und dem Militär des Landes befehlen, jeden zu erschießen, der während einer einmonatigen Abriegelung der Insel Luzon, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen, "Ärger macht". In Nigeria tötete die Polizei allein in der ersten Aprilhälfte 18 Menschen wegen Verstoßes gegen Corona-Auflagen. Im selben Zeitraum verzeichnete das Land offiziell 12 Covid-19-Opfer. Im US-Bundesstaat Michigan segnete ein Gericht ab, dass jeder, der wegen Verdachts auf eine Covid-19-Erkrankung als „potentieller Überträger und Gesundheitsbedrohung“ gilt, „von der Polizei festgenommen und in eine Einrichtung für unfreiwillige Isolierung geschafft werden kann". Der irische Journalist Jason O’Toole, der in Madrid lebt, berichtet über das Notstandsregime in Spanien: „Mit dem Militär auf den Straßen ist es schwer, nicht von Kriegsrecht zu sprechen. George Orwells Big Brother ist hier lebendig und wohlauf, und die spanische Polizei überwacht jeden mit Hilfe von Überwachungskameras oder durch Drohnen. Allein in den ersten vier Wochen wurden 650.000 Menschen zu einer Geldstrafe verurteilt und 5.568 verhaftet. Ich war schockiert, als ich einen Videoclip sah, in dem ein Polizist einen psychisch kranken jungen Mann mit schwerer Gewalt festnahm, der offenbar gerade mit Brot nach Hause ging.“ Die US-Journalistin Whitney Webb schreibt in einem Text mit dem Titel „Wie der nationale Sicherheitsstaat der USA das Coronavirus nutzt, um eine orwellsche Vision zu verwirklichen“: „Im vergangenen Jahr forderte eine US-Regierungskommission, ein mit künstlicher Intelligenz gesteuertes Massenüberwachungssystem einzuführen, das weit über das in jedem anderen Land verwendete hinausgeht, um die amerikanische Hegemonie im Bereich der künstlichen Intelligenz zu sichern. Nun werden unter dem Deckmantel der Bekämpfung der Coronavirus-Krise viele der identifizierten ‚Hindernisse‘ zur Einführung dieses Systems rasch beseitigt.“ (3) Dass eine Pandemie für den Ausbau weltweiter Überwachungs- und Kontrollinstrumente genutzt werden kann, ist keine neue Idee. Schon im Jahre 2010 beschrieb die Rockefeller Foundation in einem Arbeitspapier zu technologischen und gesellschaftlichen Zukunftsentwicklungen ein „Lock Step Szenario“, in dem die heutigen Entwicklungen überraschend präzise antizipiert wurden. (4) Auf der ganzen Welt „testen die Polizeikräfte, wie weit sie bei der Bestrafung gewöhnlichen Verhaltens gehen sollen", resümiert die New York Times. Überall, so bilanziert The Guardian, habe die Polizei in der Corona-Krise „die Lizenz erhalten, das Verhalten auf eine Weise zu kontrollieren, die selbst für einen autoritären Staat normalerweise extrem wäre". Es komme zu Exzessen von „Gewalt und Demütigung“. Die Coronavirus-Pandemie habe zu einem beispiellosen globalen Anstieg der digitalen Überwachung geführt, so zitiert das Blatt Forscher und Datenschützer; dabei sehen sich „Milliarden von Menschen mit einer verbesserten Kontrolle konfrontiert, von der sich erweisen könnte, dass sie schwer rückgängig zu machen ist". „Es besteht die Gefahr, dass diese neuen, oft sehr invasiven Maßnahmen weltweit zur Norm werden“, warnt auch der Business Insider. Die New York Times fordert ihre Leser auf: „Stellen Sie sich ein Amerika vor, das in zwei Klassen geteilt ist [...] Es wird ein beängstigendes Schisma sein. Diejenigen mit Antikörpern werden reisen und arbeiten können, der Rest wird diskriminiert werden." Harald Wiesendanger Anmerkungen (1) https://www.vice.com/en_in/article/epg8xe/surveillance-company-deploying-coronavirus-detecting-cameras; https://www.businessinsider.com/draganfly-pandemic-drone-will-detect-people-infected-with-coronavirus-2020-4?r=DE&IR=T#in-a-statement-draganfly-said-that-these-drones-would-likely-be-used-for-crowds-like-at-convention-centers-or-cruise-ships-4) (2) http://lokalo.de/artikel/193001/ausruhen-verboten-anzeige-video-sorgt-fuer-reichlich-diskussion-im-saarland/; https://www.youtube.com/watch?time_continue=38&v=Vx6edXoRHRc&feature=emb_logo (3) https://www.thelastamericanvagabond.com/top-news/techno-tyranny-how-us-national-security-state-using-coronavirus-fulfill-orwellian-vision/, deutsche Übersetzung hier: https://www.konjunktion.info/2020/04/techno-tyrannei-wie-der-nationale-sicherheitsstaat-der-usa-den-coronavirus-einsetzt-um-eine-orwellsche-vision-zu-verwirklichen/ (4) https://swprs.files.wordpress.com/2020/04/rockefeller-foundation-scenarios-2010.pdf, ab Seite 18.
- „Griff nach der Weltherrschaft“
Wundersam: Hohe geistliche Würdenträger warnen vor „Mächten, die Corona missbrauchen wollen“. Es gebe „Kräfte, die Interesse an Panikmache haben“. Das Versagen der katholischen Kirche in politischen Fragen, ihr Schweigen zu himmelschreiendem Unrecht, ihr Paktieren mit Unrechtsregimes hat eine lange, unrühmliche Tradition. Nun aber, inmitten der Corona-Krise, mischen sich mehrere namhafte Bischöfe ein – mit einem dramatischen Aufruf „an alle Menschen guten Willens“, der an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt. (1) Dass auch sie nun als „Verschwörungstheoretiker“ verschubladet werden, lässt sie offenbar kalt, ebenso wie das Risiko, im Vatikan damit in Ungnade zu fallen. Ihre Zivilcourage verdient Respekt, auch von Nichtkatholiken, selbst von Atheisten. Was sie der Gemeinschaft der Gläubigen, ja allen Weltbürgern ans Herz legen, zeichnet sich durch mutigen, unverblümten Klartext aus, wie ihn hohe geistliche Würdenträger angesichts politischer Fehlentwicklungen kaum jemals aussprechen. Zu den prominenten Erstunterzeichnern zählen Gerhard Kardinal Müller, der von 2002 bis 2012 Erzbischof von Regensburg war, anschließend bis 2017 Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre; der Salzburger Weihbischof Andreas Laun; Joseph Kardinal Zen Ze-kiun, emeritierter Bischof von Hongkong; Jānis Kardinal Pujats, emeritierter Erzbischof von Riga; Luigi Negri, Erzbischof von Ferrara-Comaccho; Joseph Strickland, Bischof von Tyler, Texas; Thomas Peta, Erzbischof von Astana; und Erzbischof Carlo Maria Viganò, emeritierter Diplomat des Heiligen Stuhls – er hatte Papst Franziskus wegen des „heuchlerischen“ Umgangs mit dem sexuellen Missbrauchsskandal wiederholt kritisiert, zum Amtsverzicht aufgefordert und Homosexualität im Klerus als „ansteckende Plage“ bezeichnet, woraufhin der Vatikan ihn maßregelte. Darüber hinaus tragen zahlreiche Intellektuelle, Mediziner, Anwälte, Rechtsgelehrte, Journalisten und weitere Fachleute den Appell mit. Er beginnt mit einem Zitat aus dem Johannes-Evangelium: „Veritas liberabit vos - Die Wahrheit wird euch frei machen“ (Joh 8,32). „In einer Zeit schwerster Krise“, so heißt es in dem Aufruf, „erachten wir Hirten der katholischen Kirche, aufgrund unseres Auftrags, es als unsere heilige Pflicht, einen Appell an unsere Mitbrüder im Bischofsamt, an den Klerus, die Ordensleute, das heilige Volk Gottes und alle Männer und Frauen guten Willens zu richten.“ „Es sind Tatsachen, dass unter dem Vorwand der Covid-19-Epidemie in vielen Fällen unveräußerliche Rechte der Bürger verletzt und ihre Grundfreiheiten unverhältnismäßig und ungerechtfertigt eingeschränkt wurden, einschließlich des Rechts auf Religionsfreiheit, freie Meinungsäußerung und Freizügigkeit. Die öffentliche Gesundheit darf und kann kein Alibi werden, um die Rechte von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt zu verletzen, geschweige denn, um die Zivilbehörden von ihrer Pflicht zu befreien, klug für das Gemeinwohl zu handeln. Dies gilt umso dringlicher, je mehr Zweifel von verschiedenen Seiten an der tatsächlichen Ansteckungsgefahr, der Gefahr, sowie der Resistenz des Virus laut werden: Viele maßgebliche Stimmen in der Welt der Wissenschaft und Medizin bestätigen, dass dieser Alarmismus seitens der Medien gegenüber Covid-19 in keinster Weise gerechtfertigt zu sein scheint.“ „Wir haben Grund zu der Annahme – und das auf Grundlage offizieller Daten der Epidemie in Bezug auf die Anzahl der Todesfälle – dass es Kräfte gibt, die daran interessiert sind, in der Bevölkerung Panik zu erzeugen. Auf diese Weise wollen sie dauerhaft Formen inakzeptabler Freiheitsbegrenzung und der damit verbundenen Kontrolle über Personen und der Verfolgung all ihrer Bewegungen durchsetzen. Diese illiberalen Steuerungsversuche sind der beunruhigender Auftakt zur Schaffung einer Weltregierung, die sich jeder Kontrolle entzieht.“ „Wir glauben auch, dass in einigen Situationen die ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen, einschließlich der Einstellung kommerzieller Aktivitäten, zu einer Krise geführt haben, die ganze Wirtschaftssektoren niedergeschlagen haben. Dies wiederum fördert eine Einmischung von fremden Mächten und hat schwerwiegende soziale und politische Auswirkungen.“ „Diese Formen des ‚Social Engineering‘ müssen von denen, die Regierungsverantwortung tragen, verhindert werden, indem Maßnahmen zum Schutz der Bürger ergriffen werden, deren Vertreter sie sind und in deren Interessen sie zu handeln haben, wie es ihre ernste Pflicht ist. Sie müssen der Familie, der Zelle der Gesellschaft, helfen und vermeiden, schwache und ältere Menschen unangemessen zu bestrafen und sie zu schmerzhaften Trennungen von Angehörigen zu zwingen. Die Kriminalisierung persönlicher und sozialer Beziehungen muss als inakzeptabler Bestandteil eines Projekts beurteilt werden, mit dem die Isolation von Personen gefördert wird, um diese besser manipulieren und kontrollieren zu können.“ „Wir fordern die wissenschaftliche Gemeinschaft auf, dafür zu sorgen, dass die medizinische Behandlung von Covid-19, in aufrichtiger Sorge um das Gemeinwohl gefördert und daher sorgfältigst vermieden wird, dass zweifelhafte Wirtschaftsinteressen die Entscheidungen der Regierungen und internationalen Behörden beeinflussen. Es ist nicht sinnvoll, einerseits Arzneimittel, die sich als wirksam erwiesen haben und oftmals kostengünstig sind, zu ächten, und andererseits Behandlungen oder Impfstoffen Vorrang einzuräumen, die Pharmaunternehmen höhere Gewinne garantieren, aber nicht gleichermaßen wirksam sind. Damit erhöhen sich die Kosten für die öffentliche Gesundheit. Wir erinnern als Hirten daran, dass es für Katholiken moralisch inakzeptabel ist, sich mit Impfstoffen behandeln zu lassen, zu deren Herstellung Material von abgetriebenen Föten verwendet wird.“ „Wir fordern die Regierenden außerdem auf, dafür zu sorgen, dass Formen der Kontrolle von Menschen auf Strengste vermieden werden, sei es durch Tracingsysteme, sei es in durch irgendwelche anderen Arten der Lokalisierung. Der Kampf gegen Covid-19, so ernst er auch sein mag, darf nicht als Vorwand zur Unterstützung unklarer Absichten supranationaler Einheiten dienen, die sehr starke politische und wirtschaftliche Interessen verfolgen. Insbesondere muss den Bürgern die Möglichkeit gegeben werden: Einschränkungen der persönlichen Freiheiten abzulehnen, sich straffrei einer drohenden Impfpflicht zu entziehen, sowie Tracingsysteme oder ähnliche Instrumentarien nicht zu benutzen.“ „Diejenigen, die eine Politik der drastischen Bevölkerungsreduzierung verfolgen, und sich gleichzeitig als Retter der Menschheit präsentieren – noch dazu ohne irgendeine politische oder soziale Legitimierung – befinden sich im offensichtlichen Widerspruch zu sich selbst. Letztendlich kann die politische Verantwortung derjenigen, die das Volk vertreten, auf keinen Fall „Experten“ übertragen werden, die – und das ist fürwahr beunruhigend – für sich selbst Formen der strafrechtlichen Immunität fordern.“ „Wir wenden uns eindringlich an die Medien, auf dass sie sich sich aktiv um eine korrekte Informationsweitergabe bemühen, in der Dissens möglich ist und nicht, wie mittlerweile in den sozialen Medien, in der Presse und un Im Fernsehen weit verbreitet, mit einer Art von Zensur bestraft wird. Korrekte Informationsweitergabe bedeutet, dass auch anderen, von der allgemein vorherrschenden Meinung abweichenden Stimmen Raum gegeben wird. So gesteht man den Bürgern zu, die Fakten selbstbewußt bewerten zu können und nicht von starken Wortmeldungen derer, die Partei sind, beeinflusst zu werden. Eine demokratische und ehrliche Konfrontation ist das beste Gegenmittel gegen das Risiko subtiler Formen der Diktatur, vermutlich noch schlimmere als jene, die unsere Gesellschaft in der jüngeren Vergangenheit hat entstehen und vergehen gesehen.“ Auch über die weitreichende Einschränkung der Religionsfreiheit empören sich die Kardinäle. „Der Staat hat keinerlei Recht, sich aus irgendeinem Grund in die Souveränität der Kirche einzumischen. Kirchliche Autoritäten haben sich nie verweigert, mit dem Staat zusammenzuarbeiten, aber eine solche Zusammenarbeit darf nicht bedeuten, dass seitens der Zivilbehörden, ganz gleich in welcher Form, Verbote oder Einschränkungen des öffentlichen Gottesdienstes und der Seelsorge aufgestellt werden. Gottes Rechte und die seiner Gläubigen sind das oberste Gesetz der Kirche. Davon kann und will sie nicht abweichen. Wir fordern, dass die Beschränkungen für die Feier öffentlicher Gottesdienste aufgehoben werden.“ Offenbar genügte den unerschrockenen Verfassern dieses Brandbriefs nicht, wie der Vatikan bislang mit der Corona-Krise offiziell umging. Papst Franziskus beließ es bei schöngeistigen Reflexionen („die globale Virus-Krise als Gelegenheit zu einer grundsätzlichen Umkehr“), bei Aufrufen zum „Einsatz für besonders Schutzbedürftige“, beim Segen „Urbi et orbi“. „Lasst uns beten, dass der Herr uns die Gnade der Einheit unter uns schenkt, damit uns die Schwierigkeiten dieser Zeit die Gemeinschaft unter uns entdecken lassen", so regte der Heilige Vater an. Über den aufsehenerregenden Appell der Bischöfe schweigt er bislang. Würde er sich in der Corona-Zeitenwende doch bloß endlich selber beim Wort nehmen: „Bei der Alternative zwischen einer Kirche, die auf die Straße geht und dabei Probleme bekommt, und einer Kirche, die an Selbstbezogenheit krank ist, habe ich keine Zweifel, der ersten den Vorzug zu geben“, so bekannte er im Januar 2014 in einer Botschaft zum kirchlichen Weltmedientag. Es wäre fein, wenn er damit spätestens jetzt begänne. Stattdessen meldet sich die Deutsche Bischofskonferenz zu Wort – freilich nicht wegen irgendwelcher Bedenken gegenüber der Hygienediktatur, der auch die Religionsfreiheit nicht heilig ist, sondern wegen der Ungeheuerlichkeit der Widerrede dagegen. Die staatlichen Einschränkungen, auch was Gottesdienste betrifft, seien „vernünftig und verantwortungsvoll“, so betont sie ein weiteres Mal. Und geradezu „entsetzt“ zeigt sich die katholische Laienbewegung „Wir sind Kirche“ darüber, wie „verantwortungslos“ sich die opponierenden Bischöfe „zu Handlangern von Verschwörungstheoretikern machen lassen“. Das wiederum löst anderweitig Entsetzen aus: Wie politisch laienhaft gehen Kirchenlaien mit einer Staatskrise um, in der jegliches Querdenken, das von der offiziellen Linie abweicht, schnurstracks als „Verschwörungstheorie“ gebrandmarkt wird, um es vom Tisch zu wischen? Bis 7. Mai stand auch Robert Kardinal Sarah, ein Kurienkardinal aus Guinea, auf der Unterzeichnerliste - von dort verschwand sein Name aber plötzlich. Den Grund lieferte er anderntags auf Twitter nach (@Card_R_Sarah): „Ein Mitglied der Römischen Kurie muss eine gewisse Einschränkung in politischen Angelegenheiten beachten.“ Muss er wirklich? „Er sollte in solchen Bereichen keine Petitionen unterschreiben. Deshalb habe ich heute Morgen die Autoren der Petition mit dem Titel ‚Für die Kirche und für die Welt‘ ausdrücklich gebeten, meinen Namen nicht zu erwähnen. Aus persönlicher Sicht kann ich einige Fragen oder Bedenken bezüglich der Einschränkungen der Grundfreiheit teilen, aber ich habe diese Petition nicht unterschrieben.“ Schade. Denn es gibt finstere Zeiten, in denen Gebete allein nicht ausreichen. Jesus wusste das noch. Harald Wiesendanger Anmerkungen (1) Zum Aufruf: www.veritasliberabitvos.info; http://veritasliberabitvos.info/aufruf/; https://opposition24.com/kardinaele-warnen-es-gibt-maechte-die-corona-fuer-den-griff-nach-der-weltherrschaft-missbrauchen-wollen/; https://katholisches.info/2020/05/07/die-warnung-der-kardinaele-es-gibt-maechte-die-corona-fuer-den-griff-nach-der-weltherrschaft-missbrauchen-wollen/